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jsger
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Vermutlich war dies das Beste, was Bösendorfer passieren konnte. Ein seriöser wie potenter Player am Instrumentenmarkt.
Ich hab mich damals sehr gefreut, daß Yamaha Bösendorfer übernommen hat. Die würden sogar bei Verlusten dieses Juwel behalten, einfach aus Imagegründen. Und selbst bauen sie ja auch echt gute Instrumente. Bei Steinway wechselst ja alle 10 Jahre der Besitzer, da ist Skepsis angesagt.
Wie man's nimmt. Die hochpreisigen Flügel mögen ja gut sein, die Yamaha B1-Serie der Standklaviere ist meiner Meinung nach absoluter Müll.
Yamaha baut weit über 100.000 Instrumente pro Jahr, darunter aber die meisten Keyboards und die billigen Standklaviere.
Das Unternehmen hat seinen Quantensprung im digitalen Bereich gemacht - es konkurrierte lange Zeit bei den Clavinovas mit Casios Celvianos, ehe es dann vor ca. 20 Jahren mit dem Tyros ein High-End-Keyboard herausbrachte, das den Markt aufmischte und dessen Technik dann auch in den Clavinovas Einzug fand. Die Workstation wurde immer weiter ausgebaut und um weitere Samples erweitert.
Funfact der Chose: Die nahmen als Referenz für das Sampling der Digitalklaviere Steinways und nicht die eigenen (!).
Noch bunter trieb es Kawai - die findet heute auch jeder super, dabei sind das selbst im hochpreisigen Bereich Kisten, die ein Klavierbauer wie Bechstein oder Grotrian-Steinweg mit allen Modellen in den Schatten stellt (ShigeruKawai mal ausgenommen, die sind echt im High-End-Bereich konkurrenzfähig).
Auch Funfact: Kawai war in den 90er Jahren quasi so schwach auf der Brust, was Entwicklungen und Qualität anbelangte, dass sie auf der Frankfurter Musikmesse tatsächlich umgelabelte Steinways ausstellten.
Sprich: Die kauften Steinways, arbeiteten sie so um, dass nur noch die eigene Marke zu sehen war und stellten sie als eigene Klaviere auf dem Stand aus, weil sie nichts vorzeigbares zu bieten hatten, und jeder wunderte sich über den brillanten Klang, den die die Japaner plötzlich zu bauen vermochten.
Hat beides funktioniert - die jahrhundertealten traditionellen Klavierhersteller wurden dann durch Massenproduktion an die Wand gedrückt.
Klaviere sind heutzutage digitale Instrumente und kommen aus Asien. Oder es sind "richtige" Klaviere. Dann kommen sie auch aus Asien - so wie Handys, Medikamente, Kleidung und Elektroautos.
An der "Qualität" der physischen "echten" hat sich bis heute praktisch nichts geändert - aus Asien kommt in dem Bereich zu 90% zusammengeschusterter unbrauchbarer Holz-Metall-Schrott, die hochpreisigen Yamaha-Flügel und ShigeruKawai mal ausgenommen.
Ein Yamaha B1 würde ich persönlich nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Die haben einen ganz fiesen ekelhaften scheppernden Hall, einen zitterigen unruhigen Klang der einem bereits nach wenigen Minuten so auf die Nerven geht, dass man nur noch will, dass es aufhört.
Hier mal eine Demo, die eigentlich für Verkaufszwecke gedacht ist (PS: Ich lache mich jedesmal über die Kommentare darunter kaputt, wenn dazu noch applaudiert wird, wie toll der Klang doch sei):
Oder erst recht hier:
Das klingt vom Klangbild her ja brutal grausam.
Das eigentlich schöne ABBA-Stück ist auf diesem Yamaha-Klavier einfach nur noch ein einziger nerviger Lärm, aber kein Klavierklang.
Bei min. 1:10-1:12 weiß man nicht, ob Hämmer Klaviersaiten anschlagen oder zwei Mineralwasser-Flaschen aneinander scheppern.
Bei Stelle min. 1:27 würde ich denken, da ist gerade eine Saite gerissen und hat sich rückwärts aufgerollt wie die Zunge vom Chamäleon.
Nur noch chinesische und südkoreanische Marken haben ein noch fieseres Klangbild.
Aber anscheinend scheint sich der Geschmack gewandelt zu haben - wen juckt schon beim Klavier der Klang? "Hippe" Marke und Aussehen - das ist wichtig!
Nussbaum und Eiche sind anscheinend zu altbacken, entweder schwarz, dann passt es zum BenQ-Monitor, der mit "Klavierlackoptik" angepriesen wird oder weiß, dann passt es zur billigen IKEA-Presspappe-Möbelausstattung.
Das Qualitätsbewusstsein hat völlig abgenommen bzw. ist eigentlich kaum noch vorhanden.
Wer welches hat, hat meistens kein Geld danach zu handeln und muss das billige Zeug nehmen.
Es ist nun wahrlich nicht die Aufgabe der ohnehin hoch verschuldeten Städte, die oftmals schon extreme Schwierigkeiten haben, überhaupt ihre hoheitlichen Aufgaben zu erfüllen, dort Anteile zu erwerben.
Naja, ist halt deren Problem. Die werden, wenn der Staat nicht noch in exorbitantem Maße - so wie bei der MeyerWerft - den Firmen, die er an die Wand gedrückt hat, unter die Arme greift, bald noch viel mehr Probleme haben.
Die Grundsteuerreform kam nur deshalb, weil man nicht mehr weiß, wie sonst die verschuldeten Städte überhaupt noch Einnahmen haben.
Kaufhof und Karstadt zahlen nix mehr und Amazon...wo der Umsatz hin gewandert ist, schon 3x nicht.
Für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands spielen Branchen wie der Instrumentenbau nun mal keine Rolle, traurig, aber ist halt so.
Falls Deutschland überhaupt noch eine hat - mit oder ohne Instrumentenbau.