Krise in Braunschweig: Schimmel seit März in Kurzarbeit, Grotrian-Steinweg zahlt keine Löhne mehr

Mit diesem „Laden“ würde ich die Krise der Klavierbauer nicht vergleichen. Denn mir ist nicht bekannt, dass es bei diesen zu Betrug, Marktmanipulation, Falschaussage und der Unfähigkeit des Managements gekommen ist, rechtzeitig auf die Krise zu reagieren.

Dieser Laden, dem u.a. Porsche gehört, ist genau dafür berühmt/berüchtigt. Da scheint einiges in den letzten Jahren an Dir vorbeigegangen zu sein.
 
Ich glaube, du hast @Marlene falsch verstanden. Sie stellt die Klavierbauer eben nicht mit Porsche etc gleich.
 
Wobei @Marlene den wirklich gelungenen Beitrag von @Häretiker auch irgendwie falschhalsig konsumiert hat, oder?
Da ging es nicht darum, die Branchen bzgl. Betrug etc miteinander zu vergleichen.. Betrug etc. war allenfalls ein zufälliger Beifang im Beitrag.
 
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Wo mache ich mir Sorgen um die Marktwirtschaft?
 
Mit diesem „Laden“ würde ich die Krise der Klavierbauer nicht vergleichen. Denn mir ist nicht bekannt, dass es bei diesen zu Betrug, Marktmanipulation, Falschaussage und der Unfähigkeit des Managements gekommen ist, rechtzeitig auf die Krise zu reagieren.

Dieselskandal schon vergessen?
Und die inhärente Technosklerose via festklamerns an ICE und dogar der Versuch, diem Politik dazu zu bringen, sterngere Grenzwerte dann später einzuführen?

Grüße
Häretiker
 
Ich kann das jetzt auch.....

Und die inhärente Technosklerose via festklamerns an ICE und dogar der Versuch, diem Politik dazu zu bringen, sterngere Grenzwerte dann später einzuführen?
Auch ich finde es äußerst fragwürdig, wie die Grenzwerte zwischen "pünktlich" und "verspätet" bei diesem deutschen Prestigeprojekt, regelrecht manipulativ gesetzt wurden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir vorstellen, dass Steinway NY Hamburg eher stillegen würde, als es in die Hände eines ohnehin übermächtigen Konkurrenten zu geben. Man bedient sich dann eben der üblichen beschwichtigenden Prosa - "werden die Instrumente zukünftig in NY in einer eigenen Produktlinie unter streng germanischer Aufsicht gefertigt" o.ä. Mehr geflunkert als im Falle anderer ehedem deutscher und nach China abgewanderter Produktion wäre das ohnehin nicht.
Das wird nicht passieren. Auch wenn es gerade mal nicht so gut läuft: Luxus geht ja irgendwie immer. Das gilt für Steinway wie für Rolex und was weiß ich noch sonst so. In ein, zwei Jahren dürfte das wieder besser aussehen. In Hamburg haben sie tatsächlich jetzt Kurzarbeit. Aber keine Entlassungen. Die gab es wohl in New York.

Zum Thema Qualitätsunterschiede zwischen New York und Hamburg. Natürlich hat Steinway den Anspruch, immer und überall super Instrumente zu bauen. Aber da scheinen sich die Geister zu scheiden. Manche bevorzugen den NY Sound, aber die meisten wohl den HH Sound. Und was man unter Kollegen so hört, scheinen in USA Instrumente zu kursieren, von denen sich die Kollegen fragen, wie es sein kann, dass Steinway dafür seinen Namen hergegeben hat. Anscheinend werden die nicht immer so toll ausgearbeitet ausgeliefert, so dass die davon ausgehen, dass der Händler dann noch mal alles checkt oder nacharbeitet. Wenn der das aber nicht macht, dann fällt das ja wieder auf Steinway zurück. Nicht so clever, finde ich. Ich bin zwar kein Steinway Händler, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier in Deutschland nur suboptimal ausgeliefert werden. Und selbst wenn, dann sind dank unseres Dualen Ausbildungssystems und der Steinway eigenen Fortbildungen die entsprechenden Leute auf Top Niveau. Das ist in den USA nicht selbstverständlich. Natürlich gibt es auch dort Spitzentechniker, aber in der Breite sind wir hier wesentlich besser aufgestellt.
 
Vor vielleicht 10 Jahren stieß ich mal auf ein qualitatives US-Ranking der Hersteller:
Da war S&S NY auf Platz 4 oder 5 (wenn ich mich recht erinnere), hinter Fazioli, S&S HH, Steingraeber und ?
 

Hier eine Nachricht vom Staccato-Verlag:

Trendwende für Klavierkäufer?​


Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

wie an dieser Stelle schon häufiger dargestellt wurde, ist das wirtschaftliche Klima für den Verkauf von neuen Instrumenten in Deutschland (und vielen anderen Ländern) nicht gerade positiv. Die finanzielle Verunsicherung durch Steigerungen von Kosten, die gesamtwirtschaftliche Lage in der Welt scheint auch ein Kulturgut wie das Klavier zu überrollen. Wenn man mit Klavierfachhändlern spricht, dann können die meisten davon berichten, dass sie nur mehr selten neue Klaviere verkaufen – und wenn, dann solche im unteren oder ganz gehobenen Preissegment. Womit ein Händler momentan sein Geld verdient? Nun, vor allem mit der Vermietung von Instrumenten, mit der Gestellung von solchen bei Veranstaltungen – und mit gebrauchten Instrumenten.

Bereits in den 1960er Jahren beklagten die Klavierhersteller und Händler, dass es zu viele gebrauchte Instrumente im Klaviermarkt gäbe, die zum großen Teil privat verkauft würden. Und mit jedem privat verkauften Instrument ginge ein Kunde für den Kauf eines neuen Instruments verloren. Das scheint erst einmal richtig zu sein, aber ist es nicht selbstverständlich, dass Menschen, die auf Ausgaben achten müssen, sich gebrauchten Waren zuwenden?

Heute sind ja nicht allein Klaviere oder Flügel im Sektor gebrauchter Waren beliebt. Ganz im Gegenteil werden selbst elektronische Waren auch immer mehr gebraucht gekauft. Zudem gibt es Gesetzgebungen, die die Nachhaltigkeit von Waren forcieren, somit also auch elektronische Geräte für längere Zeit im Markt halten wollen. Bei einem akustischen Klavier ist es von vornherein so, dass es eines der nachhaltigsten Produkte ist. Die Hersteller geben sich alle Mühe, dass die Instrumente langte halten – über Generationen. Selbst die Pflege ist bei neueren Instrumenten kaum mehr der Rede wert, da die Hölzer, die Filze – einfach alles – so gut aufbereitet sind, dass sie eigentlich erst nach extremem Gebrauch eine Wartung benötigen. Das Stimmen allein ist nun wirklich keine große Pflege, denn das ist schnell und leicht erledigt und bei normaler Nutzung vielleicht zwei oder dreimal im Jahr nötig. Muss also ein Umdenken stattfinden? Dass man ohnehin eher ein gebrauchtes Instrument erwerben sollte, da es nachhaltiger ist, als ein neues zu kaufen, das ja allein im Produktionsprozess auch eine Umwelt-Bilanz im Negativen hinterlässt?

Nun, es gibt gerade im privaten Gebrauchtinstrumentenmarkt solche Instrumente, die eigentlich nicht mehr verkauft werden sollten, sondern entsorgt werden müssten. Würden die Menschen sich daranhalten, wäre eine natürlich Bereinigung des Gebrauchsmarktes gegeben. Aber ja, es gibt viele hervorragende Gebrauchtinstrumente – und die meisten sind tatsächlich bei Händlern zu finden. Allein schon, um diese Händler zu stützen, da wir sie auch für die Pflege unserer Instrumente benötigen – sollte man sie dort kaufen und nicht privat.

Ein Umdenken ist sicherlich bei Herstellern und Händlern längst im Gange – hin zu weniger neuen Instrumenten, aktiv zu arbeiten mit mehr gebrauchten. Das wäre zumindest bei der Masse an Instrumenten am Markt eine sinnvolle Überlegung.

Auch die Hersteller sollten damit beginnen, Instrumente ihrer Marke aufzuarbeiten und in den Markt zu bringen – die neue Realität am Instrumentenmarkt scheint bei einer großen Sättigung mit Instrumenten nichts anderes zu verlangen.
 
Auch die Hersteller sollten damit beginnen, Instrumente ihrer Marke aufzuarbeiten und in den Markt zu bringen – die neue Realität am Instrumentenmarkt scheint bei einer großen Sättigung mit Instrumenten nichts anderes zu verlangen.
Macht Pfeiffer das nicht schon seit einiger Zeit als hauptsächliches Geschäftsmodell und Neuinstrumente nur auf Bestellung?
 

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