Gibt es eine Art "Finger-Legato"???

  • Ersteller des Themas Debbie digitalis
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Danke für Deine Beschreibung, aber das ist bei mir nicht stabil... Wenn ich das mache, knickt der vierte Finger ein, außer wenn ich die Finger so steil aufsetze, dass ich die Taste mit den vordersten Spitzen bewege (und das ist ja eben nicht das Ziel der Übung).

Liebe Nica,

hasenbein spricht von minimalisierter Muskelspannung. Ich vermute: wenn der vierte Finger einknickt, dann hast du die Muskelspannung noch nicht minimalisiert. Experimentiere einfach mal und finde heraus, wie minimal die Muskelspannung sein muss, damit dein vierter Finger nicht einknickt.

Ich glaube, dass es für Leute mit normal entwickelten Sehnen und Muskeln schwierig ist nachzuvollziehen, wie locker und instabil sich meine Gelenke anfühlen (nicht nur in der Hand, auch z.B. die Kniegelenke).

Da du das Problem mit dem vierten Finger mit deinen Kniegelenken vergleichst:
Ich glaube nicht, dass dir bei ganz langsamem, unangestrengtem Gehen deine Kniegelenke weg- oder durchknicken.

Deshalb: Deiner vierter Finger muss zunächst mal das entspannte Gehen auf der Tastatur lernen.
Ich würde ihn nicht aufgrund anfänglicher Misserfolge gleich als pathologisch einstufen!

LG

Debbie digitalis
 
Öhm, meine Beschreibung einer möglichen Übung bezog sich auf das Problem von Nica mit den Schlabbergelenken, nicht auf Debbie ursprüngliches Anliegen! Da liegt ein Missverständnis vor!

LG,
Hasenbein
 
Danke für Deine Beschreibung, aber das ist bei mir nicht stabil... Wenn ich das mache, knickt der vierte Finger ein, außer wenn ich die Finger so steil aufsetze, dass ich die Taste mit den vordersten Spitzen bewege (und das ist ja eben nicht das Ziel der Übung). Ich glaube, dass es für Leute mit normal entwickelten Sehnen und Muskeln schwierig ist nachzuvollziehen, wie locker und instabil sich meine Gelenke anfühlen (nicht nur in der Hand, auch z.B. die Kniegelenke).
wenn du beim "anschlagen" einer Taste, egal mit welchem Finger, eine ganz kleine Greifbewegung machst (nach innen bzw. "einwärts bewegen" [Liszt]), dann dürfte das Endglied des gerade anschlagenden Fingers nicht hochknicken -- greifen ist doch eine ganz natürliche Bewegung, die du sicher immer wieder automatisch machst.
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welches Stück meint Debbie eigentlich?
 
Ich will aber die von mir genannten Takte der rechten Hand nicht willkürlich anfassen und begreifen, sondern gemäß der dynamischen Vorgabe des Notentextes und meines eigenen musikalischen Empfindens für beide Hände gestalten und beleben.
Der Verweis auf ein allein suchendes Abtasten der Klaviertasten hilft mir dabei wenig!

Hallo Debbie,
ich weiß, ich geh Dir auf die Nerven und Antworten von Fachleuten wären Dir lieber.
Ich denke , daß ich meinen Begriff vom "Anfassen" und das Bild vom im Dunklen Tastenden nicht richtig rüberbringen konnte. Es ist für mich eine Vorstellung , um eine Stelle besonders cantabel, leise und zart zu spielen. Ich bin der Ansicht, daß eine isolierte Technik da wenig hilft.
In der Handtherapie werden nur bei Verletzungen mit Sehnenabrissen isolierte Fingerübungen und dann auch nur zu Anfang gemacht, ansonsten ist es so, dass die Physiologie und Anatomie sehr, sehr komplex ist. Wenn eine Hand z.B. Schmerzen verursacht, werden sehr oft Techniken verwendet, die die Hand von ganz ganz anderen Körperteilen her trainiert. Was ich damit sagen will, dass mir der "Isolationsgedanke" gänzlich widerstrebt. Wenn ein einzelner Finger beim Klavierspiel verspannt ist oder nicht "rund läuft", muss ich die ganze Hand "behandeln", d.h. etwas an der Handstellung varrieren. Aber so seh ich das und das muss ja für Dich nicht gelten.
LG
Leonie
 
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Übrigens gucke ich gerade beim Tippen drauf (gar nicht so einfach, zu tippen und gleichzeitig auf die Finger zu achten ;)) und stelle fest, dass die Finger auch beim Tippen auf der PC-Tastatur einknicken (nicht nur die Ringfinger, auch die anderen). Vielleicht sollte ich versuchen, es auch dabei zu ändern? Das ist allerdings wahrscheinlich fast unmöglich, das sind ja völlig unbewusste Bewegungen...
am PC tippen und Klavier spielen sind zwei paar Schuhe ;)

wenn du einen Sektkelch ergreifst, um dich zu laben - knicken da deine Finger ab? überhaupt, wenn du automatisch (festhalten in der Straßenbahn) oder willentlich (irgendwas ergreifen) greifst, knicken die dann auch? trägst du eine Einkaufstüte an nach oben geknickten Fingerendgliedern heim?

bei jedem knicken die Fingerendglieder aufwärts, wenn von oben auf die Tasten gedrückt wird - wenn man aber zugreift dann ist das nicht mehr so
 
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Erstens solltest du überprüfen, wie lang deine Fingernägel sind. Die solltest du so kurz wie es nur geht schneiden. Fingernägel, die über die Fingerkuppen hinausragen, tragen immens zum Knicken bei. Zweitens ist das schon etwas individuell, da musst du eben für dich selbst herausfinden, wie du deine Finger positionierst, damit kein Knicken stattfindet. Ich habe zum Beispiel sehr wenig "Fleisch" an den Fingerkuppen und die Nägel muss ich bestimmt 2-3 mal in der Woche schneiden, weil schon 1mm sehr stört. Und deine Muskel sind bestimmt nicht zu schwach, ich kämpfe auch manchmal mit dem Knicken, man muss sich ständig kontrollieren und sich die richtige Fingerhaltung eben angewöhnen.
 
Zweitens ist das schon etwas individuell, da musst du eben für dich selbst herausfinden, wie du deine Finger positionierst, damit kein Knicken stattfindet. Ich habe zum Beispiel sehr wenig "Fleisch" an den Fingerkuppen und die Nägel muss ich bestimmt 2-3 mal in der Woche schneiden, weil schon 1mm sehr stört. Und deine Muskel sind bestimmt nicht zu schwach, ich kämpfe auch manchmal mit dem Knicken, man muss sich ständig kontrollieren und sich die richtige Fingerhaltung eben angewöhnen.

Das ist interessant - hältst Du Deine Finger dann also so stark gebeugt? Meine Fingernägel sind kurz, daran liegt's nicht.
 
Das ist interessant - hältst Du Deine Finger dann also so stark gebeugt? Meine Fingernägel sind kurz, daran liegt's nicht.

Ich kann leider aufgrund meiner Fingernägel meine Finger nicht so beugen, wie ich das möchte. Über dieses Problem war ich mir gar nicht bewusst, bis ein KL in der Probestunde mich darauf hingewiesen hat, dass ich manchmal zum Knicken neige. Jetzt versuche ich das bewusst zu kontrollieren und muss die Finger etwas weiter ausstrecken, als es mir im Idealfall lieb wäre, damit überhaupt kein Knicken stattfindet.
 
Kurz ja, aber nicht schneiden sondern feilen! Schneiden schadet ihnen, sie werden rissig und brüchig.

Wenn ich die feilen würde, käme ich wahrscheinlich gar nicht mehr zum Klavierspielen :) Aber sicher hast du Recht, ich wollte das schon mal ausprobieren. Die Sache ist bloß, ich schneide sie sehr kurz, so dass sie eben nicht über die Fingerkuppen hinausgehen (sie sind also kürzer noch), ist das mit Feilen zu erreichen?
 
Das ist interessant - hältst Du Deine Finger dann also so stark gebeugt? Meine Fingernägel sind kurz, daran liegt's nicht.
leg doch mal einfach deine Hand flach auf den Tisch - dann stell dir vor, du würdest geschubst und müsstest dich an der Tischfläche mit den Finger festhalten: da wird die Hand automatisch zugreifen, wobei alle Fingergelenke leicht nach innen gebeugt werden: das ist ein völlig natürlicher Vorgang und dürfte bei fast restlos jedem so sein.
du kannst dir auch vorstellen, du würdest beim zugreifen mit den flachen Fingern an den Tasten ziehen wollen - ist genau dasselbe.

und es ist ein Irrtum, zu glauben, die Finger müssten weiß Gott wie gekrümmt sein, um dann erst greifen zu können.

was das ein Buch halten betrifft: sicher drückst du da eher mit den Fingern, was sie quasi platt biegt, als dass du den Buchrücken greifst.
 

Die Sache ist bloß, ich schneide sie sehr kurz, so dass sie eben nicht über die Fingerkuppen hinausgehen (sie sind also kürzer noch), ist das mit Feilen zu erreichen?

Ja. Ich feile sie so kurz, dass es kürzer nicht mehr ginge. Mit der richtigen Feile geht das aber recht zügig und es bleibt noch genug Zeit zum Klavier spielen.
 
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Hallo rolf,

ich meine das Des-dur-Präludium, opus 43 Nr. 1 von Reinhold Glière, und zwar speziell die Passage mit den Takten 25 bis 34.

Die Takte 25 bis 33 (Takt 34 war auf der nächsten Seite und tut nichts zur Sache!) habe ich in post 9 in diesem Faden als Grafik eingefügt. Diese Grafik sieht sehr klein aus, man kann sie aber durch Anklicken vergrößern und die Takte dann so einigermaßen lesen. Sicher hätte man das geschickter machen können, aber ich bin froh, dass das "Grafik einfügen" bei mir überhaupt geklappt hat.

Meine Fragen hier (vgl. meine posts in diesem Faden) bezogen sich insbesondere auf die Takte 25 - 30.

Um meine Fragestellung von allen anderen hier mittlerweile entstandenen Fragestellungen abzugrenzen: Mir ging es mir darum zu erfahren, wie die korrekte Hand- und Fingerposition sein sollte, wenn ich zum Beispiel in der rechten Hand in Takt 25 die von f (4. Finger) auf des (2. Finger) wechselnden Achtel leggiero und legato spielen will.

Ich hatte anfangs überhaupt Schwierigkeiten, alle Achtel gleichmäßig unbetont und legato zu spielen und vermutete es läge am schwächeren 4. Finger. Bei weiterem Üben und eigener Beobachtung meiner Hand stellte sich dann jedoch heraus, dass offenbar Hand- und Fingerhaltung bei diesem Wechsel von 4 zu 2 nicht stimmen.

Das Mittelhandgewölbe (heißt das so? ich meine den Teil der Hand zwischen Handgelenk und dem Ursprungspunkt der Finger 2 bis 5) fällt bei mir sofort nach unten, wenn ich zwischen f und des (also zwischen Finger 4 und 2) wechsele, außerdem bewegt sich der Daumen gleichzeitig nach oben. Ich vermute der Niveauunterschied zwischen weißer Taste (f) und schwarzer Taste des hat damit zu tun. Denn beim Wechsel zwischen b(4. Finger) und ges (2. Finger) ist es leichter für mich und die Mittelhand knickt weniger ein.

Dies nur mal, um die von mir hier gestellte Frage zu präzisieren und von anderen hier aufgetauchten Fragestellungen abzugrenzen.

LG

Debbie digitalis
 
Ich vermute, dass dieser nach oben zeigende Daumen für den Spielverlauf und das Klangergebnis kontraproduktiv ist, weiß jedoch nicht, wie ich das abstellen soll.

Hallo Debbie digitalis,

Ich denke, daß bei diesem Problem wirklich Fesselübungen helfen können, die ja Klavierandi bereits erwähnte. Wichtig bei diesen Übungen ist, daß man genau darauf achtet, daß keine unnötigen Spannungen entstehen und daß sich die Übung nie unangenehm anfühlt.

Für die Übung legst du die Hand in Neutralposition ganz entspannt auf die Tasten, Daumen auf -c-, durch das Gewicht von Arm und Hand werden die Tasten runtergedrückt, nun verlagerst du leicht das Gewicht leicht, damit nur noch das c gedrückt bleibt, alle Finger, auch der Daumen sollten dabei ganz entspannt sein, nun kannst du versuchen einfach mal Finger 2 bis 5 in der Luft zu bewegen, der Daumen bleibt weiterhin auf der Taste liegen, wenn du es richtig machst sollten sich die Finger ganz frei und leicht bewegen lassen. Wenn das gelingt, läßt du alle Finger wieder auf den Tasten ruhen, der Daumen hält weiterhin durch das Gewicht die Taste -c- gedrückt, tippe nun mit 2 das -des- leicht an, das sollte keine Probleme verursachen, versuche nun die Taste öfter hintereinander anzuschlagen, das sollte ganz leicht und entspannt möglich sein, nun kannst du das Tempo etwas steigern, aber nur so lange du dabei entspannt spielen kannst. Wenn das klappt, die gleiche Prozedur mit dem 4. Finger auf -f-, danach wieder die gleiche Vorgehensweise und dabei -f- und -des- alternierend anschlagen. Sobald du mit dem Klangergebnis zufrieden bist, läßt du den Daumen hochkommen und spielst nur noch -f- und -des- abwechselnd - der Daumen sollte jetzt schön brav auf seiner Taste liegen bleiben. Wird der Daumen mit der Zeit wieder rebellisch, wiederholst du die Übung, irgendwann wird er sich schon merken, wie er sich zu benehmen hat. ;)

Das hört sich jetzt vielleicht etwas langwierig an, ist es aber nicht - meist reichen ein paar Anschläge, um mit der nächsten "Stufe" weitermachen zu können und natürlich kannst du auch versuchen abzukürzen und gleich 2 und 4 spielen, wenn dabei aber Verspannungen auftreten, empfehle ich die oben beschriebene Vorgangsweise.

Kommst du mit den Übungen nicht gleich zurecht, würde ich empfehlen, die Übung mit Hilfe deiner KL durchzuführen. Wird es richtig gemacht, sollte sich eigentlich innerhalb von ein paar Minuten ein Erfolg einstellen - zumindest habe ich das bei mir so erlebt.

Wenn du den 2. Band von Bartóks Mikrokosmos hast, könntest du dir zu der Problematik die Stücke "Kanon mit gehaltenen Noten" und "Linie gegen Punkt" anschauen, die beiden Stücke sind fantastische Stücke um den liegenbleibenden Daumen zu üben. :)

LG, PP
 
Hallo Debbie,
ich weiß, ich geh Dir auf die Nerven und Antworten von Fachleuten wären Dir lieber.

Hallo Leonie,

mit dieser Vermutung liegst du völlig falsch! ich habe dich lediglich ganz am Anfang dieses Fadens einmal darauf hingewiesen, dass dein dortige Antwort m.E. nicht zu meiner Fragestellung passte. Aber wie man im Verlauf dieses Fadens sieht, kam und kommt das hier ja häufiger vor: Da meine ursprüngliche Fragestellung etliche weitere Fragestellungen bzw. Antworten auf eigentlich andere Fragen auf den Plan gerufen hat, muss hier immer erst mal sortiert werden, wer denn nun auf was geantwortet hat.

Ich denke , daß ich meinen Begriff vom "Anfassen" und das Bild vom im Dunklen Tastenden nicht richtig rüberbringen konnte. Es ist für mich eine Vorstellung , um eine Stelle besonders cantabel, leise und zart zu spielen. Ich bin der Ansicht, daß eine isolierte Technik da wenig hilft.

Da hast du völlig recht. Mir ging es aber nicht um das cantable Spiel (das hat in der von mir genannten Passage die linke Hand), sondern um das legato und leggiero in der begleitenden rechten Hand.

In der Handtherapie werden nur bei Verletzungen mit Sehnenabrissen isolierte Fingerübungen und dann auch nur zu Anfang gemacht, ansonsten ist es so, dass die Physiologie und Anatomie sehr, sehr komplex ist.

Da kann ich dir nur zustimmen. Ich habe auch hier in diesem Faden nie nach isolierten Fingerübungen gerufen, sondern lediglich ganz am Anfang des Fadens erwähnt, dass mein 4. Finger offenbar nicht so stark ist wie die anderen. Fesselfingerübungen, die ja auf dem Isolationsgedanken beruhen wurden von anderen Forenmitgliedern vorgeschlagen, ich halte von diesen Übungen auch gar nichts.

Wenn ein einzelner Finger beim Klavierspiel verspannt ist oder nicht "rund läuft", muss ich die ganze Hand "behandeln", d.h. etwas an der Handstellung varrieren. Aber so seh ich das und das muss ja für Dich nicht gelten.

Das sehe ich genauso und das gilt natürlich auch für mich!
Ich habe ja im Laufe des Fadens erwähnt, dass ich aufgrund eigener Beobachtung vermute, dass ich die fragliche Bewegung mit den falschen Muskeln auslöse. Da ich aber nichts von der Anatomie von Hand, Fingern, Arm und Schulter verstehe, kann ich nur vermuten.

Da du dich auf diesem Gebiet ja offenbar auskennst, kannst du ja möglicherweise etwas dazu sagen, warum bei mir folgendes passiert:

Wenn ich im schnellen Wechsel mit dem 4. Finger der rechten Hand die weiße f-Taste und mit dem 2. Finger die schwarze des-Taste anschlage und mich dabei um leggiero und legato bemühe, dann ist der Daumen unweigerlich nach oben gerichtet und das Mittelhandgewölbe bricht ein. Nach längerer ununterbrochener Wiederholung der Übung entsteht ein Ziehen, das vom dritten Glied des zweiten Fingers über die Mittelhand und manchmal sogar bis in den Unterarm reicht.

Zweifellos mache ich hier irgendetwas falsch. Ich glaube, dass es einfach daran liegt, dass ich nicht weiss, welche Muskeln ich bewegen soll und welche nicht. Da ich aber nicht weiss, wo sich welche Muskeln überhaupt befinden, hilft mit diese Erkenntnis wenig weiter!

LG

Debbie digitalis
 
Ich denke, daß bei diesem Problem wirklich Fesselübungen helfen können, die ja Klavierandi bereits erwähnte. Wichtig bei diesen Übungen ist, daß man genau darauf achtet, daß keine unnötigen Spannungen entstehen und daß sich die Übung nie unangenehm anfühlt.

Hallo PianoPuppy,

ich muss gestehen, dass der Begriff "Fesselfingerübungen" bei mir sehr negativ besetzt ist. Das kommt daher, dass mir zu diesem Begriff zuerst die tragischen diesbezüglichen Experimente von Robert Schumann einfallen. Auch hat mir meine KLin bisher niemals Fesselfingerübungen vorgeschlagen und ich habe mich bisher niemals damit auseinandergesetzt, wie "Fesselfingerübungen" in der heutigen Klavierpädagogik aussehen - vielleicht auch weil mich schon der Begriff "Fessel" abschreckt.

Für die Übung legst du die Hand in Neutralposition ganz entspannt auf die Tasten, Daumen auf -c-, durch das Gewicht von Arm und Hand werden die Tasten runtergedrückt, nun verlagerst du leicht das Gewicht leicht, damit nur noch das c gedrückt bleibt, alle Finger, auch der Daumen sollten dabei ganz entspannt sein, nun kannst du versuchen einfach mal Finger 2 bis 5 in der Luft zu bewegen, der Daumen bleibt weiterhin auf der Taste liegen, wenn du es richtig machst sollten sich die Finger ganz frei und leicht bewegen lassen

Diese Übung kommt mir irgendwie bekannt vor. Vielleicht hat sie meine KLin einfach nicht "Fesselfingerübung" genannt. Es ist schon länger her, dass ich so etwas mal zwischendurch aber nicht regelmäßig und nachhaltig gemacht habe. Habe es gerade noch mal ausprobiert: Das klappt schon: Daumen auf c liegen lassen ist kein Problem, den 4. alleine hochheben schon kniffliger; der fünfte bewegt sich zwar nach oben macht dabei aber so eine Art "Extrazwischensprung".
Ich sehe schon: hier gibt es für mich noch viele Baustellen!

Wenn das gelingt, läßt du alle Finger wieder auf den Tasten ruhen, der Daumen hält weiterhin durch das Gewicht die Taste -c- gedrückt, tippe nun mit 2 das -des- leicht an, das sollte keine Probleme verursachen, versuche nun die Taste öfter hintereinander anzuschlagen, das sollte ganz leicht und entspannt möglich sein, nun kannst du das Tempo etwas steigern, aber nur so lange du dabei entspannt spielen kannst. Wenn das klappt, die gleiche Prozedur mit dem 4. Finger auf -f-

Die gleiche Version mit dem Finger auf f klappt schon, ist allerdings etwas schwieriger!

Zitat von PianoPuppy;242101[U:
[/U]danach wieder die gleiche Vorgehensweise und dabei -f- und -des- alternierend anschlagen. Sobald du mit dem Klangergebnis zufrieden bist, läßt du den Daumen hochkommen und spielst nur noch -f- und -des- abwechselnd - der Daumen sollte jetzt schön brav auf seiner Taste liegen bleiben. Wird der Daumen mit der Zeit wieder rebellisch, wiederholst du die Übung, irgendwann wird er sich schon merken, wie er sich zu benehmen hat. ;)

Diese Übung scheint mir für das von mir angesprochene Problem äußerst hilfreich zu sein! In der letzten Phase bin ich zwar noch nicht mit mir zufrieden, aber ich glaube, dass dies der richtige Weg ist. Insbesondere, das Ganze im richtigen Tempo legato und leggiero auszuführen wird noch dauern!

Vielen Dank für diese ausführlich beschriebene Übung, pp

LG

Debbie diitalis
 
ich muss gestehen, dass der Begriff "Fesselfingerübungen" bei mir sehr negativ besetzt ist. Das kommt daher, dass mir zu diesem Begriff zuerst die tragischen diesbezüglichen Experimente von Robert Schumann einfallen.

Ach der Schumann, der hat sich ja eine Apparatur gebaut, die den Finger trainieren sollte - das ging leider ziemlich schief.

Ansonst muß man ja bei mehrstimmigen Sachen, immer wieder mal einen Ton halten - das ist ja dann sozusagen auch ein "gefesselter" Finger. Ich denke der schlechte Ruf der Übung kommt daher, daß sie oft falsch ausgeführt wird. Mein KL sagt immer, alles was sich gut anfühlt ist in Ordnung, was sich unangenehm anfühlt ist zu unterlassen - solange man sich daran hält, kann wenig schiefgehen.

den 4. alleine hochheben schon kniffliger; der fünfte bewegt sich zwar nach oben macht dabei aber so eine Art "Extrazwischensprung".
Ich sehe schon: hier gibt es für mich noch viele Baustellen!

Uups, da habe ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt - mit den Fingern bewegen, meinte ich nicht isoliert die einzelnen Finger hochheben, sondern einfach mal alle, außer dem Daumen ein bißchen tanzen lassen, um die Beweglichkeit in der eingenommenen Position zu überprüfen. Bei der tatsächlichen Übung reicht es vollkommen aus, die Finger auf den Taste ruhen zu lassen, man braucht nicht mehr Bewegung, als die, die man benötigt, die Tasten runterzudrücken! Ich denke das wird das Ganze für dich etwas leichter machen. :)

Diese Übung scheint mir für das von mir angesprochene Problem äußerst hilfreich zu sein!

Das freut mich :) - wünche dir noch ein gutes Gelingen!

LG, PP
 
Hallo Debbie,
danke für Deine ausführliche Rückmeldung!
Du hast recht: meine Antworten treffen nicht ganz den Kern der Frage. Mir lässt das jetzt keine Ruhe mehr, warum es da zu Spannungen kommt . Habe mir nochmal genau Dein Notenblatt angeschaut und es mal nachgespielt ( leider nur auf dem Wohnzimmertisch, da ich abends nicht mehr das Klavier betätigen kann). Ich hätte da noch 2 Ideen: Zum einen würde ich nicht 2-4 auf des und f legen, sondern 1 -3. Mein Ringfinger verspannt sich auch bei 2-4, und ich vermute, daß es an den unterschiedlichen Tastenhöhen liegt.
Meine 2. Idee ist, bei 2-4 den Ringfinger etwas weiter hinten auf f zu legen, sodaß Zeige- und Ringfinger quasi auf gleicher Höhe sind. Das hat den Vorteil, dass alle Finger sich entspannter auf die Tastatur legen können und der Daumen auch entspannt bleibt. Ich werde das gleich morgen mal "in Echt" ausprobieren.

LG
Leonie
 
Hallo Debbie,
danke für Deine ausführliche Rückmeldung!
Mir lässt das jetzt keine Ruhe mehr, warum es da zu Spannungen kommt . Habe mir nochmal genau Dein Notenblatt angeschaut und es mal nachgespielt ( leider nur auf dem Wohnzimmertisch, da ich abends nicht mehr das Klavier betätigen kann). Ich hätte da noch 2 Ideen: Zum einen würde ich nicht 2-4 auf des und f legen, sondern 1 -3.

Hallo Leonie,

danke für deine ausführlichen Überlegungen zu meiner Frage - und auch dafür, dass du es abends am Wohnzimmertisch noch mal nachvollzogen hast - das könnte ich vermutlich gar nicht!

Dein Vorschlag, den f-des-Wechsel nicht mit 4-2 sondern mit 1-3 zu spielen passt leider nicht in den Gesamtzusammenhang des Notentextes (den man auf der von mir eingefügten Mini-Grafik ja leider kaum lesen kann!) Du musst nämlich bereits in Takt 26 (der zweite Takt in der eingefügten Abbildung) auf der Zählzeit 5 einen Fingerwechsel auf Finger 1 vornehmen, der - wenn du mit 1-3 in Takt 25 beginnst überhaupt nicht klappt.
Mein Ringfinger verspannt sich auch bei 2-4, und ich vermute, daß es an den unterschiedlichen Tastenhöhen liegt.

Da gebe ich dir völlig recht! Es klappt bei mir ja auch bei Tasten, die auf gleicher Höhe liegen (d.h. beide Tasten weiß bzw. beide Tasten schwarz). Wenn ich im Gelände unterwegs bin (d.h. weiße und schwarze Tasten kombiniert wird es allerdings viel schwieriger.


LG
Debbie digitalis[/QUOTE]
 

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