Klavier lernen: Leben verändert?

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Es ist immer wieder schön zu sehen, wohin sich so ein Fasen entwickelt.
Ich amüsiere mich gerade köstlich! :drink:
Man muss an sich selbst arbeiten und bekommt nichts geschenkt. Eine gute Schule fürs Leben, aber nichts für Weicheier :D

lg marcus
:super: Genau! Das ist es was am Klavierspielen süchtig macht! Ich muss hart arbeiten, aber jede Stunde die ich investiere macht einen Unterschied!
Lg
Tanzpause
 
Unsere Klasse hatte eine interne Schlager-Hitparade (OMG, ich hab nen "Deppenbindestrich" gesetzt. Mea culpa)

Es ist noch schlimmer, es ist wie die "La Ola Welle" (die "die Welle Welle")- es ist doppelt gemoppelt. Ein "Hit" (englisch) ist auf Deutsch ein "Schlag(er)" und umgekehrt. Irgendwie scheint das vergessen zu sein, mithin haben wir hier also die "Schlager-Schlagerparade" oder gerne auch die "Hit-Hitparade".

Das ist die Seuche mit den Anglizismen, vielen ist gar nicht mehr bewusst, was das deutsche Pendant ist.
 
gibt's da nicht diesen berühmten Song von Sammy Davis Jr.?
:musik:The Handy Man (the Handy Man)
Oh, the Handy Man can (the Handy Man can)
The Handy Man can...:musik:
 
hmmm... ich habe spät angefangen (leider). Seit ich Klavier / Orgel spiele habe ich einige Dinge teils schmerzlich lernen müssen:

- Geduld, Geduld, Geduld vor allem mit mir selbst, mit meiner Entwicklung und meinem Können. Man kann nicht von 0 auf 100 in 5 Tagen kommen

- Geduld mit meiner Unperfektion, leider ist dies ein Thema - ich habe gelernt mit meinen Fehlern umzugehen, klarzukommen und sie als gegeben zu betrachten.

- Aufregung zu beherrschen bis hin zur Findung einer absolut inneren Gelassenheit bei offiziellen Vorspielen - im Prinzip sowetwa swie Geduld mit der Aufregung zu erlangen, denn dann verfliegt sie auch wieder

Ich habe aber auch ein paar Dinge erlernt, die mich egal wie klein sie sind plötzlich vom Hocker hauen:

- FREUDE über einen winzigen gelungenen Ton/Akkordwechsel.... Bescheidenheit und eine Reduktion auf kleine Schritte

- Freude endlich einmal das spielen zu können, was einem eh im Kopf herumgeistert.

- Gehör: ja das ist böse, plötzlich hört man seine Fehler. Aber wenn man den Punkt hat, spielt man auch besser nach Gehör und endlich wird ab und an sowas wie Musik draus! Daraus resultiert eine Freude / Seligkeit wenn man bei einem Stück endlich die 90 % Marke überschreitet!

- Gelassenheit - Früher habe ich mich sehr auf den Unterricht fixiert, ich wollte abliefern. Aber das Musizieren ist keine ablieferung. Es gibt gute und schlechte Tage. Die Gelassenheit hilft das zu akzeptieren. Gut ist zu wissen, dass auch schlechtes spiel immer noch eine Mindestgrenze hat. Und diese Mindestgrenze hat sich im laufe der kurzen Zeit soweit bewegt, dass es dem normalen Publikum nicht auffällt. Noch etwas, was ich gelernt und vorallem verinnerlicht habe.

- Lockerheit - hängt dicht mit Gelassenheit zusammen. Ich kann mittlerweile entspannt und ohne Verkrampfungen spielen. Nach meinen ersten Gottesdiensten tat mir alles weh (vorallem die Beine) wegen der ungewohnten inneren Anspannung.

- Eine nahezu kindliche Freude über die Eigenarten verschiedener Instrumente.

Diese ganzen Dinge haben mich in meiner Lebensgrundeinstellung beeinflusst. Ich übe sehr viel, habe dabei viel Freude und kann mich in den kleinsten Details verlieren. Leider habe ich aber ähnlich @.marcus. festgestellt, dass das Ganze auch ziemlich verzwickt ist. Gut zu üben bedeutet Selbstdisziplin. Und das VIEL. Man Arbeitet und ackert um im besten Fall zum offiziellen Vorspiel 95% seiner eigenen Leistungsfähigkeit abrufen zu können. Man spielt vielleicht schon wirklich gut, aber die absolute Zufriedenheit wird es in der Musik nicht geben. Je besser man spielt und hört umso mehr stört man sich an minimalen Wacklern/Abweichungen etc. Dabei zählen tatsächlich offensichtliche Verspieler (mal ein falscher Ton) nicht so extrem wie ein etwas zu laut in die Linie reingeknallter Ton. Das komplizierteste an der ganzen Sache ist tatsächlich den Ärger über die Kleinigkeiten zu kontrollieren. Allerdings kann es dann passieren, dass man auf der Stelle steht und sich nicht mehr entwickelt.
Dennoch Klavier und Orgel sind für mich einfach wahnsichtig wichtig. Ich verspüre ständig den Drang zu musizieren und ich liebe es.
 
Das ist die Seuche mit den Anglizismen, vielen ist gar nicht mehr bewusst, was das deutsche Pendant ist.
Ich erweitere Anglizismen auf Fremdwörter im Allgemeinen:
übersetz doch bitte schnell mal den Ausdruck "Vierzylinderexplosionsmotor". Genau dies mussten wir in der Schule im Deutschunterricht tun. Herausgekommen ist: "Viertopfzerknalltreibler" :dizzy::cry2:
 

Thinman möchte ich auch gern Kennenlernen. Mit Kaltgetränk ist doch sicher Silvaner gemeint :-D
Liebe Anne,
Du würdest wahrscheinlich recht enttäuscht sein, wenn Du mich kennenlernen würdest. Ich hab ein Allerweltsgesicht, bin dumm, gefräßig und heiratslustig und meine "Erdinger Zyste" um den Nabel herum plagt mich ganz schön.
Thema Kaltgetränk: Zur Zeit bin ich auf einem sonderbaren Trip: Ich trinke ganz normales Wasser aus der Leitung. Also quasi eine "Leitungsheimer Spätlese", Scheurebe natürlich. ;-)Mein besseres Drittel hat mich auf Sparflamme gesetzt, sie ist der Meinung, ich sei zu dick und müsse mindestens 5 Kilo abnehmen. Dabei betreibe ich doch eh schon Intervallfasten und habe bereits mehrere Kilos runter.
Aber auf allgemeinen Wunsch der einzelnen Dame reicht dies noch nicht. Ich solle mehr Sport betreiben. Ich sehe das natürlich anders. Die Erdrotation ist für mich Bewegung genug. Mal sehen, wer sich durchsetzt. Ich ahne schlimmes.:cry2:
 
Ich hab ein Allerweltsgesicht, bin dumm, gefräßig und heiratslustig und meine "Erdinger Zyste" um den Nabel herum plagt mich ganz schön.
Klingt sehr liebenswürdig :herz: Wenn du vom Zystenman wieder zum Thinman geworden bist, wird dein besseres Drittel dann zur besseren Hälfte? Ich trinke übrigens auch meistens Leitungswasser. Ist günstig, leicht zu haben, umweltschonend und kalorienarm. Nur in Würzburg schmeckt es leider beschissen, aber selbst daran gewöhnt man sich...
 
Klingt sehr liebenswürdig :herz: Wenn du vom Zystenman wieder zum Thinman geworden bist, wird dein besseres Drittel dann zur besseren Hälfte? Ich trinke übrigens auch meistens Leitungswasser. Ist günstig, leicht zu haben, umweltschonend und kalorienarm. Nur in Würzburg schmeckt es leider beschissen, aber selbst daran gewöhnt man sich...
Das Würzburger Wasser habe ich nur in Form von natürlich Gefrorenem kennenlernen dürfen, als ich vor zig Jahren mal im Winter auf eisglatter Straße mit einem anderen Verkehrsteilnehmer einen mehr oder weniger intensiven Lackaustausch der Fahrzeuge in Verbindung mit einer erheblichen Kaltverformung durchgeführt habe. Wir haben daraufhin beide unsere Autos in der Botanik passiv zwangsgeparkt, wobei uns Augenzeugen für den künstlerischen Wert der Darbietung einstimmig eine 6,0 gegeben haben. Mein dreifacher Thinberger mit Überschlag rang den Kampfrichtern einen bewundernden Zungenschnalzer ab und als ich dann das Fahrzeug verlassen konnte, verbeugte ich mich so tief, bis ich den Wiesenboden geküßt habe und dann bedingt durch einen kreislaufverursachten leider regelwidrigen "move down" gestreckterlängs darnieder lag. Alles in Allem ist nix Größeres passiert, wobei bei mir der Wunsch nach Wiederholung eher verhalten erkennbar war. Trotzdem wurde er mir Jahre später (jaja, der Herrgott vergisst nix) erfüllt, als ich buchstäblich unter die Räder geriet, ebenfalls unverschuldet, allerdings mit weitaus krasserem Ergebnis. Glasgow Coma Scale hätte durchaus in Thinman Scale umbenannt werden können und den Apache II Score habe ich kurzerhand mal schön ausgehebelt. Seither könnte ich zweimal im Jahr Geburtstag feiern, aber ich lasse Beides.

Um die Kurve zum Faden wieder zu bekommen möchte ich deshalb noch anmerken, dass es auch ein Leben vor dem Tod gibt und dass ich mir dieses Leben so schön wie möglich machen will. Das Klavier spielen ist hierbei essentieller Bestandteil. Immer wenn ich spiele vergesse ich Alles Andere um mich herum und das ist prima. Kann ich nur empfehlen!
 
Ich hab so eine lebensbedrohende Krankheit noch nicht am eigenen Leib erfahren, aber bei jemandem, den ich sehr geliebt habe über viele Jahre.
Wir konnten in dieser Zeit keine Musik mehr hören oder selbst machen, obwohl sie uns immer ein tiefes Bedürfnis war.
Als er wieder einmal in der Klinik war, hatte ich Sehnsucht nach der Reinheit eines Klaviertones und hab mich an meinen Flügel gesetzt und nur einige Akkorde gespielt.

Da habe ich wieder angefangen Klavier zu lernen. Und das hat uns wieder Kraft gegeben für einige Jahre.
Jetzt werde ich nie wieder aufhören damit, auch wenn ich nur einige schöne Töne zustande bringe.
 
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So, Leute, lasst uns jetzt wieder die traurigen Geschichten hinter uns lassen, denn: Zitat: "Das Leben ist scheißeschön!" (Ein toller Satz!)
Wir sind in der privilegierten Lage, eines der wunderbarsten Instrumente der Welt spielen zu dürfen. Der bei weitem überwiegende Tenor dieses Fadens zeigt, dass dies das Leben fast eines Jeden bereichert hat und einen richtig positiven Einfluss auf die gesamte Lebensweise ausüben kann. Ist das nicht sagenhaft!:super:
Klopft Euch auf die Schulter, grinst Euch die Ohren weg und habt eine super schöne Zeit mit Eurem Klavier! :ballon::lol:
 

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