Hattet ihr - heute oder gestern - einen schönen Übungserfolg?

...Wer viel lernt/übt hat auch anschließend in Schlaf- und Ruhephasen was zu verarbeiten...

Genau das ist es, Du sagst es. Ich schlafe also - und das Unterbewußtsein (nennen wir es mal so) spielt die anstrengenden Tätigkeiten des Klavierspielens noch einmal retour ab (*), und verabreitet nochmal die Treffer und Fehlschläge der Bewegungen, und findet eine neue Lösung, welche abgelegt und beim nächsten Üben u.U. aktiviert werden und Erfolge bringen kann. (Ich setze hiermit dafür den Begriff "Unbewußtes Lernen in der Schlafphase" in die welt und beanspruche Alleinurheberschaft. Nein, stop: es gibt bereits den Begriff "Implizites Lernen" für etwas ganz ähnliches, aber nicht eben genau das worum es mir geht).

Nur, das wird nur einen wirklich kleinen Teil des Lernens ausmachen. Ich denke der meiste Lernfortschritt erfolgt eben im "wachen" Üben - ganz normal hinsetzen und üben, wie wir es jeden Tag so machen.

(*) in trivialen Fällen auch:"Träumen" genannt)

---


Und Rolf holt uns ganz schnell mal wieder runter und sagt uns, worum es wirklich geht dieser Tage ;)
 
Nur, das wird nur einen wirklich kleinen Teil des Lernens ausmachen. Ich denke der meiste Lernfortschritt erfolgt eben im "wachen" Üben - ganz normal hinsetzen und üben, wie wir es jeden Tag so machen.

Ich denke, dass ein erheblicher Teil des Lernprozesses nach dem Üben anfällt, und das ist sicher nicht nur auf die Schlafphase beschränkt, obwohl, wenn man bedenkt, was ein Kind im ersten Jahr an Gedächtnisleistung erbringt und wenn man dann noch den Schlaf dazu in Korrelation setzt?

Aber was sind denn z.B. die Ohrwürmer, die uns plagen? Sicher will uns da unser Gehirn nicht nur einen Streich spielen, sondern es geht wohl auch hier um Verarbeitung und Abrufen von Information.

LG, PP
 
@PP:

"Ich denke, dass ein erheblicher Teil des Lernprozesses nach dem Üben anfällt,"

Wie gesagt, da bin ich mir nicht sicher. Rein gefühlsmäßig würde ich aber sagen: nein, wie schon gesagt. Und Beweise dafür oder dagegen zu finden, könnte leicht schwierig werden, bzw. wenn ichs mir recht überleg, mal zu einer richtig kernigen, interessanten psychologischen Studie mit mehreren Teilnehmern ausgebaut werden müssen. Aber, naja....
muß man alles wissen... und muß man alles, was man auch tun kann, wirklich tun... mir fällt dazu ein Zitat aus dem Film "A Beautyful Mind" ein:"Der Mensch ist in dem Maß zu Gräueltaten fähig, wie es seine Vorstellung zuläßt". Mußte ich längere Zeit drüber nachdenken, dann wurde mir aber der Sinn dahinter plötzlich klar.


"wenn man bedenkt, was ein Kind im ersten Jahr an Gedächtnisleistung erbringt und wenn man dann noch den Schlaf dazu in Korrelation setzt?"

Das lernen in der (Klein-) Kindphase ist bestimmt von ganz anderen Parametern und Voraussetzungen geprägt wie das Lernen in der Erwachsenenphase.

"Aber was sind denn z.B. die Ohrwürmer, die uns plagen?"

Keine Ahnung, warum sich das Gehirn da in einer "Endlosschleife" verstrickt. Denn zu "verarbeiten" gibt es ja nichts. Oder ist es andersrum: gerade WEIL die immer wiederholte Verarbeitung kein Ergebnis bringt, kommt man aus dieser Loop nicht mehr raus...?? Vielleicht will das Gehirn die Frage lösen: warum kann mir diese Melodie so gefallen? und findet keine logische Erklärung. Weil - ja weil - genau das nicht logisch ergründbar oder erklärbar ist, sondern ausschließlich emotional. Das "Gefallen einer Melodie" gründet sich dann wohl auf Schwingungen, die aus stammesgeschichtlich viel älternen Regionen unseres famosen (?) Denkapparates kommen, und die wir einfach nur spüren, uns aber nicht erklären können...?
Aber genannte These kann ich allerhöchstens einfach zur Diskussion stellen für psychologische Fachkreise...

"Sicher will uns da unser Gehirn nicht nur einen Streich spielen, sondern es geht wohl auch hier um Verarbeitung und Abrufen von Information."

S.o.
...

Weia - was stellen wir nur mit unserem schönen "Übe-Erfolgs-Thread" an ;);)
 
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@"Aber was sind denn z.B. die Ohrwürmer, die uns plagen?"

Keine Ahnung, warum sich das Gehirn da in einer "Endlosschleife" verstrickt. Denn zu "verarbeiten" gibt es ja nichts. Oder ist es andersrum: gerade WEIL die immer wiederholte Verarbeitung kein Ergebnis bringt, kommt man aus dieser Loop nicht mehr raus...?? Vielleicht will das Gehirn die Frage lösen: warum kann mir diese Melodie so gefallen? und findet keine logische Erklärung. Weil - ja weil - genau das nicht logisch ergründbar oder erklärbar ist, sondern ausschließlich emotional. Das "Gefallen einer Melodie" gründet sich dann wohl auf Schwingungen, die aus stammesgeschichtlich viel älternen Regionen unseres famosen (?) Denkapparates kommen, und die wir einfach nur spüren, uns aber nicht erklären können...?
Aber genannte These kann ich allerhöchstens einfach zur Diskussion stellen für psychologische Fachkreise...

"Sicher will uns da unser Gehirn nicht nur einen Streich spielen, sondern es geht wohl auch hier um Verarbeitung und Abrufen von Information."

S.o.
...

Weia - was stellen wir nur mit unserem schönen "Übe-Erfolgs-Thread" an ;);)

...hm... das liest sich beinahe so, als seien wir gleichsam Bewohner, Mieter quasi eines Körpers... dieser besteht aus Gehirn und Knochen und Adern und Muskeln usw usw., wobei wir als Mieter nur einen kleinen Teil der Behausung nutzen und obendrein einen großen Teil der Behausung gar nicht kennen...

fatalerweise aber wollen wir allerlei Fertigkeiten erwerben und ausführen, wobei das Ausführen ausgerechnet mit der Behausung - dem Körper - getan werden soll --- --- --- irgendwie erinnert ich das von fern an eine berühmte Körper-Seele Trennung einer so genannten Weltreligion :D, deren Gründer angeblich heute vor etwas mehr als 2000 Jahren zur Welt gekommen sein soll :D

perdonne, perdonne - aber mir ist da zuviel "Gehirn" und zu wenig "Bewußtsein"
 
Hallo,

also ich bin auch schon vorangekommen. Ich kann jetzt mittlerweile die ersten vier Seiten des Grand Valse Brilliante Op. 18 von F. Chopin in Es-Dur einigermaßen im Tempo spielen. Ich habe jetzt die letzten drei Tage (seit 22.12.2010) täglich etwa 1 bis 1,5 Stunden daran gearbeitet.

Morgen werde ich mich intensiver mit den zahlreichen Vorschlägen im Mittelteil auseinandersetzen (ab Seite 5), denn die gehen noch arg langsam. Ich bin derzeit in der Lage, das Stück ab Seite 5 bis Seite 6 in extrem langsamen Tempo durchzuspielen. Die Noten mit dieser Seiteneinteilung habe ich übrigens von www.noten-klavier.de (insgesamt 9 Seiten).

Ich kann das nur bestätigen, dass man im Schlaf lernt. Daher spiele ich auch immer am Abend unmittelbar vor dem Schlafengehen, damit das Gelernte noch besser haften bleibt. Bei mir ist das in der Tat auch so, dass sich die Geschwindigkeit der Stücke, sobald Schlafphasen, oder solche Phasen, bei denen man nicht im Klavier sitzt, zwischen den jeweiligen täglichen Übungsphasen sind, kontinuierlich erhöht. Das Gehirn befasst sich offensichtlich in dieser erwähnten Zwischenzeit mit der Gliederung und Zuordnung entsprechender Ablaufprozesse, an deren Ausführung man sich selbst durch Wiederholungen im Übeprozess heranführt und sich gewissermaßen daran gewöhnt, weil es einem mit der Zeit tatsächlich "geläufig" wird.

Mit entsprechenden Wiederhorlungen und einem zunächst sehr langsamen Grundtempo lässt sich das Stück schon meistern. Die bereits bekannten Strukturen hat man ja auch schon verinnerlicht, da merke ich z. B. ganz stark auf Seite 5, denn nach der langen Reihe von Noten, jeweils mit Vorschlägen, folgt wieder Bekanntes (aus der Seite 4, das ich bereits kann). Das geht mir automatisch schneller von den Fingern.

Auf diese Weise will ich mich durch das ganze Stück hindurcharbeiten. Ich habe mal vorwärts geschaut. Zum Schluss kommt eigentlich nur eine Schwierigkeit in Form weiterer "Vorschlagnoten-Serien" (Seite 7 / teilweise auch noch Seite 8 ), während auf der Seite 9 zum Schluss hin eigentlich nichts mehr allzu Tragisches passiert. Wenn ich das sehr langsam angehe, müsste es eigentlich gehen.

Gruß

Razo!
 
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...wobei wir als Mieter nur einen kleinen Teil der Behausung nutzen und obendrein einen großen Teil der Behausung gar nicht kennen... fatalerweise aber wollen wir allerlei Fertigkeiten erwerben und ausführen, wobei das Ausführen ausgerechnet mit der Behausung - dem Körper - getan werden soll --- --- ---

ja, Rolf.... aber weißt Du, was das wirklich wunderbare dabei ist? Wir brauchen es gar nicht zu wissen, wie es funktioniert.... es funktioniert ganz einfach... wir üben, und werden besser. Egal wie und wo und weshalb... und wir erleben das immer wieder mal... *winziges tränchen verkneif*
Und da mir an dem heutigen Tag wohl nichts schöneres mehr einfallen wird, möchte ich euch gerne in diesem Post frohe Weihnachten wünschen, und mit einem Dialogausschnitt gegen Ende des Films "Die Geister die ich rief" schließen: (so ich spule erstmal zu der Stelle hin, bitte warten)
"Ich, äh... ich bin fertig. Ich wünsche Ihnen 'Frohe Weihnachten'.
Ihnen allen. -----
Hab ich was vergessen, mein Freund?"
"Gott gebe uns allen seinen Segen".


So, und PP wird sich jetzt beschweren, wie sie den Schnulz aus ihrer Tastatur herausbekommen soll, der vom Bildschirm runtergelaufen ist :):)
 
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Und Beweise dafür oder dagegen zu finden, könnte leicht schwierig werden, bzw. wenn ichs mir recht überleg, mal zu einer richtig kernigen, interessanten psychologischen Studie mit mehreren Teilnehmern ausgebaut werden müssen. Aber, naja....

Da gibt es schon einiges an Studienmaterial seitens der Neurowissenschaft, ob es damit endgültig bewiesen ist, darüber kann man natürlich streiten. ;)

perdonne, perdonne - aber mir ist da zuviel "Gehirn" und zu wenig "Bewußtsein"

Rolf, was ist für dich Bewusstsein? Siehst du das nicht als "Produkt" des Denkens und somit des Gehirns?

LG, PP
 
Liebe Freunde unsere Übererfolgs-Fadens,

laßt euch bitte nicht durch unsere "off-topic"-Diskussionen stören, wenn ihr gerne etwas schönes berichten möchtet! Wir diskutieren inzwischen noch etwas "off-topic" hier weiter.

Schönen Gruß, Dreiklang ;)
 
off-topic: Lernforschung (?)

Hallo PP,

Da gibt es schon einiges an Studienmaterial seitens der Neurowissenschaft, ob es damit endgültig bewiesen ist, darüber kann man natürlich streiten. ;)

"Gute" Studien bieten immer Ausgangspunkte für weitere Thesen, Vermutungen, Schlußfolgerungen und Ideen.

Auf jeden Fall, wenn es konkrete Anhaltspunkte dafür gibt, daß man die Pausen wesentlich zum Verarbeiten und sich-Verbessern braucht, sollte man die Pausen vielleicht gezielt und dosiert als Lernwerkzeug einsetzen.
Mir selbst passiert es schon einmal, daß ich zwei, drei Tage lang nicht den Weg zum Instrument finde - es stößt mich gewissermaßen zurück, obwohl ich eigentlich hin will. Heißt das, daß ich diese beschränkte Verarbeitungskapazität des "unbewußten Lernens" einfach immer völlig überfordere, und das Gehirn mir signalisiert:"Stop! Erstmal nichts neues mehr! Ich bin noch nicht mal ansatzweise mit dem Alten fertiggeworden!".
Die These, daß sich das Lernen wesentlich in den Pausen abspielt, scheint immer wieder "blitzlichtartig" von den Menschen beobachtet zu werden und hochzukommen.
Nur Vorsicht: Rolf hat schon einmal deutlich klargemacht, daß es das eben allein rein gar nicht sein kann, und er hat es nunmal selbst zum Virtuosentum gebracht, und er hat vermutlich viele andere gesehen, die auf dem Weg dahin waren, und dieses Ziel erreichen wollten. Vergiß in dem Zusammenhang auch nicht die 10.000-Übungsstunden-These. Diese heißt ja auch nicht: die 10.000 Übungspausen-Stunden-These. Das kann also nicht der "Stein der Weisen" oder der "Weisheit letzter Schluß" sein (?)

Rolf, was ist für dich Bewusstsein? Siehst du das nicht als "Produkt" des Denkens und somit des Gehirns? LG, PP

Vielleicht kann ich für Rolf antworten. Ich selbst, zum Beispiel, für meinen Teil, will mich gern als "Integrales Wesen" im Alltag erleben. Ich habe einen Haufen Dinge jeden Tag zu tun, Essen, Aufstehen, Ordnung machen, Probleme in der Arbeit lösen undsofort. Ich mach mir parallel zu dieser ganzen Arbeit doch keine Gedanken drüber, wo mein Ich-Bewußtsein herkommen könnte - ich benutze es einfach, so konzentriert und effizient, wie es mir möglich ist, um meine Probleme zu lösen, und damit gut.

Außerdem, wenn Du diese Gedanken weiterentwickelst und weiterdenkst, kommst Du ruck-zuck in Bereiche des "menschlichen Glaubens", die absolut persönlich sind, und von denen - gemäß aller meiner bisher gesammelten Erfahrungen - kein Mensch auch nur eine Haaresbreite dazu bereit ist, abzuweichen, von dem, was er sich zu glauben entschieden hat: gibt es eine Seele, was passiert mit dieser nach dem Tod, undsofort.
Man landet also im Bereich der Philosophie ;)

Schönen Gruß ;)
Dreiklang
 
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Liebe Freunde unsere Übererfolgs-Fadens,

:D der ist richtig gut :D

ansonsten: nur keine Aufregung - ich habe gar nichts dagegen, wenn irgendjemand im Schlaf ganz besonders viel lernt, im Gegenteil, ich gratuliere dazu von Herzen! Mir ist diese Gnade leider nicht zuteil geworden, aber das macht nichts, ich komme auch ohne sie ganz gut zurecht :D

@Pianopuppy
nichts spricht dagegen, dass das Bewußtsein irgendwie im Hirn gelagert ist - ohne Hand oder Fuß kann man leben, ohne Kopf (Gehirn) eher selten. Aber würdest Du so weit gehen, zu sagen "oh wie nett, mein Gehirn macht irgendwie, dass ich dies oder das denke, ich selber bin mir da irgendwie nicht so sicher"... Diese sonderbare Trennung wäre mir irgendwie zu - katholisch. :D
 
Hallo Rolf, ;)

es freut mich, daß Du guter Dinge bist. Wir Nachtschwärmer, hm?
Nur, Du hast mich eiskalt erwischt - brrr - das muß nämlich ein freud'scher ;) gewesen sein mit dem "Übererfolg-Faden", ich wollte nämlich sagen bzw. schreiben: "Übe-Erfolgs-Faden". Und mir ist das nicht aufgefallen


ansonsten: nur keine Aufregung - ich habe gar nichts dagegen, wenn irgendjemand im Schlaf ganz besonders viel lernt, im Gegenteil, ich gratuliere dazu von Herzen! Mir ist diese Gnade leider nicht zuteil geworden, aber das macht nichts, ich komme auch ohne sie ganz gut zurecht

Ich kann Dir nur sagen, Rolf, was meinen Beruf angeht, darin bin ich ausschließlich durch Arbeiten und Nachdenken in der Wachphase gut geworden. Exzessives Schlafen war da eher als hinderlich anzusehen :D sowohl nachts, wie auch am Tage :D
 
Auf jeden Fall, wenn es konkrete Anhaltspunkte dafür gibt, daß man die Pausen wesentlich zum Verarbeiten und sich-Verbessern braucht, sollte man die Pausen vielleicht gezielt und dosiert als Lernwerkzeug einsetzen.

Ich denke schon, dass es Sinn macht, die Übeeinheiten über den Tag zu verstreuen. Bei Erwachsenen, die ja "nebenher" ;) noch einen Beruf nachgehen, ist das aber wohl nur bedingt möglich. Bei mir ist es so, dass ich in der Früh eine Stunde einschiebe, und abends übe ich dann eigentlich immer solange ich Lust habe.

Mir selbst passiert es schon einmal, daß ich zwei, drei Tage lang nicht den Weg zum Instrument finde - es stößt mich gewissermaßen zurück, obwohl ich eigentlich hin will. Heißt das, daß ich diese beschränkte Verarbeitungskapazität des "unbewußten Lernens" einfach immer völlig überfordere, und das Gehirn mir signalisiert:"Stop! Erstmal nichts neues mehr! Ich bin noch nicht mal ansatzweise mit dem Alten fertiggeworden!".

Ich bin überzeugt davon, dass effektives Üben, tägliches Üben bedeutet. Klavierspielen ist ja kein Ausdauersport und man braucht keine regenerativen Phasen, in denen sich der Körper erholen muss. Ich lerne jetzt seit einem halben Jahr Klavier und tatsächlich war der 24. 12. der erste Tag, an dem ich eine "Zwangspause" einlegen musste.

Die These, daß sich das Lernen wesentlich in den Pausen abspielt, scheint immer wieder "blitzlichtartig" von den Menschen beobachtet zu werden und hochzukommen.

Das "Wesentliche" spielt sich meiner Meinung nach schon während des Übens ab, allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich mich auch tagsüber damit beschäftige, besonders dann, wenn mir irgend eine Stelle Probleme bereitet. Ein wichtiger Teil der Verarbeitung dessen, was man tagsüber so macht, spielt sich aber wohl während des Schlafens ab - die Informationen die während des Wachzustandes auf uns einströmen, werden zunächst im Hippocampus zwischengespeichert, im Tiefschlaf werden diese Informationen dann noch einmal "gesichtet" und Teile davon ins Langzeitgedächtnis übertragen.

Nur Vorsicht: Rolf hat schon einmal deutlich klargemacht, daß es das eben allein rein gar nicht sein kann, und er hat es nunmal selbst zum Virtuosentum gebracht, und er hat vermutlich viele andere gesehen, die auf dem Weg dahin waren, und dieses Ziel erreichen wollten. Vergiß in dem Zusammenhang auch nicht die 10.000-Übungsstunden-These. Diese heißt ja auch nicht: die 10.000 Übungspausen-Stunden-These. Das kann also nicht der "Stein der Weisen" oder der "Weisheit letzter Schluß" sein (?)

Ich denke, ich habe bereits nachdrücklich darauf hingewiesen, dass von nichts, nichts kommen kann. Ohne Input kein Output, und wenn man acht Stunden am Tag übt, wird das Ergebnis ein anderes sein, als wenn man nur eine halbe Stunde dafür erübrigt. Allerdings muss ich zugeben, dass mir eine 10.000 Stunden Regel suspekt erscheint, wo bleibt da der qualitative Aspekt?


Nein, kannst du nicht ;), für mich hat sich aus Rolfs Beitrag ein Widerspruch ergeben, den ich für mich gern geklärt hätte. Aber natürlich interessiert mich auch deine Meinung zu dem Thema!

Außerdem, wenn Du diese Gedanken weiterentwickelst und weiterdenkst, kommst Du ruck-zuck in Bereiche des "menschlichen Glaubens", die absolut persönlich sind, und von denen - gemäß aller meiner bisher gesammelten Erfahrungen - kein Mensch auch nur eine Haaresbreite dazu bereit ist, abzuweichen, von dem, was er sich zu glauben entschieden hat: gibt es eine Seele, was passiert mit dieser nach dem Tod, undsofort.
Man landet also im Bereich der Philosophie.

Ich sehe das nicht als Glaubensfrage, ich kenne etliche Menschen, die immer noch glauben, obwohl die Erde definitiv keine Scheibe ist. :cool:

Dass das Bewusstsein im Gehirn entsteht, ist für mich die einzig logische Erklärung. Dass es (noch) nicht bewiesen ist, ist für mich kein Grund die Götter zu bemühen, aber das verwundert sicher nicht, da ich mich ja bereits zum "Keingottglauben" bekannt habe. ;)

LG, PP
 
@Pianopuppy
nichts spricht dagegen, dass das Bewußtsein irgendwie im Hirn gelagert ist - ohne Hand oder Fuß kann man leben, ohne Kopf (Gehirn) eher selten. Aber würdest Du so weit gehen, zu sagen "oh wie nett, mein Gehirn macht irgendwie, dass ich dies oder das denke, ich selber bin mir da irgendwie nicht so sicher"... Diese sonderbare Trennung wäre mir irgendwie zu - katholisch. :D

Ich trenne mich selten von meinem Körper. :D

Aber ich sehe schon, du siehst eine Trennung, wo ich keine sehe, umgekehrt detektiere ich bei dir eine Auftrennung in "Ich" und Körper/Gehirn, die mir wiederum glaubensbehaftet erscheint. Ich verbuche das jetzt einmal als ausgleichende Gerechtigkeit. :p

Herzlichst, PP

PS: Mein Bewusstsein, hat sich gerade übermässig mit sich selbst beschäftigt, ich denke dass dein neuer Beitrag mit diesem beanwortet ist. ;)
 
Ich trenne mich selten von meinem Körper. :D

da haben wir was gemeinsam :)

ansonsten ist ein Glauben sicher eine sehr schöne und segensreiche Angelegenheit, die man am besten mit dem zuständigen Pfarramt bespricht

- - mag man noch so große Stücke auf das Lern-, Leistungs- und Verarbeitungsvermögen des bewußtlos vor sich hin arbeitenden Gehirns während des Schlafes halten: wie Du schon völlig richtig bemerkt hast, sind diese großen Leistungen von der Qualität und Intensität des Inputs abhängig :D Und dieser Input wird, sofern er tauglich ist, wachen [sic] Geistes und ziemlich bewußt produziert. Bei allen Göttern: dass man nicht alles vergessen hat, nachdem man eine Nacht lang geschlafen hat, halte ich nun wirklich für kein Wunder, sondern für recht banal und alltäglich:D (und ich bin sehr sicher, dass wir das recht ähnlich sehen!) Was folgt daraus? Das wesentliche ist während des wachen Übens geleistet worden.

Aber es kommt noch besser: da man weder in wachem noch in schlafendem Zustand irgendeinen Einfluß auf die Funktionsweise des eigenen Gehirns hat, ist es recht müßig, sich über dieses und seine Kapazität große Gedanken zu machen - es pflegt zu arbeiten, wie dies auch andere Organe zu tun pflegen (und wo das nicht der Fall ist, ist ein Arzt aufzusuchen)

herzliche Grüße,
Rolf
 

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