Hanons Übungsstück: worauf muss man bei den Fingern besonders achten?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Schon, schöner Klang, Lockerheit usw. ist doch immer gefragt.
...sag mal @Alex_S. probierst du hier gerade, eine (pardon: recht fade) Etüde in Rabulistik zu tippen? ;-)
Falls du der Ansicht bist, dass das Erzielen von "schöner Klang, Lockerheit usw." ein Alleinstellungsmerkmal der Hanon-Übungen sein sollte, dann hättest du dich damit fachlich (klavierpädagogisch) in den Bereich der Scharlatanerie manövriert...

Mal eine sachliche Frage: wenn Hanon-Übungen so grandiosen Nutzen hätten, welche davon führt wenigstens allein manuell-propädeutisch in die ersten beiden Chopinetüden? Da bin ich auf eine kundige Erläuterung gespannt.

Spaßeshalber was historisches: ein paar Leute, die sich im Gegensatz zu Hanon pianistisch auskannten, hatten ungefähr zeitgleich "Übungen" verfasst, z.B. Brahms - keiner von denen hat Hanon bejubelt, ja die haben den nicht einmal wahrgenommen... ...woran könnte das liegen? Das war doch die Epoche positivistischer Materialhäufungen.
 
Genau das gilt eben umso mehr für unmusikalische Technikübungen.
Je mehr man in eine Übung reinpackt desto mehr verwässert das Übungsziel des einzelnen Aspekts. Zu Ende gedacht hieße das, dass du weder Technikübungen, noch Aufwärmübungen bräuchtest. Warum nicht gleich La Campanella üben? Ist imo falsch. Eine Übung sollte so einfach wie möglich sein und so reduziert wie möglich, also ohne kompositorischen Anspruch usw..
Für welche Art von Musik braucht man das?
Für alle mir bekannten.

Ziel der Übung ist es volle Kontrolle über den Ton zu haben. Egal mit welchem Finger, egal von welchem Startpunkt aus gespielt, egal welcher Ton. Wenn du es schaffst jeden Ton im Hanon gleich laut gleich (wohl)klingend zu spielen hast du volle Kontrolle über den Ton.

Das hilft dir dann auch jedes KLavierstück mit dem von dir gewünschten Klang und Ausdruck zu spielen, nicht nur ein Stück dessen Technik du gleich "musikalisch" üben willst. Denn dann kannst du nur das Stück in der Art, wie du es geübt hast.

Die vermeintliche Musikalität, also Creshendi oder so etwas in Hanon reinzubringen oder dem einen kompositiorischen Stellenwert zu geben führt vom Ziel weg. Einfachheit und Konzentration ist gefragt.
Czerny empfinde ich überhaupt nicht als altbacken - Hanon schon eher. Mit Czerny kann ich eine Menge Spaß haben.
Den Spaß gönne ich dir aber da ist jeder anders.
Und das, was oben genannt wurde, Klang, Lockerheit, Anschlag etc., das übt sich doch viel schöner und musikalischer z.B. mit den kleinen Gurlitt-Stücken, dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, den Notenbüchlein von Leopold Mozart, den Scènes enfantines von Mel Bonis, um nur einiges zu nennen.
Aber da geht der Fokus verloren. Da übst du eben ein Musikstück und machst keine Übung oder übst nur das für das Stück. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Nö! Da nehme ich lieber was Einfaches vom Mozart.
Das kannst Du gerne machen, ich finde es aber unschön dem Mozartstück so etwas anzutun. Bei einem schönen Stück fällt es mir schwer mich zu fokussieren und gegen mein Gefühl alles gleich oder alles anders zu spielen.
Ja was denn für ein Klang? Wenn das Ziel ist, am Ende so zu klingen wie ein Synthesizer, dann mag Hanon seine Daseinsberechtigung haben.
Die Kontrolle über den Klang. Wie oben bereist gesagt.
Und es gibt! keine! reine! Technik! *schreibrüll*. Technik ist von Musik nicht zu trennen. Das ist ja der riesige Fehler bei Hanon. Die Musik bestimmt die nötige Technik.
Es gibt sie doch. Oder wir haben eine andere Auffassung von Musik. Was mein 6-jähriger Nachwuchs am Anfang auf dem Klavier macht ist imo nicht musikalisch. Da muss erst eine gewisse Grundfertigkeit aka Technik geübt werden. Das gleiche gilt auf anderer Ebene auch für Fortgeschrittene.

Eine falsche Technik kann dazu führen, dass Du nicht voran kommst. Dann hilft es zurück auf Anfang und sich auf die Basics zu konzentrieren, die bei einem guten Hanontraining trainiert werden. Haltung, Atem, Lockerheit ohne jegliche Ablenkung. Also am besten immer gleich mitmachen, nicht erst, wenn es zu spät ist.
Das wäre ja sonst wie Auto fahren lernen ohne Straße (wir lernen jetzt, unter Laborbedingungen 100 km immer geradeaus mit exakt 33 km/h zu fahren). Kann man sicher machen aber wozu???
Die Vergleiche werden nicht besser, das führt zu nichts.
Das hinkt ja nun gewaltig. Das Ausdauer- und allgemeine Fitnesstraining, das einem Rennfahrer nützt, nützt auch einem Tänzer oder Musiker.
Genau. Und wenn man das am Gerät machen kann umso besser.
Das Geraudeausfahren ist Training am Gerät. Genau wie rein technische Klavierübungen am Gerät. Da ist die Vergleichbarkeit.
Die sehe ich leider nicht.

Und noch mal dazu, dass das für den Lehrer vermeintlich einfacher Unterricht ist, ich empfände das als Folter und kann daher verstehen, dass das einige hier vertretene Lehrer verteufeln.
 

Mit Verlaub, das ist doch Murks. Musik atmet, Musik hat Spannungsbögen, Musik hat Betonungen, Musik lebt (außer vielleicht computergeneriertes Uff-Ta, aber das ist eher Geräusch).

Du brauchst nicht zu üben, jeden Ton "gleich" anzuschlagen. Denn das kommt in der Literatur so nicht vor. Linien musikalisch zu gestalten, das will geübt werden. Ja, natürlich kommt die Koordination der Finger hinzu und dass man lernt, nicht mit einzelnen Fingern lauter oder leiser zu sein als die Stelle es erfordert, aber wenn ich einfach nur mechanistische Fingerbewegungen machen will, setze ich mich an eine Schreibmaschine und tippe irgendwelche Texte.
 
Warum dieses stumpfsinnige Vermeintliche Technikkompendium eine solche Popularität erlangen konnte, ist mir schleierhaft.

Ganz einfach: Der Irrglaube, dass sich Einzelbausteine eines guten Pianisten einzeln trainieren lassen, um dann am Ende andere Leute damit beeindrucken zu können, ist weit verbreitet.

Siehe z.B.:
Je mehr man in eine Übung reinpackt desto mehr verwässert das Übungsziel des einzelnen Aspekts. Zu Ende gedacht hieße das, dass du weder Technikübungen, noch Aufwärmübungen bräuchtest. Warum nicht gleich La Campanella üben? Ist imo falsch. Eine Übung sollte so einfach wie möglich sein und so reduziert wie möglich, also ohne kompositorischen Anspruch usw..
 
Um wie ein asiatisches Klavierwunderkind zu klingen, ist es schon von entscheidender Bedeutung, alle Töne exakt gleich laut und im ganz präzisen Takt zu hämmern.
 
Vielleicht gibt es ja doch Seelenwanderung bzw. Wiedergeburt und Alex_ S ist eine Reinkarnation von Herrn Hanon?
Das scheint die einzig nachvollziehbare Erklärung für seinen durch nichts zu erschütternde Verteidigung Hanons zu sein - mit Argumenten oder Vernunft kommt man hier nicht weiter.
 
Liebe Chiarina
schon allein deine Anweisung "gleich laut" zu spielen, ist nicht sinnvoll. In Passagen (Bach, Mozart, Beethoven, Chopin, Liszt ............) werden so gut wie nie zwei Töne gleich laut gespielt und so lernt man bei Hanon etwas, was in Stücken genau nicht erklingen sollte und unmusikalisch ist.
Genau, deswegen sind Musikstücke auch nicht für Technikübungen geeignet.
In deinem ersten Post hast du diese Herangehensweise an Hanon empfohlen:

Diese Herangehensweise im fortissimo empfiehlst du einem User, der sich als Anfänger ohne Expertenrat, nach meinem Verständnis also ohne Klavierlehrer, bezeichnet.
nein, ich habe ja geschrieben
Aber für Anfänger ohne Prüfung durch einen Lehrer ist das imho nicht ideal.

Das allererste, was es zu schulen gilt, ist das Gehör! Nur mit einem guten Gehör ist man überhaupt in der Lage, einen harten von einem vollen Ton, einen Wohlklang von einem Unwohlklang zu unterscheiden. Und nur wenn man dies hören kann, kann man seine Technik verbessern.
Das kann man doch gut mit Hanon. Da kann ich laut, leise locker, verkrampft spielen und kann fokussiert hören ob das gut oder schlecht klingt. Fehler werden nicht durch eine schöne Melodie überdeckt.
Bei Karate kann ich mich auch wohl und gelöst fühlen, mit dieser Technik wohl kaum einen schönen Klavierton erzeugen. Als Anfänger muss ich erst lernen, was Gelöstheit und Durchlässigkeit beim Klavierspielen bedeutet, welche Bewegungen sinnvoll sind.
Ja. Aber geht das nicht mit Hanon? Sicher ist Hanon nicht das Wundermittel für alles, aber es kann helfen, wenn richtig angewandt. Ich will aber nicht behaupten, dass es nicht auch ohne ginge.
... aber Hanon verführt zum "Tastendrücken" ohne sich zuzuhören. Wenn schon, dann bitte transponieren und in D-Dur spielen etc. - dann ist wenigstens das Ohr und das Hirn dabei. :D
Ja das stimmt, es kann zum Tatstendrücken verführen. Daher sollte das ja idealersweise auch mit Anleitung geschehen. Das unterscheidet sich aber nicht wesentlich von anderen Übungen, wobei das bei Musikstücken noch schlimmer wäre, finde ich.

Das Transponieren hatte ich bereits empfohlen und ist ja auch bei Hanon so vorgesehen. Es soll durch alle Tonleitern gespielt werden.

Es gibt sicher viele Herangehensweisen. Jeder ist anders und bei jedem fruchten andere Übungen, daher sehe ich das nicht so verbissen, wenn jemand nicht meiner Meinung ist.
 
Vorschlag, einfach um Zeit und Atem zu sparen: Wer partout und trotz allen vorgebrachten Einwänden meint, von mechanischen Übungen a la Hanon profitieren zu können, so dass jeder Ton gleich klingt, ohne sich stupides Tastendrücken anzugewöhnen, möge das tun - wird sich doch zeigen, was ihm das wirklich bringt...:heilig:
 
Du brauchst nicht zu üben, jeden Ton "gleich" anzuschlagen.
Ich erkläre gleich ein letzes mal warum.
Denn das kommt in der Literatur so nicht vor. Linien musikalisch zu gestalten, das will geübt werden.
Das ist richtig. Aber Sinn der Technikübung ist es, die volle Kontrolle zu haben, also ein Stück so zu gestallten, wie du es klingen lassen möchtest. Voraussetzung dazu ist, dass du es schaffst jeden Ton gleich kingen zu lassen. Alternativ kannst Du natürlich auch gewollte Betonungen auf eins und drei oder Creshendi spielen, ist nur schwerer zu Überwachen.. Wichtig ist nur, dass Du die Kontrolle hast. Und als Übung ist es nunmal effektiver und leichter zu kontrollieren alle Töne gleich zu spielen als jeden anders. Und das dann in verschiedenen Lautstärken, also einmal alle in P, einmal alle in FF usw.. Volle Kontrolle durch den Geist, nicht in einem Stück gelernte Phrasen, die nur für das Stück passen.
WEnn ich mit dem kleinen Finger den gleichen Ton erzeugen kann wie mit jedem anderen Finger, dann bringt mich das der vollen Kontrolle sehr nahe. Dann kann ich auch mal andere Akzente setzen in einem Stück außer die bei einer mit m"musikalität" eingeübten Phrase.
 
Das ist richtig. Aber Sinn der Technikübung ist es, die volle Kontrolle zu haben, also ein Stück so zu gestallten, wie du es klingen lassen möchtest. Voraussetzung dazu ist, dass du es schaffst jeden Ton gleich kingen zu lassen. Alternativ kannst Du natürlich auch gewollte Betonungen auf eins und drei oder Creshendi spielen, ist nur schwerer zu Überwachen.. Wichtig ist nur, dass Du die Kontrolle hast. Und als Übung ist es nunmal effektiver und leichter zu kontrollieren alle Töne gleich zu spielen als jeden anders. Und das dann in verschiedenen Lautstärken, also einmal alle in P, einmal alle in FF usw.. Volle Kontrolle durch den Geist, nicht in einem Stück gelernte Phrasen, die nur für das Stück passen.
WEnn ich mit dem kleinen Finger den gleichen Ton erzeugen kann wie mit jedem anderen Finger, dann bringt mich das der vollen Kontrolle sehr nahe. Dann kann ich auch mal andere Akzente setzen in einem Stück außer die bei einer mit m"musikalität" eingeübten Phrase.

Da stecken die beiden verbreitetsten grundlegenden Fehlannahmen drin:
  1. Dass Musik aus einzelnen Tönen besteht.
  2. Dass man diese einzelnen Töne kontrolliert mit den Fingern spielt.
Dazu:
  1. Musik besteht (und entsteht erst) aus der Verbindung von Tönen. Aus Wendungen, Phrasen, Zusammenklängen etc.
  2. Diese bringt man nicht durch isolierte kontrollierte Aktionen mit den Fingern zustande, sondern durch das Hören kontrolliert in ihrem Gesamtzusammenhang. Es ist eben nicht möglich ein Crescendo durch einzelne in ihrer Lautstärke exakt kontrolliert ansteigende Töne zu erzeugen, sondern nur als ganzes. Als Phrase oder lauf, der sich in der gewünschten Art entwickelt. Die Kontrolle geht über den Höreindruck des Gesamtgebildes. Und diese Rückkopplung wird gelernt. Ich versuche eine bestimmte Phrase zu spielen, ich spiele sie, sie gefällt mir noch nicht, ich versuche es nochmal, mehr in der Art wie ich es mir vorstelle. Was man dabei lernt sind nicht Steuerbefehle für die Finger, sondern Musizieren.
 

Was mein 6-jähriger Nachwuchs am Anfang auf dem Klavier macht ist imo nicht musikalisch. Da muss erst eine gewisse Grundfertigkeit aka Technik geübt werden.
...diese Aussage ist grundlegend falsch. Grade bei Kindern sprüht die Phantasie und da klingt "der Elefant auf der Tastatur" (tief, langsam, schwer, große Füße, ect...) komplett anders als die Flitzemaus (klein, schnell, leicht, winzige Füchen, hohe leise schnelle Töne, ect...). Mach mal einen Jungle nach und denke an verschiedene Tiere. Tritt mal auf das rechte Pedal und schrei ins Klavier hinein - das klingt wie in einer riesigen Halle, oder?

...in meiner Auffassung ist genau sowas sehr musikalisch.


Hast du als Kind geübt, wie man in einem Satz alle Buchstaben gleich laut und gleich schnell spricht? Und (Hanon-Typisch) wie man dann das erste Wort betont, dann das zweite, im dritten Durchlauf das dritte Wort, und so weiter...? Wahrscheinlich kannst du trotzdem sehr gut sprechen und auch "improvisieren" - also neue Geschichten erfinden.
Kein (vernünftiger) Deutschlehrer lehrt Gedichte indem man erstmal alles gleich laut und gleich schnell sagt. Das taugt höchstens um die Absurdität zu verdeutlichen.

Ich verstehe durchaus was du meinst. Ich habe in meiner Jugend viel Zeit damit verbracht, Pentatoniken, Tonleitern, Bendings, Slides, etc zu üben, die Lagen zu verbinden, unterschiedliche Körper- und Fingerhaltungen zu testen, ...im Prinzip kommt das Hanon schon sehr nahe. Allerdings kamen diese Spieltechniken auch in den Stücken vor, die ich spielen wollte - also habe ich mir immer die entsprechende Phrase herausgeholt und versucht, diese so musikalisch wie möglich zu spielen. So lernte ich nicht nur isloiert die Spieltechnik, sondern gleich den musikalischen Kontext. Den kann man auch so kurz halten, dass er leicht versteh- und lernbar ist. Möchte man sich auf solche Stellen konzentrieren, bastelt man sich eine Etüde daraus. Ich könnte heute keinen Blues spielen, wenn ich alle Techniken separat voneinander geübt hätte.
 
Und noch ein Punkt ist zu bedenken: Wenn man sich, so wie es @Alex_S. hier beharrlich empfiehlt, auf einzelne Aspekte „fokussiert“, besteht die nicht geringe Gefahr, dass man sich beim Üben verkrampft, einen ungesunden, selbstzerstörerischen Perfektionismus entwickelt und irreversible Schäden davonträgt. Dafür gibt es genügend Beispiele, Schumann ist wohl das prominenteste.

Insofern ist es grob fahrlässig, hier solche Tipps an Anfänger zu geben.
 
Lieber @Alex_S. Verschwende nicht weiter Deine Zeit . Du hast mit Hanon gegen eines der auf steinernen Tafeln eingemeißelten Claviotabus verstoßen. Da rotten sich immer die gleichen aggressiven Allesbesserwisser des Forums zusammen und beißen gemeinsam den Außenseiter weg.
Mit Argumentieren kommst Du da nicht weiter. Es geht hier nicht um eine sachliche Diskussion sondern um das Imponier - und Dominanzgehabe einer Gruppe von „Alphaaffen“. Kann man hier immer wieder erleben. Das geht teils gnadenlos, kränkend und beleidigend Und dient dem Abstecken des Reviers. ;-)
 
Sprechen lernt der Nachwuchs wahrscheinlich auch in Einzelbuchstaben, statt in Silben, Wörtern und Sätzen.
 
Der Übungseffekt ist der, dass man dann sinnlose Figuren sinnlos (nämlich "gleich laut") herunterrattern kann. Sozusagen die Quadratur der Sinnlosigkeit!
Das Ding ist nur:

Das "Herunterrattern" bekommt man überdies nur dann gebacken, wenn man immer und immer wieder die Übungen macht, da man ja mit ganz falschem Grundansatz bzw. falscher Technik geübt hat und somit nichts "selbstverständlich" wird.

Hat man hingegen zweckmäßige audiomotorische sowie ganzkörperlich physiologisch organisierte Technik erworben, so braucht man weder "Fingerübungen" noch muss man sich "aufwärmen" - man setzt sich einfach hin und spielt. Allenfalls für das mentale Hineinkommen in den "Hör-Space" braucht man evtl. einen Moment; dafür sind aber heruntergeratterte Tonleitern und Ähnliches kontraproduktiv, sondern man sollte sich mit langsamen, bewussten Klängen und mit bewusster, feinfühliger Kontaktaufnahme zum Instrument einspielen (auch z.B. wenn man an ein unbekanntes Instrument kommt).
 
@instrumentenfreak
Eben! Kinder haben eine kindliche und phantasievolle Musikalität, und auch wenn sie Stücke falsch spielen, ist das nicht unmusikalisch sondern einfach der fehlenden Erfahrung geschuldet. Aber die Musikalität ist normalerweise da, spontan und viel weniger "verkopft" als bei erwachsenen Anfängern.

@Alex_S.
Du kommst mir vor wie der Geisterfahrer, der sich über die entgegenkommenden Autos mokiert. Das ist kein Fall von "alle doof außer ich", sondern du kannst - willst? - die anderen Sichtweisen und Argumente nicht verstehen.
Und Hanon ist weder richtig angewandt noch verstanden, wenn man die Übungen einfach nur "herunterrattert". DAS kann jeder auf unterschiedlichen Leveln leisten, erst recht, wenn das Verständnis für das, was man tut, fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe früher auch den „Hanon“ üben müssen. Dass es sinnlos ist und einen nicht weiterbringt, war mir schon länger klar. Aber danke für die guten Beiträge hier zu verstehen, warum das so ist. Den Hanon dadurch zu retten, dass man versucht, eine unmusikalische Aneinanderreihung von Tönen musikalisch zu spielen, macht ihn nicht besser.

Was ich allerdings bisher nicht hinterfragt habe, war seine fachliche Qualifikation. Die liest sich für mich erschreckend: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Louis_Hanon

Da zimmert einer, dessen musikalische Ausbildung nicht belegt ist und auch kein nennenswertes Oeuvre aufzuweisen hat,Tonfolgen zusammen und gibt technische Ratschläge. Wenn das der Weg wäre, wäre so etwas wohl von seinen Zeitgenossen wie Chopin, Schumann, Liszt überliefert.

Mal zum Vergleich die Vita von Czerny: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Czerny
Bei ihm dürfte man eher davon ausgehen dürfen, dass er wusste, was er tat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Zurück
Top Bottom