Klavierlehrerin perfektionistisch

  • Ersteller des Themas sonnenblume58
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Oha, @Stilblüte das kann auch sein... würde ihr Verhalten, also das der KL, teils erklären.
 
Ich kann gerne in den nächsten Tagen ggf. noch ausführlicher begründen.
Gerade in der Musik, wie vermutlich in vielen Fachbereichen, fällt einem nicht auf, was man nicht kann (Dunning Kruger). Was mir in meinem Klavierunterricht als Kind gefehlt hat, merkte ich erst, als ich besseren bekam - vorher nicht.
Ein Lehrer wird sich nicht immer bewusst machen können, was genau in seinem Unterricht fehlt oder was er nicht leisten kann, bzw. welche Relevanz dieses Fehlen evtl. hat. Sonst würde er viele Schüler weiter schicken oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr unterrichten... Außerdem geht es schnell an die Substanz, wenn man feststellt, dass einem (evtl elementare) Qualifikationen fehlen.
 
ja, da hast du Recht, Stilblüte.
So geht's mir auch. Sowohl als Kind, als auch als Erwachsener hatte ich keinen richtigen (mit allem Drum und Dran) Klavierunterricht.
 
Es ist, als ob sie meinen Lernprozess hinauszögern will, nur, dass sie viel Geld verdient, das schon irgendwer auf der 1. Seite geschrieben hat.
Nein, das steht so nicht auf der ersten Seite. Dort steht, dass sie vielleicht das Geld ohne Aufwand verdienen will.

Es besteht kein Grund, den Lernfortschritt hinauszuzögern. Klavier spielen ist nicht wie Autofahren - ein paar Fahrstunden, Führerscheinprüfung, fertig. Beim Klavierspielen lernt man nie aus, insbesondere nicht als spät beginnender Hobbymusiker. Ganz egal, wie schnell du lernst, du wirst in diesem Leben nicht fertig werden.
Also wenn sie viel Geld verdienen will und möglichst viele Stunden mit dir machen will, dann sollte sie möglichst guten Unterricht geben und darauf achten, dass du dich im Unterricht möglichst wohl fühlst.

Kurzer Denkanstoß: Wenn ein Lehrer etwas nicht weiß oder kann, kann dessen Schüler bohren und betteln, wie er will - er wird die nötige Hilfe oder Information nicht bekommen...
Stimmt natürlich, aber ich hoffe doch, dass jeder KL genug weiß, um Anfängerfragen zum Tastenanschlag beantworten zu können. Ganz unfähig scheint sie nicht zu sein, denn
sie unterrichtet viele Kinder, die auf diesen berühmten Wettbewerb teilnehmen.
 
Stimmt natürlich, aber ich hoffe doch, dass jeder KL genug weiß, um Anfängerfragen zum Tastenanschlag beantworten zu können. Ganz unfähig scheint sie nicht zu sein, denn
Es ist leider ein Irrglaube, dass Anfänger weniger Expertise bräuchten als Fortgeschrittene, oder Kinder weniger als Erwachsene. Das stimmt nicht! Anfänger und Kinder unterrichten erfordert genauso viel Können und Wissen, wie jemanden auf eine Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Das Wissen überschneidet sich in großen Teilen - aber eigentlich braucht der Anfängerlehrer sogar mehr Expertise.
 
Anfänger und Kinder unterrichten erfordert genauso viel Können und Wissen, wie jemanden auf eine Aufnahmeprüfung vorzubereiten.
Meinst du pädagogische Fähigkeiten oder Fachwissen?
Bei pädagogischen Fähigkeiten bin ich ganz deiner Meinung, bei Fachwissen nur teilweise. Komplexe Harmonielehre braucht ein Anfänger zB nicht.

EDIT: Wobei diese Lehrerin auch angehende Studenten für Aufnahmsprüfungen vorbereitet, also muss doch einiges vorhanden sein.

Irgendwie ist das Gesamtbild für mich noch nicht schlüssig.
 
Auch und gerade bei Fachwissen! Auch ein Anfänger kann die Besonderheit eines Neapolitaners hören, so denn in seinem Stück einer vorkommt. Formverständnis, ganz wichtig! Phrasen empfinden, genaues Hören, schönes Vorspielen, richtiges Sitzen, sinnvolle technische Anleitung, und überhaupt die Fähigkeit, hier als Lehrer Dinge zu sehen und korrigieren zu können. Die Liste ist endlos...
 
Da war deine Antwort schneller als mein Edit.

Gut, ich stimme dir natürlich zu, dass jede zusätzliche Fähigkeit des KL besser ist. Mehr ist mehr und zusätzliches Hintergrundwissen ist immer zu begrüßen.
Ich hatte mich mit dem Teil auf den Anschlag und das Betonen der Oberstimme bezogen. Ich gehe davon aus, dass jeder KL weiß, wie man das macht. Gibt es KL, die nicht erklären können, wie man es macht, obwohl sie es selber können? Und wenn sie es nicht erklären können, dann ist das ja wieder auf der Pädagogikseite, denn wenn sie es selber können, ist das Fachwissen vorhanden.
 
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Ich möchte sogar soweit gehen, dass man gerade am Anfang einen besonders qualitätvollen Unterricht braucht (das gilt übrigens auch für Grundschulen!)!
Ich persönlich finde es 100 mal leichter, jemanden auf die Aufnahmeprüfung irgendeiner Hochschule vorzubereiten, als einem jungen Schülerlein die Freude am Instrument zu vermitteln, die richtigen Worte zu finden, die richtigen Bilder, das richtige Verhalten meinerseits, das das Kind motiviert, mitzuspielen und ihm Lernstoff zu vermitteln.
Natürlich spielt das alles auch bei Fortgeschrittenen eine Rolle, aber in der Regel hat man mit fortgeschrittenem Alter mehr Möglichkeiten, den anderen anzusprechen.
 
Ich möchte sogar soweit gehen, dass man gerade am Anfang einen besonders qualitätvollen Unterricht braucht (das gilt übrigens auch für Grundschulen!)!
Auf jeden Fall! Dazu kommt das Thema, dass man nichts Falsches einlernen sollte.
Aber all das:
einem jungen Schülerlein die Freude am Instrument zu vermitteln, die richtigen Worte zu finden, die richtigen Bilder, das richtige Verhalten meinerseits, das das Kind motiviert, mitzuspielen und ihm Lernstoff zu vermitteln.
fällt für mich vorrangig unter Pädagogik.
 

Wenn ein Lehrer etwas nicht weiß oder kann, kann dessen Schüler bohren und betteln, wie er will - er wird die nötige Hilfe oder Information nicht bekommen...
Noch schlimmer: wenn ein "Lehrer" etwas nicht weiß oder nicht vermitteln kann und dann - bewusst oder unbewusst! - Falsches oder einfach schieren Unsinn mit der (Schein-)Autorität des Wissenden verkündet, gesundheitsschädliche Übungen machen lässt oder Ähnliches, dann ist die Grenze zum KKL massiv überschritten.

SCHLECHTE UND/ODER UNFÄHIGE (Klavier)-LEHRENDE SIND EINE G E F A H R!!!

Das ist insbesondere im Zusammenhang mit der nicht geschützten Berufsbezeichnung Klavierlehrer höchst bedenklich.
 
irreparable Spielschäden hervorrufen, Lebenspläne zunichte machen
Ich finde es ja immer noch bemerkenswert, dass das Konzept der hier erwähnten KL ja scheinbar doch bei manchen Schülern zu funktionieren scheint.
Dabei kann ich mir diese Distanz ("das ist mein Bereich, das ist dein Bereich") gerade bei Kindern so absolut gar nicht vorstellen...

Meine KL legt den Kindern kleine Tierchen auf die Tastatur (z.B. einen Elefant aufs e) und wenn die Hand zu sehr abhängt kommt das "Krokodil" und schnappt (= ihre Hand). Weiss ich, weil sie das bei mir auch noch manchmal macht (also keine Tierchen mehr, aber manchmal kommt das Krokodil... :-D)

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man kleine Kinder vom gegenüberliegenden Flügel aus anleiten will.
Vielleicht macht sie das ja nur bei Erwachsenen oder fortgeschritteneren Spielern..

bei meinen Kindern hätte eine so distanzierte KL bestimmt irreparable Spielunlust erzeugt....
 
Jeder, der, die oder das, Klavierunterricht erteilt ist in genau diesem Moment Pädagoge, auch wenn das Schülerlein erwachsen ist.:001:
Ja, das weiß ich. Ich habe das Gefühl, dass komplett an meinen Postings vorbeigeschrieben wird. Es ging mir um die Gegenüberstellung von Pädagogik und Fachwissen. Anstoß war dieses Posting:
Kurzer Denkanstoß: Wenn ein Lehrer etwas nicht weiß oder kann, kann dessen Schüler bohren und betteln, wie er will - er wird die nötige Hilfe oder Information nicht bekommen...
Der Satz ist natürlich richtig, aber ich sehe hier im konkreten Fall die Wenn-Bedingung nicht erfüllt. Ich denke, dass sie es schon selber kann. "es" ist hier, bei einem Akkord die Oberstimme stärker zu betonen. Auch die Intervallnamen sollte sie korrekt können. Immerhin hat sie die Magistra in Graz abgeschlossen.
 
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Das war in der Tat eine allgemeine Aussage von nur, die sich nicht auf konkrete Personen aus diesem Faden bezog.
 
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