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Schade, dass es plötzlich so kalt geworden ist, sonst würde ich meine zu Berge stehenden Haare anfeuchten, damit sie sich wieder beilegen.

Also beiße ich lieber in die Auslegeware (frei nach Loriot) über so viel kumulierten .... Nonsens.
 
Man braeuchte die Röhrdoemmel nur auf eine mit einem "I" beginnende Liste bügsieren.
 
Ich hoffe, die Atheisten fühlen sich nicht verletzt durch die Schriftzitate. Ich werde daher nicht weiter zitieren.
 
...eigentlich haetten es die Spatzen von den Daechern pfeifen koennen, dass die Dommeln mit lieblich-milden Jesusworten vom wuest-stoeßigen Balzverhalten der heiligen Kuttenboecke ablenken wollen...;-):heilig::teufel:
 
Ich hoffe, die Atheisten fühlen sich nicht verletzt durch die Schriftzitate. Ich werde daher nicht weiter zitieren.

Die Schriftzitte sind halt für mich so sinnvoll wie Astrologie, bringen die Diskussion nicht voran und bringen diese evtl. auf eine Ebene, in der diejenigen ausgeschlossen sind, die zufällig (i.d.R. qua Geburt) diesem Gedankensystem nicht anhängen und nur innerliches Kopfschütteln verursachen.

So mal grob subsummiert. Verletzen tun die Zitate nicht, aber sind so sinnvoll wie:
"Das Königreich der Mineralien schwingt langsamer als das der Pflanzen und Tiere
schwingen langsamer als Menschen. Der Aufstiegsprozess beinhaltet den Anstieg deiner
Schwingungsfrequenz zu der deines Lichtkörpers und darüber hinaus. Über deinem
Lichtkörper ist dein Seelenkörper, Überseele, Engel, Erzengel und aufgestiegene Meister,
die Führer der spirituellen Hierarchie, universelle Götter und alles stammt aus der Quelle
(und vielleicht jenseits der Unendlichkeit). Deine Schwingung zu erhöhen bedeutet, mit
der Schwingungsfrequenz deines wahren Selbst übereinzustimmen."

Stell Dir vor, wir würden eine Diskussion führen und ich würde ständig solche Zitate bringen. Das erzeugt bei mir bestenfalls Hirndrücken, aber keine Verletzungen. :-)

Grüße
Häretiker
 
Also mal der Reihe nach:

(1) Jesus und die Apostel als vermeintliche Bildungsträger

Lieber @Ambros_Langleb, keiner sagt, dass die Autoren des Matthaeusevg. und Markusevangelium Premiumgelehrte waren

Ich denke, Du hast es hier gesagt, es sei denn der Unterschied zwischen "hochgebildet" und "premiumgelehrt" ist subtiler als ich vermute:

hochgebildeten Autoren der Evangelien schrieben in ihrer Gelehrtensprache

Weiter:

Bedenke aber: Jesus Vater war "technon" Baumeister also, und das war ein guter und hoch angesehener Beruf, also wäre es durchaus möglich, dass er seinen kleinen Jesus zu guten Privatlehrern geschickt hat

Zunächst einmal: an den beiden Stellen, wo Josephs und Jesu Beruf erwähnt wird, nämlich Matthäus 13.55 und Markus 6.3, lautet die Berufsbezeichnung tékto:n (technó:n gibt es nicht; das hieße etwa »Werkstatt«). Das ist dem autoritativen Lexikon von Liddle-Scott-Jones zufolge »any craftsman«; die Interpretation »Zimmermann« ergibt sich, wennn das Wort in Opposition zu Maurer und Spengler tritt. An beiden Stellen wird der Verwunderung des Publikums Ausdruck verliehen, dass Jesus, wiewohl nur Zimmermann, so gescheit daher reden kann. Von einer besonderen Bildungsnähe des Gewerbes ist keine Rede, vielmehr wird die Inspiration und Gottbegnadetheit Jesu hervorgehoben, die ihn über seinen Stand erhebt, wie man es von einem Propheten eben erwartet.


(2) Sprache

Dann solltest du aber auch keine gewagten Schätzungen abgeben, Wie oft hat Jesus selber das Unverständnis seiner Fischerjuenger beklagt, und die Jünger wegen ihrer Uneinsichtigkeit getadelt? Das Jesus "etwas" verständiger war, ist kaum zu bestreiten.


Von Jesu Sprache können wir uns mangels Originalzitaten (Aramäisch) kein Bild machen, auch weil es ja nur wenige kurze Äußerungen (»Logien«) gibt, die mit einiger Wahrscheinlichkeit auf ihn zurückgeführt werden können. Hingegen wird in christlichen wie außerchristlichen Quellen ständig hervorgehoben, dass seine und seiner Apostel Sprache die der Handwerker ist (der gängigste lat. Ausdruck ist »sermo piscatorius«, wie schon gesagt). Insofern geben wir keine »gewagten Schätzung« ab, wenn wir im Einklang mit dem Mainstream der Forschung sagen, dass er und seine Jünger eben nicht die Sprache der hellenistischen Rhetorik verwenden. Für einzelnes verweise ich auf G. Horrocks: Greek. A History of the Language and its Speakers, 2011. Vielleicht kannst Du uns nach Lektüre des einschlägigen Kapitels Deine abweichende Meinung ein wenig besser begründen.

Im übrigen wendest Du hier einmal mehr Deinen alten Trick an, wenn Du nicht mehr weiter weißt, die Argumentation einfach auf ein anderes Feld zu verschieben. »Unverständnis« ist ein kognitiver, nicht ein linguistischer Begriff, und dass Jesus »verständiger« war als seine Jünger, werden wir allemal glauben, es trägt aber zum fraglichen Punkt nichts bei.


(3) Verhältnis zu den staatlichen Autoritäten

Dieses Zitat ist aber ohne Auslegung und geistgeleiteter Interpretation hochproblematisch, denn Diktaturen unterfallen hier sicher nicht.

Wer sagt denn, dass dies jesuanisch ist, da haben machtgierige Sünder fortgesetzt gefehlt.

Mich würde interessieren, was Du unter »geistgeleitet« verstehst. Eine verstandesgeleitete Interpretation ist jedenfalls eine historische. Und da kommen wir zu dem Befund, dass das NT, wenig überraschend, nicht nur Spuren des traditionellen jüdischen Appeasements mit dem römischen Imperium zeigt (neben dem von Dir zitieren Röm. 13.1 z.B. auch das bekanntere Math. 22.21 »gebt dem Kaiser...«), sondern dass die Autoren des frühen Christentums diese Einstellung spätestens dann teilten, als die erwartete rasche Parousie ausblieb und man für die, gleichsam kompensatorisch, sich entwickelnde Kirche das Minimum an Staatsnähe entwickeln mußte, das ihren Bestand sicherte (anfangen tut das, wie oben gesagt schon mit dem 1. Clemensbrief, also früh). Dass die dem Judentum zugestandene Exemption vom Kaiseropfer nicht erreicht wurde, führte über 250 Jahre hinweg immer wieder zu Schwierigkeiten, verhinderte aber nicht, dass die »Staatsnähe« stetig größer wurde und die Kirchenführer ganz sicher glaubten, damit im Sinne Christi zu handeln und die wenigen einschlägigen Äußerungen des NT richtig auszulegen.


(4)

WIR müssen demutsvoll unsere Herzen auf die durch die Jahrtausende hindurch gültig bleibenden Kernaussagen hin wenden

Und das vermutlich »geistgeleitet«? Ich persönlich gewinne aus (3) und (4) sowie aus deinem collagenhaften Jonglieren mit Bibelzitaten den Eindruck, dass dein Bibelverständnis ahistorisch-evangelikal ist (ich weiß nicht, wie das katholische Gegenstück heißt), dass Du den Bibeltext womöglich als direkte göttliche Offenbarung betrachtest und durch introspektiven Zugang mit Gleichgesinnten (»Begegnungskreis«) zu diesem Text hoffst, den richtigen Weg für Dich zu finden. Solange das eine persönliche Übung bleibt, hat niemand daran etwas zu kritisieren, und ich würde subjektiv hinzufügen, schlimmer als Pendelschwingen, Globulifetischismus und andere auf diesem Forum hie und da gepriesene Esoterica ist das keinesfalls. Aber sobald man sich in die Verkündigung begibt -- und ich denke Du tust das hier ja -- und sich dabei auf ein Schriftcorpus stützt, kommt man nicht umhin, bei dessen Interpretation auch seine historischen Voraussetzungen inklusive des Verständnishorizonts seiner ursprünglichen Publikums zu klären, wenn nicht einfach etwas x-beliebiges dabei herauskommen soll. Abss. (1) und (2) oben scheinen mir dafür zu sprechen, dass Du da noch einiges zu tun hast. Tu es, und die Diskussion wird davon profitieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Stell Dir vor, wir würden eine Diskussion führen und ich würde ständig solche Zitate bringen. Das erzeugt bei mir bestenfalls Hirndrücken, aber keine Verletzungen. :-)

Waeren wir nicht auf die Verbrechen von hohen Klerikern, Priestern, anderen Personen geweihten Lebens (Ordensleuten) und Kirchenmitarbeitern gekommen, waeren wahrscheinlich keine Bibelzitate gefallen.

((alte Version, oben geaendert:Waeren wir nicht auf die Straftaten von Kirchenmitarbeitern gekommen, waeren wahrscheinlich keine Bibelzitate gefallen.))


Ich verstehe Dich und werde die Zitate nur ausnahmsweise verwenden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mich würde interessieren, was Du unter »geistgeleitet« verstehst. Eine verstandesgeleitete Interpretation ist jedenfalls eine historische.

Kann die Wahrheit, die lebendig liebende Wirklichkeit Gottes, ohne Glauben verstanden werden, wenn schon die gegenstaendliche "einfache" Wissenschaft nur mehr oder weniger wahrscheinliche Aussagen statt endgültig unumstoesslicher Klarheiten verkünden kann?

Ein wirkliches Verstehen der Schriften ohne vorgaengigen Glauben ist nicht möglich.

Auch wenn es aus der Zeit gefallen scheint:

Vernunft gruendet im ursprünglich vorgehenden Glauben.

Glauben aber ist dankbar wahrendes Behalten grundlos aus freier Liebe geschenktem waermenden Lichts für die fragende Seele des unruhigen Menschen.

Vergleiche auch:

https://epub.uni-regensburg.de/406/

https://www.spektrum.de/news/vernunft-und-glaube/1136062

https://www.augustinus.de/artikel/115-benedikt-xvi/370-katechese-3-glaube-und-venunft
 
Kann die Wahrheit, die lebendig liebende Wirklichkeit Gottes, ohne Glauben verstanden werden, wenn schon die gegenstaendliche "einfache" Wissenschaft nur mehr oder weniger wahrscheinliche Aussagen statt endgültig unumstoesslicher Klarheiten verkünden kann?

Ein wirkliches Verstehen der Schriften ohne vorgaengigen Glauben ist nicht möglich.

Auch wenn es aus der Zeit gefallen scheint:

Vernunft gruendet im ursprünglich vorgehenden Glauben.

Glauben aber ist dankbar wahrendes Behalten grundlos aus freier Liebe geschenktem waermenden Lichts für die fragende Seele des unruhigen Menschen.

Vergleiche auch:

https://epub.uni-regensburg.de/406/

https://www.spektrum.de/news/vernunft-und-glaube/1136062

https://www.augustinus.de/artikel/115-benedikt-xvi/370-katechese-3-glaube-und-venunft

@Ambros_Langleb hat eigentlich danach gefragt, was Du unter »geistgeleitet« verstehst.
Das würde mich auch interessieren, leider geht Dein Beitrag nicht darauf ein.
 
wenn schon die gegenstaendliche "einfache" Wissenschaft nur mehr oder weniger wahrscheinliche Aussagen statt endgültig unumstoesslicher Klarheiten verkünden kann?

Das ist halt Wissenschaft. Sie macht vorhersagen. Die prüft man. Wenn die milliardenfach bestätigt wird, ist die Wahrscheinlichleit hoch, dass sie die natur korrekt beschriebt. Gibt es Abweichungn, muss man halt was Ändern.

Erscheint mir halt sinnvoller, als X zu glauben und daran festzuhalten, egal, was Fakten hergeben.

Theorien können nie bewiesen werden, aber sie sind wiederlegbar. Wo ist das Problem? Ich habe als moderner Mensch kein Problem damit. Der Zweifel ist der Motor der Erkenntnis.


Bevor sich z.B. die Urknalltheorie durchgesetzte hat, war die "Stead State"-Theorie ebenfalls eine Theorie. Aber bis dato(!) haben wir keine Theorie gefunden, die Galaxienrotverschiebung, kosmische Hintergrundstrahlung und primordiale Nukleosysthese (welche Elemnte herrschen im Weltall vor aund warum) erklärt. Das sind starke Bestätigungen, aber keine Beweise. Eine alternative Theorie muss sich daran messen lassen, ob sie diese Phänomene ebenfalls erklären kann.

Ein wirkliches Verstehen der Schriften ohne vorgaengigen Glauben ist nicht möglich.

Für mich als Außenstehender hast Du keine Erkenntis, da Du halt Befangen bist, aus Deinem System nicht ausbrechen kannst. Du hast keine Korrekturmöglichkeiten, irgendwelche Dinge werden halt als gegeben hingenommen und für wahr gehalten.

Wie dieser Geologieprofesser in den USA: Und wenn alle Fakten auf eine alte Erde (mehrere Milliarden Hajre alt) hinweisen und alle Annahmen bestätigt werden, so glaube ich doch, dass sie vor 6ka erschaffen wurde. Kommt aus seinem geistigen Gefängnis der Befangenheit nicht hinaus.

Vernunft gruendet im ursprünglich vorgehenden Glauben.

Wie schon oben erwähnt: Zweifel ist der Motor der Erkenntnis. Man 'glaubt' nicht, die Relativitätstheorie sei wahr, sondern man misst nach, hält sie aufgrund milliardenfacher Bestätigungen für richtig (aber nicht als bewisen) und sit zentraler Bestandteil des physikalsichen Gebäudes.

Aber jedesmal, wenn man genauer messen kann, misst man erneut, ob es nicht doch eine Abweichung gibt, die ggf. die Tür zu neuer Physik aufstößt. Bleibt spannend. :-)

Glauben aber ist dankbar wahrendes Behalten grundlos aus freier Liebe geschenktem waermenden Lichts für die fragende Seele des unruhigen Menschen.

Can't parse this. Gesungen auf die Melodie von 'Can't touch this'.

Wieso sollte der Mensch unruhig sein!? Ich habe eine verdammt hohe Gewissheit, dass auch morgen die Graviation mich auf der Erde hält. Dafür brauche ich nicht zu beten oder rituelle Handlungen zu vollführen. Keiner betet "Oh Erde, möge Deine Schwerkraft mich auch noch morgen an diesen Boden heften, auf dass ich nicht auffahre in das Vakuum und dort sterbe." Oder zumindest nehme ich das an.


Aber das passt halt irgendwie zu Luhmann: Die Welt ist kontigent. Deswegen definiert man Dinge als "heilig", die sind unveränderbar, wahr und nicht hinterfragbar. Über diesen Mechanismus bekommen die Menschen den Halt. Ich persönlich kann auf diesen Fall verzichten.


Das nur ganz grob zum Verständnis zumindest meines Weltbildes.


Grüße
Häretiker
 
Kann die Wahrheit, die lebendig liebende Wirklichkeit Gottes, ohne Glauben verstanden werden, wenn schon die gegenstaendliche "einfache" Wissenschaft nur mehr oder weniger wahrscheinliche Aussagen statt endgültig unumstoesslicher Klarheiten verkünden kann?

[...]

Kann sie schon - ich z.B. bin Indifferentist und glaube nur an Lovecraft's Weltbild, ggf. an Jedi-ähnliche Grundlagen, vielleicht auch in Verbindung mit Hermann LÖNS.:heilig:

Ich verstehe aber, was Du meinst.

Die Frage wäre, ob sie GUTGEHEIßEN werden kann, diese Wahrheit, angesichts Hunger, Mord, Totschlag und Gewalt.

Und da muss sich Herr Gott ( ein Nachbar von meinen Großeltern väterlicherseits hieß wirklich so ) ein paar FRÄGLEIN gefallen lassen, denke ich. ( Jeder muss das, wenn er inanspruch nimmt, allmächtig zu sein ). :-D:-D

Ich könnte das weiter ausführen, warte aber natürlich noch damit.:teufel:

LG, -Revenge - :super:

PS.: Doch Vorsicht: Aufm Papier bin ich Katholik, zwar ungefirmt ( hätte mich vom Angeln abgehalten nachmittags, das Zeug ), aber mit Prüfungsfach III : ( 5 Std Klausur ) : "kath. Rel.".

Und bestanden. ;-)

LG, Olli
 
Ich habe hier reichlich Lesestoff gefunden,

@Rohrdommel deine Gedanken sind in der heutigen Zeit fuer viele schwer zu verstehen und noch schwerer anschluss- fähig.
Obgleich ich die Dinge sehr ähnlich sehe, wie Du, sollten Worte gefunden werden, die nicht zu fremd und ferne klingen und womöglich die Hörer verschrecken.

Sicher ist Glauben vor beliebiger Anpassung an den "Zeitgeschmack" und "flexibler" Verweltlichung zu schützen,

gleichwohl muss er seinen offenen einladenden Sitz im Hier und Jetzt lebbar erweisen,

ja es braucht also ein neues "Aggiornamento", Aktualisierung, Verheutigung,
(wie es Papst Johannes XXIII. schon vor einem halben Jahrhundert auf dem zweiten vatikanischen Konzil forderte,
"lasst uns die Fenster weit öffnen! Ecco!":-):super:
 
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