Flügel verbrennen

  • Ersteller des Themas Sanipiano
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[QUOTE="mick, post: 460580, member: 5993"

Was dein Jägerschnitzel angeht, ahne ich schon das Malheur: es war kein einziger Jäger drin?

LG, Mick[/QUOTE]

Und da wären ja noch das Kinderschnitzel und das Seniorenschnitzel ...

Ich muss dann immer an meinen Prof in theoretischer Linguistik denken, der beim Thema Wortbildung meinte:

"Was, Sie kennen Studentenkuchen nicht? Das war der trockene Kuchen, den es sonntags bei der Einladung bei der Familie des Professors gab. Und wenn man hineinstach, dann - schnippte das so, der Kuchen flog über den Tisch ..."

und in Gedanken an die Situation lehnte sich der Prof zurück und grinste stillvergnügt in sich hinein.
 
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Man lernt halt nie aus! Überhaupt hat das bayerisch-thüringische Küchensprachengewirr ja babylonische Ausmaße: Krapfen heißen dort Pfannkuchen, Pfannkuchen Eierkuchen, Stollen Striezel, und wie man die bei uns Striezel genannten Schmalzgebäckteile dort nennt, hab ich nicht herausfinden können. Wahrscheinlich Krapfen...
Und weil ich von dort komme, habe ich noch heute (nach 25 Jahren!!!) Probleme in Berlin, mir beim Bäcker das Gewollte zu bestellen. Das Schlimme, mein Stammbäcker bietet Beides an (Krapfen und Pfannkuchen...ähh nee... Pfannkuchen und Eierkuchen...ähh ja..nee... genau!) und ich denke mir jedes mal, wenn ich davon was bestellen will "verdammt!".
 
Überhaupt hat das bayerisch-thüringische Küchensprachengewirr ja babylonische Ausmaße: Krapfen heißen dort Pfannkuchen, Pfannkuchen Eierkuchen, Stollen Striezel, und wie man die bei uns Striezel genannten Schmalzgebäckteile dort nennt, hab ich nicht herausfinden können. Wahrscheinlich Krapfen...

Da sieht man mal wieder, daß jene un-wirt-lichen Gegenden nur oberflächlich christinanisiert wurden. ;) Ich war vor einigen Jahren mit meiner Tochter in Thüringen wandern, und eines schönen Nachmittags trieb uns der Hunger in eine Bäckerei. Ich stellte schüchtern den Antrag auf Aushändigung von vier "Semmeln", und da gut aussehende Ausgezogene in der Vitrine lagen, fügte meine Tochter hinzu "und zwei von den Ausgezogenen bitte". Der Bäckerin klappte der Kinnladen herunter und sie rief über die Schulter in die Backstube "Erich komm mal, da sind zwee Bayern". Erst nach einigen semantischen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf sich herausstellte, daß uns keineswegs obszönerweise der Sinn nach zwei Entblößten (Bäckergesellen oder was auch immer) stand, wechselten die Ausgezogenen den Besitzer. Und sie haben beinnahe so geschmeckt, wie Ausgezogene halt schmecken müssen.

Aber bittschön, @Wastlsepp, wo in der Oberpfalz nennt man was "Striezel"? Schmellers Bayrisches Wörterbuch kennt das Wort nicht; es könnte sich also um einen östlichen Import handeln.
 
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können sie mir die Einreise nicht verweigern. Im schlimmsten Fall müsste ich die Sachen unter Aufsicht des Zolls am Flughafen entsorgen.
Bist du sicher, daß das schon alles ist?
Sie könnten dich sofort in Quarantäne stecken! Man erkennt an deinen Äußerungen zu Wein und Waffen, daß du dich während deines Aufenthaltes in Europa mit einer schlimmen Krankheit infiziert haben mußt, welche für den Bestand der amerikanischen Hochkultur eine ernste Bedrohung darstellt. Mit dem europäischen Anti-NRA-Virus darf man nicht spaßen!:dizzy:
 
Und was sind jetzt "Ausgezogene"? Aber Krapfen sind wirklich süße Gebäckteilchen in heißem Fett gebacken. Die kleine Form heißt dann Kräppelchen und gibt es auf dem Striezelmarkt. In Sachsen heißen Eierkuchen übrigens Plinsen. Beim Bäcker kann man dann auch mal genüsslich in einen Amerikaner beißen.
 
Amerikaner gibt es bei uns auch. Hier sind das diese oben flachen und mit Zuckerguß beschmierten Teile.
Ausgezogene sind Küchl, Knieküchle oder wie auch immer man sie nennen mag. Frittierte Hefeteig-Ufos mit Puderzucker drauf.
Striezel sind hier (im Schwandorfer Raum) längliche Schmalzgebäck-Teile. Man schlitzt sie in der Mitte und zieht dann ein Ende durch den Schlitz.
 
Letztes Jahr war dafür umso besser: hab noch immer getrocknete Krause Glucke hier.
dass man diese Riesenbiester trocknen kann, wusste ich noch nicht - ist schon Jahre her, dass ich eine krause Glucke im Wald gesehen hab.
Die panierten Lachsreizker musst du unbedingt mal ausprobieren, die schmecken herrlich (panierte Parasolhüte sind dagegen richtig langweilig) Und tatsächlich: Totentrompeten und Trompetenpfifferlinge hat´s bei uns massenhaft, erfreulicherweise auch viele Maronen, Rotfüße und Steinpilze.

Bzgl. thüringischer Gerichte: Thüringer Rotkrautwickel mit Pfifferlingen und Klößen ist klasse!
 
dass man diese Riesenbiester trocknen kann, wusste ich noch nicht - ist schon Jahre her, dass ich eine krause Glucke im Wald gesehen hab.
Die panierten Lachsreizker musst du unbedingt mal ausprobieren, die schmecken herrlich (panierte Parasolhüte sind dagegen richtig langweilig) Und tatsächlich: Totentrompeten und Trompetenpfifferlinge hat´s bei uns massenhaft, erfreulicherweise auch viele Maronen, Rotfüße und Steinpilze.

Bzgl. thüringischer Gerichte: Thüringer Rotkrautwickel mit Pfifferlingen und Klößen ist klasse!
Na das erklärt ja so manchen Post von dir hier, haste mal beim Pilzesammeln dann mal wieder danebengegriffen, das merkt man dann sofort, und du merkst es auch, dann gibts dafür von mir kein Like !
 

Mal auf das Thema zurückzukommen: Es gibt (sicherlich auch hier) jedemenge Menschen welche gern ein Flügel gehabt hätten, selbst wenn er stark reparaturbedürftig ist. In einem Klavierforum ein Video zu posten, in dem ein Flügel verbrannt wird, empfinde ich als eine absolute Geschmacklosigkeit!
LG
Alb
 
War aber glücklicherweise wahrscheinlich auch die letzte Geschmacklosigkeit, die Frau Hochschulpräsidentin hier gepostet hat. ;-)
 
Um auch wieder zurück zum Thema zu führen will ich hier den jüngeren Mitgliedern (die älteren kennen die Story) mitteilen das ich auch einen Heitzmannstutzflügel auf dem Gewissen habe. Der wurde jahrzehntelang nur als Blumentopfständer genutzt und die alte Dame die ihn besass hatte mit der Giesskanne auch kein besonderes Ziel mehr was dazu führte das er in einem wirklich unrettbaren Zustand war. Den hab ich anlässlich der Wohnungsräumung nach Vorwarnung der betroffenen Nachbarn vom dritten Stock direkt in einen unter dem Balkon passend geparkten Schrottcontainer geworfen. Verbrennung wär für mich aber nicht in Frage gekommen weil der Flügel da länger hätte leiden müssen. Klarstellen möchte ich auch das ich keine Abneigung gegen wiener Flügel habe denn die stabilen Rollen des Heitzmanns zieren seit damals die Füße meines Carl Dörr...;-)
 
Um auch wieder zurück zum Thema zu führen will ich hier den jüngeren Mitgliedern (die älteren kennen die Story) mitteilen das ich auch einen Heitzmannstutzflügel auf dem Gewissen habe. Der wurde jahrzehntelang nur als Blumentopfständer genutzt und die alte Dame die ihn besass hatte mit der Giesskanne auch kein besonderes Ziel mehr was dazu führte das er in einem wirklich unrettbaren Zustand war. Den hab ich anlässlich der Wohnungsräumung nach Vorwarnung der betroffenen Nachbarn vom dritten Stock direkt in einen unter dem Balkon passend geparkten Schrottcontainer geworfen. Verbrennung wär für mich aber nicht in Frage gekommen weil der Flügel da länger hätte leiden müssen. Klarstellen möchte ich auch das ich keine Abneigung gegen wiener Flügel habe denn die stabilen Rollen des Heitzmanns zieren seit damals die Füße meines Carl Dörr...;-)
das war nun wirklich erwähnenswert:super:ein geistiger Hochflug!:denken:
 
Um auch wieder zurück zum Thema zu führen will ich hier den jüngeren Mitgliedern (die älteren kennen die Story) mitteilen das ich auch einen Heitzmannstutzflügel auf dem Gewissen habe.... Verbrennung wär für mich aber nicht in Frage gekommen weil der Flügel da länger hätte leiden müssen.
Ich könnte sarkastisch sein und schreiben, wenn der Flügel schon Heizmann heisst, kann man ihn auch verheizen ! Aber ich will an den echten, den tiefen Kern deiner Aussage heran. Du verbrennst den Flügel nicht, weil er dann länger leiden muss. Das ist sehr anständig von dir, aber der Kern ist, du glaubst ganz fest daran, dass das Instr7ment eine Seele hat, und eine Vergangenheit, die ihm anhaftet, sehr gut ! Wenn der Flügel brennt, brennt auch der Vorbesitzer, brennst du, brennt die Musik im Klangholz, man kann die Notenblätter sehen wie sie sich langsam bräunlich verfärben, entsetzlich ! Wie lange wird es dauern, bis der Flügel wenigstens bewusstlos ist ? Oder meinst du, er kriegt alles mit, bis auch die Gussplatte geschmolzen ist ?
 
Natürlich. Was meinst Du wie der leidet. Bei professionellen Klavierentsorgern, wird das Instrument vor dem schlachten erst ein mal mit einer Handgranate betäubt.:bomb:
LG
Alb

Ich bin dafür, den Verband der Instrumentenschützer zu gründen. Ich meine wir sollten schon mindestens auf eine schmerzfreie Schlachtung bestehen. Und außerdem sollte man bei Hausinstrumenten schon auf eine artgerechte Haltung achten. Dafür machen wir unangemeldete Inspektionen. Ist die instrumentengerechte Haltung nicht erfüllt, wird das Instrument erstmal ins Instrumentenheim gebracht (ich würde für noch gut intakte Instrumente erstmal zur Einsparung diverser Mietkosten mein Haus zur Verfügung stellen, für die nicht mehr funktionstüchtigen können wir im Hof ein Zelt aufstellen.... damit wäre auch gleich für Freilauf gesorgt.). Am besten begutachten wir erstmal diverse Orgeln... unsere Nachbargemeinde darf ihre wohl gleich mal an mich abtreten :-D
 

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