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Allerdings gibt es auch Fotos und Videos, die einen relativ geordneten Demonstrationszug durch Chemnitz zeigen, mit fragwürdigen Losungen zwar, aber ohne Glatzen und ohne Hetzjagden. Die alarmistische Berichterstattung ist doch völlig überzogen. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Teilnehmer eher Einheimische waren, die das Gefühl hatten, "etwas" tun zu müssen und mangels Alternativen den Rechten auf den Leim gegangen sind. Man kann sie dafür kritisieren, kritiklos mitgelaufen zu sein. Sie alle zu Rassisten abzustempeln, ist bringt gar nichts außer die Gesellschaft weiter zu spalten.

Alarmistische Berichterstattung? OK, dann haben wir eine unterschiedliche Auffassung, was geordnete und angemeldete Demonstrationen sind. Ich darf Dich daran erinnern, dass es zu der Zusammenrottung dieser Menge gekommen ist, als noch überhaupt nicht klar gewesen ist, wer für den Tod des 35-jährigen Mannes und die Verletzung von 2 weiteren Männern verantwortlich gewesen ist und warum es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist. Da wurde einfach was erfunden. Und ja, wer überhaupt nicht weiß, was passiert ist, und sich dann in so einen Demonstrationszug einreiht, aus dem offen gegen alles Fremdländische gehetzt wird, der ist für mich ein Rassist und kein an der Wahrheit interessierter Mitbürger. Man läuft nicht einfach so irgendwo mit. Mittlerweile haben sich ja auch einige Freunde des Opfers, über dessen Identität und Herkunft ja nun auch einiges bekannt ist, geäußert, dies wirst Du mitbekommen haben. Und dass trotzdem weitere Demonstrationen angekündigt sind, das sagt doch alles aus.
 
Und dann?

Wie werden wir mit den ca. 20% überzeugten Fremdenfeinden in Deutschland fertig?

Schon 20%? Das ist in der Tat sehr viel. Wie werden wir nun damit fertig? Frag mal @Nora , die kennt sich aus mit wehrhafter Demokratie. Die kämpft schon seit Jahren gegen diesen Trend. Mit breiter Unterstützung - nur leider ohne Erfolg. Und sicherlich ist da noch genug Potential den erfolglosen Weg weiter zu gehen.

Eine anderer Gedankengang könnte aber auch der sein dass entgegen der Behauptung von @Nora , dass die angebliche Mehrheit der Bevölkerung, die die vorgeschlagenen erfolglosen Mechanismen unterstützen wollen, gar nicht in der Mehrheit sind. Zwar nur ein Gedankengang - aber ein wichtiger.
 
OK, dann haben wir eine unterschiedliche Auffassung, was geordnete und angemeldete Demonstrationen sind.
Ich schrieb: Auch. Es gibt auch Bilder eines relativ geordneten Demonstrationszuges.

Ja, Glatzen haben den Hitlergruß gezeigt, und das wird geahndet werden. Ja, diverse Quellen, darunter auch AfD-Funktionäre, haben in hetzerischer Weise die Tötung des 35jährigen instrumentalisiert. Ich bin auch bereit zu glauben, dass es Ausschreitungen gegen Ausländer gab. Und es ist natürlich unglaublich, dass der Haftbefehl durchgestochen wurde - hier haben die sächsischen Behörden definitiv ein Problem. All das streite ich nicht ab.

Dass aber am Montag 8000 Nazis marodierend durch Chemnitz gezogen sind, glaube ich hingegen nicht. Obwohl den Marodierern angeblich nur wenige Polizisten gegenüberstanden, gab es kaum Verletzte, und wenn, dann eher bei den "Rechten" nach Angriffen durch "Gegendemonstranten", es wird nichts von Anzeigen von Opfern berichtet, es gibt eigentlich nur das "Hase, Du bleibst hier!"-Handyvideo und Aussagen fragwürdiger Aktivisten, die etwas gesehen haben wollen. Ich sehe hier eine maßlose Übertreibung, die einfach nur nach hinten losgehen kann. Sprich: Weiter sinkende Glaubwürdigkeit der Medien, mehr Menschen, die sich lieber unkontrolliert bei Facebook und auf noch dunkleren Seiten informieren, und mehr Stimmen für die AfD oder Schlimmeres.

Alle, von Merkel und ihrem Regierungssprecher über Katja Kipping bis hin zu Jakob Augstein, versteifen sich auf den "verfestigten Rechtextremismus" in Sachsen. Das ist bequem, das sind die eingemeindeten Ostler, man kann nichts dafür, dass die so sind, bei der Polizei müssen jetzt ein paar Köpfe rollen, vielleicht ein paar Westbeamte promoten, ansonsten: Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.

Ich als Ostler bin gewohnt, zwischen den Zeilen zu lesen. Im Spiegel läuft eine Kampagne, nichts anderes. Ein Lichtblick ist das enfant terrible des SPON, Jan Fleischhauer. Muss ich jetzt lesen. Tschüss.
 
Lies @dilettant Beitrag 1226, hier wird sogar weit über 20% Potential gemutmasst.
VG
Du meinst den Beitrag von @Stegull? Der greift doch nur Deine Zahl auf. Da kann man schön beobachten, wie fake news entstehen.

Bitte plausibilisiere die 20 Prozent und lege offen, auf welcher Definition sie beruhen. Ich erkläre hiermit, dass ich mich betroffen zeigen und in meiner Argumentation einen Gang zurückschalten werde, wenn Du Deine Aussage glaubhaft machst und die Definition halbwegs konsensfähig ist.

Bis dahin halte ich sie für linken Alarmismus, sorry.

Disclaimer: Die Mitte-Studien aus Leipzig sind nicht konsensfähig.
 
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Reaktionen: trm

Unter den Blinden ist der Einäugige König:heilig:. Wie würde ich nur ohne die Führung der geliebten Clavioten hier durch die Wirren der heutigen Zeit kommen:konfus::-D?
 

"...
25 Prozent Ablehnung entspricht umgerechnet rund 620 000 Personen. 23 Prozent dieser Gruppe würden grundsätzlich in irgendeiner Form aktivetwas gegen eine mögliche Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Umfeld tun.
..."

Naja, ich kenne auch viele Leute, die gleichzeitig pro Atomenergie waren, aber nicht wollten, dass das Atomkraftwerk, die Wideraufbereitungsanlage oder die Endlagerung (so wir eine hätten) vor ihrer Haustür wäre.

Siehe Bayern:
"...
Kaum ein anderes Bundesland hat so stark auf Atomkraft gesetzt wie Bayern. Aber den strahlenden Müll will man dort nicht haben.
..."
https://www.welt.de/wirtschaft/ener...uell-Endlager-Aber-bitte-nicht-in-Bayern.html

Also, zwischen "ich habe prinzipiell etwas gegen Ausländer" und "ich hätte nicht gerne eine Flüchtlicgsunterkunft gegenüber" sehen ich diverse Abstufungen.

Note bene:
In einer Umfrage misst man nicht, welche Meinung die Leute haben, sondern wie sie sich in dieser Umfrage verhalten.


Nur so mal als relatvierender Denksantoß.


Grüße
Häretiker
 
Wenn Du bei der aktuellen Hysterie nicht wenigstens skeptisch wirst, bist Du jedenfalls leichtgläubig.
Und Du liest vielleicht doch nicht immer so gut zwischen den Zeilen, wie Du meinst. Zumindest nicht, wenn es nur eine und Ironie drin ist. ;-)
Ich kann ehrlich gesagt bisher keine Hysterie erkennen. Da fand ich die Berichterstattung nach den Krawallen beim G20-Gipfel hysterischer und die reflexartigen Rücktrittsforderungen lauter.

Von daher geht der Kommentar von Fleischhauer - den ich übrigens gerne lese - meiner Meinung nach größtenteils ins Leere. Aber er ist wie fast immer amüsant zu lesen.
 
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