Großer Flügel im kleinen Treppenhaus...Wie löst man das ?

  • Ersteller des Themas Oliveto1973
  • Erstellungsdatum

Wenn Profis das zu dritt machen, dann nur, damit der dritte Mann dem unteren den Rücken unterstützt und ihn schiebt und nach einer Etage getauscht wird. Zu dritt würde man sich sonst eh nur im Weg stehen.
 
Lustig, dass hier so mit Zahlen umhergeschmissen wird. Da werden nach 350 kg und 400 kg plötzlich "500 kg" eine normale Flügelmasse (Steigerung um satte 42%, no prob...). Man kann es mit der Ungenauigkeit von Schätzwerten auch übertreiben. Meine Güte!

(Kenn ich übrigens von Cityradlern, die immer meinen, man könne normal auch 30 km/h fahren, wenn man 25 km/h fährt. Die meisten in der Stadt fahren, wenn Platz ist, 15-20 km/h. Darüber ist schon wirklich sehr schnell und verlangt erhöhte Aufmerksamkeit beim Fahren. Und 25 km/h fährt keiner ohne besondere Voraussetzungen (langer Beschleunigungsweg, gutes Fahrrad usw.). Aber in Radforen wird mit 30 im Stadtverkehr aufgetrumpft... Man kann ja mal auf dem E-Scooter die 25 km/h ausreizen: dann weiß man sofort, wie schnell das ist!)

In der Tat sind 300-350 kg die typische Hausnummer für Flügel ab Stutzflügel bis unter 200 cm. Dass die Träger keine Chopin-Typen sein sollten, versteht sich... aber 200 kg in die Wirbelsäule und Beine sind absolut drin. Das ist ja kein Gewichtheben mit den Armen, wie sich scheinbar einige hier vorstellen...
 
Entweder liegt es an der "normalen" Spedition oder am Platz - am Gewicht sicher nicht.
Die normale Spedition sagt halt: "zu schwer".
Und das ist auch besser als den Flügel gegen die Wand zu stolpern oder fallen zu lassen. Nur zugeben dass sie etwas nicht können, was möglich ist, tun die natürlich nicht.

Ich habe schon einmal eine Spedition für einen großen Schrank kommen lassen, die haben gesagt wir demontieren und transportieren alles. Dann haben Sie denn Schrank gesehen und gemeint ne doch nicht, unmöglich. Hat dann der Tischler gemacht, man musste keine geleimten Verbindungen lösen, nur wissen wo und wie das vor 100 Jahren zusammengesteckt worden ist.
 
Doch, gute Transporteure machen das zu zweit .
Klar. Mit zwei Mann. Ist doch ganz einfach - man muss nur 500 durch 2 teilen: jeder trägt halt genau 250 Kilo, am besten einer vorne, der andere hinten.


Hier war Antrasport Konzertflügel, über 650 Kilo. Zwei Mann, Treppe rauf.5
Hier wird es schon schwieriger. Man muss nämlich nun 650 durch 2 teilen - macht für jeden 325 Kilo. Und dann, wie schon gesagt, eine vorne, einer hinten. Is' echt die beste Methode.

Vorher würde ich aber noch das Kalb von dem 650-Kilo-Flügel scheuchen. Das kann alleine die Treppe 'raufgehen.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mag diesen Flügel 20 kg schwerer machen als meinen Bechstein V 200? Ist der Blüthner-Popo breiter?
:konfus:

Der Blüthner-Popo ? Der war gut ! Die sind in der Tat oft recht breit hinten gebaut. Grundsätzlich kann man m.E. sagen, daß alte Flügel massiver gebaut wurden, was den Gußrahmen angeht. Das merkte ich damals am Bechstein IV im Vergleich zum Yamaha C7 mit bloßem Reingreifen. Da kommt ordendlich was zusammen. Daß es dennoch gelegentlich zu Rissen kommt, wie bei Bechstein A,B,C, (ggf.auch E ?) aus den 1906- ? Jahrgängen liegt an der Konstruktion. Die berühmte Bechstein-Krankheit eben, feine Haarrisse an den Diskantstreben.

Bei schweren Flügeln bauen manche auch die Mechanik aus, um Gewicht zu sparen. Kann man machen, gerade wenn es ein schwieriges Unterfangen ist. Gelegentlich wird der Flügel auch auf die Tastatur gestellt mit Spitze in der Luft. Ich hatte mal einen Proberaum mit 10qm, da kam 2007 mein Yamaha C7 rein. So nahm ich Maß am Flügel, Dicke und 227cm Länge, und baute mir ein Rechteck aus Dachlatten. Dann spielte ich Busfahrer, und kam locker um die Ecke. Ich würde bei schwierigen Geschichten vorher mit dem Klavierspediteur einen Termin ausmachen, um das anzuschauen. Wenn der sagt, das geht, gibts wenigstens die Sicherheit, daß es sehr wahrscheinlich geht, und er nichts in Rechnung stellt, wenn sein Auge falsch gemessen hat.

Ein Modell 6 von Blüthner ist normales Salonflügelmaß, eher Kabinett, und soo groß dann auch wieder nicht. An sich schönes Modell, hatte zwei in diesem Leben, einmal mit , einmal ohne Aliquot. Lustig an diesem Gesprächsfaden ist, daß der eigentliche Flügeltransport nun fast 15 Jahre zurückliegt :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:

Hier war Antrasport Konzertflügel, über 650 Kilo.
Erzählst mal wieder was vom Pferd....

Flügel sind bis zu 600 Kilo schwer​

Noch breiter ist die Gewichtsspanne bei den Flügeln. Sogenannte Stutzflügel wiegen ca. 280 bis 350 Kilogramm, mittelgroße Flügel haben ein Gewicht von 300 bis 450 Kilo und Konzertflügel können noch deutlich höher liegen.

Der bekannteste und am weitesten verbreitete Konzertflügel, der Steinway D-274 von Steinway & Sons, ist bei einer Länge von 274 Zentimetern mit 500 Kilo eher ein Leichtgewicht, ebenso der Yamaha CFX mit 491 Kilo bei 275 Zentimetern Länge, während der größte Serien-Konzertflügel, der Fazioli F-308 stattliche 570 Kilo wiegt. Auch der Bösendorfer Imperial 290, der über 97 Tasten (8 volle Oktaven) verfügt, ist mit einem Gewicht von 552 Kilo ein schwerer Vertreter seiner Zunft. Nicht am Gewicht gespart wurde auch beim Petrof P 284 Mistral, der bei einer Länge von 284 Zentimetern 576 Kilo wiegt.

Quelle: https://www.klavier-hammes.de/faq/was-wiegt-ein-klavier
 
Wenn Profis das zu dritt machen, dann nur, damit der dritte Mann dem unteren den Rücken unterstützt
Bei mir (2,20m , sehr enges Treppenhaus) war der dritte Mann nur dazu da, um den Flügel in Senkrechtstellung zu halten und vom Kippen zu hindern. In diesen kurzen Momenten war die gesamte Last auf nur einen Träger "verteilt".
Beim Wegtransport (enges Treppenhaus) war ich der dritte Mann und nur dazu da, den Rollwagen an der engen Stellen schnell wegzunehmen und wieder hinzustellen.
Btw., gleiche Firma, aber extrem unterschiedlich ausgeprägte Erfahrung der Träger.
 
Was mag diesen Flügel 20 kg schwerer machen als meinen Bechstein V 200? Ist der Blüthner-Popo breiter?
:konfus:
Blüthner-Flügel sind überaus massiv gebaut. Die Gussplatte hat viel mehr Material als ein Bechstein, die Zarge ist viel dicker. Dafür hat damals der Chefkonstrukteur Herr Gertz gesorgt, der anschließend in die USA gegangen ist und für Mason & Hamlin noch wesentlich stabilere und irre schwere Flügel konstruiert hat. Einen davon habe ich, Modell AA, 189 cm. Dagegen ist ein Steinway A 188 ein Leichtgewicht.
 
Bei mir (2,20m , sehr enges Treppenhaus) war der dritte Mann nur dazu da, um den Flügel in Senkrechtstellung zu halten und vom Kippen zu hindern. In diesen kurzen Momenten war die gesamte Last auf nur einen Träger "verteilt".
Beim Wegtransport (enges Treppenhaus) war ich der dritte Mann und nur dazu da, den Rollwagen an der engen Stellen schnell wegzunehmen und wieder hinzustellen.
Btw., gleiche Firma, aber extrem unterschiedlich ausgeprägte Erfahrung der Träger.

Hab ich auch schon gemacht, den Rollwagen stellen. Zum Skat spielen fehlte einfach die Zeit ! :021:

Bei zwei Transporten musste ich beten. Einmal Yamaha C7 vor 15 Jahren, und einmal Blüthner 230. In beiden Fällen haben die Träger gewackelt, und da fiel mir mein Herz in die Hose. Als ich wieder meinen Stamm-Träger hatte, konnte ich mich beruhigt schlafen legen, so sicher waren die Jungs. Schade daß er aufgehört hat, der gute Sven Taske Klaviertransporte in Berlin und Umgebung. Mit Mitte 50 ist bei denen halt auch mal Schluss mit lustig.
 
Mit Mitte 50 ist bei denen halt auch mal Schluss mit lustig.
Deswegen trage ich mit 51 schon nur noch Digitalpianos :lol:

4 Leute hat mir auch meine (u.A. auf Klaviertransporte spezialisierte) Firma geschickt ... die haben auch alle getragen (einer ein paar Decken, einer die Gurte, die Noten hab ich selbst geschleppt ... aber nur zwei das Klavier).
Die Idee, das Teil etwas zu "strippen" (Mechanik und Tastatur raus, Beine ab, Deckel und Frontblenden ab), kam in diesem Fall von mir (das Klavier war auch weitestgehend demontiert geliefert worden).
Warum das dringend 4 Menschen sein mussten, frage ich mich bis heute ... 2 von denen haben das Klavier nicht angefasst ... bezahlen musste ich trotzdem alle Vier.
Und ich denke, dass das auch der Grund ist, warum man mit 3 oder 4 Leuten anrückt ... da kann man den Kunden einfach besser abflöhen.

Ich habe selbst mehrere Klaviertransporte mitgemacht ... die relativ enge Wendeltreppe ging wirklich nicht zu zweit (das war einfach zu steil) ... aber normale Treppenhäuser? Easy zu zweit ... auch über mehrere Stockwerke ... man muss halt nur wissen, wie es geht. Das tatsächliche Gewicht der Instrumente hat mich nie interessiert. Ist ja irgendwie logisch, dass die mehr wiegen, als eine Luftgitarre oder ein leerer Kleiderschrank.
Aber: Niemals ohne Gurte und (stabiles) Rollbrett (ein Klavier ebenerdig meterweit zu tragen, ist einfach Unsinn).
 
Und ich denke, dass das auch der Grund ist, warum man mit 3 oder 4 Leuten anrückt ... da kann man den Kunden einfach besser abflöhen.

Da liegst Du falsch. Die Klaviertransporteure arbeiten mit Pauschalbeträgen, Etagenzuschlag, Entfernungspauschale. Da haben bei Dir wohl 2 nur zugeschaut, und nix verdient.

Mein Kawai CA 63 wiegt übrigens an die 70kg, nicht gerade wenig fürn Digitalpiano. Aber der Resonanzboden scheint ja der Hammer zu sein, es verstimmt sich nie !!! :006:
 

Zurück
Top Bottom