Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken


Jepp. Genau. Die Schranken.

Ich mag dieses Stück sehr. Ein Rondeau im style brisé. Der Titel beschäftigt seit fast 300 Jahren diejenigen, die daran interessiert sind. Es gibt eine sehr schöne Website, auf der man das alles nachlesen kann hier.

Eine sehr schöne Aufnahme auf dem Klavier ist hier, von György Cziffra.

Couperin wird das auf dem Cembalo gespielt haben. Diese Einspielung finde ich ganz ok, eine bessere habe ich nicht gefunden.

Der style brisé kommt ja aus der französischen Lautentradition. Deshalb lassen sich die Baricades auch prima auf die Barocklaute transkribieren.

Gruß von Papp
 
Weil ich es heute mal wieder gespielt habe und mir gerade nichts Besseres einfällt…

Es war der Wunsch des Komponisten, dass dieses Stück auch auf seiner Beerdigung gespielt wird. Seine unfolgsame Tochter hielt das für keine so tolle Idee und ließ stattdessen über Werke ihres Ehemannes improvisieren. Tja, so hat zumindest dort keiner gemerkt, dass ihr Ehemann u.a. für eine Harmonik berühmt geworden ist, der ihr Vater schon einige Zeit früher sehr nahe kam, wie man an diesem Stück sehen kann…:floet:
 
Siehste, wir Germanen haben nur nach Geburtsdaten gesucht. Aber Troubadix hat hier, denk ich, RICHTIG Ahnung von Gallischen Komponisten und Werken bewiesen ! Hut ab, Troubadix ! ;) Das war nicht übel...!

Hoffe, Du nimmst mein Like noch an, oben ! ;)

LG, OLLI !
 
Das macht einen schon nachdenklich. Ich rate aber erst, wenn mir wieder selbst etwas einfällt. Gute Nacht!
 
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Die Liszt Tochter wurde dankenswerter Weise von PP bereits genannt ;).
Diese ließ Anton Bruckner auf der Orgel Improvisationen über Themen aus Wagners Parsival spielen, soweit so gut! Was aber um Himmels Willen wollte der Verstorbene in seinem letzten Akt gespielt wissen?

Troubadix: Es war der Wunsch des Komponisten, dass dieses Stück auch auf seiner Beerdigung gespielt wird.
Dieses Wörtchen AUCH bringt mich zum Grübeln …
1. Handelt es sich bei dem Werk also um ein Requiem – oder Auszügen daraus?
2. Wurde das von Liszt gewünschte Werk von einem Zeitgenossen komponiert?
3. Stammt das „Wunschkonzert“ aus der Feder des Verstorbenen?

4. Ist es gar der 3. Satz (Marche funèbre) aus Frédéric Chopins Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35?
 
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OK mir ist etwas eingefallen.

Liszt schrieb 1864 auf die Partitur seiner zweite Trauerode "La Notte", die aus dem "Il Penseroso" entstanden ist „Falls bei meiner Beerdigung Musik stattfinden sollte, bitte ich dieses Stück und etwa eine von mir früher komponierte Oration ‚Les Morts' betitelt, vorzutragen".

Ich denke mal, Troubadix meint den Penseroso bzw. La Notte
 
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OK mir ist etwas eingefallen.

Liszt schrieb 1864 auf die Partitur seiner zweite Trauerode "La Notte", die aus dem "Il Penseroso" entstanden ist „Falls bei meiner Beerdigung Musik stattfinden sollte, bitte ich dieses Stück und etwa eine von mir früher komponierte Oration ‚Les Morts' betitelt, vorzutragen".

Lt. A. Walker, F. Listz, The final years, 1997, p. 29 lautet die letzte greifbare Anweisung Liszts vom November 1869 allerdings:

"Ich will keinen anderen Platz für meine Leiche, als den Friedhof, der in Gebrauch ist, wo ich sterben werde, noch eine andere kirchliche Zeremonie, als eine Still-Messe (kein gesungenes Requiem) in der Pfarrkirche".

Grüße,

Friedrich
 
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Dann mal weiter. Das Stück, an welches ich jetzt gerade denke, knüpft in mehreren Punkten an das letzte (von Couperin) an. Es ist äußerst repetitiv und nicht allzu lang. Es ist allerdings mehr als 250 Jahre jünger, wenn ich mich nicht schon wieder verrechnet habe. Auf die Barocklaute transkribieren kann man es aber nicht.

Ich habe irgendwo gefunden, daß es aus 3264 Tönen besteht, die in unter vier Minuten gespielt werden sollen. Da das Stück nicht besonders vollgriffig ist, im Wesentlichen ist der Satz zweistimmig, kann man sich vorstellen, daß es recht zügig zur Sache geht. Und trotzdem ist es gute Musik, ich jedenfalls mag es sehr.
Wie heißt dieses Stück?
 
Genau das meine ich.

Erstaunlicherweise habe ich noch keine Klavierbearbeitung davon gefunden, während es bei den Marimba-Spielern sehr beliebt ist. Wahrscheinlich kann das Klavier nicht so schnell repetieren, wie es erforderlich wäre. Immerhin wären Achtel mit MM 800 oder mehr zu spielen. Auf dem Cembalo kann man das auf zwei Manuale verteilen:
800px-Continuum-Intervalle-3.jpg


Dieses Video enthält sozusagen die Originalaufnahme von 1968 mit der Widmungsträgerin Antoinette Vischer


Hier liegt eine Analyse vor.

Hier auch.

Dann mal wieder zurück!
 
Momentan spiele ich ein Stück, bei dem ich über folgend Stelle gestolpert bin.

Hmmm.JPG

Wer keinen Imperial daheim hat, wird so seine Schwierigkeiten mit der korrekten Ausführung haben. ;) Solche Schweinereien finden sich auch bei anderen Komponisten, so auch z.B. bei Ravel der sogar noch tiefer geht. In diesem Fall ist eine Miniatur mit nur 17 Takten gesucht. Es ist das letzte Stück eines kleinen Zyklus.

Wie heißt das Stück?
 
Das ist aber eine harte Nuß. Ich finde noch nichts, außer einigen kryptischen Hinweisen bei Bösendörfer selbst.

Warum hat das Modell 290 Imperial so viele Tasten?
Einst auf Anregung des Komponisten Ferruccio Busoni gebaut, verfügt der Imperial über 97 Tasten, also über acht volle Oktaven. Dieser erweiterte Tastenumfang ermöglicht die werkgetreue Aufführung einiger Kompositionen von Bartók, Debussy, Ravel und nicht zuletzt Busoni.
 
;) ich versuchs auch mal, aber auch ins Blaue:

Medtner, Skriabin oder Alkan ? ;)

LG, Olli !
 

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