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MuseQ
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Wie effektiv ist das sog. Tränken? Ich habe z.B. einen wunderbaren neuen Flügel angespielt, dessen Diskant mir etwas flach vorkam. Kann man den Diskant durch Intonieren glockiger und tragfähiger bekommen? Was passiert nach ein paar Jahren, wenn die so getränkten Filze dann zu hart geworden sind? Muss man sie dann abziehen? Und wie oft kann man dann bei solchen Hammerköpfen eine deratige Intonation vornehmen?
Hallo Klavierfreund56
Ich habe vor kurzem einen älteren Flügel erstanden, dessen Hammerköpfe vor ca. 15 Jahren ersetzt, aber viel zu weich intoniert worden sind. Der Flügel klang, obwohl seit der Restaurierung wenig bespielt, beim Kauf leicht dumpf und teilweise (insbesondere in den Mittellagen) eher schwammig.
"Klaviermacher" Michael hat sich dann des Instruments angenommen und genau die beschriebene "Tränk"-Technik angewandt. Dadurch hat er die Hämmer nach seiner Aussage dauerhaft härter gemacht. Das Ergebnis hat mich aus den Socken gehauen! Der Flügel ist nicht wiederzuerkennen! Er hat jetzt einen wunderschönen, klaren Diskant, tragfähige Mitten und kräftige, satte Bässe. Dabei ist er sehr schön definiert in allen Lagen und hat den für das Fabrikat typischen Klang!
Das Tränken ist also bei zu weichen Hämmern nur zu empfehlen! Ob damit allerdings ein bei einem Neuinstrument zu "flacher" Klang verbessert werden kann?
Gruss
MuseQ