Ich sag mal so:
Aus Sicht der Zuhörer (also Pflegepersonal, Heimbewohner + ein paar Angehörige) war es wunderbar - aus meiner Sicht war ich nicht zufrieden. Ich fand es sehr schwer, mich zu konzentrieren, da immer irgendwas war, was mich abgelenkt hat: Eine Frau hat permanent mitgesungen, aber natürlich nicht die Stücke, sondern irgendwas, ansonsten kamen dauernd irgendwelche spontanen Kommentare der Art "die Stelle ist aber schön" oder auch "das kenn ich" (das war ne Quintfallsequenz, fand ich lustig, dass die anscheinend sogar im Altersheim bekannt ist... ;)) usw... Ich brauche für die Stücke eigentlich volle Konzentration und das ist mir überhaupt nicht gelungen. Resultat: Ich bin paarmal rausgeflogen und musste spontan irgendwas improvisieren - worin ich nicht besonders gut bin. Aber lustigerweise sagte eine der alten Damen genau nach einer solchen Spontaneinlage (anstatt Beethoven Originaltext...) "ach das ist aber schön" :D Das fand ich dann wieder lustig :)
Zudem war ich recht angespannt, weil ich merkte, dass ich meine Konzentration nicht beisammen hatte, was leider ein teilweise recht unangenehmes Spielgefühl erzeugt hat - also war ich nicht zufrieden. Die Leute aber waren es und in dem Sinne war es eine schöne Erfahrung: Sie waren so unglaublich dankbar und herzlich - hinterher wollten sie mich gar nicht gehen lassen - eine Frau, die die ganze Zeit nur unverständlich vor sich hinmurmelte, sagte dann auf einmal in halbwegs verständlichen Worten, ich solle doch noch bleiben, eine andere meinte, der Platz im Himmel sei mir bereits reserviert usw... :) Und ich war gezwungen, unter schwierigen Umständen zu versuchen, so gut es eben geht, zu spielen und manchmal einfach weiterzuspielen, selbst wenn ich gerade nicht den Originaltext spiele - das mache ich nicht besonders gut, daher hat es mir sicher gut getan, das zu üben.
liebe Grüße,
Partita