Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

...va pensiero...
also wenn´s denn Verdi, Nabucco, sein soll, dann meinst du, dass der Guiseppe zu Recht an seiner Begabung gezweifelt habe? ;-)
Immerhin singt Deutschlands bedeutendster Kulturträger dieses auch bei Männergesangvereinen beliebte Opus. Nur ist dort der Text intelligenter:
"Ja, wir wollen so gern einen heben,
aber keiner ist da, der uns einen gibt!
Die Gläser sind leer, leer, leer,
wir wollen noch mehr, wollen noch mehr!
Wo ist der Mann, Mann, Mann,
der uns einen ausgeben kann?
Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang,
der bleibt ein Narr sein Leben lang!
Ja, wir wollen so gern einen heben,
aber keiner ist da, der uns einen gibt!
Drum harret aus, harret aus,
bis uns einer was schenkt,
harret aus, harret aus!"




Mitklatschen nicht vergessen! Und weil's so schön war, noch eine Zugabe:



LG von Rheinkultur
 
Flieg, Gedanke, getragen von Sehnsucht auf das nächste Rätsel.
Waren denn alle in den Osterferien? :konfus:
 
Aha, ein allgemeiner Rätselstreik! Nicht mit mir, Freunde!!

Da hier wohl schon wieder ein Rätselstreik vorzuliegen scheint werde ich etwas Leben in das Thema bringen.

Gesucht wird ein Werk, das vor beträchtlicher Zeit bei einer bedeutsamen Zusammenkunft zweier Komponisten in ganz besonderer Umgebung von einem der Musiker zu Gehör gebracht wurde. Eine Melodie des gesuchten Werkes finden wir in einem Singspiel wieder.

Weil hier so lange nichts passiert ist habe ich gleich mehrere Fragen:

1. Welches Werk wird gesucht?
2. Wie heißt das Singspiel?
3. Wer hat damals musiziert?
4. Wo wurde musiziert und warum?
5. Wann fand diese Zusammenkunft statt?

Es sind zwar gleich fünf Fragen aber ich fürchte Ihr knackt sie schnell.

edit: Fehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesucht wird ein Werk, das vor beträchtlicher Zeit bei einer bedeutsamen Zusammenkunft zweier Komponisten in ganz besonderer Umgebung von einem der Musiker zu Gehör gebracht wurde. Eine Melodie des gesuchten Werkes finden wir in einem Singspiel wieder.

Bei dieser Zusammenkunft haben beide gespielt, einer von ihnen das gesuchte Werk. Eine Melodie daraus hat der andere Komponist in seinem Singspiel verwendet.
 
Meinst du vielleicht den Wettstreit zwischen Mozart und Clementi am heiligen Abend 1781 in der Wiener Hofburg? Dort spielte Clementi seine B-Dur-Sonate op. 24/2. Das Kopfmotiv des ersten Satzes verwendete Mozart später in der Ouvertüre zur Zauberflöte.

LG, Mick
 
Vor etwa zwei Jahren habe ich gelesen, dass Clementis op. 36 zum Standardrepertoir eines Anfängers gehören sollte. Damals habe ich es mir angehört und schnell wieder weggeklickt. Zu schnell, zu lebhaft, ne! Vorige Woche war es dann soweit, Clementi kam im Unterricht an die Reihe. "Oh nein!", war mein erster Gedanke. Und erneut wurde mir offenbar, wie sehr sich meine Auffassung von Musik gewandelt hat. Ich freue mich schon darauf seine erste Sonatine spielen zu können (sie ist ja deutlich anspruchsvoller, als es im ersten Moment den Anschein hat).

Der "olle" Clementi hat mich sogar dazu gebracht mir darüber Gedanken zu machen, ob es in Sonatinen die gleichen Regeln gibt wie in Sonaten. Und dann gingen einige Stunden ins Land beim Lesen über die Sonatenhauptsatzform und dem Herausfinden dieser Passagen im ersten Satz der ersten Sonatine. Mit Textmarkern bewaffnet habe ich eine Kopie des ersten Satzes farbenfroh markiert und es hat mich gefreut nicht weit daneben gelegen zu haben mit meiner Anfängeranalyse.

Vor zwei Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass es mir irgendwann Freude bereiten würde mich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Da ging es mir in erster Linie darum zu spielen. Das reicht mir jetzt nicht mehr. Der immer größer werdende Wissensdurst verschlingt aber einiges an Zeit.

So, aber zurück zum Thema.

Lieber Mick,

mir sind zwar zwei Clavionisten aufgefallen, die einem 14jährigen wegen der "fehlenden Lebenserfahrung" einiges absprechen, aber an Deinem jetzt schon umfangreichen Wissen gibt es nichts zu rütteln. :-)

Wir dürfen uns auf Dein nächstes Rätsel freuen.

LG,
Marlene
 
Ich greife mal den musikalischen Wettstreit als Rätselthema auf: Vor beinahe 300 Jahren gab es einen ähnlichen Wettstreit wie den zwischen Mozart und Clementi. Allerdings wurde dieser Wettstreit kampflos gewonnen: Einer der Teilnehmer – ein berühmter Franzose – hörte den anderen beim Üben und ist klammheimlich frühmorgens abgereist, weil er die überragenden Fähigkeiten des damals noch unbekannten Provinzmusikers erkannte und eine Blamage befürchtete.

Ein Werk gibt es ausnahmsweise nicht zu erraten, weil der Wettstreit ja ausgefallen ist. Aber ein paar Fragen sind offen:
  1. Wer war der berühmte Franzose?
  2. Wer war der unbekannte Musiker aus der Provinz?
  3. In welcher Stadt fand das Ereignis statt, bzw. fand es dann doch nicht statt?
Ich bin sicher, dass dieses Rätsel in wenigen Minuten gelöst ist. Beim nächsten Mal lasse ich mir wieder etwas Schwierigere einfallen – versprochen!

LG, Mick
 
Ich vermute dies:

1. Louis Marchand, Hoforganist des französischen Königs Ludwig XIV.
2. Johann Sebastian Bach
3. Dresden, 1717

Übrigens finde ich am Wettstreit zwischen Clementi und Mozart sehr eindrucksvoll, dass Mozart sich – in einem Brief an seinen Vater - abfällig über Clementi geäußert hat während Clementi von Mozart sehr beeindruckt war. Dass Mozart eine Melodie Clementis verwendet hat spricht meiner Ansicht nach dafür, dass er Clementi im Stillen doch anerkannt hat.
 

Ich vermute dies:

1. Louis Marchand, Hoforganist des französischen Königs Ludwig XIV.
2. Johann Sebastian Bach
3. Dresden, 1717

Übrigens finde ich am Wettstreit zwischen Clementi und Mozart sehr eindrucksvoll, dass Mozart sich – in einem Brief an seinen Vater - abfällig über Clementi geäußert hat während Clementi von Mozart sehr beeindruckt war. Dass Mozart eine Melodie Clementis verwendet hat spricht meiner Ansicht nach dafür, dass er Clementi im Stillen doch anerkannt hat.

Du vermutest vollkommen richtig. Und jetzt bist du schon wieder dran!

LG, Mick - der jetzt mit einer netten Geigerin nach Südtirol fährt. Natürlich nur zum Üben! :-):-)
 
Einer von dessen

https://www.dropbox.com/s/14sbw2j66ogp5wx/Stein_Zuhause_bei.jpg

Nachfahren (davon scheint es hier bei Clavio ja einige zu geben)

ist also unterwegs um „einen gegeigt“ zu bekommen. Da haben wir dann schon mal ein wandelndes Musiklexikon weniger im „Wettstreit“ um die richtige Antwort ;-)

Na, dann mal los:

Der vor fast 200 Jahren geborene Komponist wurde zu Lebzeiten sehr verehrt, aber nach seinem Tode ist sein Schaffen allmählich in Vergessenheit geraten. Heute erinnert man sich an ihn weil sein Name hin und wieder in anderem Zusammenhang als Musik auftaucht.

Der Komponist war hin- und hergerissen zwischen zwei Ländern. Bevor er sich entschloss die Musikerlaufbahn einzuschlagen wollte er einen anderen Beruf erlernen. Während des Studiums dieser beiden Berufe hat er jedoch – infolge seines Geburtsortes - beträchtlichen Problemen gegenübergestanden.

Der Komponist hinterließ mehrere Sinfonien und Orchesterwerke und etliche kammermusikalische Werke.

Wir begeben uns auf die Suche nach seiner Klaviersonate für zwei Klaviere.
 
Der Komponist war also hin- und hergerissen zwischen zwei Ländern. Für die beide Berufe wollte er in seinem Nachbarland studieren was aber mit Problemen verbunden war. Diese führten dazu, dass er seinen ersten Berufswunsch aufgab. Aber auch als er Musiker werden wollte wurden ihm in seinem Nachbarland Steine in den Weg gelegt.
 
Ich bin sicher, dass dieses Rätsel in wenigen Minuten gelöst ist.

Mir hat gefallen, dass ich zur Lösung des Rätsels nicht googeln musste und mir wurde wieder bewusst, wie gut sich Informationen einprägen wenn sie mit zwei Sinnen aufgenommen werden. In einer TV-Dokumentation über Bach wurde dieser "Wettstreit" in einer Spielszene dargestellt und daher konnte ich mich noch gut an diesen Vorfall erinnern.

Einige Jahre bevor der Komponist der gesuchten Sonate geboren wurde fiel sein Geburtsort an Preußen. Daher hat er durch seine Geburt die Staatsangehörigkeit des Landes verloren, in dem er seine berufliche Laufbahn begonnen hat. Nach dem Studium des ersten Berufes wurde er im besagten Land nicht zur Prüfung zugelassen und als er Musiker werden wollte wurde ihm der Zugang zum Konservatorium verwehrt - eben weil er nicht die richtige Staatsangehörigkeit hatte.
 
Im Gegensatz zu anderen Komponisten, die sich in mehr oder weniger ausgeprägten finanziellen Schwierigkeiten befanden, musste sich der Komponist der gesuchten Sonate nicht um sein finanzielles Wohlergehen sorgen, denn er entstammte einer Industriellenfamilie. Heute erinnert man sich in bestimmten Regionen noch an die Familie, die Eigentümer oder Anteilseigner einige Fabriken war. Eine davon existiert noch heute, sie produziert Metall.

Das heute meistgespielte Werk des Komponisten ist sein Requiem, das vor 20 Jahren in Paris erstmalig nach sehr langer Zeit wieder aufgeführt wurde.
 

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