Klavier studiert und danach umgesattelt?

  • Ersteller des Themas karlinchen01
  • Erstellungsdatum

K

karlinchen01

Dabei seit
16. Nov. 2015
Beiträge
13
Reaktionen
8
Guten Morgen,

gibt es jemanden hier, der Klavier studiert hat, dann aber aufgrund fehlender Auftritts- bzw. Verdienstmöglichkeiten umgesattelt hat, und nochmal etwas Neues studiert hat, bzw. eine andere Ausbildung gemacht hat?

Genau das hab ich gemacht, ich hab Klavier (Konzertfach) studiert, aber irgendwie ist mir die Lust am Üben währenddessen abhanden gekommen, wahrscheinlich hauptsächlich dadurch, dass ich keine wirkliche Perspektive für mich als Pianistin gesehen habe.

Nach meinem Abschluss habe ich mich neu orientiert, und studiere jetzt einen komplett anderen, nicht musikalischen, aber soliden Studiengang.

Diese Entscheidung war sicher vernünftig, doch langsam kommen mir erste Zweifel, ob es richtig war die Musik aufzugeben :-(. Ich denke mir andauernd "hätte ich mich doch damals im Studium mehr reingehängt, hätten sich auch mehr Auftritte ergeben, usw..." naja, hätte, hätte, Fahrradkette ;-)

Ich würde mich deshalb gerne mit Leuten austauschen, die in der selben Situation wie ich waren, und nach einem Klavierstudium umgesattelt haben.

Liebste Grüße
 
Hallo Karlinchen,

willkommen im Forum. Was studierst Du denn jetzt?

Gruß Ute
 
Hallo! Ich studiere etwas Naturwissenschaftliches, was genau, möchte ich aus Anonymitätsgründen nicht sagen! ;-) Liebe Grüße
 
Och, Naturwissenschaftler gibt es doch wie Sand am Meer. Und bestimmt mehr als Pianisten....;-)
 
Ich kenne einige, die es so gemacht haben. Du darfst Dich ja jetzt "Amateur" nennen! Versuch doch mal einen der Wettbewerbe, es ergeben sich immer tolle Möglichkeiten auch für Konzerte etc. daraus....
 
oder meinst du wegen der Anonymität? ;-) Ja das schon, aber es gibt nicht soo viele Naturwissenschaftler, die vorher Klavier studiert haben :)
 
Ja, es kommt darauf an, womit Du Deine Brötchen verdienst. Manche Wettbewerbe unterscheiden, ob man Absolvent ist oder nicht, da gibt es dann zwei Kategorien, z.B. St. Petersburg oder Seattle. Auch Warschau überlegt es in Zukunft so zu machen. Wenn Du einmal "reinschnuppern" möchtest, dann empfehle ich Dir den "MozArté" in Aachen, der jedes Jahr im September stattfindet
 
Alles klar, danke für die Info. Pianojayjay, da du ja einige kennst, die nach einem abgeschlossenen Klavierstudium nun etwas Anderes machen - sind diejenigen glücklich mit ihrer Entscheidung? Und was waren Ihre Beweggründe nach dem Studium etwas Anderes zu machen?
 

Alles klar, danke für die Info. Pianojayjay, da du ja einige kennst, die nach einem abgeschlossenen Klavierstudium nun etwas Anderes machen - sind diejenigen glücklich mit ihrer Entscheidung? Und was waren Ihre Beweggründe nach dem Studium etwas Anderes zu machen?

Es war genau dasselbe. Manche haben schon während des Studiums abgebrochen, andere haben parallel studiert, andere wiederum erst im Anschluss umgesattelt. Letztendlich sind sie alle froh über die entscheidung. Es geht ihnen sicher allen finanziell besser als es das mit Musik der Fall gewesen wäre. Ein Freund von mir ist Professor an einer Hochschule im Osten. Er meinte, er müsse ja den Studenten eigentlich etwas wichtiges mit auf den Weg geben. Das könne aber dann nur sein, etwas anderes zu machen. Übrigens geht es auch uns allen, die wir es nicht studiert haben wir denjenigen, die umsatteln: Wir leben finanziell sicher, können aber die Musik ausleben, reisen unter dem Deckmantel der Musik, haben Freunde in aller Welt, können uns unser Repertoire frei aussuchen... was will man mehr?
 
Da hast du schon Recht. Andererseits denk ich mir in letzter Zeit oft, dass Geld nebensächlich ist, wenn man dafür seine Leidenschaft zum Beruf machen konnte... liege ich da falsch? :-/
 
Ich zitiere dann immer gern den Spruch "wer sein Hobby zum Beruf gemacht hat, muss sich ein anderes Hobby suchen". Glaube, da ist etwas Wahres dran... nicht nur im Bereich Musik, natürlich...

Sieh es doch positiv, dass du auf einem sehr hohen Niveau ein wunderbares Hobby ausüben kannst, was dich erfüllen kann, mit dem du auch als "Amateur" auftreten kannst usw. usw. - und mit etwas anderem eventuell ein geregeltes Einkommen hast. Ich fände das als Lebensmodell gar nicht mal so verkehrt.
 
Es gäbe ja auch die Möglichkeit, nur Teilzeit zu arbeiten, und nebenher zu versuchen, mit der Musik ein zweites Standbein aufzubauen.
 
Da hast du schon Recht. Andererseits denk ich mir in letzter Zeit oft, dass Geld nebensächlich ist, wenn man dafür seine Leidenschaft zum Beruf machen konnte... liege ich da falsch? :-/

Naja, Du musst halt wissen, ob Du von der Musik Deine Miete, Strom, Telefon, Heizung, Versicherungen, Lebensmittel, Kleidung etc. finanzieren kannst. Gerade mit Klavier ist es noch viel schwieriger, da es quasi keine Orchesterstellen gibt.
 
Deine Zweifel sind überflüssig:
...ich hab Klavier (Konzertfach) studiert, aber irgendwie ist mir die Lust am Üben währenddessen abhanden gekommen...
Wenn die Leidenschaft schon im Studium verloren geht, dann wirst Du sie im harten Markt erst Recht nicht finden.
Auftrittsmöglichkeiten wirst Du auch so reichlich finden, wenn Du Dich geschickt anstellst. Aber auch das ist letztendlich eine Frage der Leidenschaft.
 
das stimmt schon... ich mache mir aber eben gerade vorwürfe, DASS ich mich nicht motiviert habe, mehr zu üben im Studium! aber wie gesagt: hätte, hätte, Fahrradkette ;)
 

Zurück
Top Bottom