Hausaufgaben

  • Ersteller des Themas Ralph_hh
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Sauber geschlussfolgert. Hasenbein kennt halt nicht nur jede Menge Kack-KL, sondern ebensoviele Kack-Schüler. Daß die so kacke sind, liegt aber nicht an ihm. Es gibt halt Leute, die spielen einfach Kacke. Kann man nix machen... ;-)

Echt? So Schülerbashing ist mir hier eigentlich nicht so richtig aufgefallen. Schülertypische Verhaltensweisen wurden besprochen ja, aber, dass ein Schüler grundsätzlich abqualifiziert wurde, habe ich jetzt nicht gelesen.
 
Ich weiß nicht, warum Du davon ausgehst, dass "Sportvereine" (ein sehr, sehr weites Feld) finanzielle Unterstützung/Subventionen der öffentlichen Hand bekommen. :konfus:

Liebe Barratt,

die hiesigen Sportvereine bekommen öffentliche Zuschüsse , sonst wäre die gute und oft sogar ehrenamtliche Arbeit, die sie machen, gar nicht möglich. Ich bin da natürlich keine Fachfrau und lasse mich gern eines Besseren belehren. Hier nur auf die Schnelle drei links:

https://cdn.dosb.de/alter_Datenbest...ateien/2010/Siegel-SEB-Foerderung_2007_08.pdf

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/beihilfe-sport-europaeische-kommission/

https://www.foerderland.de/finanzen/foerderung/foerderung-von-vereinen/

Aus dem dritten link ein Beispiel:

"Ein Augsburger Sportverein möchte als zusätzliches Angebot Basketball einführen. Ein ehrenamtlicher Trainer steht bereits zur Verfügung. Um die Vereinshalle mit Basketballkörben auszustatten, beantragt er für den Verein eine Förderung des Projekts beim Bayerischen Landessportverband. Dieser sagt dem Verein eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro zu. Die Differenz zum benötigten Betrag bringt der Verein aus eigenen Mitteln auf."

In unserem Fußballverein haben sogar Väter Traineraufgaben übernommen. Ich finde das völlig in Ordnung, denn sonst hätte es keinen Fußballverein bzw. kein Training gegeben. Wir waren sehr froh und dankbar über das Engagement dieser Väter! Im Basketballverein hat ein Schüler das Training übernommen (über 18). Wie die das alles versicherungstechnisch geregt haben, weiß ich nicht. Deswegen zweifle ich daran, zumindest was Sportvereine angeht:

Wer das Geld der Allgemeinheit erhält, muss sich durch nachweisliche Qualität ausweisen. In der Regel ist das eine Form von Diplomierung.

Vielleicht liegt da ein Missverständnis vor?

An Musikhochschulen – bitte korrigiere mich ggf., ich kenne mich da so wenig aus wie Du im Sportbereich – geht es doch um eine Vorbereitung auf einen Beruf und nicht um Hobbygestaltung?

Ja klar! Ich hatte dich aber so verstanden, dass Klavierspielen für die meisten nur ein Hobby ist, was ja auch deine folgenden Überlegungen zeigen:

Bei allem Respekt für die Musik, die Musiziernden und die Musiklehrenden – was wäre der GAU bei einem qualitativ minderwertigen Musikunterricht? :heilig: Rausgeschmissenes Geld?

Bitte bedenke, dass Du als "Klavierlehrende mit Leib und Seele" (Deine wirklich herausragende HP zeugt davon) dem Klavierspiel unter Garantie einen deutlich höheren Stellenwert einräumst als die berüchtigten 99,9% der Bevölkerung.

Ich bin da wirklich ganz realistisch - schon früher hielt ja jeder Lehrer in der Schule sein Fach für das Wichtigste! :D Ich werde doch auch tagtäglich damit konfrontiert - die Balance zwischen den eigenen Ansprüchen und den Bedürfnissen des Schülers ist immer wieder auszutarieren.

Allerdings ist vielleicht auch verständlich, dass ich gerade aus meiner Sicht keineswegs finde, dass minderwertiger Musikunterricht nur rausgeschmissenes Geld ist! Das ist ja genau der Punkt, der mir weh tut und weswegen ich hier Beiträge schreibe. Ich bin mir vollkommen sicher, dass jeder Mensch (außer diejenigen mit Amusie) von Musik berührt wird. Welche Musik das ist, ist ganz unterschiedlich, aber Musik ist etwas sehr Kostbares. Und wenn nun ein Mensch eine ganz gruselige Herangehensweise an Musik in einem solchen Unterricht lernt, wenn er nicht staunend immer wieder neue Klänge erleben darf, wenn seine Ohren nicht groß wie Suppenteller werden, wenn er nicht sich selbst in Musik ausdrücken lernt, dann ist das so, als würde ich köstliches 7-Gänge-Menü, das mir alle Sinne öffnet und Geschmacksknopsen weckt, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie hatte, vor meinen Augen zu einer riesigen grauen Pampe vermatschen.

Es ist ganz egal, ob der Schüler sich nach einem halben Jahr entscheidet, mit dem Unterricht aufzuhören, weil es nicht das Richtige für ihn ist oder ob er begierig weiter macht - wesentlich ist, dass er Musik und Musizieren mal kennen gelernt hat und sich entscheiden konnte.

Das Schlimme ist für mich der Umgang mit etwas so Wunderschönem wie Musik, vom Klavier mal abgesehen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Nein, die anderen guten Klavierlehrer hier im Forum wie Rolf, Chiarina, Stilblüte etc. können ebenfalls die Tatsache bestätigen, dass man, wenn man einen Schüler von einem anderen Lehrer übernimmt oder z. B. in einem Workshopkontext mit einem Schüler eines anderen Lehrers zu tun hat, in den meisten Fällen deutlich wird, dass der betreffende Unterricht eklatante Lücken hat. Daraus muss man nun mal folgern, dass die meisten KL schlecht sind. .....
Ich bin halt nur meist derjenige, der es hier sehr schmucklos feststellt, während viele andere meinen, es sei wichtig, sich aus Höflichkeit ein wenig "hintenrum" auszudrücken.

Lieber hasenbein,

wenn hier im Forum jemand etwas über seinen Unterricht schreibt, ist das nur eine Seite der Medaille, eine Sichtweise. Ich für meinen Teil gestehe mir da kein Urteil zu. Wie sollte ich, wenn ich noch nicht mal alle Fakten kenne! Es kann nämlich sein, dass der Lehrer das ganz anders sieht, wie auch hier im Forum schon ab und an festgestellt wurde.

Ich bin sehr vorsichtig mit Urteilen - das hat mit Höflichkeit nichts zu tun. Natürlich kann man seinen Eindruck schildern, aber ein Urteil erweist sich schnell als Vor-Urteil.

Zudem kennen wir alle wie auch schon von @Stilblüte geschildert Fälle, in denen man einen Schüler übernommen hat und denkt "Oh, was ist das?" Und dann stellt sich heraus, dass der Schüler einfach nicht die Voraussetzungen mitbringt oder mitbringen will, die Dinge aus dem Unterricht umzusetzen. Insofern bin ich auch immer erstmal vorsichtig bei Urteilen über Lehrer übernommener Schüler.

Was zum Beispiel @Ralph_hh angeht - hurra, ich bin ganz stolz auf diesen Übergang zum OnTopic :-D - kann man ihm nur empfehlen, wie es ja auch getan wurde, mit dem Lehrer zu sprechen. Vielleicht setzt er immer alles um, was der Lehrer sagt und der Lehrer denkt, es ist alles in Butter und er braucht nichts aufzuschreiben. Es kann auch anders sein, aber wie kann ich das anhand eines kleinen Posts beurteilen? Stutzig macht mich, dass Ralph erzählt, er habe Übetricks wie rückwärts additiv üben aus dem Forum. Aus meiner Sicht empfiehlt man trotzdem besser das Gespräch, in dem Ralph seine Unsicherheit und Bedürfnisse thematisiert. Dann kann man weiter sehen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Erstmal vorsichtig sein - klar! Natürlich! Bin ich auch!

Aber ich hatte einfach schon zu viele (=die meisten der von woanders übernommenen Schüler), die bei mir auffassungsstark waren und sich gut entwickelt haben (und immer wieder erstaunt ausriefen: "Echt ein Ding - davon hat mir NIE einer was erzählt, nie einer das so gezeigt!"), dass es eine absolut realistische Einschätzung ist, dass deren Lehrer nicht gut war.
 
@chiarina
Der Übergang zum Thema :super: klasse
(Die Diskussion ist interessant, hilft dem TE halt nur nicht wirklich weiter)
 
Nur noch gschwind...

Aus dem dritten link ein Beispiel:

"Ein Augsburger Sportverein möchte als zusätzliches Angebot Basketball einführen. Ein ehrenamtlicher Trainer steht bereits zur Verfügung. Um die Vereinshalle mit Basketballkörben auszustatten, beantragt er für den Verein eine Förderung des Projekts beim Bayerischen Landessportverband. Dieser sagt dem Verein eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro zu. Die Differenz zum benötigten Betrag bringt der Verein aus eigenen Mitteln auf."

In unserem Fußballverein haben sogar Väter Traineraufgaben übernommen. Ich finde das völlig in Ordnung, denn sonst hätte es keinen Fußballverein bzw. kein Training gegeben.

Eben, genau das ist es doch. Die Basketballer sind kein eigener Verein, sd eine Untergruppe des Augsburger Sportvereins. Dieser ist Mitglied im LSB und damit dessen Richtlinien unterworfen. Aus dessen Fonds "kleine Baumaßnahmen" bekommt er daher einen Kleinbetrag zugeschossen. Im anderen Fall (Fußballverein) sind das offenbar Ehrenamtliche. Öffentlich geförderte Bezahlung gibt es nicht ohne Lizenz (RLP). Regelmäßige Förderung der Infrastruktur auch nicht. Habe es gerade neugierhalber nachgeschaut: rd. 42% der Sportvereine in RLP werden öffentlich bezuschusst (was aus ganz verschiedenen "Töpfen" erfolgen kann, z.B. LSB + Kommune + Innenministerium/Landessportförderung o.ä.)

Mit dem Sportvergleich wollte ich lediglich meine Skepsis begründen gegenüber Deinem Postulat, undiplomierten Klavierlehrenden das Unterrichten zu untersagen (das kam anfangs jedenfalls so bei mir an).

Es ist NICHT meine Meinung, dass man Unlizenzierten untersagen soll, lehrend tätig zu werden. Gleichzeitig teile ich Deine Auffassung, dass eine Qualitätssicherung erfolgen sollte (wenigstens in Form von Transparenz, also z. B. "Papa Horst hat zwar keine Trainerlizenz, sein Tun im Auftrag des Vereins ist aber durch die Versicherung des Vereins abgedeckt" ODER aber: "Papa Horst hat nicht wirklich Ahnung, opfert aber freundlicherweise seine Zeit - also schön aufpassen, wenn er irgendwas Absurdes oder Gefährliches vorschlägt, WIR übernehmen keine Haftung und ob Ihr da was lernt, weiß niemand so genau").

... und jetzt schnell wieder ad rem!
 

So, dann kann ich ja auch mal wieder, wenn ihr schon wieder zurück zum Topic kommt :-) Interessant, was aus so einem Thema alles werden kann.

Also, ich krieg im Unterricht genug Tipps, der Unterricht insgesamt gefällt mir inzwischen ganz gut. Mittlerweile Klavier, kein Keyboard mehr, mittlerweile alleine, nicht mehr zu zweit. Aber perfekt ist das noch lange nicht.

Ich bin übrigens durchaus in der Lage, die Tips beim üben zu Hause zu beherzigen. Aufschreiben muss mir da keiner was.

Das Gespräch mit dem Lehrer... Ich glaube, mein Problem insgesamt ist, dass ich nicht so ganz weiss, warum ich nicht zufrieden bin. Ich werde mal versuchen, das für mich herauszufinden und das dann besprechen.

Eins meiner Themen ist, dass ich kaum mal ein Stück 100% perfektioniere. Ich fange ein neues Stück an, spiele das ein, zwei Wochen, dann kommt das nächste (bzw. z.Z. ein neues dazu, ich über gerade an einer 3 Satz Sonatine) und die Perfektionierung findet nicht mehr statt. Ich kann die Stücke auswendig, aber weder fehlerfrei noch auf Tempo und bin noch nicht zufrieden. Ich brauch keinen Druck oder Zwang, um zu üben, keine Hausaufgaben in dem Sinne, aber irgwenwie mal eine Anleitung und eine "Forderung" die eine oder andere Stelle noch mal zu vertiefen. Gut, ich merk selber, wo es hakt... Vielleicht bin ich einfach irritiert, dass ich das Gefühl hab, dem Lehrer liegt nichts an den 100%. Wird ich bei der Sonatine mal nachhaken, die brauch noch länger.

Macht den KL das damit zu einem schlechten Lehrer? Hm... Ich nehme inzwischen eigentlich immer gut was mit aus den Stunden. Der Rest ist mein Part, ich muss mal den Mund aufmachen :-) Gelingt mir im Berufsleben besser...
 
Eins meiner Themen ist, dass ich kaum mal ein Stück 100% perfektioniere. Ich fange ein neues Stück an, spiele das ein, zwei Wochen, dann kommt das nächste (bzw. z.Z. ein neues dazu, ich über gerade an einer 3 Satz Sonatine) und die Perfektionierung findet nicht mehr statt. Ich kann die Stücke auswendig, aber weder fehlerfrei noch auf Tempo und bin noch nicht zufrieden.

Ich habe den Verdacht, dass die meisten Klavierschüler das so wollen würden, für mich ist das aber auch nichts. Da sehe ich mich dann aber schon als Kunde. Wenn ich an einer Stelle der Meinung bin nicht genug gelernt zu haben, dann fordere ich das ein. Wobei ich mich bei meiner ersten KL mit, ich müsste das dann halt mehr üben, abspeisen lies. Das sind jetzt genau die Stellen die mein aktueller KL sich raus greift und korrigiert.
 
@Ralph_hh das klingt ja ganz anders als Dein Eingangspost.

Eins meiner Themen ist, dass ich kaum mal ein Stück 100% perfektioniere. Ich fange ein neues Stück an, spiele das ein, zwei Wochen, dann kommt das nächste (bzw. z.Z. ein neues dazu, ich über gerade an einer 3 Satz Sonatine) und die Perfektionierung findet nicht mehr statt. Ich kann die Stücke auswendig, aber weder fehlerfrei noch auf Tempo und bin noch nicht zufrieden. Ich brauch keinen Druck oder Zwang, um zu üben, keine Hausaufgaben in dem Sinne, aber irgwenwie mal eine Anleitung und eine "Forderung" die eine oder andere Stelle noch mal zu vertiefen. Gut, ich merk selber, wo es hakt... Vielleicht bin ich einfach irritiert, dass ich das Gefühl hab, dem Lehrer liegt nichts an den 100%.
Genau das musste halt mit Deinem Lehrer besprechen. Ist ja nicht so viel Text. :-)
Berichte bitte!
Es kann ja durchaus gute Gründe geben, warum er Dir ab 70% die Restarbeit alleine überlässt (meine kurzzeitige Lehrererfahrung: "Ok, das passt soweit. Noch weit weg von perfekt aber Du weißt genau was zu tun und zu üben ist. Da kannste jetzt noch Dein Leben lang dran arbeiten, viel Spaß. Wir fangen heute was neues an.").

Aber natürlich gehört zum Unterricht auch dazu, dass man ein Stück bis zur Vorspielreife erarbeitet.
 
Aber natürlich gehört zum Unterricht auch dazu, dass man ein Stück bis zur Vorspielreife erarbeitet.
Muss das jedes sein? "Vorspielreife" habe ich wohl nur bei dem einen Stück erreicht, das ich dann auch tatsächlich vorgespielt habe. Ich bin unsicher, ob es wirklich hilfreich wäre, bei jeden Stück so weit zu gehen. Und ich denke auch nicht, dass ich das wollen würde. Ich befürchte, Aufwand und Ertrag stünden da für mich nicht in einem vernünftigen Verhältnis.

Wie sehen die KL hier im Forum das?
 
Gerad bei späteinsteiger ist es unheimlich wichtig das der Schüler wenigstens einmal ein Stück zu 100% mit dem Kl durcharbeitet, also nicht das es nach der 70%in den Fingernmentalität zum Erliegen kommt. Zum einen sieht man was auch aus eigenen Kräften möglich ist und andererseits motiviert es auch kommende Stücke "bewusster" zu erlernen.
 
Ich hab an sich kein großes Problem, ab 70% allein weiter zu machen, aber wenn dann schon ein neues Stück kommt und die Übezeit belegt, die ja auch endlich ist, dann wird das alte ja zwangsweise beiseite gelegt. Bzw. nicht mehr in dem Maße geübt, dass es besser wird. Nebenbei pflege ich derzeit noch drei alte Stücke, quasi mein Repertoire. Ich werd bei der Sonatine drauf achten, dass die als ganzes zufriedenstellend läuft, bevor wir was neues anfangen. (Clementi Op 36, 1)

Macht es vielleicht sogar Sinn, die als ganzes zu lernen, statt nacheinander die einzelnen Sätze zu perfektionieren? Ich war nur total irritiert, als nach dem Vorpspielen des noch total unreife Andante der KL meinte, ja, dann können wir ja mal das Vivace anfangen....
 
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