Wir denken hier eben Grund verschieden:
Ich glaube jeder gesunde, willige Erwachsene kann es bis Henle Stufe 7 schaffen.
Lieber playitagain,
als erwachsener Spätanfänger ohne Vorkenntnisse (sei es auch ein anderes Instrument) ist es grundsätzlich sehr schwierig, bis zu schwieriger Klavierliteratur zu kommen. Das liegt schon allein an der i.d.R. begrenzten Übezeit.
Wir denken da nicht von Grund auf verschieden, sondern dir fehlt jede Kenntnis, was den Unterricht angeht. Es ist auch ein großer Unterschied, ob jemand mit 30, 50, 70 oder 80 anfängt, Klavier zu spielen.
Deine Frage geht zudem an den Intentionen sehr vieler erwachsener Anfänger vorbei. Ich ziehe den Hut vor jedem, der in seinem Leben abseits der 20 die Liebe zur Klaviermusik entdeckt und dann dabei bleibt. Das ist nämlich die größte Herausforderung!
Viele unterschätzen die Zeit, die sie aufbringen müssen, unterschätzen die notwendige Geduld mit sich selbst u.v.a.. Intellektuell sind sie, wie
@samea schon sagte, deutlich weiter als Kinder. Dafür hapert es bisweilen mit der Koordination, Gelöstheit, Flexibilität.
Das kann man alles lernen. Und viele erfreuen sich an den schönen Klängen, an dem, was sie spielen, an den Fortschritten, die sie machen und es ist ihnen egal, wann sie welche Stufe erreichen.
Wenn es jemandem nun nicht egal ist und er möchte gern die Antwort seines KL, ist es völlig unprofessionell, ohne jede Kenntnis des potentielles Schülers und seiner Fähigkeiten eine Antwort auf deine Frage zu geben.
Ein paar Stunden später sieht das ganz anders aus. Ein erfahrener KL erkennt sehr schnell die Persönlichkeit seines Schülers, was Lernen und Üben angeht. Er erkennt seine Fähigkeiten (motorisch, Rhythmusgefühl, Hören...) und das ist schon eine ganze Menge. Er kann einschätzen, zu was sein Schüler fähig ist. Auch da wird er nie eine garantierte, genaue Zeit angeben, in der der Schüler etwas kann. Du hast Recht, dass Entwicklungen unterschiedlich sind. Aber aus meiner Erfahrung heraus bezieht sich das vor allem auf die Motivation und daraus resultierende Übezeit, die man als Lehrer nicht über Jahre und Jahrzehnte heraus einschätzen kann. Wenn die gegeben ist, kann man als Lehrer eine ganz gute Einschätzung geben.
Liebe Grüße
chiarina