Hört sich schon mehr nach Klavier...äähh Flügel an, aber immer noch synthetisch. Die Dynamik ist aber besser umgesetzt.
Diese Programm-basierten Klavier-Simulationen stoßen dadurch an ihre Grenzen, dass die Computerhersteller billige D/A-Wandler einbauen. Bei einem hochwertigen Digitalpiano kann der Klang schon durch die (hoffentlich) besseren Wandler eher Ähnlichkeiten mit einem Klavier aufweisen.
Mögliche Abhilfe: eine Soundkarte der Spitzenklasse oder eben eine andere, eher Hardware-basierte Lösung. Ein Computer ist nicht für akustische Spitzenleistungen gezüchtet, auch was Störpegel angeht.
Den Vorwurf musst Du dann aber deinem eigenen Computer + Soundanlage machen.
1) Beim Offline-Rendering geht der Sound direkt von der CPU zum WAV-File. Meine Soundkarte macht da gar nix, die könnte ich dazu auch rausnehmen. Der ASIO-Treiber wird gar nicht angesprochen, was man schon daran merkt, dass ich beim Rendern parallel weiter Film schauen konnte, was bei ASIO normal nicht geht (geblocktes Device, Exklusivmodus).
2) Ich habe diese Soundkarte:
https://de.creative.com/p/sound-blaster/sound-blaster-zxr
Die hat bessere D/A Wandler als nahezu alle Digis und auch bessere Kopfhörerverstärkung. Du überschätzt die Qualität der einzelnen Digi-Bauelemente, sogar die von Premiumdigis.
Auch zu den anderen Argumenten: Alle Theorie ist grau.
Es gab mal einen Blindtest im pianoforum, wo man unter 20 Aufnahmen die Software-Instrumente herausfinden sollte. Erst zum Schluss wurde aufgelöst, dass da gemeinerweise echte Flügel dabei waren. Hat keiner rausgefunden.
Aus Aufnahmen hört man das kaum mehr, unser Gehör ist so subjektiv beeinflussbar, dass man sich da mehr einredet als wirklich hört. Der echte Unterschied liegt doch in der Soundabstrahlung im Zimmer mit Soundboard etc.
Pianoteq klingt wirklich digital, wie man schnell hört wenn man mal beide Aufnahmen nacheinander anhört. Aber die Ivory-Aufnahme klingt genauso digital wie eine Flügel-Aufnahme. Das ist das echte Instrument, der Flügel. Digitale Artefakte können dann Layer-Übergänge, Looping, Raumhallsimulation etc. sein, die hier aber auch kaum zu identifizieren sind bei 20 Layern mit jeweils 2 Minuten Tasten-Aufnahmen und bei einem Faltungshall, aufgenommen von den originalen Räumen.
Wie charakterisierst Du denn einen Klavier-Sound? Es sind Aufnahmen eines Flügels, an den Oberton-Charakteristiken etc. kannst Du es nicht festmachen. Ggf. ist das nur Deine Einstellung beim Hören: Das darf nur maximal so gut wie ein olles Klavier klingen. Und schon klingt es auch so. Unser Gehör ist nun mal derart suggestiv beeinflussbar.
Die Dynamik ist bei beiden Instrumenten übrigens frei konfigurierbar, ich kann die mit einem Regler beliebig aufspreizen von ganz leise nach extrem laut. Das sind meine daily Settings zum Spielen, so dass es nicht überempfindlich reagiert. Ich kann jetzt aber nicht x Varianten hier einstellen, wo jeder eine andere bevorzugt. Es soll nur die grobe Geschmacksrichtung zeigen.