Mein Gott…. Entweder will man richtig lernen Klavier zu spielen, dann muss man sich auf den/die Lehrer/in einlassen oder man sucht sich was bei YouTube zusammen und klimpert fröhlich durch die Weltgeschichte….
Aber aber, lieber Jeremias, damit sprichst du ja einen Lehrer von jeglicher Verantwortung für sein Handeln frei. Leider gibt es noch immer (vorwiegend ältere) "Götter", die glauben, ihren Launen im Unterricht freien Lauf lassen zu dürfen, oder die sie bzw. sich nicht unter Kontrolle haben. Was spricht denn dagegen, auch in der Lehrerposition seinem Gegenüber stets mit Respekt, Freundlichkeit und Geduld zu begegnen und sich auf dessen Bedürfnisse einzustellen?
Unterricht kann gar nicht anspruchsvoll genug sein! Je anspruchsvoller desto besser das Ergebnis am Ende!
Das ist ein ganz anderer Aspekt. Hier ist die große Frage, was "anspruchsvoll" eigentlich in der Praxis bedeutet. Wenn man jemanden konstant
überfordert, kann das zwei Effekte haben: 1) Der Schüler fühlt ich angespornt und arbeitet mehr 2) Der Schüler fühlt sich überfordert und arbeitet weniger oder gar nicht mehr (dazu gehöre ich). Welchen "Schülertyp" man vor sich hat, darf ein Lehrer gerne am Anfang ausprobieren, sollte es dann aber auch erkennen und sich entsprechend darauf einstellen.
Natürlich ist aber kein Lehrer ein wirklicher Gott, darum ist es nicht möglich, mit jeder Sorte Mensch, Schüler und Musiker gleich gut zurechtzukommen. Das macht nichts. In solchen Fällen kann man dem Schüler nahelegen, sich einen anderen Lehrer zu suchen, und jeder geht ohne Groll wieder seinen eigenen Weg. Man kann sich als Lehrer auch immer dieselbe Sorte Schüler suchen, wenn man damit besonders gut zurechtkommt (z.B. zielstrebige Jungstudenten zwischen 12 und 18, oder Kinder im Vorschulalter, oder glühende Liszt-Anhänger...)