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Perdita
Guest
Warum gleich so arrogant? @chiarinas Ausführungen verstehe ich vor allem als ein Plädoyer, dass neben einer möglichst unverkrampften, leichten und lockeren Spielweise das Hören auf den Klang, die Musikalität stets im Vordergrund stehen sollte, die von so etwas wie Technik nicht zu trennen ist, und damit bin ich voll und ganz einverstanden. (Allerdings war die Frage auch: kann man nicht auch Hanon-Übungen musikalisch üben?) Hanons eigene Anweisungen hingegen klingen in der Tat nach "isolierten Fingerbewegungen, zu viel Druck und keinem schönen Ton" und überhaupt nach mechanischem Herunterrattern nach dem Metronom. Kann man so sicher nicht empfehlen! Aber muss man das wirklich so umsetzen? Die Beweglichkeit und Koordination der Finger, des Ring- und des kleinen Fingers, war in meinem Fall allerdings wohl auch mein Problem. Und die Übung hat ja auch geholfen - wie wäre das möglich, wenn die Übung totaler Mist war? Interessant ist allerdings der Verweis auf Armführung. Ich bekomme tatsächlich eher beigebracht, Arm und Handgelenk möglichst ruhig und entspannt zu halten und die Finger spielen zu lassen ..."Hanon steht nun für diese alte, z.T. leider immer noch vorhandene, sehr mechanistische Herangehensweise, die dem Ohr und der Technik des Schülers sehr schadet. Weil der Schüler als Anfänger sich in sehr vielen Fällen falsche Bewegungen angewöhnt. Es ist zum Beispiel sehr wichtig, nach dem Anschlag Hand und Arm sehr leicht zu machen. Es ist wichtig, nicht zu drücken. Es ist wichtig, den Arm dabei einzusetzen. Das alles hört man am Klang. Das muss ein Anfänger erst mal lernen. Dazu lieber in der Chopin-Lage, der von Chopin für Anfänger präferierten Lage e,fis,gis,ais,c. In C-Dur zu spielen wie es Hanon vorschlägt, ist sehr ungünstig für Anfänger.
Der Schüler sollte seinen Körper als Einheit begreifen. Die Armführung ist eines der wichtigsten technischen Elemente, das für mich erst mal Priorität haben sollte im Unterricht für Anfänger. Hanon führt gern zu isolierten Fingerbewegungen, zu viel Druck und keinen schönen Ton, den man nur mit Beteiligung des Arms erzeugen kann."
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