Wieviel Euro hast Du vor auszugeben? Das ist ja die generelle Frage. Und würde für dich ein gebrauchtes in Frage kommen (Optisch nahezu neuwertig), welches klanglich um längen besser ist?
Oh mei, schon wieder diese binären Falschaussagen.
Ich habe bei meiner Suche wirklich zahlreiche Klaviere getestet, im Bereich 3.000 - 30.000 Euro,
"um Längen" war nicht ein einziges besser als das K-2. Die Produkte liegen heutzutage so nahe beieinander, die Fertigungstechniken sind derart ausgereift, dass es am Ende oft nur noch um das Bauchgefühl und Markenfetisch geht. Diese Aussage stammt nicht von mir, sondern von einem sehr seriösen Händler, den ich persönlich kenne!
Wirklich besser/anders werden dann die Flügel, die aber auch in einem ganz anderen Preisbereich liegen.
Ich kann diese binären Aussagen, die bar jeder Grundlage und Realität sind, jetzt dann wirklich nicht mehr hören.
Lass die Leute selbst entscheiden, was IHREN OHREN am besten gefällt.
Wenn für Dich ein Klavier nur dann gut klingt, wenn es nicht von Kawai, nicht neu oder wenn dann mindestens 20.000 Euro kostet, dann ist es Dein Thema.
Andere Leute haben andere Ansichten und vor allem: einen anderen Geschmack. Mein Händler hat letztes Jahr mit seinen Mitarbeitern und ein paar befreundeten Kunden einen Doppelblindtest in seinen Räumlichkeiten durchgeführt, weil er wirklich einmal wissen wollte, was am Ende von den angeblich besseren Klavieren aus heimischer Fertigung übrigbleibt.
Endergebnis war, dass neben Kawai auch ein Chinesisches Baukastenprodukt sowohl bei der Spielbarkeit als auch beim empfundenen Klang ganz vorne mit auf der Ergebnisliste standen. Trotzdem verkauft er keine Chinaware, wegen der (nicht-) Verlässlichkeit der Lieferanten. Kawai ist seine Marke mit unter anderen den besten Langzeit-Beurteilungen durch die Kunden, sowohl was Klang- als auch Qualitätsansprüche angeht. Und dabei verkauft er alles, von der 3.000 Euro Hausmarke bis zum 200.000 Euro Bösendorfer Konzertflügel.
Was die Größe eines Klaviers angeht, da scheinst Du einer der vielen zu sein, die dem falschen Glauben "je größer/höher desto besser" erliegen sind. Diese Aussage ist grundsätzlich völlig falsch.
Ein 132er Klavier in einem 30qm Raum kann der vollkommene Overkill sein, viel zu laut und viel zu wenig differenziert. Ein 116er Klavier hingegen kann vollkommen ausreichend für 100qm sein. Ein Klavier muß in aller erster Linie erst einmal auch für die Räumlichkeiten passen - und natürlich zum persönlichen Geschmack.
Also an den Mikros sollte es nicht scheitern, für 285 Euro bekommst Du eine Kondensatorpaar von Rode, mit dem Du sehr gute Ergebnisse erzielen kannst. Dazu käme ein digitaler Rekorder wie der Zoom H-4 und dann liegt Du für beides bei gut 450 Euro. Dafür bekommst Du aber viel mehr Klavier, und wenn es Dir sowieso nur um das Klavierspielen geht, dann ist dieser Weg der Beste. Man hört sehr schnell, ob es ein richtiges Klavier ist, oder ob man im Silent-Modus aufnimmt.
Keines der Systeme welches Du in einem bezahlbaren Rahmen erwerben kannst, wird die Qualitäten einer Silent-Piano-Aufnahme auch nur ansatzweise erreichen können.
Das ist technisch auch nicht möglich.
Die Samples der ATX-Serie werden in einem schalltoten Raum mit Schwebeboden und über Tage mit teuerstem Studio-Equipment aufgenommen, jeder Zufall ausgeschlossen und im Nachhinein nochmals aufwändig digital bearbeitet. Und da willst Du allen ernstes behaupten, das Du mit ein paar Dosenmikrofonen und innerhalb Deines heimischen Zimmers bessere Aufmahmen erzielst? Da kann ich mir das Lachen nun wirklich nicht mehr verkneifen, sry.
Was richtig ist, aber das wurde ja nicht gefragt, ist das die Wiedergabe eines D-Pianos über die Lautsprecher - egal in welchem Preisbereich - immer schlechter sein werden, als jedes x-beliebige akustische Klavier klingt.
Kein Lautsprecher oder Mikorofon der Welt wird den Dynamikumfang eines akustischen Instruments von der Komplexität eines Klaviers erreichen können - zumindest mit heutiger Technik.
Der Verlust entsteht in aller erster Linie bei der Digitalisierung und diese wird bei der professionellen Silent-Technologie allemal um Welten besser sein, als was man im heimischen Amateurbereich mit ein paar lächerlichen Dosenmikrofonen schafft.
Btw. Alicia Keys hat ihr aktuelles Album AUSSCHLIESSLICH mit einem gesampelten Flügel aufgenommen und bewusst nicht mit einem akustischen Flügel per Mikrofonabnahme.