Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Nein, Rheinkultur, die meine ich nicht. Ich meine nicht drei Stücke sondern drei Werke, die wiederum je fünf Stücke umfassen.

In den Werken hat Sibelius seine Eindrücke vertont die er auf langen Spaziergängen auf sich hat wirken lassen. Eines der Werke beschreibt holzige Pflanzen die recht hochgewachsen sein können. Das andere kleine bunte Gewächse und das dritte beschreibt musikalisch das „Drumherum“.
Alles klar - drei Zyklen und nicht nur drei Stücke sind gefragt. Eine dieser Werkgruppen gelangte hier zur Aufführung: Klavierkonzert mit Valeria Resjan am 27.01.2012, 20.00 Uhr in der Franzmühle

Dieser Zyklus ist in dieser Liste enthalten: Jean Sibelius: Sämtliche Klavierwerke

Neben den "Bäumen" op. 75 wären die "Blumen" op. 85 und die Naturschilderungen in op. 114 wohl zu nennen. Der letztgenannte Zyklus stammt aus dem Jahre 1929, in dem Sibelius sein kompositorisches Schaffen für immer beendet hat.

Bei einem respektable 115 Einzelsätze umfassenden Klavierwerk kann man schon mal mit der Suche ein wenig beschäftigt sein,

meint mit LG
Rheinkultur
 
Ja, Rheinkultur, diese Werke meine ich:

op. 75 – Die Bäume
op. 85 – Die Blumen
op. 114 – Esquisses (hier geht es um die Landschaft)

Als Henri Sigfridsson „Die Fichte“ im November letzten Jahres als Zugabe in der Philharmonie gespielt hat gab es für mich auch ein Rätselraten denn er hat nur gesagt: „A small peace from Sibelius“. Dann ging die Recherche los und als ich es endlich gefunden habe kam dann meine von Friedrich verlinkte Frage ans Forum.

Ich bin gespannt auf Dein nächstes Rätsel.

LG,
Marlene
 
Marlene, das war ein richtig schönes Rätsel - höchste Zeit, den Faden wieder in Schwung zu bringen!

Um fündig zu werden, sollte man sich auf die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts konzentrieren. Das Klavier bietet dank seines großen Tonumfangs und der geradezu orchestral anmutenden Bespielbarkeit im Zehn-Finger-System ein gigantisches Betätigungsfeld für Komponisten und Ausführende gleichermaßen. Was auf der Orgel aber noch möglich ist, funktioniert auf dem Klavier aus physikalischen Gründen nicht: Töne in konstanter Lautstärke aushalten oder gar auf- und abschwellen lassen.

Funktioniert nicht? Nicht ganz: Würden die in Schwingung versetzten Saiten beständig in Schwingung gehalten werden, gäbe es den Dauerton auch auf dem Klavier. Ein solches, von Pianisten zu bespielendes Instrument gab es vor gut zwei Jahrhunderten und dieses wurde von einem weltberühmten Komponisten sogar mit einem konzertanten Werk bedacht. Vor wenigen Jahren hatte ich zwei Werke für ein großes Jubiläumskonzert mit Chor zu orchestrieren und lernte dieses selten gespielte Konzert kennen. In Ermangelung eines originalen Instruments spielte der Solist den Solopart auf einem Orgelpositiv.

Welches Stück für welches Soloinstrument mit Orchester von welchem Komponisten meine ich?,

fragt mit LG
Rheinkultur
 
Marlene, das war ein richtig schönes Rätsel - höchste Zeit, den Faden wieder in Schwung zu bringen!

Da Sibelius zu einem meiner favorisierten Komponisten gehört (ich liebe besonders sein Violinkonzert, Kalevala, Der Barde und die 5. Symphonie) lag es für mich nahe nach seinen schönen und romantischen Klavierstücken zu fragen.

Aber mir ist gerade aufgefallen, dass ich Friedrich übergangen habe, denn er hat ja immerhin 1/3 zur Lösung beigetragen (und sich sogar an meine Frage von November erinnert :)).

Kannst Du mir nochmal verzeihen, Friedrich?
 
Aber mir ist gerade aufgefallen, dass ich Friedrich übergangen habe, denn er hat ja immerhin 1/3 zur Lösung beigetragen (und sich sogar an meine Frage von November erinnert :)).

Kannst Du mir nochmal verzeihen, Friedrich?
Dieser Frage muss ich mich beim Nachlesen der letzten Seiten in diesem Faden leider anschließen: Er hat seinen Beitrag auf den Weg gebracht, während ich noch beim Schreiben und Recherchieren in Sachen Jean Sibelius zugange war. Vielleicht kann ich mein Vorpreschen wieder gut machen, indem ich beim nächsten richtigen Lösungsbeitrag meinerseits Friedrich den Vortritt lasse. Um Entschuldigung bittet

mit LG Rheinkultur
 
Aber mir ist gerade aufgefallen, dass ich Friedrich übergangen habe, denn er hat ja immerhin 1/3 zur Lösung beigetragen (und sich sogar an meine Frage von November erinnert :)).

Kannst Du mir nochmal verzeihen, Friedrich?


Hm ... also, ich überleg mir's. Aber nachdem der Hinweis auf den Komponisten von Rheinkultur kam, mir hingegen nur die Erinnerung an Deine - auch mich interessierende - CD-Suche, habe ich keinen eigentlichen Beitrag zur Lösung deines Rätsels geleistet. Somit scheint der Weltfriede in diesem Punkt völlig ungefährdet. ;)
 
Dieser Frage muss ich mich beim Nachlesen der letzten Seiten in diesem Faden leider anschließen: Er hat seinen Beitrag auf den Weg gebracht, während ich noch beim Schreiben und Recherchieren in Sachen Jean Sibelius zugange war. Vielleicht kann ich mein Vorpreschen wieder gut machen, indem ich beim nächsten richtigen Lösungsbeitrag meinerseits Friedrich den Vortritt lasse. Um Entschuldigung bittet

mit LG Rheinkultur


Also jetzt bittschön: ich hätte es einfach schäbig gefunden, wenn ich auf den Hinweis von Marlene hin flugs die drei Werke aus dem Inhaltsverzeichnis der CD abgeschrieben hätte.

Aber vielen Dank für Eure Höflichkeit - völlig neues Clavio-Gefühl: daß man meinen könnte, man sei in der spanischen Hofreitschule, ist mir hier noch nie passiert! ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aber vielen Dank für Eure Höflichkeit - völlig neues Clavio-Gefühl: daß man meinen könnte, man sei in der spanischen Hofreitschule, ist mir hier noch nie passiert! ;)
Spanische Hofreitschule im schönen Wien? Darauf war ich in den vergangenen Stunden noch ein wenig eingestimmt. Hatte von einer vollständigen Strauss-Operette eine Fassung für Salonorchester zu schreiben und gestern abend habe ich mir das Ergebnis bei der Premiere im Theater angeschaut. Hat Spaß gemacht!

G'schamster Diener,
Rheinkultur
 
das Orchestrion? Pedalflügel? Schumann hat da was gemacht
Der Pedalflügel vermochte die Gesetze der Physik nicht in der beschriebenen Weise außer Kraft zu setzen: Die gleichbleibende Lautstärke des Orgeltons gab es hier ebenso wenig wie beim konventionellen Flügel ohne Pedaltastatur. Heutige Interpreten der Skizzen, Studien und Fugen Schumanns für den Pedalflügel wie Martin Schmeding (http://www.gdo.de/fileadmin/gdo/pdfs/AO-1003-Schmeding.pdf) sind eher in der Hauptsache Organisten als Pianisten - letzteren machen die mit den Füßen zu spielenden Baßstimmen begreiflicherweise sehr zu schaffen.

Interessant, sich damit zu befassen - ist aber weit abseits von dem, worum es in dieser Frage eigentlich geht. Altersmäßig betrachtet hätte der gesuchte Komponist der Vater Schumanns sein können. Nochmals: Es handelt sich um ein Klavier, dessen Töne für die Dauer des Tastendrucks in konstanter Lautstärke erklingen - nicht um ein Orgelinstrument oder ein Pedalklavier. Das Instrument besitzt Tasten und Saiten - und der Spieler kann die Töne wie auf einer Orgel aushalten.

LG von Rheinkultur
 
Es handelt sich um ein Klavier, dessen Töne für die Dauer des Tastendrucks in konstanter Lautstärke erklingen - nicht um ein Orgelinstrument oder ein Pedalklavier. Das Instrument besitzt Tasten und Saiten - und der Spieler kann die Töne wie auf einer Orgel aushalten.
Die bis auf rolfs Beitrag ausbleibenden Rückmeldungen lassen mich vermuten, dass es meine Frage in sich hat. Ergänzung: Die Töne werden auf diesem Instrument nicht angeschlagen, sondern durch Reibung (Friktion) erzeugt. Es handelt sich also um ein Friktionsinstrument - aus dieser Instrumentengattung ist die u.a. von W.A. Mozart eingesetzte Glasharmonika/Glasharfe bekannt geworden. Dabei sind derartige Tasteninstrumente, bei denen die Töne nicht angeschlagen, sondern angestrichen ("Streichklavier") werden, bereits in vorbarocker Zeit entwickelt worden. Rolf hat etwas von einem "Orchestrion" geschrieben, das heutzutage als mechanisches Instrument bekannt geblieben ist. Dieser Begriff ist alternativ Hübners "Clavecin dynamique" zugeordnet, das dem gesuchten Instrument schon recht ähnlich ist. Damit wären wir schon recht nah an dem wenige Jahre später entwickelten Instrument dran.

Hilft das ein wenig weiter?

LG von Rheinkultur
 

in einem galgenhumorig gehaltenen Brief aus einem seiner letzten Lebensjahre erwähnt Chopin ein Clavizymbel (aber komponiert hat er nie was dafür) - egal, ich komm nicht drauf, wen du meinst (Weber oder Rossini sind´s nicht)
 
in einem galgenhumorig gehaltenen Brief aus einem seiner letzten Lebensjahre erwähnt Chopin ein Clavizymbel (aber komponiert hat er nie was dafür) - egal, ich komm nicht drauf, wen du meinst (Weber oder Rossini sind´s nicht)
@rolf - von wegen, Du bist ganz nah dran; und den Namen des Komponisten hast Du bereits genannt...!
 
googeln ist schlapp -- ich komm echt nicht drauf. Schumann wohl nicht? Weber Carl Maria??
 
googeln ist schlapp -- ich komm echt nicht drauf. Schumann wohl nicht? Weber Carl Maria??
Carl Maria von Weber ist richtig - und da das Thema dieses Threads ja die Ernsthaftigkeit bei der Suche nach der richtigen Lösung betont, bieten sich Inhalte an, bei denen man nicht immer durch Volltextsuche auf google.de & Co. fündig wird. Hoffentlich ist das Werkverzeichnis auf Wikipedia vollständig...;);););)
 
keine Ahnung - ich misch lieber ohne Tante Wiki und Gevatter Google mit --- was war denn das von Weber? ich kenn nur die Opern/Singspiele, Klaviersachen von ihm.
Zu Webers "Klaviersachen" gehören seine beiden Konzerte, zwischen deren Komposition er ein Adagio und Rondo F-Dur (1811) geschrieben hat - und zwar für Harmonichord und Orchester. Da sich die Innovation einer Dresdener Instrumentenbauer-Familie Kaufmann nicht im Musikbetrieb etablieren konnte, bot sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das neu entwickelte Harmonium für den Solopart an. Da dieses mittlerweile auch nicht mehr allerorts zur Verfügung steht, gelangt bei neuzeitlichen Aufführungen eine einmanualige Kleinorgel (Positiv) zum Einsatz.

Zehn Jahre später folgte in zeitlicher Nachbarschaft zum "Freischütz" das f-moll-Konzertstück op. 79, das des öfteren gerne gespielt wird. Verständlich, dass bei solchen Alternativangeboten im Lebenswerk die Werknummer 115 im alten Jähns-Verzeichnis ein eher marginales Dasein fristet, obgleich es wirklich kein schlechtes Stück ist.

LG von Rheinkultur
 
Zu Webers "Klaviersachen" gehören seine beiden Konzerte, zwischen deren Komposition er ein Adagio und Rondo F-Dur (1811) geschrieben hat - und zwar für Harmonichord und Orchester.

Lieber Rheinkultur,

vielen Dank, daß Du mich (und wohl nicht nur mich) mit einem Instrument und einem Konzert bekannt gemacht hast, die ich noch nicht kannte (ist eigentlich irgendwo einer dieser Pianistenquäler erhalten?). Doch nachdem Du Dein Rätsel leider selber lösen mußtest, wäre es fein, Du gäbest uns ein neues auf, damit die Sache hier weitergeht.

Grüße,

Friedrich (der sich im übrigen bei allen anderen RätselfreundInnen für Unterhaltung und Belehrung bedankt).
 
Hallo sla019 alias Friedrich,

melde mich nach der Rückkehr ins Forum (muss halt mit "meinen" Chören auch schon mal proben und nicht immer nur auftreten) zurück - kleines Kommunikationsproblem: rolf kam ja auf Umwegen auf den richtigen Komponistennamen. Eigentlich hätte ihm somit das Anrecht auf die nächste Frage zugestanden. Nun habe ich das Problem, mir noch einmal etwas zum Grübeln einfallen lassen zu müssen. Ich gehe also in mich und denke mir etwas Nettes aus.

Ja, von diesen offensichtlich in der Spielbarkeit unbequemen Instrumenten sind einige Exemplare erhalten, z.B. hier: http://www.mimo-db.eu/MIMO/infodoc/ged/view.aspx?eid=OAI_ULEI_M0000358. Nun kann man sich wenigstens vorstellen, wie diese eigenartige Symbiose aus Tasten- und Streichinstrument ausgesehen hat.

Bis demnächst grüßt herzlich
Rheinkultur
 
Da noch kein neues Rätsel in Umlauf gelangt ist, erkundige ich mich nun nach einem ganz jung verstorbenen Pianisten, der das Zeug zu einem wirklich ganz Großen hatte. Diese Einschätzung kam von einem, der ein ganz Großer war. Nicht von ungefähr regte diese kurze, aber bewegte und bewegende Lebensgeschichte einen niederländischen Komponisten zu einem ihm gewidmeten Werk an. Dieses sollte seine letzte Komposition bleiben, da er (der Komponist) zwei Monate nach der Uraufführung selbst verstorben ist - im Gegensatz zu dem Pianisten starb der Komponist eines natürlichen Todes.

Kennt jemand diesen Pianisten, den berühmten Fachkollegen und das ihm gewidmete Opus?

Hoffe, dass die Auflösung leichter zu bewerkstelligen ist als bei dem unlängst erfragten ominösen Tasteninstrument, dem immerhin der Komponist des Schreifritz, ääääh, Freischütz ein Solokonzert gewidmet hat...!

LG von Rheinkultur
 

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