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Liebe Clavio-Gemeinde!
In diesem Faden möchte ich Erfahrungen, Erkenntnisse und meine Freude über die Nachintonierung und Nachregulation meines Klaviers teilen. Es ist ein Yamaha YUS-1 Silent SG, neu gekauft vor genau 2 Jahren. Obwohl mir sein ursprünglicher Klang auch schon gefiel, fand ich ihn doch mit der Zeit immer steriler (das Ohr entwickelt sich ja weiter). Seit der Überarbeitung bin ich damit rundum zufrieden, bzw. so zufrieden wie man mit einem Klavier eben sein kann.
Hier zwei (das Instrument auf unterschiedliche Weise fordernde) Hörproben...
Aufnahme-Technik: Ein Tascam DR-05 Kompakt-Rekorder (99 Euro) liegt bei offener oberer Klappe auf einem dicken Stück Filz (zur Vibrationsdämpfung) so dass die Mikros direkt über dem offenen Gehäuse ca. 30 cm oberhalb der Hämmer zu liegen kommen (zwischen Mirkos und Klangraum nur der Überhang des Filzlappens als behelfsmäßiger Dämpfer/Filter, der die Spitzen etwas abfängt). Dann hatte ich noch versucht mit Audacity etwas Hall beizufügen, das Ergebnis hat mir aber nicht gefallen. So sind die Aufnahmen etwas "trocken", aber es ist genau der Klang, den ich beim Spielen selbst höre. (Leider habe ich keine "Vorher-Aufnahmen" zum Vergleich).
Was Zackiges: https://soundcloud.com/tj76/j-s-bach-pr-ludium-es-dur-wtk
...vom Glen Gould-Tempo bin ich natürlich weit entfernt, aber das kann man ja auch zu schnell finden. Die Fuge konnte ich auch mal (anno 1995), sie ordentlich wieder aufzuwärmen wäre aber ein größeres Projekt, vor dem ich (noch) zu viel Respekt habe.
Und eine Rubato-Klangschwelgerei (Je nach Anspruch Jazz oder TEY @Hasi: Es geht nur um den Klang): https://soundcloud.com/tj76/chick-corea-christal-silence
Die Qualität des Diskants kommt gut raus wie ich finde. Den (für meine Begriffe bei einem Klavier dieser Größe sehr kernigen) Bass prominenter (und dabei in der Improvisation sinnvoll) darzustellen ist mir in dieser Version durch die Lappen gegangen, da werde ich nochmal was nachliefern.
Natürlich ist es immer noch ein Klavier und kein Flügel. Und es ist immer noch ein Yamaha-Klavier. Der (Yamaha-) Klang ist allerdings nicht klirrend-drahtig sondern hell, klar und transparent (Wer den Yamaha-Klang nicht abkann, wird ihn trotzdem auch hier nicht schön finden). Klirrend-drahtig klang es auch vor der Überarbeitung nicht, aber es hatte damals keinen "Schmelz" und hörte sich für mich steril an. Durch die Überarbeitung ist der Klang runder, ausgewogener und irgendwie "erwachsener" geworden. In Bezug auf "Schmelz" geht natürlich noch viel mehr (z.B. C.Bechstein, Grotrian ...), aber das spielt sich dann bei den Neuinstrumenten nochmal in einem deutlich höheren Preissegment ab.
Wenn ich vor der Überarbeitung an ordentlichen Flügeln gespielt habe, war ich wieder zuhause immer frustriert von meinem Instrument. Das ist jetzt nicht mehr so, ich freue mich auch im Vergleich mit richtig guten Flügeln immer über und auf mein kleines aber feines einzigartiges YUS-1.
Trotzdem will ich irgendwann einen Flügel, sobald ich den Platz dafür habe, aber bis dahin empfinde ich mein Instrument nicht mehr als Notlösung sondern als ausgereifte Lösung, die noch verbessert werden kann, aber nicht unbedingt verbessert werden muss.
Wenn jemand das Klangpotenzial seines Instrumentes als noch nicht ausgeschöpft empfindet, kann ich gerne Kontakt zum Klavierbauer meines Vertrauens herstellen.
LG
TJ
In diesem Faden möchte ich Erfahrungen, Erkenntnisse und meine Freude über die Nachintonierung und Nachregulation meines Klaviers teilen. Es ist ein Yamaha YUS-1 Silent SG, neu gekauft vor genau 2 Jahren. Obwohl mir sein ursprünglicher Klang auch schon gefiel, fand ich ihn doch mit der Zeit immer steriler (das Ohr entwickelt sich ja weiter). Seit der Überarbeitung bin ich damit rundum zufrieden, bzw. so zufrieden wie man mit einem Klavier eben sein kann.
Hier zwei (das Instrument auf unterschiedliche Weise fordernde) Hörproben...
Aufnahme-Technik: Ein Tascam DR-05 Kompakt-Rekorder (99 Euro) liegt bei offener oberer Klappe auf einem dicken Stück Filz (zur Vibrationsdämpfung) so dass die Mikros direkt über dem offenen Gehäuse ca. 30 cm oberhalb der Hämmer zu liegen kommen (zwischen Mirkos und Klangraum nur der Überhang des Filzlappens als behelfsmäßiger Dämpfer/Filter, der die Spitzen etwas abfängt). Dann hatte ich noch versucht mit Audacity etwas Hall beizufügen, das Ergebnis hat mir aber nicht gefallen. So sind die Aufnahmen etwas "trocken", aber es ist genau der Klang, den ich beim Spielen selbst höre. (Leider habe ich keine "Vorher-Aufnahmen" zum Vergleich).
Was Zackiges: https://soundcloud.com/tj76/j-s-bach-pr-ludium-es-dur-wtk
...vom Glen Gould-Tempo bin ich natürlich weit entfernt, aber das kann man ja auch zu schnell finden. Die Fuge konnte ich auch mal (anno 1995), sie ordentlich wieder aufzuwärmen wäre aber ein größeres Projekt, vor dem ich (noch) zu viel Respekt habe.
Und eine Rubato-Klangschwelgerei (Je nach Anspruch Jazz oder TEY @Hasi: Es geht nur um den Klang): https://soundcloud.com/tj76/chick-corea-christal-silence
Die Qualität des Diskants kommt gut raus wie ich finde. Den (für meine Begriffe bei einem Klavier dieser Größe sehr kernigen) Bass prominenter (und dabei in der Improvisation sinnvoll) darzustellen ist mir in dieser Version durch die Lappen gegangen, da werde ich nochmal was nachliefern.
Natürlich ist es immer noch ein Klavier und kein Flügel. Und es ist immer noch ein Yamaha-Klavier. Der (Yamaha-) Klang ist allerdings nicht klirrend-drahtig sondern hell, klar und transparent (Wer den Yamaha-Klang nicht abkann, wird ihn trotzdem auch hier nicht schön finden). Klirrend-drahtig klang es auch vor der Überarbeitung nicht, aber es hatte damals keinen "Schmelz" und hörte sich für mich steril an. Durch die Überarbeitung ist der Klang runder, ausgewogener und irgendwie "erwachsener" geworden. In Bezug auf "Schmelz" geht natürlich noch viel mehr (z.B. C.Bechstein, Grotrian ...), aber das spielt sich dann bei den Neuinstrumenten nochmal in einem deutlich höheren Preissegment ab.
Wenn ich vor der Überarbeitung an ordentlichen Flügeln gespielt habe, war ich wieder zuhause immer frustriert von meinem Instrument. Das ist jetzt nicht mehr so, ich freue mich auch im Vergleich mit richtig guten Flügeln immer über und auf mein kleines aber feines einzigartiges YUS-1.
Trotzdem will ich irgendwann einen Flügel, sobald ich den Platz dafür habe, aber bis dahin empfinde ich mein Instrument nicht mehr als Notlösung sondern als ausgereifte Lösung, die noch verbessert werden kann, aber nicht unbedingt verbessert werden muss.
Wenn jemand das Klangpotenzial seines Instrumentes als noch nicht ausgeschöpft empfindet, kann ich gerne Kontakt zum Klavierbauer meines Vertrauens herstellen.
LG
TJ
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