Flügelhämmer einstellen, intonieren?

Ich finde ja, das läuft grundsätzlich in die völlig falsche Richtung.
@Scaramouche, du hast bestimmt hohe Ansprüche und bist bestrebt, dein Möglichstes zu geben, aber das wird sicher nicht ausreichen. Ja, es gibt sehr gute Intoneure die übers Land fahren, Steinway selbst fährt, falls personell möglich und die Leute von der Klangmanufaktur und Steinway München fährt auch bis Oberfranken. (Die Guten sind gerade extern, aber über Steinway München erreicht man sie immer).
Aber es ist fast ausgeschlossen sie für einen Estonia zu buchen. Dafür ist die Auftragslage noch zu gut. Und es wird völlig ausgeschlossen sein, wenn sie hören, dass DER KUNDE GERADE DIE HÄMMER VORINTONIERT.
Regulierung und Vorintonation sind Teil der Intonation. Die Auswahl der Hammerfilze ist ebenfalls Teil des Gesamtergebnisses und der Techniker entscheidet im Hinblick auf das Instrument über die sinnvollste Befilzung und auch, ob diese überhaupt sinnvoll ist, oder ob das Instrument neue Köpfe oder überhaupt eine andere oder grundsätzliche Reparatur benötigt, die eine Mechaniküberholung sinnlos macht.
Warum also nicht an diesem Punkt einen Handwerker aus der Gegend beauftragen der sein Handwerk versteht?
Wenn die Problematik geschildert wird und die Ansprüche klar dargelegt werden, bestehen gute Chancen, dass der- oder diejenige Angesprochene sich klar äußert ob es ihm oder ihr möglich erscheint den Kunden zufrieden zu stellen und eine solide Intonation auf die Beine zu stellen. Oder ob er die Arbeit eben nicht machen will, weil er eh weiß, dass er was anderes besser kann als intonieren.
Ob das Maximum erreicht werden kann ist fraglich, wahrscheinlich nicht, wegen des Technikers UND dem grundsätzlichen Zustand in dem sich der Flügel vermutlich befindet, aber sicher wird es nicht erreicht wenn ein Laie jetzt mit unserer Anleitung (sofern wir uns nicht gerade drüber verlieren, wie die Köpfe abzuziehen sind, an dieser Stelle muss ich auch nochmal sagen, ich muss es einfach loswerden: ein Dremel?? Euer verd… Ernst??????) versucht vorzuintonieren und abzuziehen.
Ich würde stoppen und über Steinway versuchen noch einen Techniker zu kriegen. Wenn das gescheitert ist, dann in der Umgebung versuchen den Besten zu kriegen. Und dann, siehe oben.
In jedem Fall gutes Gelingen!!
Ich verstehe Dich in vielem was Du sagst. Allerdings habe ich als Musiker sehr viel Erfahrung bzgl. Klavierbauer, aber auch Intonation.
Letzteres interessiert mich seit Jahrzehnten. Ich habe u.a. bei Renner mit Klavierbauern einen Intonationskurs gemacht und musste schon so manch zerstochenes wieder in Ordnung bringen. Habe da leider viel erlebt.

Würde ich mich einschätzen, dann halte ich meine technischen Fähigkeiten bzgl. Intonieren etwa dem eines durchschnittlichen Klavierbauers. Allerding habe ich natürlich nicht so viel Erfahrung, obwohl ich drei Flügel und zwei Klaviere besitze (drei der Instrumente habe ich selbst intoniert). Auf der anderen Seite ist mein Ohr den meisten Klavierbauern weit voraus (so auch oft deren O-Ton).

Beim letzten Estonia habe ich auch die Filze bei Abel erneuern lassen. Da durch den Naturfilz. Hier hatte ich einen Klavierbauer engagiert, der mir, als er merkte, dass ich da kein Neuling bin, immer wieder gewisse Arbeiten bis zu seinem nächsten Kommen auftrug. Beispielsweise das Einstellen der Stoßzungen.
Das Stimmen der Instrumente mache ich auch seit Jahrzehnten.

Aber ich weiß auch, wozu ein wirklicher Könner seines Faches im Intonieren fähig ist. Und den suche ich.

Und Du hast nicht ganz unrecht, der Techniker entscheidet über die Befilzung. Hier wollte ich eigene Wege gehen, aber es sieht so aus, dass der Techniker bei Abel sich dabei nicht darauf eingelassen hat. Was mich enttäuscht. Obwohl es anders ausgemacht war (ich hatte es auch schriftlich dem Paket beigelegt) , hat er ähnliche wie zuvor genommen. Wieder weiche (WIEDER zu weiche!!!) Also keine Steinway-Befilzung wie mit Herrn Abel besprochen. Es ist wirklich ärgerlich.
Aber das ist das Problem als Privatmann, man wird nicht ernst genommen.

Ich habe die Hämmer nun angebracht und ausprobiert. Es ist jetzt schon zu weich. Viel Vorintonieren getraue ich mich da nicht. Weiß aber aus Erfahrung, dass es jetzt einen Intonateur braucht, der genau weiß wie man Obertöne heraus holt, ansonsten ist alles für die Katz.
 
Zuletzt bearbeitet:
. Obwohl es anders ausgemacht war (ich hatte es auch schriftlich dem Paket beigelegt) , hat er ähnliche wie zuvor genommen. Wieder weiche (WIEDER zu weiche!!!) Also keine Steinway-Befilzung wie mit Herrn Abel besprochen.

Reklamieren und zurückschicken, mit der Bitte, den Filz doch bittschön nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Bei Klavierbauern ist Abel eher darauf bedacht, den Wünschen nachzukommen, aber auch hier ist das Ergebnis nicht immer befriedigend, wenn man zum Beispiel sehr weichen Filz hinschickt - man bekommt dann auch wieder weichen.

Hier sollte ganz klar kommuniziert werden, daß man harten Filz wünscht (hier ließe sich in der Intonation im Nachhinein so einiges machen).

Ist der Filz zu weich, muß häufig getränkt werden.

Wer sich in der Kunst des tränkens versteht, kann durchaus eine sehr schöne Klangfarbe erzeugen - aber das ist eine noch größere Kunst, als das stechen.

Aber nun komm ich zu meiner Abschlußfrage:

Hast Du die Schieber rausgemacht und die Hammerköpfe auf Chor gefeilt?

Erst dann kann man das Potential des Hammerkopffilzes erkennen.
 
Ja, lieber Henry und tränken möchte ich auf keinen Fall. Ob allerdings jetzt noch eine Reklamation möglich ist? Ich hatte das Paket vor einem Jahr eingeschickt und jetzt erst geöffnet, wegen des Wasserschadens. Der Flügel war weggestellt. Hm? Aber vielleicht einmal anrufen und es erwähnen.

Was meinst Du eigentlich mit "Schieber"?

Ich habe die Piloten etwas heruntergeschraubt, damit sie hineinpassten und einzelnen Fänger gerichtet, da manche Hämmer stecken blieben. Das Gute, eines weiß ich jetzt schon, der Flügel hat es überlebt. Wenn ich mal fertig bin, werde ich ein Demonstrationsvideo von beiden Flügeln filmen.

Der andere Estonia, wo die Naturfilze vor ein paar Jahren erneuert wurden, klingt ganz anders. Auch interessant, kann aber hiesigem nicht das Wasser reichen. Leider hat dieser andere jetzt einige hängende Tasten, da er die Feuchtigkeit, als der Estrich im Nebenzimmer gegossen wurde, nicht unbeschadet überstanden hat.
 

Wenn die Hammerköpfe sich seitlich zu den einen oder anderen Hammer hinbewegen.

Nehme eine Leiste, tue sie unter die Hammerstiele und hebe sie langsam hoch.

Die Hämmer dürfen sich während der Steigung weder nach links noch nach rechts bewegen.

Der Abstand der Hämmer muß während der Steigung konstant bleiben.

Hämmer die es nicht tun, sind die Schieber.

Diese muß man mittels Papierstreifen unter der Hammernuß ausgleichen.
 
Ach, das meinst Du. Ja, das habe ich grob schon getan. War noch recht gut, betraf nur wenige Hämmer.
 
Nimm's mir nicht übel, aber bei mir tauchen da im Laufe des Threads doch einige Fragezeichen auf, die ich bisher nicht auflösen konnte. Das fängt damit an, dass wir von einem 40 Jahre alten Estonia-Flügel mit 190cm aus Ostblockproduktion reden, der wasweißich in den letzten 40 Jahren erlebt hat.

Und dafür willst Du einen Spitzenintonateur, dem Du dann noch erzählst, dass Du da schon einiges dran vorbereitet hast, also Vorintonieren, Regulieren, neue Hämmer - natürlich nach Deinen Vorstellungen selbst bei Abel bestellt - reinschrauben und wasweißich noch.

Ehrlich gesagt, ich würde Dir meinen Techniker nicht vorbeischicken, weil Du a) in lautes Wehklagen darüber ausbrechen würdest, dass sein Tagessatz utopisch ist und b) er erst einmal alles auf Null zurücksetzen würde, was da bisher von Dir veranstaltet wurde. Und vor allem aber c) er und ich keine Lust haben, uns mit jemandem herumschlagen zu müssen, der zur religiösen Abteilung im HiFi-Bereich gehört, von Kabeln über Verstärker und eigentlich alles weiß, wie Du ja auch selbst schreibst, dass Du ja eigentlich schon das Wissen eines Klavierbauers hast.

Das lässt nicht erwarten, dass Du als Kunde einfach mal die Klappe hältst und den Menschen solange arbeiten läßt, bis er sagt, dass es besser nicht geht und er das Maximum aus dem vorhandenen Material herausgeholt hat.

Da müsste dann schon richtig kräftiges Geld fließen - und bei uns würde sich permanent die Frage stellen, warum man das für einen 40 Jahre alten 190cm Ostblock-Estonia machen sollte. Es gibt geeignetere Studio-Instrumente, die man nicht erst grundsätzlich aufarbeiten muss, als Übeinstrument bietet es sich nicht gerade an, weil die Intonation, egal wie gut sie ist, nicht sonderlich lang halten würde und als Konzertinstrument wird man das Teil auch nirgends einsetzen können oder wollen.

Wenn Du eh so umtriebig und kenntnisreich in Sachen Intonation bist, dann kennst Du sicherlich auch die Spitzenleute in diesem Bereich, die nicht firmengebunden sind und gegen ein entsprechendes Honorar eventuell aktiv werden könnten. Ich gehe also davon aus, dass Du die Herren TH aus B, PS aus L, SK aus H, MB aus A, RZ aus W alle kennst und deren Telefonnummer hast und dann versuchst, den Auftrag an einen von denen zu vergeben.

Ich fürchte allerdings, dass die alle genau so wie ich reagieren und abwinken würden.

Also mach's selbst und freunde Dich mit dem Gedanken an, dass es keiner besser machen würde.
 
Nimm's mir nicht übel, aber bei mir tauchen da im Laufe des Threads doch einige Fragezeichen auf, die ich bisher nicht auflösen konnte. Das fängt damit an, dass wir von einem 40 Jahre alten Estonia-Flügel mit 190cm aus Ostblockproduktion reden, der wasweißich in den letzten 40 Jahren erlebt hat.

Und dafür willst Du einen Spitzenintonateur, dem Du dann noch erzählst, dass Du da schon einiges dran vorbereitet hast, also Vorintonieren, Regulieren, neue Hämmer - natürlich nach Deinen Vorstellungen selbst bei Abel bestellt - reinschrauben und wasweißich noch.

Ehrlich gesagt, ich würde Dir meinen Techniker nicht vorbeischicken, weil Du a) in lautes Wehklagen darüber ausbrechen würdest, dass sein Tagessatz utopisch ist und b) er erst einmal alles auf Null zurücksetzen würde, was da bisher von Dir veranstaltet wurde. Und vor allem aber c) er und ich keine Lust haben, uns mit jemandem herumschlagen zu müssen, der zur religiösen Abteilung im HiFi-Bereich gehört, von Kabeln über Verstärker und eigentlich alles weiß, wie Du ja auch selbst schreibst, dass Du ja eigentlich schon das Wissen eines Klavierbauers hast.

Das lässt nicht erwarten, dass Du als Kunde einfach mal die Klappe hältst und den Menschen solange arbeiten läßt, bis er sagt, dass es besser nicht geht und er das Maximum aus dem vorhandenen Material herausgeholt hat.

Da müsste dann schon richtig kräftiges Geld fließen - und bei uns würde sich permanent die Frage stellen, warum man das für einen 40 Jahre alten 190cm Ostblock-Estonia machen sollte. Es gibt geeignetere Studio-Instrumente, die man nicht erst grundsätzlich aufarbeiten muss, als Übeinstrument bietet es sich nicht gerade an, weil die Intonation, egal wie gut sie ist, nicht sonderlich lang halten würde und als Konzertinstrument wird man das Teil auch nirgends einsetzen können oder wollen.

Wenn Du eh so umtriebig und kenntnisreich in Sachen Intonation bist, dann kennst Du sicherlich auch die Spitzenleute in diesem Bereich, die nicht firmengebunden sind und gegen ein entsprechendes Honorar eventuell aktiv werden könnten. Ich gehe also davon aus, dass Du die Herren TH aus B, PS aus L, SK aus H, MB aus A, RZ aus W alle kennst und deren Telefonnummer hast und dann versuchst, den Auftrag an einen von denen zu vergeben.

Ich fürchte allerdings, dass die alle genau so wie ich reagieren und abwinken würden.

Also mach's selbst und freunde Dich mit dem Gedanken an, dass es keiner besser machen würde.
Oje, dieser Beitrag ist voller Vorurteile und Falschinformation.
Ja, es soll sie immer noch geben, die meinen, man soll immer den ausgewiesenen "Profi" mit Zeugnis dran lassen, alles andere sei Murks. Solche Menschen suche ich nicht, wenn sie praktisch nichts liefern können, ob mit oder ohne Zeugnis.
Was ich die letzten Jahre als Bauherr mit sogenannten "Profis" erfahren habe, will ich jetzt nicht erzählen.

Ich weiß genau, wo ich etwas wann verpfuschen kann. Vieles von dem, was ich mache, kann man sofort wieder ändern.
Zudem, es ist mein Flügel, ich bin der Musiker, der die nächsten Jahre damit glücklich werden möchte.

Und zu meinen, alle Estonias seien Schrott, die vor der Wende gebaut wurden. Da hast Du unrecht. Es gibt viele schlechte, ja, aber dazwischen auch welche, die eine Kostbarkeit sind und nur erweckt werden müssen. Und so einen besitze ich. Auch wenn Du das aus der Ferne wahrscheinlich wieder anders siehst.
Wäre er so schlecht, hätte ich meine Boston-Steinway GP 190, Yamaha G5, Ibach oder Blüthner behalten.

Nur um das abzuschließen. Hast Du den Film Pianomania gesehen? Das ist live, das ist Können. Aber da geht der ausgezeichnete Intonateur Stefan Knüpfer nicht zu den Pianisten und verbittet sich deren Wünsche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oje, dieser Beitrag ist voller Vorurteile und Falschinformation.

Na, dann hab ich ja nochmal Pech gehabt. Viel Erfolg bei der Suche nach dem Spitzenintonateur.

Gottseidank habe ich meinen gefunden und aus Dankbarkeit für seinen bisherige Spitzenleistung habe ich ihm gestern das Intoniertool für Una Corda von Hibiki mit 7 Nadeln als Geschenk übergeben.

Dass ich Pianomania gesehen habe, hättest Du bereits in meinem Artikel voller Vorurteil und Falschinformationen finden können; ist halt nicht für jeden unmittelbar ersichtlich. 60103 als Suchbegriff im Forum hätte das auch noch plakativer zur Schau gestellt.

Wo kann man eigentlich mal Deine tollen Flügel auch hören? Gibt's da einen youtube-Kanal?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrlich gesagt, ich würde Dir meinen Techniker nicht vorbeischicken,

Ich weiß nicht was Du so für Techniker kennst, Kollegen aus meinem Umfeld jedenfalls würden sich das Geschäft nicht entgehen lassen.

Was ich übrigens bemerkenswert finde - Du hast ja selber einen Klavierladen aufgemacht, wähnst Dich hier mit Halbwissen und krittelst an anderen herum die sich auch mal selber ihrem Instrument widmen.

Welches Vertrauen soll man zu einem solchem Klavierverkäufer da haben?

(Und dann auf der Webseite auch noch rumgegendert:
"Insbesondere junge, aufstrebende KünstlerInnen")
 
😂Leute!!
@Scaramouche: Abel Hämmer sind immer irgendwie zu weich. Und es spielt auch eine geringe Rolle, welchen Härtegrad man nimmt. Die Regeln, die bei einem neuen Steinway—Hammersatz gelten, funktionieren hier nicht. Bei Steinway Hämmern intoniert man durch das Stechen auch gezielt härter, das funktioniert bei Abel nicht.
Ich persönlich lass Abel immer bei den älteren Generalüberholungen befilzen. Damit bring ich den Flügel auf eine schöne, angenehme, durchaus leistungsfähige Intonation. Und mehr muss es auch nicht sein. Ich kann ja auch den Stegdruck bei der Neubesaitung auch nicht einfach auf das Maß der Steinway-Reparaturen bringen. Das muss alles im Verhältnis stehen und zueinander passen.
Man kann gut was rausholen durch richtiges Abziehen und auch Tränken. Ob und was für den Flügel passt kann ich schlecht sagen. Ich kenn ihn ja auch nicht. Ich hab lang für Steinway gearbeitet und deshalb nur einen einzigen Estonia geserviced in den letzten Jahren. Da bin ich auch ganz froh, das war wirklich eine Ostblockkrücke. Der Flügel wird schon was haben, sonst hättest du ihn nicht.
Aber was für ihn passend wäre, ist aus der Ferne nicht zu sagen.
Steinway Hämmer sind es sicher nicht. Und Steinway Befilzung von Abel gibt es sicher auch nicht.
Es wird eher schwierig sein mit dem Steinway Techniker, wie oben bereits erwähnt. Und es ist natürlich auch mit den lokalen Technikern schwierig. Es gibt viele Handwerker, die viel können. Andere Arbeiten, die ich nicht so gut kann kann.
Ich erinnere mich an eine Szene, als wir in München um einen C standen, wir Konzerttechniker, es gab ein Problem, wir diskutierten also, einer aufgeblähter als der andere. Und dann kam der Kollege aus der Werkstatt und sagte: „warum machen wir nicht einfach …“ Und das war genau die richtige Vorgehensweise. Er versteht nichts von Regulierung und Intonation, aber er ist ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet. Ein sehr guter Handwerker.
So soll es ja auch sein. So ist es nun mal im Handwerk, man kann nur das richtig gut, was man ständig macht. Und wo wir gerade dabei sind, natürlich arbeiten Konzerttechniker mit dem Pianisten. Es ist nur kalkulierbarer. Man kennt die Leute ja, man weiß was sie anmerken werden, ob sie was anmerken zu müssen glauben und lässt das dann extra, für die Nacharbeiten vor dem Konzert. Es sind ja auch alles neue D-Flügel. Manchmal sind die Pianisten „untere Kategorie“ und man tut so, als täte man was. Manchmal hören sie, aber sie wissen, was machbar ist und was nicht mehr.
Das alles steht jetzt hier eh nicht zur Debatte.
Ich denke, es gibt wahrscheinlich durchaus Fachleute, die noch was rausholen könnten.
Meldet sich mal jemand freiwillig, noch nach Oberfranken zu fahren😅?
 

😂Leute!!
@Scaramouche: Abel Hämmer sind immer irgendwie zu weich. Und es spielt auch eine geringe Rolle, welchen Härtegrad man nimmt. Die Regeln, die bei einem neuen Steinway—Hammersatz gelten, funktionieren hier nicht. Bei Steinway Hämmern intoniert man durch das Stechen auch gezielt härter, das funktioniert bei Abel nicht.
Ich persönlich lass Abel immer bei den älteren Generalüberholungen befilzen. Damit bring ich den Flügel auf eine schöne, angenehme, durchaus leistungsfähige Intonation. Und mehr muss es auch nicht sein. Ich kann ja auch den Stegdruck bei der Neubesaitung auch nicht einfach auf das Maß der Steinway-Reparaturen bringen. Das muss alles im Verhältnis stehen und zueinander passen.
Man kann gut was rausholen durch richtiges Abziehen und auch Tränken. Ob und was für den Flügel passt kann ich schlecht sagen. Ich kenn ihn ja auch nicht. Ich hab lang für Steinway gearbeitet und deshalb nur einen einzigen Estonia geserviced in den letzten Jahren. Da bin ich auch ganz froh, das war wirklich eine Ostblockkrücke. Der Flügel wird schon was haben, sonst hättest du ihn nicht.
Aber was für ihn passend wäre, ist aus der Ferne nicht zu sagen.
Steinway Hämmer sind es sicher nicht. Und Steinway Befilzung von Abel gibt es sicher auch nicht.
Es wird eher schwierig sein mit dem Steinway Techniker, wie oben bereits erwähnt. Und es ist natürlich auch mit den lokalen Technikern schwierig. Es gibt viele Handwerker, die viel können. Andere Arbeiten, die ich nicht so gut kann kann.
Ich erinnere mich an eine Szene, als wir in München um einen C standen, wir Konzerttechniker, es gab ein Problem, wir diskutierten also, einer aufgeblähter als der andere. Und dann kam der Kollege aus der Werkstatt und sagte: „warum machen wir nicht einfach …“ Und das war genau die richtige Vorgehensweise. Er versteht nichts von Regulierung und Intonation, aber er ist ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet. Ein sehr guter Handwerker.
So soll es ja auch sein. So ist es nun mal im Handwerk, man kann nur das richtig gut, was man ständig macht. Und wo wir gerade dabei sind, natürlich arbeiten Konzerttechniker mit dem Pianisten. Es ist nur kalkulierbarer. Man kennt die Leute ja, man weiß was sie anmerken werden, ob sie was anmerken zu müssen glauben und lässt das dann extra, für die Nacharbeiten vor dem Konzert. Es sind ja auch alles neue D-Flügel. Manchmal sind die Pianisten „untere Kategorie“ und man tut so, als täte man was. Manchmal hören sie, aber sie wissen, was machbar ist und was nicht mehr.
Das alles steht jetzt hier eh nicht zur Debatte.
Ich denke, es gibt wahrscheinlich durchaus Fachleute, die noch was rausholen könnten.
Meldet sich mal jemand freiwillig, noch nach Oberfranken zu fahren😅?
Hallo Thomas,
bzgl. der Abel-Hämmer, das wusste ich nicht, dass sie grundsätzlich oft zu weich sind. Ich habe ja noch einen zweiten Estonia, den ich vor ein paar Jahren neu befilzen ließ. Auch sehr weich, deshalb wollte ich jetzt härteren Filz. Denn auch die neuen Estonia 190L, immer noch sehr ähnlich in der Bauweise, nur etwas modifiziert und natürlich auf sehr hohem Niveau inzwischen gearbeitet, haben einen anderen Filz.

Andererseits, ich kenne einen ehemaligen Kollegen von Dir, er konnte alleine durch das Stechen die Obertöne herausholen. Ihm war es lieb eher eine weiche Befilzung vorzufinden, damit er nicht so viel vorintonieren muss.
Ein Meister seines Faches, der dreimal bei mir intonierte. Aber er ging in Frühpension, weil er ausgelaugt war und ihn der Betrieb nervte.

Jetzt habe ich die Mechanik einigermaßen eingestellt, aber kaum vorintoniert, nur etwas auf Chor geschliffen. Es ist dennoch erstaunlich, wie gut er jetzt schon klingt. Wenn er fertig ist, werde ich wie versprochen zwei Aufnahmen der beiden machen. Sie sind beide 190 L, vom gleichen Jahrgang und dennoch völlig unterschiedlich in der Qualität.
 
Bzgl. Pianisten und Intonation. Ja, das ist oft merkwürdig. Ich kenne beispielsweise einen, der bei Sony unter Vertrag ist. Ein ausgezeichneter Pianist und sehr musikalisch (das ist nicht immer so). Und dennoch, er selbst hat zu Hause einen, ich glaube, es war ein Bechstein-Flügel, aber schlecht intoniert. Auf dem er natürlich auch übt.
Ich sprach ihn darauf an, denn die Töne waren schon sehr unterschiedlich. Er meinte, darauf höre er nicht, das sei für ihn nicht so wichtig, denn in den Konzertsälen findet er i.d.R. sehr gute Instrumente vor. Hm, für mich unvorstellbar. Wenn ich eine musikalische Phrase spiele, dann habe ich davon eine innere Vorstellung. Wenn aber der Ton diese nicht bringen kann, dann fühle ich mich eingeschränkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann könnte er ja privat nebenbei ein bisschen arbeiten. Oder dir vielleicht einen kompetenten Kollegen empfehlen.
Ja, das geistert mir auch schon seit Monaten durch den Kopf. Würde ihn auch persönlich mit dem Auto abholen (er hat kein Kfz, zumindest damals nicht) und einige 100 km fahren. Denke, für ihn wäre alles, was er vorfindet ideal. Und für mich dann auch. :musik064:
 
Hallo Thomas,
bzgl. der Abel-Hämmer, das wusste ich nicht, dass sie grundsätzlich oft zu weich sind.

Wir bestellen oft Abel Hämmer - grundsätzlich immer zu weich sind sie nicht.

Es muß halt mit Abel klar kommuniziert werden - wenn ich darauf bestehe, einen möglichst harten Hammer zu kriegen, dann bekomm ich ihn auch (könnt sich allerdings dann als intonationsbedürftiges Nagelbrett erweisen).

Steinwayfilz bekommt man durchaus - die Bearbeitung ist ned deren Problem.
 
Ich hab mich auch nicht gut ausgedrückt. Ja natürlich, man kann sie härter bestellen, aber dann sind sie auch nur das. Nur härter. Mir fehlt, wie soll ich es sagen, der Schub, die innere Spannung. Das, was dazu führt, dass ich mit einem Steinway-Kopf alles möglich machen kann wenn ich weiß was ich tue. Zumindest sehr viel mehr rausholen kann.
Ich bin auch sehr überzeugt von Abel und finde sie in vielen Fällen sehr passend. Zumal es ja auch zusätzlich oft um den Erhalt der originalen Substanz und Geometrie geht. Ein weiteres Pro dafür, vom klanglichen abgesehen.
Bei Steinway käme es bei mir eh nicht in Frage, aber ich würde sie auch nicht in einen Yamaha bauen z.B. Das passt irgendwie nicht.
 
Ja, das geistert mir auch schon seit Monaten durch den Kopf. Würde ihn auch persönlich mit dem Auto abholen (er hat kein Kfz, zumindest damals nicht) und einige 100 km fahren. Denke, für ihn wäre alles, was er vorfindet ideal. Und für mich dann auch. :musik064:
Dann könnte er ja privat nebenbei ein bisschen arbeiten. Oder dir vielleicht einen kompetenten Kollegen empfehlen.
Oh, ich weiß wen du meinst😄. Das wär doch schön wenn er es machen könnte, frag ihn doch. Die perfekte Lösung. Ein paar Tage Oberfranken, abends leert ihr deine Weinvorräte und außerdem, wenn er immer noch kein Auto hat und du holst ihn eh, dann bringst ihn einfach erst wieder zurück wenn es für dich passt!
 
Bei Steinway käme es bei mir eh nicht in Frage, aber ich würde sie auch nicht in einen Yamaha bauen z.B. Das passt irgendwie nicht.

Tja, das meinte der Yamaha-Techniker auch und protestierte vehement, als Peter Salisbury dann doch Abel-Hämmer in die zweite Mechanik des CFX einbaute, mit dem Hinweis darauf, dass der Flügel dem South Bank Centre gehöre und nicht Yamaha. Guess what: Pianisten (und anwesende Techniker) waren begeistert von der Combo.
 

Zurück
Top Bottom