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Das Thema ist ziemlich komplex, da das "Jaulen" verschiedene Ursachen haben kann.
Bei Bassaiten kann es sein, dass sie einfach schlecht gesponnen sind oder das Gespinnst sich gelockert hat (würde ich dann eher als Klirren denn als Jaulen bezeichnen). Saitenauflage kommt auch in Betracht. Oft wird die Saite nur am Steg wieder runtergeklopft, aber man sollte nicht vergessen, sie auch an der Silie (bei Klavieren) zu klopfen. Es kann sich ein Grat auf der Saitenauflage gebildet haben, sowohl bei Silien als auch bei Agraffen. Auch Scheitel anpassen ist natürlich die Grundlage für alles weitere Vorgehen.
Wenn es nicht an der Saitenauflage und an der Scheitelanpassung liegt, kommt als nächstes der Hammerkopf in Betracht. Da reicht u.U. schon ein lockerer Filzfaden. Ich hatte neulich einen singenden Oberton bei einem Klavier. Zuerst dachte ich an Intonieren, hab aber zuerst mit 400er Schleifpapier einige Male über den Scheitel gezogen. Und schon war es weg. Scheitelanpassung hatte ich zuvor überprüft, aber die war in Ordnung. Ansonsten ist bei Obertonsingen tatsächlich intonieren zu empfehlen. Was auch sehr selten vorkommen kann: Dämpfung pfeifft. D.h. die verdächtige Saite ist gar nicht schuld, sondern z.B. die Okave darüber, weil deren Dämpfer schlecht aufliegt.
Eigenschwebungen der Saite kommen auch in Betracht. Die kann man oft durch auf den Steg festklopfen beseitigen, aber leider nicht immer. Kommt besonders häufig im Diskant vor, und zwar komischerweise meistens bei der linken der drei Saiten - keine Ahnung, warum! Wenn die Eigenschwebung trotz guter Auflage nicht verschwindet, dann hilft wahrscheinlich nur neu besaiten.
Mein Standardvorgehen in solchen Fällen:
- zuerst mal Saiten am Steg und an der Silie festklopfen
- Scheitel an die Saitenebene anpassen, evtl. mit feinem Schleifpapier nachziehen
- wenn´s nix geholfen hat: Saite kurz entspannen und sofort wieder hochziehen (hilft erstaunlich oft bei Problemen mit Saitenauflage)
- falls immer noch zu hören: das Choir leicht entspannen und auf der Silie hin- und her verschieben (also Saitenauflage-Problem)
- Intonieren
- den eigentlich nicht klingenden Teil zwischen Silie und Wirbel mit Finger abdämpfen (bei Klavieren). Da jault es manchmal nämlich auch, vor allem im Bass. Ich finde es schon erstaunlich, dass das nicht von Werk aus mit Einflechtband gemacht wird. Hatte ich mal bei einem neuen Grotrianklavier, da war dieser Anhang schuld. Und bei einem kleinen Euterpe aus den Siebzigern musste ich kleine Filze zwischen die Saiten stecken, damit das aufhörte. War ein übles Gefummel, da gerade im Tenor und Mittellage wenig Platz war.
- theoretisch kämen auch nicht gedichtete Ringe in Betracht, ist mir aber als bewiesene Ursache noch nicht untergekommen. Auch Saitenreiter könnten es theoretisch sein, aber die hätte man dann identifiziert, wenn man den Anhang unter den Wirbeln mit dem Finger abdämpft.
Wenn das alles nicht hilft, dann muss man wohl akzeptieren, dass man mit dem Geräusch verheiratet ist. Zumindest meine Trickkiste ist dann nämlich leer. Die Kunst besteht darin, sofort zu erkennen, ob es ein Problem der Saitenauflage ist oder nicht. Denn man kann mit Intonieren das nicht wegbekommen. Der Ton wird immer weicher bis hin zu mumpfig, aber dieses Singen, Jaulen, Zirpen ist trotzdem noch da.
Bei Bassaiten kann es sein, dass sie einfach schlecht gesponnen sind oder das Gespinnst sich gelockert hat (würde ich dann eher als Klirren denn als Jaulen bezeichnen). Saitenauflage kommt auch in Betracht. Oft wird die Saite nur am Steg wieder runtergeklopft, aber man sollte nicht vergessen, sie auch an der Silie (bei Klavieren) zu klopfen. Es kann sich ein Grat auf der Saitenauflage gebildet haben, sowohl bei Silien als auch bei Agraffen. Auch Scheitel anpassen ist natürlich die Grundlage für alles weitere Vorgehen.
Wenn es nicht an der Saitenauflage und an der Scheitelanpassung liegt, kommt als nächstes der Hammerkopf in Betracht. Da reicht u.U. schon ein lockerer Filzfaden. Ich hatte neulich einen singenden Oberton bei einem Klavier. Zuerst dachte ich an Intonieren, hab aber zuerst mit 400er Schleifpapier einige Male über den Scheitel gezogen. Und schon war es weg. Scheitelanpassung hatte ich zuvor überprüft, aber die war in Ordnung. Ansonsten ist bei Obertonsingen tatsächlich intonieren zu empfehlen. Was auch sehr selten vorkommen kann: Dämpfung pfeifft. D.h. die verdächtige Saite ist gar nicht schuld, sondern z.B. die Okave darüber, weil deren Dämpfer schlecht aufliegt.
Eigenschwebungen der Saite kommen auch in Betracht. Die kann man oft durch auf den Steg festklopfen beseitigen, aber leider nicht immer. Kommt besonders häufig im Diskant vor, und zwar komischerweise meistens bei der linken der drei Saiten - keine Ahnung, warum! Wenn die Eigenschwebung trotz guter Auflage nicht verschwindet, dann hilft wahrscheinlich nur neu besaiten.
Mein Standardvorgehen in solchen Fällen:
- zuerst mal Saiten am Steg und an der Silie festklopfen
- Scheitel an die Saitenebene anpassen, evtl. mit feinem Schleifpapier nachziehen
- wenn´s nix geholfen hat: Saite kurz entspannen und sofort wieder hochziehen (hilft erstaunlich oft bei Problemen mit Saitenauflage)
- falls immer noch zu hören: das Choir leicht entspannen und auf der Silie hin- und her verschieben (also Saitenauflage-Problem)
- Intonieren
- den eigentlich nicht klingenden Teil zwischen Silie und Wirbel mit Finger abdämpfen (bei Klavieren). Da jault es manchmal nämlich auch, vor allem im Bass. Ich finde es schon erstaunlich, dass das nicht von Werk aus mit Einflechtband gemacht wird. Hatte ich mal bei einem neuen Grotrianklavier, da war dieser Anhang schuld. Und bei einem kleinen Euterpe aus den Siebzigern musste ich kleine Filze zwischen die Saiten stecken, damit das aufhörte. War ein übles Gefummel, da gerade im Tenor und Mittellage wenig Platz war.
- theoretisch kämen auch nicht gedichtete Ringe in Betracht, ist mir aber als bewiesene Ursache noch nicht untergekommen. Auch Saitenreiter könnten es theoretisch sein, aber die hätte man dann identifiziert, wenn man den Anhang unter den Wirbeln mit dem Finger abdämpft.
Wenn das alles nicht hilft, dann muss man wohl akzeptieren, dass man mit dem Geräusch verheiratet ist. Zumindest meine Trickkiste ist dann nämlich leer. Die Kunst besteht darin, sofort zu erkennen, ob es ein Problem der Saitenauflage ist oder nicht. Denn man kann mit Intonieren das nicht wegbekommen. Der Ton wird immer weicher bis hin zu mumpfig, aber dieses Singen, Jaulen, Zirpen ist trotzdem noch da.