Flügel und Raumakustik - Akustikvorhänge

Kref

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Hallo.

Ich weiß nicht genau, ob das in diesem Unterforum richtig aufgehoben ist, da es nicht um ein spezifisches Klavier aber immerhin um ein generelles Problem der akustischen Technik geht. Falls es einen besseren Ort gibt, verschiebt es bitte entsprechend.

Ich habe vor ein paar Tagen einen 195cm langen Langlauer Hoffmann-Flügel gekaut. Das Instrument ist noch nicht geliefert, das wird wohl noch an die zwei oder drei Wochen dauern. Ich habe aber angefangen, mein Wohnzimmer umzubauen.

Ich hänge unten zwei Panoramaaufnahmen an (seht mir die Unordnung nach, wie gesagt, ich bau gerade um). Das Instrument kommt in den offenen Bereich, in dem derzeit der braune Einzelsessel steht. In den Bereich kommt auch noch ein Teppich.

Wie ihr sehr ist der Raum sehr groß, sehr offen und recht kahl. Raufaser-Tapeten and Wänden und Decke und ein Fliesenboden (das übernächste Projekt wird ein Parettboden). Außerdem gibt es einen 130cm breiten Durchgang ins ebenfalls kahle Treppenhaus.

Entsprechend ist es extrem hallig in dem Raum, das Echo ist extrem. Das Digitalpiano kann ich eigentlich nur mit Kopfhörern spielen, so sehr rumpeln in der Ecke die Bässe und wenn man pfeift hallt es fast eine Sekunde lang hörbar nach.

Da nun einen Salonflügel, der durchaus laut spielen kann reinsetzen ist ein sicherer Weg in Richtung Unglücklichsein. Also habe ich angefangen, nach Schallabsorbern zu schauen. Angesichts der Größe des Raumes und der ansonsten spärlichen Raumbekleidung brauche ich allerdings eine gewaltige Menge an Absorbern, 15qm wäre wohl das Minimum, dazu dann noch ein paar Bassfallen in den Ecken. Und jetzt reden wir auf einmal über eine größere Investition und außerdem über ein optisch sehr auffälliges System.

Ich möchte eigentlich nicht zu viele von diesen monochromen Flächenpanelen an den Wänden hängen haben. Ein paar sehen sogar sehr hübsch aus, aber ich bräuchte zu viele.

Hat jemand Erfahrungen mit Akustikvorhängen? Ich denke an sowas hier: https://www.molton-markt.de/akustikstoffe/akustikvorhaenge/
Meine Überlegung: Damit könnte man erstens den Durchgang ins Treppenhaus schließen und außerdem in den Ecken der großen Wände Schals herabhängen lassen, die man bei Bedarf einfach zuzieht. Auch die Ecke, in der das Instrument stehen soll könnte man damit komplett auskleiden und sich so evtl. die Bassfalle sparen. Auch wenn die Vorhänge vielleicht nicht so hochabsorbierend wie die Panele sind haben Sie dennoch den Vorteil, dass man damit viel größere Flächen abdecken kann, das dürfte den technischen Nachteil ausgleiche, oder?

Falls jemand von Euch derartige Vorhänge im Einsatz hat, würde ich gerne die Erfahrungen damit hören. Helfen Sie ausreichend oder sind die Absorberpanele doch wirksamer?


Danke und Gruß
Thorsten

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Ich habe vor ein paar Tagen einen 195cm langen Langlauer Hoffmann-Flügel gekaut.
Und wie schmeckte er?:-D

Aber im Ernst, ich habe meinen Flügel in einem ähnlichen Raum und dazu ein heller Klang. Der Hall war auch schlimm. Ich habe einen dicken Teppich uner den Flügel gestellt, das hat Wunder gewirkt (neben neuen Schlafplatz für die Katze).

Ein weicher Flügel klingt im harten Raum besser. Ich weiss jetzt nicht wie der Hoffman tönt , aber ich würde warten, bis er im Raum steht.
 
Akustikvorhänge können eine enorme Wirkung haben. An meiner damaligen Musikhochschulen war in Überräumen häufig eine Wandseite mit einem Akustikvorhang abgehängt, die andere Wand kahl, Boden Parkett, die Decke aber auch mit Lochplatten abgehängt. Wenn einmal pro Semester oder Jahr die Vorhänge in der Wäscherei waren, war der Lärm der Flügel kaum auszuhalten - mit Vorhängen war es aber sehr angenehm.
 
Glückwunsch zum Flügel!!

Fliesenboden ist natürlich nicht gerade vorteilhaft, was die direkte Klangabstrahlung vom Flügel angeht.
Ich würde Dir empfehlen, einen dickfloorigen Teppich unter den Flügel zu legen. Wie MinimalPiano schon schreibt, ist das extrem wirksam und macht klanglich schon Vieles angenehmer.

Ich hatte bis vor kurzem neben meinem 186er Flügel noch ein 121er Klavier in meiner Wohnung stehen (Parkettboden).
Das wesentlich kleinere Klavier stand auf dem blanken Parkett direkt an der Wand und war im Klang viel knalliger und lauter als der große Flügel, der auf einem dicken Teppich steht.

Auch über eine weichere Intonation lässt sich einiges regeln und optimieren. Zu Akkustikvorhängen im Speziellen kann ich nicht viel sagen, damit kenne ich mich nicht aus. Ich würde mein Wohnzimmer damit aber auch nicht vollhängen wollen, denke ich.
 
Warum unnötig Geld ausgeben?
Ohropacks löst jedes Problem.
Man hört sein eigenes Geklimper, das spitze Geschrei der Ehefrau, usw. nicht mehr :super:
 
Hallo.

Danke erstmal. Das Instrument ist - wie ich finde - bereits recht weich. Martin hat ein Video davon bei Youtube hochgeladen:
View: https://www.youtube.com/watch?v=FOo_46fuhWI


Und so bleiben kann es keinesfalls. Wie gesagt komt ein Teppich unter das Instrument aber der Nachhall im Zimmer stört mich seit ich hier vor 5 Jahren eingezogen bin. Selbst bei Gesprächen fällt die Lautstärke unangenehm auf, das Digitalpiano geht nur mit Kopfhörer, Musik von der Stereoanlage nur relativ leise. Ich denke, ich werde es mal mit dem eh notwendigen Vorhang zum Treppenhaus und zwei Vorhängen im Wohnzimmer versuchen, einem hinter dem Instrument und einem an der Wand gegenüber.
 
Akustikvorhänge alleine werden vermutlich nicht ausreichen. Die dämmen vor allem die hohen Töne. Wenn man auch die mittleren und tiefen Töne dämmen möchte, müssen dickere Matten her. Ich habe es auch erst mit Teppich, Vorhängen etc. probiert, aber es bringt nicht sehr viel.

Ich habe in meinem Flügelzimmer die Wände und Decken mit Absorbern und Diffusoren gepflastert. Damit bekomme ich auch einen 2.12m Flügel in einem ansonsten recht kahlen 16qm Raum akustisch gebändigt. Es gibt zahlreiche Firmen in dem Bereich, die dir kostenlos einen Vorschlag machen, wie dein Raum am besten akustisch auszustatten ist, zum Beispiel Hofa Akustik oder MW Acoustics. Die 1000 Euro oder so die das kostet sind gut investiert.
 
Akustikvorhänge alleine werden vermutlich nicht ausreichen. Die dämmen vor allem die hohen Töne. Wenn man auch die mittleren und tiefen Töne dämmen möchte, müssen dickere Matten her. Ich habe es auch erst mit Teppich, Vorhängen etc. probiert, aber es bringt nicht sehr viel.

Ich habe in meinem Flügelzimmer die Wände und Decken mit Absorbern und Diffusoren gepflastert. Damit bekomme ich auch einen 2.12m Flügel in einem ansonsten recht kahlen 16qm Raum akustisch gebändigt. Es gibt zahlreiche Firmen in dem Bereich, die dir kostenlos einen Vorschlag machen, wie dein Raum am besten akustisch auszustatten ist, zum Beispiel Hofa Akustik oder MW Acoustics. Die 1000 Euro oder so die das kostet sind gut investiert.

Hi.

Ich hab schon vor zwei Tagen ne Anfrage bei Hofa gestellt aber ich störe mich mir am dem Gedanken, überall diese Kissen an den Wänden zu haben. Es ist immerhin nicht mein Musikzimmer sondern immer noch primär mein Wohnzimmer.
 
Ich habe vor ein paar Tagen einen 195cm langen Langlauer Hoffmann-Flügel gekaut.

Das ist sooo niedlich... :super: Sorry, aber: :lol::lol::lol:

Glückwunsch zum Flügel.

Ich habe einen in einer ähnlichen Wohnsituation stehen. Auch alles offen, Fliesen, reduzierte Einrichtung.

Der Flügel steht auf einem großen (!) Wollteppich. Kein Hall.
 

Hi.

Ich hab schon vor zwei Tagen ne Anfrage bei Hofa gestellt aber ich störe mich mir am dem Gedanken, überall diese Kissen an den Wänden zu haben. Es ist immerhin nicht mein Musikzimmer sondern immer noch primär mein Wohnzimmer.
Ja, das verstehe ich. Ich finde die Optik einigermassen erträglich wenn man die etwas teureren Akustikelemente nimmt, aber im Wohnzimmer ist es sicherlich gewöhnungsbedürftig.

Allerdings gibt es auch so manche Tricks um das ganze mehr zu verstecken. Beispielsweise könnte man auf eine Wand grossflächig Dämmstoff draufkleben und dann vor das ganze einen unauffälligen dünnen Stoff spannen (Wandbespannung, evt. tuts auch schon ein Vorhang der die Dämmstoffe verdeckt). Etwas ähnliches kann man mit abgehängten Decken machen.
 
Hallo.

Ich hab das ganze Thema nochmal durchdacht. Derzeit wird der Raum eh teilweise renoviert, ich könnte die Aufstellung also komplett ändern. Im Anhang ein Plan des Raumes. bislang war Seite 1 der Plan, aber auf Seite 2 ist nun mal eine alternative Aufstellung, die akustisch vielleicht besser wäre, weil der Flügel mehr im Raum und außerdem nicht mehr wandparallel steht.

Hier könnte man evtl. mit einer Bassfalle und ein paar Diffusoren schon einiges verbessern, vielleicht einem Absorber über dem Instrument wie pennacken das vor einigen JAhren hier mal sehr hübsch beschrieben hat https://www.clavio.de/threads/raumakustik-verbessern.11231/

Den wirklich guten Beitrag, dort verlinkte findet man übrigens heute auch noch unter folgendem Link: https://www.pianobuyer.com/Articles/Detail/ArticleId/184/HOW-TO-MAKE-A-PIANO-ROOM-SOUND-GRAND

Werde jetzt definitiv erstmal abwarten, bis das Instrument an ORt und Stelle steht und neige derzeit zur zweiten Lösung. Mal schauen, wie es wird.

Gruß
Thorsten
 

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Das Problem bei dir sind nicht die Wände. Es hallt zwischen Boden und Decke. Damit dürfte der Standort relativ wurscht sein.
 
Das Problem bei dir sind nicht die Wände. Es hallt zwischen Boden und Decke. Damit dürfte der Standort relativ wurscht sein.

Die Decke und der Boden sind sicher der größte Problemfaktor für den Nachhall. Da werde ich wahrscheilnich im Bereich des Instrumentes ein paar Absorber an die Decke bauen müssen.

Das andere größe Problem sind aber die Bassreflektionen in der Ecke. Das Digi-Piano kann nur mit Kopfhörern gespielt werden, denn in der Ecke, in der es steht wird der Bass sonst so unnatürlich laut dass er die Höhen komplett überdeckt. Das endet sofort wenn man das Digi in den Raum reinzieht, dass die Klaviatur dahin kommt, wo ich nun die Flügelklaviatur geplant habe. Eine oder zwei Bassfallen und ein paar Absorber an der Decke könnten helfen.
 
Klingt mehr nach einer Raummode. Also: in den Ecken hörst du den Baß verstärkt. Wenn du das Digi woanders hinstellst, sitzt du (Hörer) auch wonders.
 
Meiner Erfahrung nach sind Basstraps bei Klavieren nicht so wichtig, da man da nicht solche starken und tiefen Bässe wie in elektronischer Musik hat. Ich dachte auch erst ich bräuchte welche, aber normale Absorber und Diffusoren haben bei mir das Problem bereits gelöst.
 
Habe bei mir eine etwa 2 mal 1 Meter große Deckenfläche aus 10 cm Basotect mit Akustikstoff drüber gebaut.
Da sind auch Spots drin und indirekter Philips-Leuchtstreifen drundherum, eine Art Selbstbaulampen-Deckensegel ;)
Das hat viele Bässe weggefangen...das wirkt erstaunlich für ganzen Raum und nicht nur lokal drunter. War vorher zu hallig und Bässe standen dröhnten viel mehr. Aber ist immer eine sehr individuelle Geschichte.
Evtl. sind Bässe aus Punkt-Lautsprechern dafür auch anfälliger als Bässe von 1m^2 Resonanzboden.
 
Werde jetzt definitiv erstmal abwarten, bis das Instrument an ORt und Stelle steht

Vernünftig. ;-)

Bevor Du mit viel Geld & Aufwand in die Raumakustik steckst, versuch´s doch mal mit nem Teppich unter dem Flügel. Können probeweise auch hochflorige Badezimmermatten sein. Hauptsache der Schall knallt nicht auf den Fliesenboden.
 

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