Falsches lernen durch Piano App

Wenn ich dem Wortlaut folge:Klimpern= gedankenlos, stümperhaft auf einem Instrument spielen,
dann kann man sich jetzt weiterfragen,

wie weit kann ich gedankenlos beim Klavierspiel sein. Was ist stümperhaft, wäre die nächste Frage, wenn man im Anfängerstadium sein bestes gibt, ist nicht stümperhaft,auch wenn es noch nicht gut klingt.

2. Helle metallische Klänge erzeugen ist das was klimpern, auch bedeutet, also die Gestaltung eines Stückes fehlt , ist also beim Klimpern nicht dabei.

Die Frage des Threads war ja auch nicht, ob man nicht klimpern kann oder sich mal nicht anstrengen muss,

sondern wie weit bringt man es mit Hilfe eine app, wie weit mit nem Lehrer.

Klimpern ist halt abwertend , Klavierspielen was anderes.
 
Ich habe mein Klavierspielen als Anfänger als Klimpern bezeichnet im Vergleich zu dem (für mich) hoch komplexen Stück das der User einstellte. Da ich solche Stücke sicher nicht mehr lernen werde, egal ob mit oder ohne Lehrer.
 
Muß man sich beim Spielen etwa immer anstrengen und kasteien ?
Natürlich. Nur das ernsthafte Spiel zählt. Klassik ist seriös und bedeutungsschwer. Spaß findet woanders statt. Das muss der Klavierspieler fühlen. Bach, Mozart, Liszt, das sind die Männer, die die Latte geschmiedet haben, die es verantwortungsvoll zu überwinden gilt.

So 'mal eben den Yankee Doodel oder die Ballade von diesem grausligen Kitschfranzosen zu dudeln, zeugt nicht von ernsthaftem Kunstbemühen.

CW
 
Also ich finde schon auch, Musik machen - egal auf welchem Niveau ist vielleicht besser als gar keine Musik machen...
Aber vielleicht mal ein anderes Beispiel: ich habe mir als Jugendliche Gitarre spielen selbst beigebracht. Als ich dann endlich doch Unterricht genommen habe, ist mir zum ersten Mal klar geworden, worum es bei Musik eigentlich geht, weil mich ein echter Musiker dafür sensibilisiert hat. Es wäre für mich sehr schade gewesen, wenn ich das nie erfahren hätte. Von der Umsetzung bin ich vielleicht immer noch meilenweit entfernt, aber mir wäre eine ganze Welt entgangen.
Ich bin jedesmal wieder wahnsinnig beeindruckt, wenn meine KL mir eine Passage vorspielt. Diese Erfahrung ist das Geld wert, auch wenn ich es nie auf dieses Niveau schaffen werde. Wenn mir Simply Piano eine Passage vorspielt, ist das Gequäke eigentlich eine Zumutung für die Ohren. Ich kann daraus leider auf keinen Fall lernen, wie ich aus Tönen Musik mache. Ich brauche dazu Anleitung. Da reicht mir auch ein gut gespieltes Youtubevideo als Vorbild nicht, weil ich in der Regel erst mit der Nase drauf gestoßen werden muss, was ich jetzt konkret tun kann, um das selbst besser hinzukriegen.

Bleibt zu hoffen, dass das Gequäke nicht zum neuen musikalischen Standard wird, weil immer mehr Leute finden, das reicht ja...
 
Ich habe nach meiner Rückkehr ins Klavierspiel auf recht dünner Grundlage (ein paar Wochen bis Monate Einführungsunterricht in der Kindheit) fünf Jahre als Autodidakt gearbeitet, bevor ich diese Lebensphase mit einem Jahr Klavierunterricht abgeschlossen habe (statt mir einen Flügel zu kaufen).

Am Anfang dieser fünf Jahre habe ich erstmal flüssig Noten lesen gelernt und danach so gut es ging mit dem Gehör gearbeitet, um das umzusetzen, was ich im Text erkannt habe. Unter anderem den Gebrauch des Pedals mußte ich mir komplett selbst beibringen. Ich habe aber niemals irgendwelche Apps benutzt. Im Gegenteil, selbst irgendwelche PC-Software zur digitalen (Klavier-)Klangerzeugung landete irgendwann in der Ecke.
 
Da ich solche Stücke sicher nicht mehr lernen werde, egal ob mit oder ohne Lehrer.
Das kann man nie wissen, ohne es ernsthaft versucht zu haben! Da aber der Weg das Ziel ist, dient es der Motivation wenig, nur auf das Unerreichbare zu schauen (und dann gleich zu resignieren). Dann war es wohl auch nix mit der "Liebe zur Musik".
 
Im Moment erfreu ich mich einfach an meinen kleinen Fortschritten. Natürlich habe ich Ziele, liegen aber nicht in dem Hier ausgegebenen Korridor. Ich werde sehen wie weit es geht. Vielleicht habe ich auch Lust mir mal ein Lehrer zu nehmen, keine Ahnung. Beim Singen hatte ich auch plötzlich Lust mir einen Lehrer zu nehmen.
Die Zeit geht nun mal weiter. Die Möglichkeiten haben Sich durch die Apps erweitert. Ohne die hätte ich noch mal mit Klavierspielen angefangen.
Das Schwarz weiß denken ist gerade im digitalen Bereich recht verbreitet.
 
Rechtschreib-App ist Segen und Fluch zugleich, ich kann Dir sagen......:030:
 
Das Schwarz weiß denken ist gerade im digitalen Bereich recht verbreitet.
Hihihi, bei Klavierspielern ist das Schwarz-Weiß-Denken sogar ganz besonders verbreitet .. :lol:
Jedenfalls toll, dass du jetzt auch zu den Klavierspielern gehörst! Mit oder ohne App/Lehrer! Berichte doch gern weiter über deine Fortschritte und Erfahrungen. Vielleicht magst du ja nochmal einen Schritt über die App zum Onlinekurs machen. Da gibts recht gute (zB von Franz Titscher). Da ist man dann schon wieder qualitativ ein ganzes Stück weiter...
 

Interessant finde ich die Information, dass man beim Singen Gesangsunterricht nimmt, oder (eher) den Hang / Drang verspürt ihn zu nehmen und beim Klavier denkt: "jo läuft".

Somit ist Klavier spielen eher so etwas wie "Fahrrad" oder ein "Rasentrimmer" , oder ein "Grill". Ein Instrument -> Baumarkt -> heim -> Nachbar zeigen (wie´s läuft)

Beim "falschen Singen" kriegt man die Grenzen vom Körper schnell aufgezeigt. Blöd, dass es beim "Klimpern" keine Begleiterscheinungen gibt, die der Laie / die App als seine / ihre Grenzen erkennen kann.

Ich möchte niemandem das Spielen mit "welchem Hilfsmittel auch immer" madig machen, dennoch kämpft man allenthalben gegen Windmühlen und stößt allenorts auf taube Ohren und stumme Seelen.

Ungeachtet dessen, wäre ich auch über eine Dokumentation des Fortschritts froh.
 
Die Vermutungen über meine Gründe laufen leider ins leere. Beim Singen stimme ich ja noch zu. Klavierspielen wollte ich als Kind, meine Eltern konnten es mir nicht ermöglichen. Jetzt habe ich selber Kinder und die haben Klavierunterricht. Ich habe also ein Klavier, hätte mich aber nicht getraut in meinem alter als Anfänger zu einen Klavierlehrer zu gehen. Also habe ich mir die App besorgt und meine ersten Schritte gemacht. Meine Kinder können mir natürlich auch oft weiterhelfen.
Jetzt werde ich erstmal gucken wo ich stehe, wenn ich die App durchgearbeitet habe.
Wie es weiter geht entscheide ich dann.
 
hätte mich aber nicht getraut in meinem alter als Anfänger zu einen Klavierlehrer zu gehen

Warum nicht, was hat das Alter mit Lehrer ja oder nein zu tun? Ich bin vor genau einem Jahr mit 52 Jahren mit Klavierunterricht angefangen. Und nein, ich musste nicht mit Kinderliedern anfangen.
Meinen ersten Gesangsunterricht hatte ich auch erst mit Mitte Vierzig.

Für Unterricht gibt es keine Höchstaltersbeschränkungen.
 
Natürlich gibt es keine Altersobergrenze. Ich wollte sehen ob ich das überhaupt noch hin bekomme. Ich brauch ja schon etwas länger zum lernen. Da mach ich mich nicht erstmal beim Klavierlehrer zum Eddel.
 
Cool, dass du es gewagt hast! Ich hoffe, es macht dir noch viel Freude! :musik064:
 
Was du probieren kannst sind die Anfängerkurse von Fanny Engelhard.
Mit ihren Videos und Tutorials habe ich schon 2 Stücke vollendet die ich allerdings vorher mit meiner KL angefangen hatte.
Zur Zeit bin ich auch ohne KL.
 

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