Ich habe bei Google nach "Die verwitwete Klavierlehrerin", "Die lustige Pianistin" und "Der lüsterne Klavierstimmer" gesucht - ohne Erfolg.
Herrlich - habe soeben herzhaft gelacht.
@mick, Dir ist wohl klar, dass unter Deinen ersten Aufgaben am Theater mit Sicherheit die Genres Singspiel, Opera buffa, Spieloper und natürlich Operette gut vertreten sein werden? Davor drücken sich unsere Kapellmeister ganz gerne, weil die verlangte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gerade auch in Abstimmung mit den Gesangssolisten eine ziemlich heikle Angelegenheit werden kann. Leicht nachvollziehbar ist der gute persönliche Kontakt zwischen Lehár und Puccini - die Musiksprache und die gestalterischen Anforderungen liegen gar nicht so weit voneinander entfernt.
Ich frage mich, woher
@Rheinkultur sowas kennt.
Das passiert, wenn man gut und gerne viele Jahre lang die Korrepetition, die Tätigkeit als Arrangeur, die Piano-Direktion oder auch den Job eines Kapellmeisters bei unzähligen Operettenproduktionen übernimmt. Hinsichtlich der Praxis ist man gut beraten, sich über Fledermaus und Zigeunerbaron hinaus mit anderen Strauss-Klassikern (Wiener Blut, Eine Nacht in Venedig) zu beschäftigen und jeweils die ein bis zwei bekannteren Stücke von Millöcker, Zeller, Offenbach und Suppé im Blickfeld zu behalten. Aus der Folge-Generation wären bei Lehár noch Zarewitsch und Land des Lächelns interessant und aus der gleichen Ära Gräfin Mariza, Csardasfürstin, Frau Luna und Weißes Rößl zu erwähnen, die immer wieder auf den Spielplänen landen.
Ansonsten liegt
@mick mit seinem Tipp natürlich richtig - übrigens hat Lehár die Ouvertüre zu "Wiener Frauen" nicht nur zwei Jahre vor seinem Tod, sondern bereits anno 1928 bei Schallplattenaufnahmen dirigiert:
Während zu Lehárs Lebzeiten das Stück noch recht populär war, ist dieses Frühwerk heute nahezu in Vergessenheit geraten - zu viele erfolgreichere Stücke wie Graf von Luxemburg, Zigeunerliebe, Eva, Frasquita, Paganini, Friederike und Giuditta (in dieser zeitlichen Anordnung) folgten neben den schon erwähnten Repertoirestücken.
LG von Rheinkultur