Fingerfertigkeit - Tempo üben

  • Ersteller des Themas Ralph_hh
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Danke, das werde ich üben. :chr03:
 
Ich tu mich gerade schwer mit einer simplen F Dur Tonleiter abwärts über 1 1/2 Oktaven. Angefangen beim c. Zweimal umgreifen im schnellen Vorbeiflug. Zieltempo 112bpm Viertel - die Tonfolge sind 16tel. Was schnell klar wird, dieses Diagonale übergreifend Daumen zu Ringfinger was bei einem Andante noch super laeuft, läuft, funktioniert bei diesem Tempo nicht mehr, denn da hält der Daumen die restliche Hand quasi fest. Und genau da ist dann die Methode, das Tempo langsam zu steigern absolut untauglich, weil das langsame Bewegungsmuster schnell nicht funktioniert.
 
Ich tu mich gerade schwer mit einer simplen F Dur Tonleiter abwärts über 1 1/2 Oktaven..

Da solltest Du mal das Übergreifen gesondert üben und zwar runter und rauf mit einem Ton davor und einen danach. Also bei RH d-c-b-a mit 2-1-4-3. Ggf. in Schritten, die man so schnell wie möglich spielt, erst in 2er Stufen z.B. 2-1, dann 1-4, 4-3, dann in 3er Stufen usw.
 
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Bei so einem Lauf sollte man immer die Zielnote im Kopf haben, wo will ich hin, d.h. die letzte Note, wo der Lauf endet (hab ich mal so gelernt :-))
 
@Ralph_hh
Ich finde es toll, wie verständlich und konkret du den Sachverhalt beschrieben hast. So kann gezielt geantwortet werden und Forenmitglieder die mitlesen profitieren von den Fragen und den gezielten Antworten.
 
Ich tu mich gerade schwer mit einer simplen F Dur Tonleiter abwärts über 1 1/2 Oktaven. Angefangen beim c. Zweimal umgreifen im schnellen Vorbeiflug. Zieltempo 112bpm Viertel - die Tonfolge sind 16tel. Was schnell klar wird, dieses Diagonale übergreifend Daumen zu Ringfinger was bei einem Andante noch super laeuft, läuft, funktioniert bei diesem Tempo nicht mehr, denn da hält der Daumen die restliche Hand quasi fest. Und genau da ist dann die Methode, das Tempo langsam zu steigern absolut untauglich, weil das langsame Bewegungsmuster schnell nicht funktioniert.
Da geht's doch schon los!

Du schreibst nicht, wie die Tonleiter genau rhythmisch eingeordnet ist, dabei wäre genau das sehr entscheidend!

Du fängst die Sechzehntel auf dem Schlag an zu spielen? Dann kämst Du (sofern die 1,5 Oktaven heißen "vom C bis zum F") beim letzten Ton F auf der vierten Sechzehntel raus - ist das das, was Du vorhast?? Und fühlst Du das als "vorgezogenen" Ton??

Oder fängst Du mit dem ersten Ton auf der 2.Sechzehntel an, so dass der letzte Ton auf dem Schlag landet?

Generell sollte man solche Übungen zunächst immer rhythmisch so einteilen, dass auf dem Schlag begonnen und auf dem Schlag beendet wird. Alles andere ist dann gewissermaßen schon "Aufbaustufe". Also ist C bis F als Abschnitt zu wählen zunächst mal methodisch unklug.
 
12 Stück 16tel, los geht es auf den Schlag, einen ganzen 3/4 Takt lang. Takt 14, 5 Burgmüller Etüde.
Landen mit Betonung tu ich dann eher auf dem nächsten Taktanfang, das d'.
 
Da solltest Du mal das Übergreifen gesondert üben und zwar runter und rauf mit einem Ton davor und einen danach. Also bei RH d-c-b-a mit 2-1-4-3. Ggf. in Schritten, die man so schnell wie möglich spielt, erst in 2er Stufen z.B. 2-1, dann 1-4, 4-3, dann in 3er Stufen usw.
Da das wieder ein komplett anderer Fingersatz wäre, macht das glaube ich nicht viel Sinn.
 
Ich kenne Deinen Fingersatz nicht und bin vom Fingersatz der f Dur für die RH ausgegangen. Du kannst das gleiche natürlich ebenso mit Deinem Fingersatz durchziehen. Wichtig ist, daß, nachdem Du den Daumenübergang flüssig beherrscht, diese Stufenübungen so schnell wie möglich übst, gerade so als ob Du einen Triller spielen wolltest. Durchaus auch mal in Staccato, damit du den schnellen Absprung von der Taste übst
 
Bei Burgmüller 5 -Innocence- ist ab Takt 14 für die rechte Hand exakt der Fingersatz für f Dur angegeben mit der kleinen Ausnahme, daß Du das erste c mit 5 beginnst, beim Daumenübersatz bist Du im Fingersatz der f Dur Tonleiter. Also sind meine o.g. Angaben genau richtig :-)

Ich würde diesen Lauf zum Tempo steigern in 3 Blöcken einzeln üben, gerade so wie sie notiert sind. Und dann jeden einzelnen Block über die o.g. Stufen mit Tempo üben. Und zu guter letzt die Übergänge der Blöcke in die Stufen einbeziehen.

PS: Ich hab das letzten Juni gespielt

Inno 14.jpg
 
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Bei Burgmüller 5 -Innocence- ist ab Takt 14 für die rechte Hand exakt der Fingersatz für f Dur angegeben mit der kleinen Ausnahme, daß Du das erste c mit 5 beginnst, beim Daumenübersatz bist Du im Fingersatz der f Dur Tonleiter. Also sind meine o.g. Angaben genau richtig :-)
Weiter oben schreibst du was komplett anderes...???

Ich würde diesen Lauf zum Tempo steigern in 3 Blöcken einzeln üben, gerade so wie sie notiert sind. Und dann jeden einzelnen Block über die o.g. Stufen mit Tempo üben. Und zu guter letzt die Übergänge der Blöcke in die Stufen einbeziehen.
Den Anhang 32233 betrachten
Das ist eigentlich genau das, was nicht klappt. Die drei Blöcke einzeln sind ja nun kein Problem, wenn die Hand an der Stelle steht und die Finger klappern da ihre vier Noten runter. Das ist ein völlig anderer Bewegungsablauf, als wenn die Hand da von rechts nach links gleitet um alle zwölf Noten im Tempo zu spielen, um eben an den Übergängen keinen Übergang zu hören....
 
.... das d ist im Fluß zum schwierigeren Daumenübergang (d-c-b-a, 2-1-4-3) und den solltest Du ja gesondert üben, und wenn der paßt, dann die Stufen der Blöcke und Stufen mit den Verbindungen der Blöcke. Das war mein Vorschlag. Jeden Tag ne Stunde damit verbringen, hast Du es in 3 Tagen geschafft, der Lauf ist nicht so schwierig. Und lasse Dich nicht von der Tempoangabe 112 bpm für die Viertelnote irritieren. Versuch einfach Tempo zu machen über die genannten Methoden.

Weiter oben wußte ich nur f Dur und nicht Burgmüller 5
 
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Was schnell klar wird, dieses Diagonale übergreifend Daumen zu Ringfinger was bei einem Andante noch super laeuft, läuft, funktioniert bei diesem Tempo nicht mehr, denn da hält der Daumen die restliche Hand quasi fest

Reden wir hier von Ferdinands Bildchen?

Ich glaube, dass du etwas mechanisch nicht richtig machst, die von dir beschriebene Behinderung kann ich zwar nachvollziehen, aber nicht bestätigen.
 
Sehr richtig erkannt! Und was schließt du daraus?
Dass ich nicht die 5 Noten fertig spiele, die die eine Hand da gerade mit allen Fingern spielt und erst danach die Hand ruckartig bewege, was zu Hektik und einer hörbaren Pause führt sondern das ganze in einer flüssigen Armbewegung mache, bei der die Finger im vorbeifliegen die Taste antippen, ohne da lange zu verweilen. Die Taste schnell wieder loslassen.
 
Das Entscheidende ist, dass der Daumenuntersatz bzw. der Fingerübersatz, den man im langsamen Tempo mal mühsam erlernt hat - und der dort auch seine Berechtigung hat - im schnellen Tempo nicht funktioniert. Man braucht für schnelle Skalen andere Bewegungen als für langsame; aus diesem Grund wird man bei allmählicher Temposteigerung mit hoher Wahrscheinlichkeit an eine Grenze stoßen, ab der man nicht mehr weiter kommt.

Was mir *) in solchen Fällen manchmal geholfen hat, ist eine Übung, bei der ich die Passagen zunächst in einer Lage rasend schnell übe - also viel schneller als das Zieltempo. Du könntest zunächst das hier üben:

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Wenn das klappt (und zwar deutlich schneller als das Zieltempo!), dann kannst du jeweils eine Versetzung einbauen - also diese beiden Varianten üben. Immer schnell, das ist wichtig, damit du nicht in alte Muster zurückfällst. Stelle dir zunächst die gesamte Bewegung vor und beginne dann, ohne die Hand vorher auf die Tasten zu legen, quasi aus einem Schwung heraus, der die Bewegung einleitet. Das ist etwas schwierig zu beschreiben, ich bin auch kein KL, der darin geübt ist, anderen elementare Dinge beizubringen - aber dein Lehrer sollte das vormachen können:

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Du wirst feststellen, dass der Übersatz praktisch nicht mehr stattfindet und durch einen kleinen Handgelenksschwung ersetzt wird, der die Abwärtsbewegung des Armes unterstützt. Wenn beide Varianten gut klappen, übe die komplette Figur im Original. Aber auch hier: sofort schnell! Wenn Fehler passieren, ist das nicht schlimm; wichtig ist, dass du ein Gefühl dafür bekommst, dass die gesamte Figur nur aus einer einzigen Schwungbewegung besteht. Wenn das zu schwierig ist, kannst du die Figuren erstmal rückwärts additiv üben, d.h., nicht auf ZZ. 1 des Taktes anzufangen, sondern auf ZZ. 3, dann auf ZZ.2. Das hat den Vorteil, dass sich Arm und Hand "merken", wo sie letztendlich hin müssen.

*) Die Betonung liegt darauf, dass mir solche Übungen geholfen haben. Ob du davon profitierst, ist damit nicht gesagt. Eventuell musst du dir andere Herangehensweisen überlegen. Ein weitere wäre es, den Daumen auszulassen - das eliminiert deine einstudierte Bremse und erzwingt quasi den kleinen Handgelenksschwung, der in schnellen Passagen benötigt wird:

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Vielen Dank, werd ich definitiv mal ausprobieren!
 
Noch eine Ergänzung: Da die Figur im Original in einer hohen Lage zu spielen ist, solltest du darauf achten, dass der Ellbogen sich in einer etwas erhöhten Position befindet. Ansonsten klappt der Handgelenksschwung nicht. Der Ellbogen muss ruhig geführt sein und darf keine ruckartige Bewegung machen. Im Prinzip sollte er sich während der gesamten Spielfigur immer auf derselben Höhe befinden.
 
Mick, vielen herzlichen Dank - ich gebe ganz offen zu, dass ich diese Übeart "in einer Lage" bis jetzt gar nicht auf dem Schirm hatte! Werde ich auschecken, klingt vielversprechend!
 

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