Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

richtig, Schluckspecht Regers monströse "Donauwalzerimprovisation" :):) (es gibt sie von Volodos gespielt auf CD)
Rheinkultur ist mit dem nächsten Rätsel dran.
Reger soll das Stück 1898, also noch zu Lebzeiten des Walzerkönigs, geschrieben haben. Dieser scheint aber von dem Versuch, Liszt hinsichtlich der geforderten Virtuosität übertreffen zu wollen, nichts erfahren zu haben. Aus der Feder Regers gibt es interessantere Aufgaben für Pianisten, also Kompositionen, in denen Aufwand und künstlerisches Resultat in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen.

Ansonsten überlege ich mir jetzt etwas "Ernsthaftes" zum Erraten... .
 
Ansonsten überlege ich mir jetzt etwas "Ernsthaftes" zum Erraten... .
Ein besonders romantisch klingender Werktitel hat es mir angetan, nämlich die "Lieder ohne Worte", die einst Mendelssohn-Bartholdy in stattlichen acht Heften zu Papier gebracht hat. Musikalisierte Sprachbilder also, ohne dass eine ausformulierte Vorlage mit Tönen ausgedrückt wird - vielleicht mit Griegs "Lyrischen Stücken" vergleichbar, die ebenfalls in seinem Klavierwerk eine zentrale Position einnehmen, obgleich er noch einiges mehr komponiert hat. Czerny, Tschaikowsky und Fauré haben in der Folgezeit dieses Sujet einer "absoluten Musik", die eigentlich keine ist (oder doch?), aufgegriffen. Die mit der Malerei vergleichbare Praxis, Werken die Bezeichnung "Ohne Titel" mit auf den Weg zu geben, haben sogar noch lebende Komponisten der Jetztzeit nicht aufgegeben: Panayotis Terzakis sings Dimitri Terzakis (Cassandra's Prophecy- Songs Without Words) (wer sagt, dass die Stücke immer für Klavier geschrieben sein müssen? Komponist und Interpret sind übrigens meines Wissens nach nicht miteinander verwandt.)

Ein anderer Komponist der Gegenwart hat für seine Komposition als musikalisches Material den Klavierklang benutzt. Allerdings ist das Stück nicht live realisierbar, woran das wohl liegen mag? Auch wenn es um "Lieder ohne Worte" geht, bezieht sich der Komponist auf bestimmte lyrische Vorlagen. Nun also die Frage aller Fragen: Welcher noch lebende Komponist ist gesucht?

LG von Rheinkultur
 
Noch keine Idee zu den modernen "Liedern ohne Worte"? Der Komponist hat viele Jahre an einer großen deutschen Musikhochschule (nicht nur) als Kompositionslehrer gewirkt. Dieser Umstand dürfte die zur Verfügung stehende Auswahl schon stark einschränken...!

LG von Rheinkultur
 
Lieder ohne Worte für Tonband von Wolfgang Hufschmidt? Nicht, dass ich die kenne - ich hab das nur anhand Deiner Hinweise "ergoogelt".

Gruß, Mick
 
Lieder ohne Worte für Tonband von Wolfgang Hufschmidt? Nicht, dass ich die kenne - ich hab das nur anhand Deiner Hinweise "ergoogelt".
Richtig geraten - und erste Eindrücke gibt es hier, auch ohne die CD bestellen zu müssen: Portrait Wolfgang Hufschmidt
Seiner Tonbandkomposition aus Klavierklängen hat der ehemalige Rektor der Folkwang-Hochschule Essen Verse von Bertolt Brecht unterlegt, ohne diese freilich zu vertonen. Auch mit Günter Grass hat Hufschmidt mehrfach zusammengearbeitet. Von Haus aus stammt er übrigens aus der evangelischen Kirchenmusik.

Solltest Du neben dem Auswendiglernen von Wagners Halbstundenbrecher noch Zeit für ein "ernsthaftes" Rätsel finden, würden sich hier sicherlich viele freuen.

LG von Rheinkultur
 
In Anbetracht der Tatsache, dass die Wagner-Fantasie inzwischen schon ganz gut läuft, hier eine neue Aufgabe:

Das gesuchte Werk ist das vielleicht Berühmteste des Komponisten. Trotzdem wurde es bisher meines Wissens nur viermal aufgeführt. Grund dafür ist der enorme Aufwand, den eine Aufführung erfordert - obwohl nur vier Musiker daran beteiligt sind. Geschrieben wurde das Stück als Auftragswerk für die Salzburger Festspiele.

Grüße, Mick
 
Noch eine kleine Hilfe:

Der Komponist lehnte den Kompositionsauftrag der Salzburger Festspiele zunächst ab, weil ihm die geforderte Gattung zu konventionell erschien.
 
Oh Mann ich weiss es. Aber ich bin jetzt tagelang weg, darum soll jemand anders sein Glück versuchen.
Schönes Rätsel!
 

Genau das habe ich gemeint. Stockhausen hat die Idee dazu angeblich geträumt und sich dann entschieden, den Auftrag der Salzburger Festspiele für ein Streichquartett doch anzunehmen. Zu seinem Erstaunen wurde das von der Festspielleitung akzeptiert. Allerdings hat dann die Grüne Partei aus fragwürdigen Umweltschutzgründen eine Aufführung in Salzburg verhindert. Die Uraufführung fand 1996 in Amsterdam statt. Erst 2003 wurde dann doch noch eine Aufführung in Salzburg erlaubt:



So, jetzt bist Du an der Reihe, "Pappnase"
 
Ah ja, faszinierend. Schade, dass es nur so kurz ist:D. Wie sich so ein Faden, in dem mal Klavierwerke gesucht wurden, doch entwickelt:confused:
 
Ah ja, faszinierend. Schade, dass es nur so kurz ist:D. Wie sich so ein Faden, in dem mal Klavierwerke gesucht wurden, doch entwickelt:confused:
Ist Dir diese Aufnahme lang genug?: Helikopter-Streichquartett (Helicopter Quartet) [Full Piece] - Karlheinz Stockhausen - YouTube
Wenn Klaviermusik (letztmalig?) in die Luft geht, kommt so etwas heraus wie: Ornstein - Suicide in an Airplane - YouTube, wobei ich hoffe, dass ich niemandem seine Rätselidee geklaut habe...! Der Ergänzung halber - auch hier wird in die Luft gegangen: http://www.youtube.com/watch?v=J4on2sedCNg

LG von Rheinkultur
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gestern war es zu spät und jetzt ab zum Kunden. Wenn sich jemand berufen fühlt, möge er/sie vorangehen. Sonst heute abend.
 
Mick, ich kann ja verstehen dass Du Deinen Musiklehrer mit Wagners Fanatsie malträtieren möchtest. Aber wir waren doch immer ganz lieb zu Dir... :shock:. Ein Schelm scheinst Du zu sein (aber ein sympathischer :)).

Stockhausen hat die Idee dazu also geträumt. Das muss ja ein fürchterlicher Alptraum gewesen sein. Vielleicht hat er ja auch zu viel Rambo geschaut. Oder er hat vielleicht geträumt etwas zu schaffen das er nicht so wirklich als ernsthaftes Werk angesehen hat (frage ich mich kopfschüttelnd und hoffe hier nicht schon wieder einen Säulenheiligen angegriffen zu haben).

Was Hubschrauber mit Musik zu tun haben erschließt sich mir nämlich überhaupt nicht. Dieses Werk wäre allenfalls die passende Bestrafung für all jene, die in den Konzerten ihre Finger an den Programmheften oder ihre Hüsteleien nicht unter Kontrolle haben. :D:D

Weil hier ein wenig Ruhe eingekehrt ist versuche ich mich mal an der nächsten Frage:

Die Noten des gesuchten Werkes wurde erst nach dem Tode eines Pianisten bei diesem gefunden der es aus einem bestimmten Grund in Auftrag gegeben hat. Die Uraufführung fand erst vor weniger als zehn Jahren statt.

Wie heißt der Komponist, wie das Stück und wie der Pianist für den das Werk komponiert wurde?
 
Die Noten des gesuchten Werkes wurde erst nach dem Tode eines Pianisten bei diesem gefunden der es aus einem bestimmten Grund in Auftrag gegeben hat. Die Uraufführung fand erst vor weniger als zehn Jahren statt.

Wie heißt der Komponist, wie das Stück und wie der Pianist für den das Werk komponiert wurde?

Das klingt nach Hindemiths Klavierkonzert für die linke Hand für P. Wittgenstein ("Klaviermusik mit Orchester, op. 29"), das dieser nicht mochte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich dachte mir schon, dass es viiiiiel zu leicht sein würde. Aber dass es so schnell geht zeigt mal wieder wie gut Ihr seid. :)

Du bist dran, Friedrich!
 
Ich dachte mir schon, dass es viiiiiel zu leicht sein würde. Aber dass es so schnell geht zeigt mal wieder wie gut Ihr seid. :)

Du bist dran, Friedrich!

Was mich betrifft, hat es nur damit zu tun, daß ich grad zufällig hier hereingeschaut und das grad zufällig gewußt habe. Wegen Semesterendeturbulenzen hab ich im Moment eh nur was für zeitsparend leichte Fragen übrig.

Drum frag ich hier auch nach einer Sammlung leichter Klavierstücke (naja, behaupten sie; ich empfand diese Selbstaussage in meiner Jugend als unverschämte Lüge) von einem Komponisten, dessen Schaffensschwerpunkt nicht auf der Klaviermusik, sondern auf der Oper und der Orchestermusik lagen (eine CD mit einer Kammersymphonie von ihm liegt grad vor mir). Er war Schüler eines derzeit langsam wieder ins Bewußtsein des Publikums rückenden Herrn, der fast wie Jesus Christus zwei inkompatible Naturen in sich vereinigte, und zwar den bayerischen Katholizismus und den Anticäcilianismus (oder wenigstens eine kritische Distanz zu diesem). O je, ich sehe schon: mit diesem Hinweis ist das Rätsel viel zu leicht geworden ;)

Grüße,

Friedrich
 
Drum frag ich hier auch nach einer Sammlung leichter Klavierstücke (naja, behaupten sie; ich empfand diese Selbstaussage in meiner Jugend als unverschämte Lüge) von einem Komponisten, dessen Schaffensschwerpunkt nicht auf der Klaviermusik, sondern auf der Oper und der Orchestermusik lagen (eine CD mit einer Kammersymphonie von ihm liegt grad vor mir). Er war Schüler eines derzeit langsam wieder ins Bewußtsein des Publikums rückenden Herrn, der fast wie Jesus Christus zwei inkompatible Naturen in sich vereinigte, und zwar den bayerischen Katholizismus und den Anticäcilianismus (oder wenigstens eine kritische Distanz zu diesem). O je, ich sehe schon: mit diesem Hinweis ist das Rätsel viel zu leicht geworden ;)
Ob das Rätsel wirklich so leicht ist? Ich weiß nicht so recht...! Aufgrund dieser Vorgaben bietet sich folgende Kombination an: Bei Stichworten wie Anti-Cäcilianismus und bayerischen Katholizismus denke ich sofort an Josef Rheinberger, unter dessen Schülern befand sich der Deutsch-Italiener Ermanno Wolf-Ferrari, dessen orchestrales und musiktheatralisches Schaffen im Mittelpunkt seines Lebenswerks steht, zu dem auch die sehr schöne Kammersinfonie op. 8 zählt. Dabei hat er einiges mehr geschrieben: Vor vielen Jahren habe ich mit einem Bassisten einige Lieder von ihm aufgeführt und aufgenommen - und es gibt von ihm sechs "leichte Stücke" für Klavier, die ich allerdings nicht kenne. Sind diese gemeint - oder etwas ganz anderes, fragt

mit LG Rheinkultur
 

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