Ich will einen Flügel

Bist Du Dir klar, was Du eigentlich willst? Welche Spielart, welchen Klang, welche Dynamik, wieviel Obertöne...?

Ich wäre überfordert, es exakt hier in Worte zu fassen, wenn ich an einem Instrument sitze, könnte ich aber genau beschreiben, was mich stört. Ja, es ist seltsam, ich kann besser beschreiben, was mich stört, als dass was ich will, d.h. also wenn mich nix stört dann ist es das Ding :))

Aber ja ich stehe auf extrem präzise Mechanik (Steinway war bis jetzt mit Abstand das Beste, dann kommt Yamaha mit dem neuen Blüthner) und immer wieder fällt mir auf, dass manche Instrumente irgendwie von der Natur aus laut sind, ich habe paar Bechteins angespielt, es ist mir kaum gelungen einen leisen Ton zu produzieren (ok ich bin kein Pianist aber trotzdem). Genau das Gegenteil fand ich auch: es gab sehr sehr leise Instrumente, das war an sich gar nicht so schlecht aber lauter ging es wirklich nicht! Ich habe mit voller Kraft reingehaut, es wurde nicht lauter und so ein Schrott kostet 18000 EUR. Nein danke. Ein voluminöser Klang muss es sein ja, ja sogar ein unverfärbter Klang, mir ist aufgefallen, manche Instrumente haben eine Klangfarbe, das ist nicht so ganz mein Ding, es muss pur klingen, k.a. ob es Sinn macht was ich hier schreibe, es ist echt nicht einfach.
 
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Aleko: Ein ganz leiser Ton ist ein MUSS!!! Dass die alle zu laut sind, ist eine Frage der Regulierung und auch der Intonation.
 
Hallo Aleko,

Irgendwie kann ich Dich sehr gut verstehen.
Die willst einen Flügel, informierst Dich im Forum und weil hier
gerne von "Liebesheirat" und "Deinem Flügel, den Du finden musst"
erzählt wird, ziehst Du frohgemut los, findest aber nichts, was Dein
Herz lachen lässt. Fisherman hat sicher recht: Irgendwo in Deutschland oder
auf der Welt gibt es garantiert mindestens einen gebrauchten Flügel, der
innerhalb Deines Budgets liegt und der die Antwort auf alle Deine Fragen
ist. ABER: Ihn zu finden kann ein paar Stunden oder ein paar Jahre dauern.
Und selbst wenn Du ihn findest, ist das Lärmproblem zu später Stunde immer noch nicht gelöst. Außerdem bist Du vielleicht einfach nicht der Typ für solche
Bauchentscheidungen. Musst Du auch nicht sein.

Drei Fragen halte ich für wichtig:

1) Was willst Du?
Meine vermutete Antwort: Einen geilen Flügel, den Du Dir leisten kannst und willst. Und am besten in einem freistehenden Haus, aber spätestens da wird es für die meisten schwierig.
Und leider sind die richtig guten Kisten so teuer oder so schwer zu finden, dass Du eben abwägen musst, ob Dir das Geld und Zeit Wert ist.
In meiner Jugend haben mir meine Eltern dankenswerterweise ein sehr gutes Mietklavier in einen Kellerraum gestellt, so konnte ich den fachpraktischen Teil meines Musikabiturs hemmungslos und zu jeder Tages- und Nachtzeit vorbereiten. Das war natürlich super, aber heute muss ich mich eben auch vorerst mal mit einer Mietwohnung arrangieren.

2) Was brauchst Du?
Meine vermutete Antwort: Ein bestmögliches akustisches Instrument, am liebsten
Flügel und wenn möglich mit Silent. Wegen der Nachbarn bzw. vielleicht auch um
Dein Spiel erst dann zu entblößen, wenn Du es für reif hälst gehört zu werden.
Letzteres halte ich für absolut legitim ja sogar für förderlich (lieber effektiv, hemmungslos
über Kopfhörer üben als orthodox akustisch und dafür nur halb so lang und mit Korken
im Hintern, weil ja jemand mithören könnte - hallo, wir leben schließlich im 21. Jahhundert).

In dem Zusammenhang muss ich außerdem einfach mal in die Kerbe hauen:
Wer braucht unbedingt einen Flügel und dann einen möglichst hochwertigen?
Das brauchen Profis und solche, die in diesem Leben eine realistische Chance
haben, noch Profis zu werden. Da sind die viel zitierten Nuancen relevant. Für alle
anderen reicht im Prinzip ein Mittelklasse-Klavier und der ganze Rest ist Luxus.
Natürlich hat man auf einem neuen Steinway oder einem toprestaurierten Bechstein
jeden Tag mehr Spaß und wird sich vielleicht pianistisch ein wenig schneller/besser entwickeln
als auf einem Yamaha U1. Aber wenn es Dir ums Klavierspielen geht und nicht um Materialfetischismus oder Esotherik, dann kommst Du in der Mittelklasse auch sehr weit.

3. Wo bist Du bereit Abstriche in Kauf zu nehmen, wenn Du einen Kompromiss machen musst?
Da kann ich jetzt nur für mich sprechen. Wenn die richtig geilen Dinger mir das Geld nicht wert sind, oder ich sie mir nicht leisten kann, dann nehme ich doch etwas, das insgesamt meinen Anforderungen entspricht und eine rundum sinnvolle Lösung bietet. Du hast Silent-Instrumente erwähnt...
Ich habe ein YUS1 (Übrigens habe ich keinerlei Herstellerkontakte). Manchmal denke ich, ein kleines Grotrian oder C.Bechstein könnte mir vielleicht mehr geben, aber das passiert nicht oft. Täglich genieße ich aber, dass ich mich im Silent-Modus austoben kann, bevor ich akustisch das Ergebnis meines Schaffens auf die Welt loslasse. Ich würde nie ein Schrottklavier nehmen, blos weil es Silent hat, aber es ist schließlich nicht so, dass alles Mist ist, was nicht aus Mitteleuropa kommt. Ich bin übrigens ein großer Fan der Signatur von 90 Jahre KB: "Instrumente sind eine Verbindung von Material und Physik - nicht von Seele und Glauben..."

Aleko, lass Dir einfach noch ein bisschen Zeit. Und wenn Du Dich nicht festlegen kannst, aber endlich loslegen willst, erwäge den Mietkauf z.B. eines C3 oder YUS5.
Anekdote: Ich habe bei meiner Suche auch kein bezahlbares Orgasmus-Instrument gefunden und wollte wie Du auch nicht ewig durchs Land tingeln. Am Vorabend der Kaufvertragunterzeichnung meines YUS1 habe ich noch ernsthaft überlegt: Soll ich die ganze Aktion nicht einfach canceln und mein Digi behalten, das ist doch auch nicht das schlechteste? Jetzt nach ein paar Monaten kann ich selbst kaum glauben, wie viel weiter mich das Klavier gebracht hat. Solo spielen macht endlich wieder Spaß. Und hätte ich einen Fazioli genommen wäre ich natürlich schon längst in der Carnegie-Hall aufgetreten, ist doch ganz klar ;-).

@fisherman Zitat: "Übrigens: Auf einem guten Flügel kann man sehr, sehr leise spielen!"
Also bei allem Respekt fisherman, das ist jetzt wirklich nicht so orginell (im Zusammenhang mit Lärmvermeidung). Auf einem Flügel ständig angestrengt ppp zu spielen mag vielleicht trotz allem nett klingen, aber da beißt sich die Katze doch irgendwann in den Schwanz. Das ist für den Anschlag auf Dauer sicher nicht viel besser, als ein mäßiges Digi.
Ich mag Deine Posts sehr und habe Deine Flügelsuchgeschichte interessiert und beeindruckt gelesen, aber es führen mehrere Wege nach Rom und manch einer will vielleicht in eine andere Stadt.
 
@fisherman Zitat: "Übrigens: Auf einem guten Flügel kann man sehr, sehr leise spielen!"
Also bei allem Respekt fisherman, das ist jetzt wirklich nicht so orginell (im Zusammenhang mit Lärmvermeidung). Auf einem Flügel ständig angestrengt ppp zu spielen mag vielleicht trotz allem nett klingen, aber da beißt sich die Katze doch irgendwann in den Schwanz. Das ist für den Anschlag auf Dauer sicher nicht viel besser, als ein mäßiges Digi.
Ich mag Deine Posts sehr und habe Deine Flügelsuchgeschichte interessiert und beeindruckt gelesen, aber es führen mehrere Wege nach Rom und manch einer will vielleicht in eine andere Stadt.
Auch wenn Du mich gerade (leicht) kritisierst - Dein Post ist ein Volltreffer! Ich habe das wichtige Wörtchen nun fett gemacht. Es gibt "Tastenhaucher" und "Reinhauer" und die ganze Mixtur dazwischen. Und immer abhängig vom Stück. Auch wenn manche das anders sehen, für MICH ist das Tolle am Flügel (und da muss ich Deinem Post widersprechen), dass er eben diese Irrsinns-Bandbreite bietet: Sowohl in der Dynamik (und dort vor allem das ppp, denn fff macht mein Klavier ganz locker und bügelt manche Flügel platt) als auch im Klangspektrum. Das ist für MICH der einzige Grund für einen Flügel. Nicht der vermeintlich ach so geile Klang.

Ansonsten unterschreibe ich alles! Ebenso Deine Empfehlung für YUS5SG oder C3SG. Letzterer wäre meine Wahl für Aleko.
 
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Absoluter Volltreffer ist dein Post, Tastenjunkie! Grandios. Ich habe das Ganze heute eigentlich erst auch genauso erkannt, nun dazu musste ich aber etliche Läden besuchen, um ja auch zu verstehen, was GENAU ich denn will. Klar ein Fazioli ist besser aber was ist das Beste für den konkreten Fall!
 
Auch wenn manche das anders sehen, für MICH ist das Tolle am Flügel (und da muss ich Deinem Post widersprechen), dass er eben diese Irrsinns-Bandbreite bietet: Sowohl in der Dynamik (und dort vor allem das ppp, denn fff macht mein Klavier ganz locker und bügelt manche Flügel platt) als auch im Klangspektrum. Das ist für MICH der einzige Grund für einen Flügel. Nicht der vermeintlich ach so geile Klang.

Wenn es das für Dich ist, super!
Als Totschlagargument für einen Flügel finde ich die ppp-Fähigkeit allerdings seltsam, wenn man in einer Mietwohnung wohnt und das Ding nie richtig aus der Reserve locken kann/darf.
Kennst Du jemanden, der in einem Land mit Tempolimit auf der Autobahn wohnt und sich einen Ferrari kauft, weil der bei 24,5 km/h im 3. Gang so heimelig schnurrt? Ich nicht!
 
...ja sogar ein unverfärbter Klang, mir ist aufgefallen, manche Instrumente haben eine Klangfarbe, das ist nicht so ganz mein Ding, es muss pur klingen, k.a. ob es Sinn macht was ich hier schreibe, es ist echt nicht einfach.

Ein "verfärbter" Klang kann aber auch großen Reiz haben. Er charakterisiert ein Instrument sehr und macht es individuell. Wenn man sich darauf einlässt, kann man viele Stücke völlig neu erleben. Ich empfinde das inzwischen als musikalisch sehr bereichernd.
 
Tastenjunkie, Geniesser fahren den Ferrari sowohl schnurrend und locker mit 20 km/h und genießen es sehr, eben mal schnell ohne Anstrengung auf 260 zu beschleunigen (wie Pille bereis bemerkte). Nur "D..." fahren den Ferrari permanent auf Hochtouren. Musik ist u.a. auch der Wechsel von ppp zu fff. Das geht am Flügel meist kinderleicht. Am Klavier ist halt nur p zu fff möglich. Der Motor ist eben elastischer - genau wie ein Zwölfzylinder im Vergleich zu einem Vierer. Einen Flügel zu besitzen, bedeutet nicht: Laut spielen zu müssen. Mann kann/könnte es - aber man muss nicht. Und selbst wenn man fff reinhaut, wirkt es, weil harmonischer, weniger laut als am Klavier.
Wobei der (große) Flügel wohl objektiv tatsächlich mehr dB bringt. Vrouuuum, vrouuuum M;-)

Totschlagargument pro Flügel ist nicht: ppp. Sondern: Man kann mehr damit anfangen - in jeder Hinsicht. Bis hin zur Dame AUF dem Flügel ;-)


PS. Ich hatte unsauber formuliert. Insofern hast Du natürlich recht. Mea Culpa.
 
für wieviele frauen ist ein flügel eigentlich ausgelegt, fisherman?

hat er überhaupt genug stehvermögen für eine frau?
ich überleg nur, bei all der kinetischen energie könnts krachen..
 
Wer braucht unbedingt einen Flügel und dann einen möglichst hochwertigen?
Das brauchen Profis und solche, die in diesem Leben eine realistische Chance
haben, noch Profis zu werden. Da sind die viel zitierten Nuancen relevant. Für alle
anderen reicht im Prinzip ein Mittelklasse-Klavier und der ganze Rest ist Luxus.

Da muss ich mal entschieden widersprechen. Ich hatte früher auf einem furchtbaren kleinen alten Yamaha- Klavier Unterricht, ganz schlimm, man konnte halt die geforderten Tasten zu den vorgeschriebenen Momenten drücken, mal etwas lauter, etwas leiser. Daheim zum Üben hatte und habe ich ein schönes neues Kawai-Klavier (CS 118 ). Darauf kann man schon einen viel differenzierteren Klang erzeugen, die Bespielbarkeit ist auch deutlich besser. Es macht daher umso mehr "Spaß" zu spielen und motiviert.
Als dann mal seinerzeit der unvermeidliche erste Vorspielabend näherrückte (mit einer unvermeidlichen Clementi-Sonatine (die nette in C-Dur)), ging mein Klavierlehrer mit mir einige Male an den Ort des Geschehens, einen Schlosssaal, in dem ein Steinway-Flügel stand. Ich hatte noch nie auf einem Flügel gespielt, und als ich die Sonatine das erste Mal spielte, war das wie eine Erleuchtung, mir wurde deutlich bewusst, dass es erst bei einem solchen Instrument möglich wird, wirklich Musik zu machen. Es mag z.B. bei Saiteninstrumenten anders sein, weil hier der Ton zu großen Teilen "aus den Fingern" kommt.
Und das verfolgt mich letztendlich bis heute, was eigentlich ziemlich betrüblich ist. Zwar ist es schön, auf dem Kawai-Klavier zu spielen, aber irgendwie habe ich dabei ständig das Gefühl, nur vorbereitend für irgendetwas in der Zukunft tätig zu sein, also gar nicht wirklich zu musizieren. Das Resultat: Irgendwann muss ein Steinway (oder etwas vergleichbares) her....

Welche keine Flügel brauchen, sind doch dagegen die Wohlhabenden, die nicht Dur von Moll unterscheiden können.

Insofern kann ich Alekos Problematik gut nachvollziehen. Die grundsätzliche Frage ist, ob es unter den in der (Wohn-) Situation unvermeidlichen Einschränkungen (Übezeiten; nicht die volle dynamische Bandbreite nützen zu können; "rücksichtslos" spielen zu können) überhaupt sinnvoll ist, viel in einen tollen Flügel zu investieren, ob man es komplett sein lassen sollte oder ob man mit Kompromissen musikalisch glücklich werden kann.
 
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Totschlagargument pro Flügel ist nicht: ppp. Sondern: Man kann mehr damit anfangen - in jeder Hinsicht. Bis hin zur Dame AUF dem Flügel


Mann kann Frau oder Hausmädchen darauf vernaschen ...

Hmm, fisherman, was soll man denn davon wohl halten? Das Thema scheint Deine Fantasie ja lebhaft zu beflügeln... ;)

für wieviele frauen ist ein flügel eigentlich ausgelegt...
ich überleg nur, bei all der kinetischen energie könnts krachen..

Ein D282 reicht wohl gerade für einen flotten Dreier. Aber warum denn auf dem Deckel? Die SM-ler machen es vermutlich auf dem Gusstahlrahmen... ;). Da kann man sich doch gut festhalten. Und der hält das aus (aber leider nicht die Saiten, beim versehentlichen Griff dorthin...).
 
Da muss ich mal entschieden widersprechen.

Barpianodilettant, ich finde, das widerspricht sich alles ganz und gar nicht!
Du beschreibst die klassische Situation:

Ich hatte früher auf einem furchtbaren kleinen alten Yamaha- Klavier Unterricht

...das ist das Schrottklavier

Daheim zum Üben hatte und habe ich ein schönes neues Kawai-Klavier

...das ist das ordentliche Mittelklasseklavier, das für die meisten zumindest gut brauchbar ist.

Das Resultat: Irgendwann muss ein Steinway (oder etwas vergleichbares) her....

...das ist der Traum, den wir alle träumen. Und wenn Du ihn Dir irgendwann erfüllen kannst, dann stehe ich in der ersten Reihe um Dir zu gratulieren.

Die Frage ist aber: Was machst Du bis dahin? Klimperst Du mißmutig und halbherzig auf Deinem Kawai und träumst von besseren Steinway-Zeiten? Oder gibst Du alles, um aus Deinem Kawai möglichst viel rauszuholen, nimmst Unterricht und übst fleißig? Es gibt leider viel zu viele Leute, die ihr ganzen Leben mit halber Kraft leben und sich der Illusion hingeben, sie könnten die glücklichsten Menschen der Welt sein, wenn sie nur genügend Geld, Glück, Liebe oder eben einen Steinway hätten. DAS finde ich, gilt es unbedingt zu vermeiden!

Übrigens findet sich das Nicht-zufrieden-sein-mit-dem-was-man-hat-bzw.-kann auch auf allerhöchstem Niveau. Svjatoslav Richter soll mal in einer Marathon-Aufnahme-Session Schubert's Wanderer Fantasie auf einem Bösendorfer aufgenommen haben und nach dem Probehören zum Aufnahmeleiter gesagt haben: "Das sollten wir nochmal komplett neu aufnehmen aber auf einem Steinway." (Quelle: Wikipedia)

Die grundsätzliche Frage ist, ob es unter den in der (Wohn-) Situation unvermeidlichen Einschränkungen (Übezeiten; nicht die volle dynamische Bandbreite nützen zu können; "rücksichtslos" spielen zu können) überhaupt sinnvoll ist, viel in einen tollen Flügel zu investieren, ob man es komplett sein lassen sollte oder ob man mit Kompromissen musikalisch glücklich werden kann.

Wem sagst Du das...
 
Die Frage ist aber: Was machst Du bis dahin? Klimperst Du mißmutig und halbherzig auf Deinem Kawai und träumst von besseren Steinway-Zeiten? Oder gibst Du alles, um aus Deinem Kawai möglichst viel rauszuholen, nimmst Unterricht und übst fleißig? Es gibt leider viel zu viele Leute, die ihr ganzen Leben mit halber Kraft leben und sich der Illusion hingeben, sie könnten die glücklichsten Menschen der Welt sein, wenn sie nur genügend Geld, Glück, Liebe oder eben einen Steinway hätten. DAS finde ich, gilt es unbedingt zu vermeiden!

Da hast Du natürlich vollkommen recht, ich bin sehr für Bescheidenheit und Genügsamkeit. Es ist ja nicht getan, sich einen Steinway zu kaufen, aber für mich stellt er eben eine Voraussetzung für das Musikmachen dar (Bösendorfer, Steingräber, Bechstein würden wohl auch genügen). Die Frage ist, lohnt es sich, soviel Arbeit und Energie in die Kunst zu investieren, wenn man auf ewig z.B. mit besagtem Kawai vorlieb nehmen muss? Das Beste rausholen ist natürlich in anderen Bereichen nötig und vernünftig, aber in der Kunst bin ich mir da nicht so sicher! Ein Maler wird sich auch nicht mit zweit- und drittklassigen Pinseln und Öl zufriedengeben, egal ob Profi oder anspruchsvoller Hobbykünstler.
 
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Was ich nicht ganz verstehe ist, dass es bei Euch immer Schampus oder Selters sein muss. Mit einem soliden mittelmäßigen Flügel, sei es ein älteres, gut hergerichtetes Deutsches Fabrikat oder eine "neueres gebrauchtes" oder neues einer der bekannten Japanischen Produktionsstätten, kann man sehr gut leben. Qualität fängt nun wirklich nicht erst bei Steinway oder Bösendorfer an. Ihr vergleicht ständig irgendwelche Kleinklaviere mit Steinwayflügeln. Was soll das?
Hier im Forum gibt es etliche Profimusiker, die zuhause ein Yamaha oder Kawai stehen haben und damit sehr gut arbeiten können. Worum gehts denn hier eigentlich.

Cheers,

Wolf
 
... in jeder Hinsicht. Bis hin zur Dame AUF dem Flügel ;-)

Da sich dieser Hinweis bei Dir langsam häuft, beginne ich neugierig zu werden: Ist das nun einer Deiner geheimsten Wünsche, oder ist das eine Deiner Lieblingsbeschäftigungen und war der eigentliche Grund für die Anschaffung des Feurichs neben dem S&S Klavier?
Ich möchte mal wissen, welche Veränderungen der Michael wirklich an Deinem Flügel vorgenommen hat (abgesehen von dem was auf dem offiziellen Video zu sehen ist) :floet:

p.s. Oh, ich sehe gerade, dass Du diese Phantasien in einem anderne Faden auch auslebst. Umso mehr Gedanken mache ich mir darüber.............. :D
 
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Die Frage ist, lohnt es sich, soviel Arbeit und Energie in die Kunst zu investieren, wenn man auf ewig z.B. mit besagtem Kawai vorlieb nehmen muss?

Meine Antwort: Uneingeschränkt Ja, es lohnt sich! Trotzdem ist es ja normal und gut, nach höherem zu streben...

... ob es überhaupt sinnvoll ist, viel in einen tollen Flügel zu investieren,
ob man es komplett sein lassen sollte oder
ob man mit Kompromissen musikalisch glücklich werden kann.

Zu 1: muss jeder für sich entscheiden
Zu 2: Wer es sein lässt, weil er sich keinen Steinway oder ähnliches leisten kann, der ist in meinen Augen kein Musiker (egal ob Profi oder Amateur) und noch viel weniger ein Künstler.
Zu 3: Wer musikalisch nicht zu Kompromissen bereit ist, muss eben alles daran setzen, den Steinway-Traum zu verwirklichen. Ansonsten gilt wieder Punkt 2.
 
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass es bei Euch immer Schampus oder Selters sein muss. Mit einem soliden mittelmäßigen Flügel, sei es ein älteres, gut hergerichtetes Deutsches Fabrikat oder eine "neueres gebrauchtes" oder neues einer der bekannten Japanischen Produktionsstätten, kann man sehr gut leben. Qualität fängt nun wirklich nicht erst bei Steinway oder Bösendorfer an. Ihr vergleicht ständig irgendwelche Kleinklaviere mit Steinwayflügeln. Was soll das?
Hier im Forum gibt es etliche Profimusiker, die zuhause ein Yamaha oder Kawai stehen haben und damit sehr gut arbeiten können. Worum gehts denn hier eigentlich.

Cheers,

Wolf


100 % D'accord!
Und wenn die Profis damit gut klarkommen, sollte von der Amateur-Front niemand rumlamentieren, er könne sich auf angeblich minderwertigen Instrumenten nicht musikalisch verwirklichen. Da muss ich immer lachen...
 

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