Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Ich habe nochmal ein bißchen gegoogelt.

Auch heutige Physiker kommen zu dem Schluß, daß es keine vom Beobachter unabhängige Existenz gibt.

Kurt Bräuer vom Institut für Theoretische Physik der Uni Tübingen schreibt in diesem PDF http://www.uni-tuebingen.de/fileadmin/Uni_Tuebingen/Fakultaeten/MathePhysik/Institute/ITP/Braeuer/Vortraege/Basel_Maerz_09/Weltbild_Physik.pdf :

Raum, Zeit und Materie können nicht länger als unabhängig vom Beobachter angesehen werden. Sie haben keine vom Beobachter unabhängige Existenz und Bedeutung.

All diese Überlegungen bedeuten nicht, wie das hier wiederholt in dümmlicher und möchtegern-lustiger Weise eingeworfen wurde, daß man nun herumläuft und "alles für eine Illusion hält" oder die Existenz von irgendetwas negiert. Diese Überlegungen sind unabhängig von der ganz normalen, zweckmäßigen Alltags-Wahrnehmung, die man selbstverständlich auch dann beibehält, wenn man sich mit derartigen Fragen beschäftigt; man kann ja gar nicht anders. Andernfalls würde es lediglich bedeuten, daß man bekloppt geworden ist.

Wichtig sind diese Überlegungen trotzdem: Denn wäre Bewußtsein tatsächlich lediglich ein emergentes Phänomen in lebenden Organismen, dann müßten logischerweise die Physiker Unrecht haben, weil sie einem Paradox aufsäßen: Wenn Materie nur durch einen Beobachter überhaupt existiert, dann kann ja nicht der Beobachter von ebendieser Materie erzeugt worden sein!

LG,
Hasenbein
 
Lieber Rolf,

da Du auf Deinem Standpunkt der pauschalen Verwerfung als Blödsinn verharrst, wäre ich erfreut, wenn Du mir 2 Fragen beantworten könntest (und zwar ganz normal, unironisch, mit stichhaltigen Argumenten als Begründung, danke!):

- Sagst Du demzufolge auch: "Herr Bräuer, Sie haben Unrecht und keine Ahnung von Physik und sind ein Esoteriker?"

- Hältst Du meine Schlußfolgerungen in meinem letzten Posting ("wenn Physiker wie Bräuer recht haben, dann kann das Bewußtsein nicht aus dem entstanden sein, was ja für seine Existenz Bewußtsein voraussetzt") für falsch, und wenn ja, warum?

Viiiiielen Dank,
LG,
Hasenbein
 
Ich habe nochmal ein bißchen gegoogelt.

Auch heutige Physiker kommen zu dem Schluß, daß es keine vom Beobachter unabhängige Existenz gibt.

... das spürt man ja auch bei dem bereits angesprochenen Doppelspaltexperiment #500 von Barpianodilettant schon im Ansatz und findet seine Fortsetzung im Phänomen der "Verschränkung"
Quantenphysik - Gespräch über die Verschränkung - YouTube

sprich:
zwei ehemals zusammengehörige Photonen, die beliebig weit getrennt wurden, bleiben nach wie vor in Verbindung.
Manipulationen=Betrachtung an einem Teilchen führen zeitgleich zu einer Beeinflussung des anderen Teilchens.

Hieraus ziehe ich für mich persönlich experimentell den Schluss, das Existenz von der Betrachtung abhängt.
Allgegenwärtige und trotzdem rätselhafte "Dualismen" erscheinen eben nur dual in meiner beschränkten Wahrnehmung.

In der zweidimensionalen Welt wird ein Elefant eben, je nachdem ob er steht oder liegt unterschiedliche Abrücke hinterlassen. Seinen Rüsselabdruck sieht man nur, wenn er liegt.

Spukhafte ( weil teils ineinander überführbare) Erscheinungen:D wie Energie, Masse, (Elektro)magnetismus, Gravitation sind für mich eben nur ähnlich Abdrücke eines übergeordneten Phänomens.

Aber es ist für mich als Techniker natürlich hilfreicher, axiomatisch so zu tun, als sei das was ich sehe, auch existent.
Insofern halte ich eine Diskussion mit dem Bäcker über die Existenz seiner Brötchen für erlässlich...:D

Lieber Gruß, NewOldie
 
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Das, was Herr Bräuer als "Phänomene" beschreibt, ist Physikabiturstoff aus meiner Zeit vor c. 35 Jahren! M.E. nicht ausreichend, um seine Eingangs- und Schlussthesen in ihrer "Radikalität" zu beweisen... Eigentlich eine "Lieschen-Müller-Abhandlung"....;)
Immehin geht es auch um Klaviersaiten !:D
 
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KLeiner TExt von KAnt zur Aufmunterung:

Ich gestehe, daß ich sehr geneigt sei, das Dasein immaterieller Naturen in der Welt zu behaupten und meine Seele selbst in die Klasse dieser Wesen zu versetzen.(4) Alsdenn aber, wie geheimnisvoll wird nicht die Gemeinschaft zwischen einem Geiste und einem Körper? Aber wie natürlich ist nicht zugleich diese Unbegreiflichkeit, da unsere Begriffe äußerer Handlungen von denen der Materie abgezogen worden und jederzeit mit den Bedingungen des Druckes oder Stoßes verbunden sind, die hier nicht stattfinden? Denn wie sollte wohl eine immaterielle Substanz der Materie im Wege liegen, damit diese in ihrer Bewegung auf einen Geist stoße, und wie können körperliche Dinge Wirkungen auf ein fremdes Wesen ausüben, das ihnen nicht Undurchdringlichkeit entgegenstellet, oder welches sie auf keine Weise hindert, sich in demselben Raume, darin es gegenwärtig ist, zugleich zu befinden? Es scheinet, ein geistiges Wesen sei der Materie innigst gegenwärtig, mit der es verbunden ist und wirke nicht auf diejenige Kräfte der Elemente, womit diese untereinander in Verhältnissen sind, sondern auf das innere Principium ihres Zustandes. Denn eine jede Substanz, selbst ein einfaches Element der Materie muß doch irgend eine innere Tätigkeit als den Grund der äußerlichen Wirksamkeit haben, wenn ich gleich nicht anzugeben weiß, worin solche bestehe.(5) Andererseits würde bei solchen Grundsätzen die Seele auch in diesen innern Bestimmungen als Wirkungen den Zustand des Universum anschauend erkennen, der die Ursache derselben ist. Welche Notwendigkeit aber verursache, daß ein Geist und ein Körper zusammen Eines ausmache, und welche Gründe bei gewissen Zerstörungen diese Einheit wiederum aufheben, diese Fragen übersteigen nebst verschiedenen andern sehr weit meine Einsicht, und wie wenig ich auch sonst dreiste bin, meine Verstandesfähigkeit an den Geheimnissen der Natur zu messen, so bin ich gleichwohl zuversichtlich gnug, keinen noch so fürchterlich ausgerüsteten Gegner zu scheuen, (wenn ich sonsten einige Neigung zum Streiten hätte), um in diesem Falle mit ihm den Versuch der Gegengründe im Widerlegen zu machen, der bei den Gelehrten eigentlich die Geschicklichkeit ist, einander das Nichtwissen zu demonstrieren.
 
Physiker können schon mal gar nichts beweisen, bestenfalls Theorien aufstellen und ggf. falsifizieren oder das eben vergeblich versuchen.
 
- Sagst Du demzufolge auch: "Herr Bräuer, Sie haben Unrecht und keine Ahnung von Physik und sind ein Esoteriker?"

- Hältst Du meine Schlußfolgerungen in meinem letzten Posting ("wenn Physiker wie Bräuer recht haben, dann kann das Bewußtsein nicht aus dem entstanden sein, was ja für seine Existenz Bewußtsein voraussetzt") für falsch, und wenn ja, warum?
- Herr Bräuer wird mit einer vergleichbaren Argumentation z.B. vor Gericht scheitern, denn wenn auch z.B. eine Mordtat von keinem Zeugen beobachtet wurde und der Verdächtige hartnäckig leugnet, so kann ihm anhand von Indizien und Spuren nachgewiesen werden, dass er wen gekillt hatte -- ohne Beobachter etc

- warum kommst du plötzlich auf die Herkunft des Phänomens Bewußtsein zu sprechen? Anfangs hast du argumentiert, dass nur du ein Bewußtsein hast und noch kein anderes je gesehen habest...

aber eine ganz andere Frage: muss man beweisen, dass das exisitiert, was existiert? (und ansonsten entstanden hier amüsante Widersprüche aus missverständlichen Auslegungen von aus dem Zusammenhang gerissenen und verkürzten philosophischen "Ideen" vornehmlich über den sehr alten Hut der Erkenntnismöglichkeiten und Erkenntnisgrenzen -- freilich muss niemand die Existenz der Materie oder ähnliches beweisen, um Schneemänner und Eremiten, das ursprüngliche Thema des Fadens hier, gründlich abzulehnen)
 
...

Es gibt sicher auch Physiker, die esoterisch angehaucht sind, und so manche Physiker (Wissenschaftler allgemein) suchen die Öffentlichkeit, wie Musiker das Publikum. Aus welchen Gründen nun auch immer.

Mich ärgert, wenn aus irgendwelchen zweifelhaften Experimenten oder Behauptungen irgendwelche abstrusen Folgerungen gezogen werden, und das dann populärwissenschaftlich ausgeschlachtet und unters Volk gestreut wird. Da geht es mir ähnlich wie Nica.

Seriöse physikalische Theorien sehen anders aus, Beispiel Relativitätstheorie. Eine gescheite Theorie macht konkrete Voraussagen (Lichtbeugung, Zeitdilatation etc.) welche dann irgendwann experimentell verifiziert oder widerlegt werden können.

Manches was man immer so hört, kommt doch über den Stand einer unbewiesenen Phantasiebehauptung nicht hinaus. Dann sollte es bitte auch so gekennzeichnet werden. Es gibt doch jede Menge seriös arbeitender Physiker und Wissenschaftler, denen es gar nicht einfallen würde, so manchen Unfug zu verbreiten.

Wissenschaftliche Publikationen - ja gerne, aber dann im engerem Zirkel der Experten. Stellt sich irgendwas als wirklich interessant heraus, wird es schon von anderen aufgegriffen werden und mehrfach bestätigt werden - bis man sich irgendwann darauf verlassen kann und auch Dreiklang es glauben mag.
 


Hallo Rudl, das führt uns zurück zum Thema Wei Tsin Fu: :p:p

Nassim Haramein baut sich mit dem demagogischen Wunderbaukasten seine eigene Weltsicht.
Ein auf einer unbewiesenen Tatsache basiertes Denkgebäude kann nur so wahr sein, wie Fundament.

Unter unbewiesener Voraussetzung ist jeder noch so schlüssige "Beweis" hinfällig.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Kurt Bräuer hat laut seiner Webseite schon seit über 10 Jahren keine wissenschaftliche Publikation mehr veröffentlicht, und davor auch nicht besonders viele. Er geht sogar so weit, auf seiner Seite Artikel aufzulisten, die gar nicht veröffentlicht wurden (submitted to.../considered for publication...). Selbst seine Lehrtätigkeit beschränkt sich auf Mathekurse für Physik-Erstsemester (plus einen Kurs zu 'philosophischen Aspekten', den er wahrscheinlich gnadenhalber machen darf). Glaubhafte, seriöse Wissenschaft sieht anders aus. Das schreibe ich jetzt nur, um dazu beizutragen, die Wissenschaft ein bißchen vor einem schlechten Ruf zu schützen.
 
Kurt Bräuer hat laut seiner Webseite schon seit über 10 Jahren keine wissenschaftliche Publikation mehr veröffentlicht, und davor auch nicht besonders viele. Er geht sogar so weit, auf seiner Seite Artikel aufzulisten, die gar nicht veröffentlicht wurden (submitted to.../considered for publication...). Selbst seine Lehrtätigkeit beschränkt sich auf Mathekurse für Physik-Erstsemester (plus einen Kurs zu 'philosophischen Aspekten', den er wahrscheinlich gnadenhalber machen darf). Glaubhafte, seriöse Wissenschaft sieht anders aus. Das schreibe ich jetzt nur, um dazu beizutragen, die Wissenschaft ein bißchen vor einem schlechten Ruf zu schützen.

Seltsam.....
 
Jeder Beweis basiert auf Varaussetzungen von denen letztlich immer einige unbewisesn, also Definitionen oder Annahmen (Axiome) sind. Sonst würde die Beweiskette ja einen Zirkelschluß darstellen und wäre somit letztlich auch wieder hinfällig.

Hi, HoeHue das stimmt, ich meinte "Unter falscher Voraussetzung ist jeder noch so schlüssige "Beweis" hinfällig."

Lieber Gruß, NewOldie
 
Hypothese?.....Wahrheit?......Falsifizierung?.......
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Assoziieren (Teil 2) Blick in und aus dem Gartenteich

Eine Katze schlendert am Beckenrand lang . Sie wirft einen lässigen Blick in das tiefe Wasser
(die Orfen hat sie längst + weise akzeptiert , denn sie kennt ihr Handicap als Nichtschwimmerin.
Ihr kommt auf einmal diese philosophische Betrachtung in den Sinn:

“Wie klein ist doch die Welt dieser armen Goldorfen. Ihr Sehfeld ist definitiv begrenzt mit
dem rechteckigen Beckenrand . Wie gut, dass ICH frei rumstreifen kann, wohin ich will.
Bis zu A 3 , Gleisböschung , Fluss, Zaun. Durch die ganze Welt also. Dahinter ist NICHTS.

Ein Mensch kommt des Weges, sieht die Katze und die Orfen und grübelt vor sich hin:
"Was mögen diese hübschen Geschöpfe wohl wahrnehmen und in ihrem Kopf haben?
Gut ,dass WIR für alles - Hypothesen haben und den weiten Beckenrand der Wissenschaft."
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