Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ob das Rätsel wirklich so leicht ist? Ich weiß nicht so recht...! Aufgrund dieser Vorgaben bietet sich folgende Kombination an: Bei Stichworten wie Anti-Cäcilianismus und bayerischen Katholizismus denke ich sofort an Josef Rheinberger, unter dessen Schülern befand sich der Deutsch-Italiener Ermanno Wolf-Ferrari, dessen orchestrales und musiktheatralisches Schaffen im Mittelpunkt seines Lebenswerks steht, zu dem auch die sehr schöne Kammersinfonie op. 8 zählt. Dabei hat er einiges mehr geschrieben: Vor vielen Jahren habe ich mit einem Bassisten einige Lieder von ihm aufgeführt und aufgenommen - und es gibt von ihm sechs "leichte Stücke" für Klavier, die ich allerdings nicht kenne. Sind diese gemeint - oder etwas ganz anderes, fragt

mit LG Rheinkultur

Na, es war also doch sehr leicht! Ja, die pezzi facili waren gemeint. Und die "sehr schöne Kammersinfonie", die ich bislang nicht kenne (hab sie heute Mittag zufällig in der Buchhandlung liegen sehen), wird mir heute den Abend versüßen.

Schöne Grüße - und weiter mit Rheinkultur!

Friedrich
 
Vielen Dank für die kompetente Aushilfe. Ich war in Lyon auf DR und mußte abends noch ausgiebig lokale Spezialitäten genießen. Es hätte schlimmer kommen können, auch wenn Andouillette nicht jedermanns Geschmack ist. Meiner war es.
 
Vielen Dank für die kompetente Aushilfe. Ich war in Lyon auf DR und mußte abends noch ausgiebig lokale Spezialitäten genießen. Es hätte schlimmer kommen können, auch wenn Andouillette nicht jedermanns Geschmack ist. Meiner war es.

Empfehle: Eichsfelder FeldKieker / manche sagen: FeldGieker( meine Mum hat aber im Krieg dort gewohnt, und weiß wie das genannt wird..) Birnenform, in der Kälberblase) - zum möglicherweise Geschmack-Neutralisieren UND OPTIMIEREN ;) ...sie muss abgehangen und GRAU sein...!!! Dann ist sie am besten! => Hannover Markthalle => Mikolaj...!!! Oder son Typ aus Duderstadt, bitte Web-check! Bestellen. Vor allem zu Weihnachten geil.

Eichsfelder => vollgeil! Aber nicht die STRACKE !!! ;) Und nicht einfach "Eichsfelder" ( ohne Wort-Zusatz) beim Schlachter holen - das ist MUMMELPITZ. Sie WOLLEN alle - aber KÖNNEN nicht.

LG, Olli ;)
 
Tut's nicht einfach auch ne Weißwurst? Die sind hier in München wirklich spitze!

Gute Nacht, Mick.
 
Das glaubt Ihr nur so. Eine gescheite bayr. Weisswust gibt es in ganz München nicht.

Gruesse aus dem innerbayerischen Weisswurst-Dorado.
 
Andouillette ist schon besonders. Die Eichsfelder kenne ich nicht, aber die scheint mir so ähnlich wie die Waldecker Ahle Worscht zu sein, also aus Schweinefleisch, lange luftgetrocknet mit leckeren Gewürzen. Andouillete besteht aus dem, was der Engländer chitterlings nennt, gesprochen chillings. Nämlich Schweinedärmen. Grob geschnitten in Darm, also Darm in Darm. Der Wikipedia-Eintrag ist mißverständlich, die Lyoner Andouillette hat nämlich sehr wohl grob geschnittene Stücke, eigentlich nur solche. Im französischen Eintrag findet sich auch ein Bild davon, dessen Authentizität ich ausdrücklich bestätige.
Aber ich glaube, ich weiche vom Thema ab!
 
Aber ich glaube, ich weiche vom Thema ab!
Das könnte schon sein - und nun habe ich die nicht ganz einfache Aufgabe, den Übergang von Eichsfelder Wurstspezialitäten zur nächsten Rätselfrage zu gestalten. Was der Jubilar des laufenden Jahres mit dem "Ring, der nie gelungen"-Gesamtkunstwerk von mitteldeutschen Speisen und Getränken gehalten hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Deshalb halte ich mich lieber an das, was mir etwas bekannter vorkommt.

Das gewisse "Was" ist der ominöse "Tristan-Akkord", der eigentlich gar kein Akkord als solches ist: Eine sekundspannungsgeladene Linienführung mit drei unterlegten auflösungsbedürftigen Tönen, die durch das gleichzeitige Erklingen zum Akkord werden. Beliebt ist die Suche nach der Verwendung dieses Akkords bei anderen Komponisten, vor allem, indem man ihn dann auch schon mal einfach aus dem Zusammenhang herausnimmt und isoliert betrachtet: Louis Spohr's TRISTAN CHORD 1804-05.mpg - auch hier gelangt Spohr durch Tiefalterierung von Akkordtönen und Vorhalte zu einem Resultat, das so mancher als Vorwegnahme dieses Phänomens einschätzt. Unter den aufgelisteten Beispielen befinden sich auch Kompositionen für Tasteninstrumente.

Den Tristan-Akkord in Geschichte und Gegenwart erforschen könnte man in Publikationen wie dieser: http://www.chameleongroup.org.uk/research/The_Tristan_Chord_in_Context.pdf

Und damit komme ich zur Frage aller Fragen. Auch im 20. Jahrhundert begegnet einem dieser Akkord immer wieder, zum Beispiel in Schönbergs monumentalen "Gurreliedern". Ein an Zitaten reiches Werk kombiniert den Beginn des "Tristan"-Vorspiels mit einem der des öfteren erwähnten Vorläuferstücke, in dem der symbolträchtige Akkord auch Verwendung findet. Welche Komposition meine ich und welches Vorläuferstück wird zitiert?

Fragende Grüße an alle von
Rheinkultur

P.S.: Tante Wikipedia weiß die Lösung nicht, obwohl dem Tristan-Akkord ein eigener Artikel gewidmet ist...!
 
Nicht so fixiert auf die schnöde Eichsfelder Worscht. Chuck Norris ißt Andouillette LOL

Vielen Dank für die Links, da gibt es interessante Sachen zu hören. Louis Spohr konnte offenbar auch schöne Musik schreiben.

Bei der ganzen Forscherei ist mir dieser Artikel über den Tristanakkord bei Hanns Eisler in die Hände gefallen. Sehr schön.

Ohne in Gefahr zu kommen, in meinem allmählich erschöpften Vorrat an Ratbarem suchen zu müssen folgender Ausschnitt:

Screen%20shot%202013-07-11%20at%2022.53.08.png


Was es nicht alles gibt!
 
Noch keine Idee? Es handelt sich um eine Ballettmusik!

LG von Rheinkultur
 
Noch etwas zum Präzisieren: Grundlage des Werkes sind Zitate und Bruchstücke vieler fremder und eigener Werke. Von Wagner werden im Verlaufe der Komposition auch andere Stücke wieder aufgegriffen und verfremdet, beispielsweise das "Siegfried-Idyll" und der "Walkürenritt".

Fragende Grüße von Rheinkultur
 

Nicht vielleicht, sondern bestimmt. Das Doppelzitat erscheint schon frühzeitig, bei 00:33. Das Zitat aus dem Tristan-Vorspiel wird kombiniert mit den Klavierakkorden aus dem Kopfsatz von Beethovens op. 31/3. Vermutlich ist mir also wieder einmal ein ziemlich googlephobes Rätsel gelungen...!

Mick darf fortsetzen, wenn er möchte (Glückwunsch zur Wiederbelebung der Wagner-Fantasie inklusive).

LG von Rheinkultur
 
Gesucht wird ein Klavierstück, das eigentlich kein Klavierstück ist, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Obwohl - am Ende sind es sogar mehrere Klavier-Stücke :D
Das gesuchte Opus wurde 1972 uraufgeführt und seitdem mehrmals wiederholt, in den letzten Jahren hat sich dann eine richtige Tradition etabliert - seit 2006 gibt es jedes Jahr eine Aufführung - immer am gleichen Ort, der an der amerikanischen Ostküste liegt.

Da bald Ferien sind: Auch das gesuchte Werk hat in gewisser Weise mit Ferien zu tun.

Und noch eine kleine Hilfe: Da ich gestern erfahren habe, dass ich demnächst die erste Brahms-Sonate mit einer in jeder Hinsicht traumhaften jungen Geigerin spielen darf, bin ich heute sehr übermütig - auch, was dieses Rätsel angeht...
 
Auf die Gefahr hin, wieder ein Stück suchen zu müssen:

ich glaube, du meinst die vielen Stücke, die von dem Klavier übrig bleiben, nachdem es beim Baker House Piano Drop den Kräften der Gravitation überlassen blieb, bevor sich Isaac Newton per F=m*a final ins Gedächtnis bringt.

Piano Drops | Baker House - The Historical Collection

Insofern sind wir nicht OT.

Papp

P.S. wenn das richtig ist, war das eins der besten Rätsel seit dem 17. Februar
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, genau das meinte ich. Gut geraten, obwohl das Stück ein wenig "akademisch" komponiert ist ...

Hier ist noch ein Zeitungsbericht über die Wiederaufnahme 2012 mit einem Video. Da waren sogar zwei Klaviere beteiligt. :D:D:D:D
 
Vielen Dank noch einmal für den Roi Ubu. Ich habe das Stück früher mehrfach im Radio gehört und fand es immer toll, aber es war aus meiner unmittelbaren Wahrnehmung verschwunden. Jetzt ist es wieder da, und das ist gut so.

Jetzt muß ich wieder ein Rätsel stellen. Irgendwie fällt mir kein Klavierstück mehr ein, darum die Frage nach meinem Lieblingsstück eines Mainstreamkomponisten, eins in meinen persönlichen Top Ten. Es ist ein komplettes Orchester dabei. Das Thema besteht im Wesentlichen am Anfang aus einem Ton, 13 Mal, wenn ich richtig gezählt habe, oder nur 12, wenn man die Oberstimme des für einen Satz dieser Gattung extrem ungewöhnlichen Anfangsakkords nicht mitrechnet. Ungewöhnlich ist der Akkord in der Zeit nicht im Geringsten, aber am Anfang schon!

Leichtes Rätsel, oder? Und schon wieder daktylisch.

Papp
 
Irgendwie fällt mir kein Klavierstück mehr ein, darum die Frage nach meinem Lieblingsstück eines Mainstreamkomponisten, eins in meinen persönlichen Top Ten. Es ist ein komplettes Orchester dabei. Das Thema besteht im Wesentlichen am Anfang aus einem Ton, 13 Mal, wenn ich richtig gezählt habe, oder nur 12, wenn man die Oberstimme des für einen Satz dieser Gattung extrem ungewöhnlichen Anfangsakkords nicht mitrechnet. Ungewöhnlich ist der Akkord in der Zeit nicht im Geringsten, aber am Anfang schon!
Meinst Du Mozarts Sinfonie A-Dur KV 201? Beginnt zweistimmig imitatorisch auf der Terz in der Unterstimme und das thematische Material ist so ziemlich eintönig... .
Gewissermaßen die "One Note Samba" des 18. Jahrhunderts?;)

LG von Rheinkultur
 

Zurück
Top Bottom