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Mit sexualisierter Aggression schneiden sich Männer spätestens seit MeToo selbst ins Bein. Auch wenn es das immer noch vereinzelt gibt. Das ist aber kein Hinderungsgrund mehr für die meisten Frauen, die tatsächlich in höhere Positionen wollen.
Man könnte ja mal eine Umfrage unter Beschäftigen machen, wie viel Prozent jeweils in höhere Positionen mit deren Anforderungsprofil möchten. Mich würde wundern, wenn Frauen hier mehr Bewerbungen abgeben als Männer.
Dass der Kinderwunsch einer Karriere im Weg steht, sehe ich auch nicht mehr: wenn man zwei Kinder kriegt, braucht man wegen der Möglichkeit Inanspruchnahme von Betreuung der Kinder ab jeweils 1 Jahr nicht mehr als zwei Jahre zu Hause zu bleiben als Frau. Will man die Kinder nicht so früh in die Kita geben, kann auch der Mann zu Hause bleiben für die andere Hälfte des Erziehungsurlaubs. Und das lässt sich inzwischen mit Führungspositionen in Einklang bringen - nicht nur im riesigen öffentlichen Dienst, wo das eh selbstverständlich ist.
Das ist ja schon mal was.
Konkretisiert: meinst du, es gäbe gleich viele Frauen wie Männer in einem Ensemble, die die Funktion der Leitung/des Dirigenten/der Dirigentin bevorzugen würden?
Und sollte auch bei größeren Orchestern eine Frauenquote eingeführt werden?
Ich weiß, die Vergleiche hinken und sind auch nicht ernst gemeint. Darüber nachzudenken, gefällt mir aber.
Die Eingangsfrage ist leicht zu beantworten. Es gibt jede Menge Komponistinnen. Was mich interessiert und wozu ich gerne mal ernsthafte Beiträge lesen würde: ob es eine weibliche Art des Komponierens gibt. Ich weiß keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht ist sie (also die Frage) auch völlig meschugge.
Ich versuch's mit der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden. In den Versuchen, Musik zu beschreiben (egal von wem komponiert), wimmelt es von Rollenklischees: das männliche Hauptthema (stürmisch, vorwärtsdrängend), das weibliche Seitenthema (lyrisch, verweilend), die Tongeschlechter: das harte Dur und das weiche Moll. Die Aggression in vielen Beethoven-Sonatenhauptsätzen, ihre unbarmherzige Durchführungslogik gilt als typisch männlich. Das zerfließende konturlose Salonstück gilt als typisch feminin: sentimental, überparfümiert. Überbetonung des Rhythmischen = maskulin-kriegerisch, melodische Bögen = weibliche Rundung. Das sind Zuschreibungen, denen sich jeder in und über Musik vernünftig Denkende widersetzt, auch wenn er - wie ich - nicht von Judith Butler infiziert ist, die gerade ihre Viertelstunde Berühmtheit genießt.
À propos Tongeschlecht: Platon hatte eine Heidenangst vor der (im altgriechischen Sinne) lydischen Tonweise, die unserem Ionischen (= Dur [!]) entspricht. Er wollte sie in seinem Idealstaat verbieten, als ein Tongeschlecht, das Männer verweiblicht, kriegsuntauglich macht und selbst für tüchtige Frauen unbrauchbar ist. Der Fötenklangfarbe mißtraute er aus demselben Grund.
Ich erinnere mich noch, als welche kulturelle Großtat es bei den Maoisten in den 70er Jahren gefeiert wurde, daß Mao Zedong die Transkription der "Modellopern" für Klavier angeordnet hatte. Das hieß nämlich: für westliches Instrumentarium, in temperierter Stimmung und mit abendländischer Kadenzharmonik. Dur-Kadenzen für eine (oft) leittonfreie Melodik! Daher der Höreindruck, die Han-Chinesen imitierten freiwillig europäische Chinoiserien, wie beispielsweise im Klavierkonzert "Der gelbe Fluß".
Die noch bis zum aktuellen Popsong nachwirkende abendländische Komponiertradition, wie sie sich im späten 18.Jahrhundert in Mitteleuropa etabliert hat, versteht Musik als (subjektive) Gefühlskundgabe, und das ist etwas verdächtig Weibliches. Von Lenin gibt es ein interessantes Zitat, sinngemäß wiedergegeben: Er habe nichts gegen klassische Musik, aber wenn er sich zu intensiv damit beschäftige, könne er keine Revolution mehr machen. Im Herrschaftsbereich der afghanischen Taliban gilt Musik generell als ein Mittel zur Verbreitung unislamischer Werte. Sie ist - vom Muezzinruf abgesehen - verboten.
Es gibt keine Logik in diesen Gedankensplittern, außer der einen: Musik scheint weiblich (geworden) zu sein. Deshalb ist sie gefährlich, egal von wem komponiert: Mann oder Frau. Das gefällt mir.
@Gomez de Riquet Frage zurück: Gibt es eine weibliche Art zu spielen, zu malen, zu schreiben, zu bauen, Mode zu entwerfen?
Beim Tanzen kann man sicher mit "ja" antworten. Ansonsten...?
Nein, noch nicht. Ich sage auch nicht, dass es immer so ist, aber wenn ich von weiblichem Tanz und männlichem Tanz Rede, kann sich jeder sofort etwas darunter vorstellen. Nicht mehr habe ich gemeint
Habt Ihr Frauen Euch mal überlegt, dass das mit den "Anfeindungen" genau das ist, was ganz genauso den MÄNNERN passiert, wenn sie den "Kampf aufnehmen"?
Das ist nämlich gerade der Witz beim "Kampf aufnehmen" - dass man nämlich harter Konkurrenz, gegnerischen Tricks, gegnerischen Lobbies, "Vitamin-B-Verschwörungen" etc. ausgesetzt ist und man nicht nur kompetent, sondern auch gewieft sein muss, um im Kampf zu bestehen!
Das, was der Feminismus will, ist nur, den Frauen mit WENIGER "Kampf" (als er für einen Mann erforderlich wäre) auf die Überholspur zu verhelfen. Dafür wurde u.a. dieses Narrativ von den missgünstigen, ausgrenzenden, sexistischen Männern erfunden.
Jüngster Auswuchs dieses Schwachsinns: Zwangs-Frauenquoten in Parlamenten.
Tatsache ist: Wenn Du als Frau heute in einem Bereich, in dem Frauen unterrepräsentiert sind, gut bist und "hochkommen" willst, hast Du es LEICHTER als ein gleich guter Mann. Peng, aus.
solange die Seilschaften in Burschenschaften, studentischen Verbindungen noch funktionieren, brauchst du um die Zukunft der männlichen Bewerber keine Sorge zu haben. Da läuft nichts über Kampf...gut das regelmäßige Kampftrinken mal außen vor gelassen :)
Es gibt aber gottseidank keine Klausuraufgaben mehr an der RWTH Aachen in Thermodynamik...berechnen Sie bitte die Drehgeschwindigkeit eines Mannes, der seine ...mit beiden Händen festhält.
Es war leider nie eine Mär von den sexistischen, ausgrenzenden Männern.
Das sind Zuschreibungen, denen sich jeder in und über Musik vernünftig Denkende widersetzt, auch wenn er - wie ich - nicht von Judith Butler infiziert ist, die gerade ihre Viertelstunde Berühmtheit genießt.
Zuschreibungen, Du sagst es! Männer sind "so", Frauen sind "so". Das sind Klischees, die aus einer Mischung von Tradition, Eigenerfahrung, Wunschvorstellungen und Ängsten gespeist werden.*
Musik ist gut oder schlecht, spannend oder langweilig, aber nicht männlich oder weiblich.
Die noch bis zum aktuellen Popsong nachwirkende abendländische Komponiertradition, wie sie sich im späten 18.Jahrhundert in Mitteleuropa etabliert hat, versteht Musik als (subjektive) Gefühlskundgabe, und das ist etwas verdächtig Weibliches.
Stichwort "Ängste": Das imaginierte Weibliche ist böse, ist abzulehnen, mann imaginiert es unter teilweise erheblichem Aufwand als verachtenswert.
(Den "Feind" versieht man klassischerweise mit zu verachtenden Eigenschaften, um überhaupt eine profunde Ablehnung zu generieren. Vgl. Stürmer und seine Darstellungen der Juden, aber auch andere Mechanismen, diverse Zuschreibungen gegen den Adel, als das Bürgertum aufstrebte, gegen das "Mittelalter", als die Aufklärung die Hegemonie anstrebte – manche erfundenen Unwahrheiten* halten sich bis heute!)
Ganz gefährlich, Stichwort Kastrationsangst. Freud hätte seine verquere Persönlichkeit besser selbst therapieren lassen sollen, statt selbst irgendwas in andere reinzuphantasieren.
Aber woher rührt diese tief sitzende Angst?
Sie ist weltweit verbreitet. Du nennst einige Beispiele, die von besonders viel (männlichem) Schwachsinn zeugen. Mann kämpft gegen diese Angst an, indem man den vermeintlichen "Gegner" verächtlich macht. Als Nichtmann kann ich diese Irrationalität nicht nachvollziehen, so wenig wie die aggressive Misogynie in den Großreligionen.
Welches Problem haben Männer eigentlich mit Frauen? Ich kapier es nicht.
Wertes Gastspiel, da unterschätzt Du aber die Säugetiere! In den meisten Arten werden Allianzen gebildet. Ressourcenschonende Ritualkämpfe ersetzen blutige Kämpfe. Die Saufereien unter Männern sind so ein Ritualkampf, mit dem Allianzen (zu stillschweigenden Komplizenschaften) vertieft werden. Wer den Alten Herrn schon mal sturzbesoffen erlebt hat, gewinnt an Status und wird von ihm gefördert. Schau Dir die Commentkämpfe unter Wölfen an. Da hält der Ranghöhere manchmal dem "Besiegten" die Kehle hin, zeigt sich bewusst verletzlich**, und der Rangniedrigere respektiert ihn umso mehr. Beide Rüden bleiben u. U. Big Buddies.
Das Saufen-mit-dem-Prof oder Saufen-mit-dem-Chef ist subtilisiertes Säugetierverhalten, evolutionär uralt.
Hier ein aktueller Artikel dazu. Nicht nur unsere nächsten Verwandten, die Affen, bilden Allianzen, nicht nur Burschenschaftler, sondern auch Hyänen. Mich fasziniert das: Die gleichen Strategien, artübergreifend.
Frauen sind dabei fehl am Platz. Frauen metabolisieren Alkohol erheblich schlechter als Männer. Ich könnte zum Beispiel nie sturzbesoffen sein, weil ich spätestens ab 1 Promille reihernd überm Klo hänge und nur noch sterben möchte.
Alkoholisierte Männer hingegen werden z. B. "sexuell" übergriffig und offenbaren unter alkoholbedingter Enthemmung ihre wahre Natur. Bei den meisten "sexualisierten" Aggressionen stehen Männer unter dem Einfluss enthemmender Substanzen. Kein Wunder, dass die ehrwürdigen akademischen Herrschaften bei exzessivem Alkoholkonsum lieber unter sich bleiben wollen. Ein friedlicher Vertreter dieser Spezies offenbarte mir mal: "Erst werde ich lustig, dann werde ich geil, und dann will ich nur noch pennen."
* "Im Mittelalter dachte man, die Erde sei eine Scheibe." (= Schwachsinn), "Der Grundherr hat das ius primae noctis" (falsch), "Sie haben kein Brot? Sollen sie doch Kuchen essen" (hat Marie-Antoinette nie gesagt). So eben auch die Zuschreibungen: "männlich (stürmisch, vorwärtsdrängend), weiblich (lyrisch, verweilend), die Tongeschlechter: das harte Dur und das weiche Moll. Die Aggression [...] unbarmherzige Durchführungslogik gilt als typisch männlich. Das zerfließende konturlose Salonstück gilt als typisch feminin: sentimental, überparfümiert. Überbetonung des Rhythmischen = maskulin-kriegerisch, melodische Bögen = weibliche Rundung". Alles die gleichen Mechanismen. Man schreibt "dem Gegner" abwertende oder sogar feindliche Eigenschaften zu.
** Ja, der blöde Lorenz-Konrad hat das anders interpretiert. Wie so vieles.
[...]Was mich interessiert und wozu ich gerne mal ernsthafte Beiträge lesen würde: ob es eine weibliche Art des Komponierens gibt. Ich weiß keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht ist sie (also die Frage) auch völlig meschugge.[...]
Das glaube ich nicht, Gomez, dass die Frage meschugge ist.
Jedoch und im Besonderen:
Weibliche Komponisten haben seit jeher mit den "Beschränkungen" ( auch versteckter Art ) ihrer Zeit zu kämpfen. ( Und nicht nur KOMPONISTINNEN: Neulich las ich im Internet, dass Damen immer noch schlechter bezahlt werden, als Herren in gleichen Positionen - dies führt standesgemäß zu Murren, da die Damen sich auch oft um Kinder, Haus und Herd kümmern müssen, aus historischen Gründen, hehehehe - -
NUR diejenigen, die kraftvoll genug waren, sich emanzipiertem Gedankengut hinzugeben, ;.) , konnten un-unterscheidbare Werke K O M P O N I E R E N .
Wie etwa Teresa Carreno. ( Klärchen Schumann auch, aber die hatte ja seit dem Film "Frühlingssinfonie" kaum Zeit, wegen ihren Kindern. )
Der eine Ehemann von Carreno hatte laut einer oder mehreren Quellen sogar "Angst vor ihr", so dass er sich in einen Gartenpavillon zurückzog....( vielleicht hat er DORT die schöne Kadenz zur Ung. Rhapsodie 2 geschaffen - wer weiß ??? ) - dieser "D'Albert!!
Ich sag Euch: Tiefland, Tiefland !!!!
Vergleich mit etwa Fanny Hensel:
Hensel: Zahm, weich, leicht.
Carreno : Hart, fordernd, unnachgiebig,verschliss mehrere Gatten, auch den eben genannten.
Kompositionen: MEGA. Vor allem die Ballade. MÄNNER, diese unkultivierten, müssten sich anstrengen !!!
Man beachte auch die "Frauenrechtlerinnen" , wie etwa N** - ähh - Suffragetten: - nützt alles nichts:
Mir fällt gerade Queen Lili'uokalani ein, die über 100 Lieder komponiert haben soll, von denen aber wohl nur Aloha 'Oe ein weltbekannter Erfolg wurde. Hätte den auch ein Mann schreiben können?
Vermutlich lässt sich das ganze in seiner Essenz auf wenige Dinge reduzieren:
1. Der Mann hat Macht über die Frau, weil er ihr körperlich überlegen ist
2. Die Frau hat Macht über den Mann, weil sie entscheidet, ob und wann sie ihn ranlässt
3. Der Mann könnte sich einfach nehmen, was er will, aber er "darf" nicht, deshalb ist er sauer
Zitat:
In der Frauen- und Familienpolitik der DDR bildete eine auf Frauen ausgerichtete Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Schwerpunkt, und für die Frauen in der DDR war die eigene Berufstätigkeit der Normalfall. Gründe für die Frauenarbeit waren zum einen wirtschaftlich und zum anderen sozial begründet. Für den Wiederaufbau der Städte und der Wirtschaft waren die Frauen für die DDR der Anfangsjahre unentbehrlich, da viele Männer im Krieggefallen waren. Die Emanzipation und Gleichstellung der Frau wurde ideologisch stark gefördert. Darin unterschied sich die DDR deutlich von der alten Bundesrepublik. Die Frau wurde nicht nur als Arbeitskraft verstanden, sondern erhielt auch erheblich mehr Rechte gegenüber Männern als in Westdeutschland.
Quelle Wikipedia