Flügelhämmer einstellen, intonieren?

Die hauptsächliche Unterscheidung dürfte sein: zieht man sie einzeln im Instrument ab oder mehrere gleichzeitig in der Lade? In der Lade wird es sauberer. Dazu muss man die Hämmer aber ausbauen.


Abziehlade
 

Selbst wenn nicht, des haut nach dem Wiedereinbau eh nimmer hin.

Wennst die Hämmer erst einmal ausgebaut hattest und wieder einbaust, kannst erst mal die ganzen Schieber wieder rausbringen.

Hatte ich zwar schon mal geschrieben, aber interessiert hat s keinen - naja, mir wurscht wenns dann mit der Intonation ned hinhaut :rauchen:
 
Ich finde ja, das läuft grundsätzlich in die völlig falsche Richtung.
@Scaramouche, du hast bestimmt hohe Ansprüche und bist bestrebt, dein Möglichstes zu geben, aber das wird sicher nicht ausreichen. Ja, es gibt sehr gute Intoneure die übers Land fahren, Steinway selbst fährt, falls personell möglich und die Leute von der Klangmanufaktur und Steinway München fährt auch bis Oberfranken. (Die Guten sind gerade extern, aber über Steinway München erreicht man sie immer).
Aber es ist fast ausgeschlossen sie für einen Estonia zu buchen. Dafür ist die Auftragslage noch zu gut. Und es wird völlig ausgeschlossen sein, wenn sie hören, dass DER KUNDE GERADE DIE HÄMMER VORINTONIERT.
Regulierung und Vorintonation sind Teil der Intonation. Die Auswahl der Hammerfilze ist ebenfalls Teil des Gesamtergebnisses und der Techniker entscheidet im Hinblick auf das Instrument über die sinnvollste Befilzung und auch, ob diese überhaupt sinnvoll ist, oder ob das Instrument neue Köpfe oder überhaupt eine andere oder grundsätzliche Reparatur benötigt, die eine Mechaniküberholung sinnlos macht.
Warum also nicht an diesem Punkt einen Handwerker aus der Gegend beauftragen der sein Handwerk versteht?
Wenn die Problematik geschildert wird und die Ansprüche klar dargelegt werden, bestehen gute Chancen, dass der- oder diejenige Angesprochene sich klar äußert ob es ihm oder ihr möglich erscheint den Kunden zufrieden zu stellen und eine solide Intonation auf die Beine zu stellen. Oder ob er die Arbeit eben nicht machen will, weil er eh weiß, dass er was anderes besser kann als intonieren.
Ob das Maximum erreicht werden kann ist fraglich, wahrscheinlich nicht, wegen des Technikers UND dem grundsätzlichen Zustand in dem sich der Flügel vermutlich befindet, aber sicher wird es nicht erreicht wenn ein Laie jetzt mit unserer Anleitung (sofern wir uns nicht gerade drüber verlieren, wie die Köpfe abzuziehen sind, an dieser Stelle muss ich auch nochmal sagen, ich muss es einfach loswerden: ein Dremel?? Euer verd… Ernst??????) versucht vorzuintonieren und abzuziehen.
Ich würde stoppen und über Steinway versuchen noch einen Techniker zu kriegen. Wenn das gescheitert ist, dann in der Umgebung versuchen den Besten zu kriegen. Und dann, siehe oben.
In jedem Fall gutes Gelingen!!
 
Ich wiederhole mich gern ungern, aber es macht überhaupt keinen Sinn, Hammerköpfe (und schon mal gar keine neuen) abzuziehen, wenn hier Schieber drin sind!

So die Schieber raus sind, schleift man die Köpfe erst einmal auch Chor - das heißt; alle Saiten müssen gleichmäßig angeschlagen werden.

Wenn diese Arbeitschritte nicht zu vor erfolgt sind, ist keine adäquate Intonation hinzukriegen.

Und ja @thomas bernhard , das abziehen der Hammerköpfe mittels Dremel (wofür es auch einen Aufsatz gibt) , ist an sich nur als Schnell Lösung für ohnehin runtergeranzte Oberdämpfer oder andere Grotten gedacht um die Hammerköpfe wenigstens auf die Schnelle mal eine etwas bessere Form zu verleihen.

Sonderlich professionell sind derartige Arbeiten mittels Dremel allerdings nicht.

Abgesehen da von, ist es völlig unmöglich, mittels Dremel den Hammerkopf auf Chor zu schleifen - da kann man sich weitere Intonationsversuche gleich sparen.
 
Entschuldige😅. Ich hab den Humor wirklich nicht erkannt. Ich hab einfach schon so viele schlimme Dinge gesehen, wir alle, da dachte ich..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin grundsätzlich kein Freund da von, abgespielte Hammerköpfe abzuziehen.

Wenn ich die Hälfte des Filzes runterschleifen muß, kann ich den Hammerkopf intonieren wie ich will - so recht klingen tut er nimmer.

Eine Neubefilzung ist in einem solchem Fall immer ratsam - NUR - es ist ja ned so das "neuer Filz drauf, alles gut".

Ohne die entsprechende Bearbeitung und Ausrichtung, nutzt auch ein neuer Filz herzlich wenig.
 

Finde es übrigens bemerkenswert, daß es hier keine Sau interessiert, daß erst ein mal die Schieber raus müssen und die Hammerköpfe dann auf Chor geschliffen werden sollten......wo zu also die blöde Fragerei nach der richtigen Intonation?

Dann stecht doch einfach zu und wundert euch was dabei rauskommt :rauchen:
 
[Schieberlade, also Hämmer komplett ausbauen, in Vorrichtung stecken, ausgerichtet befestigen, um sie dann mit einem Blatt Sandpapier abzuziehen]
Dass es dann Schieberpapier schneit.:blöd::lol:
(Hatte ich mal bei einem Grotrian-Konzertflügel)

Halte ich auch für eine Scheißidee.

Wer eh schon Hämmer bearbeitet, der hat auch den Keil, den man zwischen Fängern und Hebegliedern packt und der eine Rille für die Hammerkopfschwänzchen hat, um die dann oben liegenden Hämmer zu intonieren. Das kann man dann genauso auch dazu nutzen, eine ganze Reihe von Hämmern mit einem Blatt Sandpapier abzuziehen. Ist eine Sache von ein paar Minuten und tut genau das, was es soll, wenn der Flügel vorher schon einmal gescheit intoniert wurde.

Bei so einem Flügel muss man auch nicht soweit runterschleifen, dass der Scheitel der Hämmer komplett frei von Rillen ist.

Und wenn man jemals im Hinterkopf hat, ausgebaute Hämmer samt Kapseln wieder einzubauen, ohne den ganzen Krempel wieder komplett neu auszurichten, dann kann man das Schieberpapier auf mit etwas anderem als Spucke fixieren.
 

Nur, dass der halt nicht pfuscht, sondern reproduzierbare Lösungen entwickelt, die nicht zufälligerweise irgendwann einmal bei einem Instrument irgendwie funktioniert haben. Herr Schmidt würde einen Dremel wohl erst dann einsetzen, wenn er eine Vorrichtung dafür gebaut hat, in der der bombenfest sitzt, nachbestellbare Schleifköpfe gleichbleibender Qualität existieren und ein Problem lösen, das er bisher mit seinen Gerätschaften nicht lösen konnte.

Er ist Maschinenbauer und kein Improvisateur.

Meinen 1887er D hat er schon ziemlich perfekt hergerichtet. Der 267er Bechstein aus 1861 ist schon in der Warteschleife zur Restaurierung bei ihm.
 
Nur, dass der halt nicht pfuscht, sondern reproduzierbare Lösungen entwickelt, die nicht zufälligerweise irgendwann einmal bei einem Instrument irgendwie funktioniert haben.
Das trifft wohl auf die meisten Klavierbauer zu und ist der Sinn von Jiggity-jigs, nämlich den Zufall zu eliminieren, verbunden mit hoher Wiederholgenauigkeit.
Er ist Maschinenbauer und kein Improvisateur
Glaube nicht, dass er das so stehen lassen würde. Vor allem ist er Handwerker und ein Instrument ist keine Maschine. Aber kannst ihn ja mal fragen, wie er das sieht.

Nö, das geht über 8 min.
Wohl kaum. Micha hat so´n Kram vermutlich schon gespielt, da hat der Jonathan noch in die Windeln... :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach stimmt ja, wir reden hier über Flügel und nicht Klaviere. Die Abziehlade von Jahn, die ich verlinkt hatte, ist natürlich für Klaviere gedacht. Bei Klavieren ist es durchaus üblich, die zum Abziehen in eine Lade zu spannen.
 

Zurück
Top Bottom