Hier muss ich widersprechen:
Die modernen Wirbel haben ein Feingewinde mit gleichmäßiger Steigung.
Der Wirbel sitzt im Stimmstock wie die Schraube in einer Mutter.
Wird der Wirbel im Uhrzeigersinn gedreht, zieht er sich im gleichem Maße tiefer in den Stimmstock, wie er herauskommt, wenn er gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird.
Das ist richtig und kommt daher, dass die Gewindesteigung ungleichmäßiger und viel steiler ist und das Gewinde des Nagels bereits nach einer viertel Umdrehung nicht mehr in das Gewinde passt, das sich in das Holz gedrückt hat.
Drehe mal eine Schraube mit Zollgewinde durch eine metrische Mutter, das sitzt schön fest.
Der Feileneffekt beim Drehen und damit der Abtrag des Holzes ist bei diesen alten Stimmnägeln viel höher, gerade beim Umbesaiten, wenn man den Wirbel mehrere Umdrehungen herausdrehen muss.
Diese Stimmnägel waren nicht dazu gedacht, jemals wieder herausgedreht zu werden, daher auch die alte Bezeichnung Stimmnägel und nicht Stimmwirbel.
Der Halt im Holz ist umso besser, je rauer die Oberfläche und je steiler das Gewinde ist.
Ideal gegen Verdrehung gesichert wäre ein Wirbel mit Längsriefen.
Ich finde die neueren Wirbel mit gedrehtem Feingewinde (die es auch schon die letzten 100 Jahren gibt) in allen Punkten vorteilhafter.