Harmonielehre im Selbststudium (Krämer et al.)

dass Harmonik und Parallelverbot wichtiger sind als Gesetz des nächsten Weges.
Nach der ersten Aufgabe spielte ich zuerst mit dem Gedanken, mir dieses Buch zu bestellen, weil in meinen Büchern derartige Aufgabenstellungen nicht enthalten sind. Nach dem Text der letzten Aufgabe, habe ich davon wieder Abstand genommen.

Falls das ganze Buch so gehalten sein sollte, dass der wie in der Aufgabe (3.B.2.) schreibt, auf Fehler (Parallelen!) zu achten, dann stimmt das in dieser Einfachheit einfach nicht. Es sind nicht alle Parallelen verboten, sonst wäre ja eine parallele Stimmführung, z.B. um eine Melodie für Piano anzudicken, gar nicht möglich.
Richtiger wäre es in so einem Buch darauf hinzuweisen, dass lediglich auf Prim-, Quint- und Oktavparallelen verzichtet werden sollte, dafür hingegen mit allen anderen Parallelen, wie den Terz- oder Sextparallelen, gearbeitet werden kann und auch sehr häufig gearbeitet wird.

Dann mit den Notenhälsen bei den einzelnen Stimmen (Sopran nach oben, Alt nach unten), in einem Buch wurden die immer so gesetzt, in anderen Büchern eher so, wie es die Lesbarkeit verbessert. Auch da findest Du auf der Seite von der volksmusikschule.at brauchbare Beispiele.
So wie ich das bisher eingeschätzt habe, schreibt man Alt erst dann mit den Hälsen nach unten, wenn z.B. unter einer Viertel im Sopran eine Note mit einem anderen Wert im Alt notiert wird oder wenn es einer besseren Lesbarkeit dient. Dafür habe ich eher zufällig ein Beispiel auf dem Tisch zu liegen, weil ich gestern Abend erst mit dem Abtippen begonnen hatte.

Loch-Lomond-01.jpg
Aus "The golden Book of Favorite Songs"

Zu allen alten und neuen Büchern fällt mir nur eins ein, wo das durchgängig wie gefordert notiert wurde, falls mich meine Erinnerung nicht trügen sollte.

Koenigskinder.jpg
Beispiel aus "Alte und neue Lieder"
 
Zuletzt bearbeitet:
Das tut mir leid, wenn meine Auszüge der Hinweise zu den Aufgabenstellungen ein falsches Bild vom Buch vermitteln.

Im Text des Kapitels, ehe die Aufgaben kommen, erklärt Krämer das, was du oben zu den Parallelen geschrieben hast und zeigt auch Notenbeispiele von Ausnahmen, wo Komponisten die Regel gebrochen haben. In der Aufgabe erinnert er in verkürzten Worten an das vorher gesagte, was ich sehr zu schätzen weiß.
 
Das tut mir leid, wenn meine Auszüge der Hinweise zu den Aufgabenstellungen ein falsches Bild vom Buch vermitteln.
Nein, das braucht Dir nicht leidtun, ich habe eigentlich noch genug Literatur zu liegen, die ich noch nicht vollständig durchgearbeitet habe und anderes, wie ein allgemeines Buch über Jazz, werde ich wohl zu Lebzeiten auch nicht mehr schaffen zu lesen.

Nur, ein Buch über Harmonielehre, welches ich zu liegen habe, damit wurde ich auch nicht so richtig glücklich. Also ab und an verstehe ich nicht wirklich, warum dieser oder jener Akkord verwendet wurde, was ein Autor oder Komponist sich dabei dachte oder warum die Stimmen gerade so verlaufen sollten. Als ich nun diese Aufgaben sah, dachte ich, vielleicht ist dieses Buch etwas besser geeignet. Wenn Du nun schreibst, es ist ausführlich genug, vielleicht hole ich es mir dann doch noch.
 
Ich lese parallel noch Schönberg und de la Motte und habe vorher den Ziegenrücker durchgelesen. Insofern genügt mir, was Krämer an Erklärungen gibt erst mal. Vor allem die Aufgaben mit Lösungen finde ich super, weil die anderen Bücher kein Feedback geben und man sieht ja hier, dass es nicht genügt, wenn ich glaube, verstanden zu haben, was ich machen soll. Ich mache halt trotzdem Fehler, die ich allein nicht bemerken würde.
 
Von Ziegenrücker habe ich ABC Musik - Allgemeine Musiklehre, doch nur vom Durchlesen könnte ich mir nicht alles merken und nehme es eher als Nachschlagwerk. So eine Harmonielehre für Dummies hatte ich von vorn bis hinten gelesen, nur habe ich das dumme Gefühl, ich sollte das Buch nunmehr nach zeitlichem Abstand noch einmal lesen. Es gibt ja immer so einiges, was man zuweilen erst rückwirkend versteht, nachdem man darüber stolperte.
 
Aufgabe 3.B.4.

(Es gibt eine Lösung im Buch, aber da man seine eigene "ansprechende" Melodie erfinden soll, weicht meine Lösung davon ab. Komisch. :-D)
 

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Vielleicht wäre es für den Anfang besser, halbwegs konsequent in der engen Lage zu bleiben. In den Lagenwechseln handelst du dir regelmäßig Probleme ein, die du noch nicht beherrscht.

Davon abgesehen:
1. Akkorde ohne Terz sind unbestimmt und sollten vermieden werden.
2. Auch Antiparallelen sind zu vermeiden und sollten allenfalls bei Zeilen- bzw. Phrasenwechseln auftreten.
3. Ist dir das Konzept der verdeckten Parallelen geläufig?
4. In der Aufgabenstellung ist der melodische Höhepunkt ausdrücklich in der Mitte des Satzes gefordert.
 
Vielen Dank, @mick!

1. Habe ich wieder irgendwo einen Ton im Akkord vergessen trotz Kontrollen? :013:
2./3. Antiparallelen kannte ich nicht, verdeckte schon. Ich soll sie vermeiden, wenn der Sopran springt. Macht er z. B. im ersten Takt. Hab ich vergessen, drauf zu achten. :013:
4. Gelesen habe ich das mit dem Höhepunkt, aber nicht verstanden. Wodurch entsteht der?

Ich versuche es noch mal mit enger Lage und anderer Melodie.
 
1. Ja.
2. Antiparallelen entstehen, wenn man eine offene Parallele allein durch den Taschenspielertrick eines Wechsels der Oktavlage vermeidet.
4. Gemeint ist, dass die höchste Note der Melodie irgendwo in der Mitte auftreten soll.
 
1. Der F-Dur Akkord im 6. Takt. :014:
2. Takt 1 zu 2: f im Bass und c im Sopran stehen in einer Duodezime, nach dem Sprung stehen f im Bass und Sopran (Oktavparallele). Das ist die Antiparallele, richtig?
4. Ach so, das bekomme ich hin.

Danke!
 

zu 2: Takt 1 auf 2 stimmt, über die Intervalle und die Art der Parallele solltest du nochmal nachdenken.
 
2. Irgendwann lese ich Noten richtig... :013: Quintparallele, h im Bass, f im Sopran.
 
Sing mal im Chor. Dann kriegst du ein Gefühl für Melodien. Diese Springerei ist keine Melodie.
 
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4. Gelesen habe ich das mit dem Höhepunkt, aber nicht verstanden. Wodurch entsteht der?
Das Notenbeispiel aus "The golden Book of Favorite Songs" war "Loch Lomond", auch bekannt als Hymne des FC Köln. Da hörst Du meiner Meinung nach richtig gut, wenn alle im Chor "FC Kölle" singen, wie ein Höhepunkt entsteht und wo der liegt.

Zuerst eine Version, die der traditionellen und gemeinfreien Version nahe kommt und über die ich zuerst gestolpert bin.


View: https://www.youtube.com/watch?v=gb8AGuD2uOI

Nun eine Version vom WDR Funkhausorchester, die zusammen mit 700 Fans neu eingespielt wurde. Nach dem dritten Bier wüsstest Du von allein, wo der Höhepunkt liegt.


View: https://www.youtube.com/watch?v=zxBpK1IsPt4

Notenbeispiele sind nicht nur in alten Büchern zu finden, sondern mit kleineren Abweichungen z.B. auch bei MuseScore.

Jedenfalls gut zum Mitsingen geeignet und Deine Melodie wohl bisher eher nicht, wobei, ausprobiert habe ich die nicht, sieht nur nicht wirklich danach aus.
 
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Vielen Dank für die Hinweise zur Melodie!

@Melegrian: Die Videos sind super. Jetzt verstehe ich die Notenbeispiele besser.
 
Einige alte Notenbücher, so wie dieses, lassen sich bei archive.org als PDF herunterladen.

https://archive.org/details/goldenbookoffavo00beat_0/page/36

Und wenn mir dann ein Song gefällt, versuche ich zuerst den Text auswendig zu lernen und mit einem YT Video mitzusingen, bevor ich mit dem Üben beginne. Das dauert seine Zeit, weil ich häufig die Aussprache nicht wirklich verstehe und bislang nicht vom Blatt spielen könnte, sondern auswendig lerne. Dieser Song erschien mir für meinen Stand spielbar, zumal die Notenwerte, bis auf wenige Stellen, sich über alle Stimmen decken und eigentlich alles in einem langsamen Tempo gespielt wird.

Das Buch "Harmonielehre im Selbststudium" werde ich mir wohl noch bestellen, nur ob ich dann wirklich zum Lernen komme, da bin ich mir noch nicht so sicher.
 

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