Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Auf ein Neues!

Der vor fast 200 Jahren in unserem Nachbarland geborene Komponist scheint einen recht starken Willen gehabt und über beträchtliche Motivation verfügt zu haben. Denn in Anbetracht dessen, dass er anfangs einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen und keine musikalische Ausbildung genossen hat, ist es erstaunlich wie viel Schaffenskraft er an den Tag gelegt hat. Der Komponist hat Klavierwerke, Opern, Sinfonien und andere Orchesterwerke geschaffen.

Der Komponist hat einige seiner Stücke später überarbeitet und zu diesen veränderten Werken gehört auch das gesuchte Stück für Solo-Klavier. Gesucht wird das zweite Stück von dreien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es könnte sich um diese Romanze von Joachim Raff handeln:



LG, Mick
 
Eine interessante Begebenheit hat mich zu der Vermutung veranlasst, dass Raff – der Komponist des gesuchten Stücks – einen starken Willen hatte. Er wollte unbedingt ein Konzert von Liszt besuchen und weil er kein Reisegeld hatte ist er bei strömendem Regen zu Fuß von Zürich nach Basel marschiert. Weil alle Plätze ausverkauft waren wurde Raff kein Zutritt gewährt. Zu seinem Glück erfuhr Liszt von seinem zielstrebigen Verehrer und ließ ihn am Bühnenrand Platz nehmen. Liszt vermittelte ihm dann eine Anstellung in einer Kölner Musikalienhandlung.

Es könnte sich um diese Romanze von Joachim Raff handeln:

Genau diese meine ich und diesen Link hatte ich auch ausgewählt.

Hier gibt es interessantes über Raff:

http://www.raff.org/music/detail/piano/trois_m.htm
http://www.raff.org/life/outline.htm
http://www.raff.org/music/catalog/opus/op050.htm

Mick Du bist wieder dran!
 
Seit der Romantik haben viele Komponisten Etüden geschrieben, die nicht für das private Übezimmer, sondern für den Konzertsaal bestimmt waren: Chopin, Liszt, Rachmaninow, Debussy, Skrjabin und Ligeti sind vielleicht die populärsten Vertreter.

Gesucht ist eine Sammlung sehr schwieriger Konzertetüden, die der Komponist für eine befreundete Pianistin geschrieben hat. Ein wichtiges Hilfsmittel zur Komposition der Etüden war ein eigens angefertigter Katalog mit sämtlichen Mehrklängen, die die Pianistin mit einer Hand greifen konnte. Weitere Hilfsmittel waren Tesafilm und eine Himmelskarte.

Wie heißt der Komponist?

LG, Mick

PS: Ich habe jetzt noch eine Probe mit Sardinen und gehe anschließend zum Sokolov-Konzert. Wer die Lösung findet, darf gerne auch ohne meine ausdrückliche Bestätigung weitermachen!
 
Das sind die "Etudes Australes" von John Cage, für Grete Sultan geschrieben.
Viel Spaß bei der Probe und beim Sokolov-Konzert!

LG von Rheinkultur
 
Grete Sultan (1906-2005) ist leider mit ihrer Arbeit kaum im Netz präsent:


Ansonsten kursiert ein kurz vor ihrem Tod aufgenommenes Amateurvideo im Netz, in dem ihr eine Pianistin mehr schlecht als recht die "Suite for Toy Piano" vorspielt. Auf die Nennung des Links verzichte ich und habe dafür meine leicht nachvollziehbaren Gründe... .

LG von Rheinkultur
 
Grete Sultan (1906-2005) ist leider mit ihrer Arbeit kaum im Netz präsent:


Ansonsten kursiert ein kurz vor ihrem Tod aufgenommenes Amateurvideo im Netz, in dem ihr eine Pianistin mehr schlecht als recht die "Suite for Toy Piano" vorspielt. Auf die Nennung des Links verzichte ich und habe dafür meine leicht nachvollziehbaren Gründe... .

LG von Rheinkultur

Claudio Arrau, war tief beindruckt von ihr, eine Lebenslange tiefe Freundschaft verband die Beiden.
 
Claudio Arrau, war tief beindruckt von ihr, eine Lebenslange tiefe Freundschaft verband die Beiden.
So ist es: Beide lernten sich bereits im jugendlichen Alter in Berlin kennen und schätzen, als Arrau nach dem Tod seines Lehrers und Mentors Martin Krause (Liszt-Schüler) plötzlich auf sich allein gestellt war. Übrigens erhielt sie ihre pianistische Ausbildung bei dem Leschetizky-Schüler Richard Buhlig, zu dessen späteren amerikanischen Schülern übrigens John Cage gehören sollte.

Sicherlich ist eine der Ursachen für die unverdient geringe Beachtung von Grete Sultan im durch die Zeitumstände bedingten Wechsel von der Alten in die Neue Welt zu sehen, deshalb ein Link zu einem Artikel aus einer älteren Spiegel-Ausgabe:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...A42BFNdHgB-yDZg&bvm=bv.63808443,d.Yms&cad=rja

Zur Rückkehr ins heimatliche Berlin sollte es aber nicht mehr kommen, während Arrau im steirischen Mürzzuschlag heimisch werden sollte.

LG von Rheinkultur
 
ich finde es interessant, dass Du Grethe Sultan hier vorstellst, ich hatte vor einigen Tagen die selbe Absicht gehabt.
Ein Grund war auch eine Aussagen von Claudio Arrau über Gott und das Weiterleben nach dem Tod. Denke aber, ich lass dies lieber sein

Cordialement
Destenay
 
ich finde es interessant, dass Du Grethe Sultan hier vorstellst, ich hatte vor einigen Tagen die selbe Absicht gehabt.
Ein weiteres biographisches Detail: Sultan, Arrau und Buhlig verbindet das Lernen und Wirken in der Hauptstadt Berlin - und damit käme der Name Arnold Schönbergs dazu, zu dessen Interpreten Buhlig und Sultan zählten. John Cage gehörte zu Schönbergs amerikanischem Schülerkreis. So wuchs das zusammen, was zusammen gehörte...!

LG von Rheinkultur
 
Das sind die "Etudes Australes" von John Cage, für Grete Sultan geschrieben.
Viel Spaß bei der Probe und beim Sokolov-Konzert!

LG von Rheinkultur

Natürlich ist allen längst klar, dass unsere wandelndes Musiklexikon namens Rheinkultur mal wieder die richtige Lösung parat hatte - aber um die Form zu wahren, bestätige ich das hiermit noch offiziell:

Rheinkultur - du bist wieder an der Reihe!

LG, Mick
 

Wenn ich jetzt mal intuitiv davon ausgehe, dass Rheinkultur etwa 40 Jahre älter ist als Du, dann frage ich mich, wer Dir in 40 Jahren noch etwas vormachen kann. Du hast jetzt bereits ein sehr beeindruckendes Fachwissen.
:-):super:
 
Wenn ich jetzt mal intuitiv davon ausgehe, dass Rheinkultur etwa 40 Jahre älter ist als Du, dann frage ich mich, wer Dir in 40 Jahren noch etwas vormachen kann. Du hast jetzt bereits ein sehr beeindruckendes Fachwissen.

Na ja, mein Wissen konzentriert sich auf einen recht eng begrenzten Fachbereich. Das dürfte bei Rheinkultur (und nicht nur bei ihm) doch sehr viel breiter gestreut sein.

LG, Mick
 
Warte mal ab wenn Du so alt bist wie er! Wer so motiviert ist wie Du saugt das Wissen in sich auf.
 
Wenn ich jetzt mal intuitiv davon ausgehe, dass Rheinkultur etwa 40 Jahre älter ist als Du, dann frage ich mich, wer Dir in 40 Jahren noch etwas vormachen kann. Du hast jetzt bereits ein sehr beeindruckendes Fachwissen.
:-):super:
Es sind ungefähr 30 Jahre Unterschied an Lebensjahren zwischen uns, wobei ich behaupte, dass micks Kenntnisse bei weitem größer sind als es die meinigen im gleichen Alter waren. Bei den pianistischen Fertigkeiten dürfte (rückwirkend gesehen) ähnliches gelten. Allerdings war ich seinerzeit eher auf Fachrichtungen wie Komposition, Tonsatz und Ensembleleitung hin orientiert und das Erlangen von Fachwissen und Informationen war im Vor-Internet-Zeitalter sicherlich nicht so problemlos möglich, vor allem in der kulturellen Provinz. Wenn ich mal unterstelle, dass auch andere in micks Alter Wissen und Können so gekonnt verinnerlichen, wäre es mir um die Zukunft unseres Musiker-Nachwuchses beileibe nicht bange. Ich kann nur sagen: Weiter so!

"Weiter so" bezieht sich allerdings auch auf meine Person, die den nach den Sternen greifenden Cage-Etüden einmal mehr ein gehaltvolles Rätsel folgen lassen sollte. Das lange erwartete "neue" Clavio hat sich strukturell zum Besseren entwickelt, wozu auch das Aufspüren ähnlicher Rätselfragen in den inzwischen unüberschaubaren Ratefäden gehört. Überhaupt sind inzwischen etliche Funktionen dazugekommen, die nützlich und gut durchdacht sind. Das sollte man ebenfalls mal beim Namen nennen dürfen, statt den verantwortlichen Personen immer nur Unzulänglichkeiten vorzuhalten.

LG von Rheinkultur
 
Bleiben wir ein wenig bei der Gattung der Klavieretüde, die im Laufe der Jahrzehnte eher zum ausgewachsenen Vortragsstück mutieren sollte und mit dem Übungsstück für das stille Kämmerlein im Geiste des frühen neunzehnten Jahrhunderts irgendwann nicht mehr viel gemeinsam hatte. Die von mir gesuchten Etüden verarbeiten zeitgenössische Jazzelemente zu einem Zeitpunkt, als Begriffe wie "Crossover" noch nicht einmal erfunden waren. Auch sonst bewies der Komponist ein ausgeprägtes Interesse an dieser Konstellation.

Welche Etüdensammlung meine ich?

LG von Rheinkultur
 
Ich meine damit, ich hab's leichter im Leben. So muß ich mir kein neues Rätsel ausdenken. :-)
 
Die von mir gesuchten Etüden verarbeiten zeitgenössische Jazzelemente zu einem Zeitpunkt, als Begriffe wie "Crossover" noch nicht einmal erfunden waren. Auch sonst bewies der Komponist ein ausgeprägtes Interesse an dieser Konstellation.

Welche Etüdensammlung meine ich?

Du meinst nicht etwa die 8 Etüden op. 40 (1984) von Nikolai Kapustin, wovon vor kurzem Johannes die erste hier mit einer tollen Aufnahme vorgestellt hat?
 

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