gibt es überhaupt "Komponistinnen"?

Dies galt aber genauso wie für Männer wie für Frauen - "patriarchale" Freiheit gab es nur für die allerobersten Männer! Ich könnte hier beispielsweise auch die traurige Geschichte von Schubert nennen, der wegen zu geringen Verdienstes keine Frau fand, daher in Puffs ging, sich dabei die Syphilis holte und sehr früh starb...

Es wäre in letzterem Fall einfach mal klüger gewesen, sich selbst einen von der Palme zu wedeln als in die zentralen Sammel- und Umverteilstellen für pathogene Keime aller Art zu gehen. :lol:

Männlicher Schwachpunkt? Klugheit und Vorsicht außen vor zu lassen und coûte-que-coûte etwas Sinnloses zu wagen? Vielleicht ist dieser Schwachpunkt bei gleichzeitig zufällig vorliegender Genialität die Grundlage schöpferischer Höhepunkte? Manche Biographien von Genies könnten diesen Schluss sogar nahelegen, grundsolide Typen waren das oft nicht.

Na egal, mir wäre es lieber gewesen, Schubert hätte besser auf sich aufgepasst und länger gelebt.

Hinsichtlich der Gesellschaftsstruktur ("patriarchale" Freiheit gab es nur für die allerobersten Männer) sollte man ohne klare Definitionen überhaupt nicht weiterdiskutieren, weil die Gefahr vollkommenen ahistorischen Unfugs droht. Aber selbst mit solchen Definitionen lohnt es sich nicht, denn während des Zeitraums zwischen (willkürlich herausgegriffen:) Claude Goudimel und Gustav Mahler hat sich hinsichtlich der Gesellschaftsstrukturen für Männer schon arg viel verändert. :idee: Für Frauen eher nicht.

Im Bereich des Gegebenen ist und bleibt als einziges feststehendes Faktum, dass die großen Komponisten männlich waren, die kleinen auch und dass abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen nichts Nennenswertes von Frauen überliefert ist.


Gründe, warum es etwas nicht gibt :lol:, sind schwierig aus dem Rauschen der Zeitläufte herauspräparieren.

Im Bereich der Gründe gibt wiederum nur ein einziges Faktum, das gesichert ist – und das sind gesellschaftliche Strukturen im allerweitesten Sinn. Alles andere ist Spekulation, wobei spekulierte Begründungen keineswegs falsch sein müssen, solange sie sich nicht auf das trügerische Glatteis der Monokausalität verirren, wo das plumpe Gesetz der Gravitation (Steißbeinprellung), nicht aber der sorgfältigen Analyse herrscht.

Wir haben ein gegebenes Faktum, und das ist die Statistik. Es ist zu beobachten, dass die durchschnittlichen Präferenzen von Frauen offensichtlich anders gelagert sind als die durchschnittlichen Präferenzen von Männern. Die Gründe dafür sind und bleiben spekulativ und die Ergebnisse der Spekulationen sind leider eher der persönlichen Weltsicht (aka Ideologie) geschuldet.

Blöd nur: Mozart und Beethoven (partes pro toto) fallen aber sowieso aus jeder Statistik heraus, auch aus der männlichen.

Wer weiß denn, wie viele Menschen genialische Anlagen hatten, die aber als sechstes von zwölf Kindern eines Tagelöhners zur Welt kamen und schon im Kindesalter hart schuften mussten und mit 16 an einer ernährungs- und umweltbedingten Infektion verstarben?

Vielleicht viele, vielleicht kein einziger, jede Vermutung oder Aussage hierzu ist unsinnig. Damit Welt und Nachwelt von der Existenz eines Genies erfahren, musste letzteres (zumindest bis in die noch nicht allzufern zurückliegende Vergangenheit) vor allem jede Menge Glück haben, um sich als solches manifestieren zu können.

Ein vorliegendes Phänomen ist immer "irgenwie" zu plausibilisieren.

Nichtexistenz hingegen ist *hüstel* schwierig zu begründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre in letzterem Fall einfach mal klüger gewesen, sich selbst einen von der Palme zu wedeln als in die zentralen Sammel- und Umverteilstellen für pathogene Keime aller Art zu gehen. :lol:

Männlicher Schwachpunkt? Klugheit und Vorsicht außen vor zu lassen und coûte-que-coûte etwas Sinnloses zu wagen? Vielleicht ist dieser Schwachpunkt bei gleichzeitig zufällig vorliegender Genialität die Grundlage schöpferischer Höhepunkte? Manche Biographien von Genies könnten diesen Schluss sogar nahelegen, grundsolide Typen waren das oft nicht.

Na egal, mir wäre es lieber gewesen, Schubert hätte besser auf sich aufgepasst und länger gelebt.
Barratt, mich wundert offen gestanden nicht, dass Du in der Lage bist, so etwas gänzlich Gendankenloses zu schreiben, dem jedes Einfühlungsvermögen abgeht.

Denn das ist es, was leider die heutige Art des Feminismus auszeichnet: Wie es dem Mann mit irgendetwas geht, was seine Bedürfnisse und Probleme sind, ist scheißegal, denn "der Mann" hat lange genug geherrscht und unterdrückt, jetzt hat er einfach die Klappe zu halten, und WIR sind dran!

Ich versuche es trotzdem mal: Kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass "von der Palme wedeln" das ist, was Männer sowieso alle notgedrungen tun, wenn sie gerade keine (Sexual-)Partnerin haben, weswegen der Ratschlag, das doch einfach zu tun, Kappes ist? Und dass Männer - schon gerade sensible wie Schubert - sich vielleicht nach Nähe, Liebe und Sex sehnen? Und dass In-den-Puff-Gehen zwar keine kluge, aber eine angesichts von Verzweiflung verständliche Reaktion ist?

Wenn Du damals als Mann arm warst, warst Du einfach nur der Arsch. Das war nicht so wie heute, wo jeder jede Frau ansprechen kann, und wenn gegenseitiges Gefallen herrscht, ist man halt zusammen. Nein, es war eine knallharte Ständegesellschaft, und Schubert ist durchs Raster gefallen. Aus heutiger Sicht denkt man als Ahnungslose(r): "Najaaaa, da waren doch bestimmt irgendwelche Schnitten, die ihn spielen gehört haben und die er hätte haben können." Nein! Als Mann ohne Geld warst Du für Frauen einfach KOMPLETT irrelevant. Heutzutage würde so einer einfach mal hier, mal da eine Affäre haben (müsste also nicht in den Puff gehen), aber auch heute wären nur sehr wenige Frauen bereit, mit ihm eine richtige Beziehung einzugehen. Damals jedoch, das muss man klar sehen, war außerehelicher Sex offiziell geächtet und inoffiziell nur hohen, mächtigen Personen (z.B. Fürsten) vorbehalten! So etwas war also für Schubert keine Option!
 
@hasenbein
...das Seitenthema musikalisch-schöpferisch tätige Transgender habe ich schon eingebracht - nun aber, nach deiner flammenden Rede, speziell für dich ein weiteres höchst heikles Thema:
Cornuto! Der Gehörnte, der Hahnrei in der Musik und seine Werke

...oh wie gemein... da werkelt der Gustav an seinen Sinfonien, während seine Alma schon längst mit anderen Kerlen bunga-bunga macht...

...der Polackenfrizek jammert noch der zigarrerauchenden Aurore hinterher, während die Frühemanze schon längst wie die Alma loslegt...

oh weh... sind Fis-Dur Sinfonie und Polonaise-Fantasie erschlaffende Elaborate gehörnter Weicheier?

...und dann noch ein ossia piu facile des Themas, exklusiv wiederum für @hasenbein :
der keusche und sein musikalisch´ Schaffen
...der Katholen-orgeln-Bruckner... nie bunga-bunga gemacht... sind seine sinfonischen Riesenschlangen Ausdruck dieses Defizits?

Fragen über Fragen...

:-D:-D:-D:-D:drink::drink::drink::drink:
 
Tja, aber wie man sieht, war sie zu sehr mit Matratzesein okkupiert, um irgendetwas Bleibendes auf kompositorischem Gebiet zu hinterlassen :-D
 

Tja, aber wie man sieht, war sie zu sehr mit Matratzesein okkupiert, um irgendetwas Bleibendes auf kompositorischem Gebiet zu hinterlassen :-D

Na ja, besser als TEY ist das Wenige allemal. Obwohl Alma sich von dem gnomenhaften Zemlinsky zwar ein wenig befummeln ließ, ihm aber zu seinem Leidwesen partout nicht als Matratze dienen wollte, hat er ihr offenbar so einiges beigebracht.
 
Obwohl Alma sich von dem gnomenhaften Zemlinsky zwar ein wenig befummeln ließ,
@mick in einem dir geläufigen Idiom weitere Infos:
The loveliest girl in Vienna
Was Alma, the smartest as well,
Once you picked her up on your antenna,
You'd never be free of her spell.
Her lovers were many and varied
From the day she began her beguine.
There were three famous ones whom she married,
And God knows how many between...

Alma, tell us,
All modern women are jealous,.
Which of your magical wands
Got you Gustav and Walter and Franz?

The first one she married was Mahler
Whose buddies all knew him as Gustav.
And each time he saw her he'd holler,
"Ach, that's the fraulein I must have!"
Their marriage, however, was murdah.
He'd scream to the heavens above,
"I'm writing Das Lied von der Erde,
and she only wants to make love!"

Alma, tell us,
All modern women are jealous,
You should have a statue in bronze
For bagging Gustav and Walter and Franz.

While married to Gus she met Gropius,
And soon she was swinging with Walter.
Gus died and her teardrops were copious.
She cried all the way to the altar.
But he would work late at the Bauhaus
And only came home now and then.
She said, "What am I running, a chow house?
It's time to change partners again!"

Alma, tell us,
All modern women are jealous!
Though you didn't even use Ponds,
You got Gustav and Walter and Franz.

While married to Walt she met Werfel,
And he too was caught in her net.
He married her but he was careful,
'Cause Alma was no Bernadette.
And that is the story of Alma
Who knew how to receive and to give.
The body that reached her embalmah
Was one that had known how to live!

Alma, tell us,
How can they help being jealous?
Ducks always envy the swans
Who get Gustav and Walter,
You never did falter
With Gustav and Walter and Franz!

(Spoken:)
I know some people feel that marriage as an institution
is dying out, but I disagree. And the point was driven
home to me rather forcefully not long ago by a letter
I received which said: „Darling, I love you, and I cannot
live without you. Marry me, or I will kill myself.“
Well, I was a little disturbed at that until I took
another look at the envelope, and saw that it was
addressed to occupant...
Speaking of love, one problem that recurs more and more
frequently these days, in books and plays and movies,
is the inability of people to communicate with the people
they love: husbands and wives who can't communicate,
children who can't communicate with their parents, and so on.
And the characters in these books and plays and so on,
and in real life, I might add, spend hours bemoaning the
fact that they can't communicate. I feel that if a
person can't communicate, the very least he can do
is to shut up!

(Tom Lehrer, Alma)
 
Na ja, besser als TEY ist das Wenige allemal. Obwohl Alma sich von dem gnomenhaften Zemlinsky zwar ein wenig befummeln ließ, ihm aber zu seinem Leidwesen partout nicht als Matratze dienen wollte, hat er ihr offenbar so einiges beigebracht.
Der arme Trottel dachte vermutlich, wenn ich ihr kostenlos Unterricht gebe, lässt sie mich auch mal ran. Er wusste halt nicht, dass DAS garantiert nicht funktioniert und lediglich ausgenutzt wird...
 
neulich im Theater frug der Schauspieler den Musikanten:

"Oleg! Warum haben wir seit 2000 Jahren die Unterdrückung der Frau?"

Oleg: "keine Ahnung"

Schauspieler: "weil sie sich bewährt hat!"
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Um aufs ursprüngliche Thema zurück zu kommen. Wir haben hier im Forum doch unsere @Stilblüte .

Anne hat ein wunderbares Märchen geschrieben und die Musik dazu komponiert.:blume:
 
Weil ich nie solche Schwachsinnsmethoden anwenden würde.

Improvisationsunterricht beginnt mit Nach-Gehör-NACHSPIELEN, dann geht man dazu über, statt den Schüler die Phrase nachspielen zu lassen, ihn "Antwort"-Phrasen auf meine "Frage"-Phrasen spielen zu lassen bzw. anderweitig das Vorgegebene zu variieren.

Wenn das Deine einzige Beginn-Methode ist, dann entgeht Dir aber eine Menge.
Aber so geht es natürlich auch:

L: Spiel doch mal irgendeinen Ton. Und dann noch einen und dann noch einen...
S: Welchen Ton soll ich als ersten spielen?
L: Egal. Irgendeinen.
S: Welchen nehme ich jetzt? Ogottogottogott... können Sie mir nicht zeigen, welchen?
L: Kein Problem, ich spiele dir jetzt ein paar Töne vor, und du spielst sie nach.
 

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