Erfahrungsaustausch Spätberufene

Ein Digitalpiano ist schwieriger zu spielen, als jedes Akustikklavier; denn es verzeiht keine Fehler und die "Mechanik" erlaubt keine schnellen, sauberen Triller zum Beispiel. Skalen und Arpeggios zu üben, vergiss es.

:konfus::denken:

Auch die Bemerkung "ja, ich würde mal sagen, dass der größte begrenzende Faktor nicht im, sondern vor'm Piano sitzt :007:" hört sich irgendwie arrogant an. Diskussionen auf diesem Niveau muss ich leider ablehnen, das ist mir zu primitiv.

Diese Anmerkung ist nicht "arrogant", sondern das präzise Gegenteil davon. Sie zeugt von realistischer Selbsteinschätzung und trifft bei Hobbyisten in den meisten Fällen zu. :-D

Toll, dass Du jetzt einen neuen Lehrer hast, der alles selbst vorspielen kann. :super: Das ist suuuper.
 
Hallo Brennbaer und Barratt,

nett, dass Du das ein wenig relativiert hast. Ich kenne halt nur das CLP-535. Wie alle DP s verstimmt es nicht und hat einen guten Klang, wobei ich den gesampelten Bösendorfer Klang am Besten finde. Ich kann jeden Tag zur Musikschule gehen und dort auf einem Akustikklavier üben und spielen. Ich habe nichts gegen Digitalpianos, ganz im Gegenteil, es hat mich die vergangenen fünf Jahre begleitet. Dank Yamaha Deutschland habe ich ein Servicehandbuch für Techniker bekommen. Da kann ich mir selbst helfen, da der Service hier in Portugal miserabel und sehr teuer ist. Ein mal im Jahr baue ich das Gerät auseinander und befreie es akribisch von Staub und Haaren. Dann klingt es wie neu.

Um auf meine Ansage von wegen Arroganz zurückzukommen, möchte ich noch abschließend bemerken, dass ich selbst mein größter Kritiker bin und bevor ich die Tastatur verantwortlich mache, würde ich erst einmal bei mir selbst schauen, was da eventuell nicht stimmt. Ich brauche in der Hinsicht solche Sprüche nicht. Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende. Ich muss jetzt noch eine Stunde üben.
 
Darf ich mitsenfen, auch ohne die vorherigen 97 Seiten gelesen zu haben?

Üben tue ich schon länger, heute habe ich all meinen Mumm zusammengenommen und mit einer potenziellen KL telefoniert. Wir haben eine Probestunde vereinbart. Ich soll mitbringen, woran ich derzeit übe und wir schauen dann weiter.

Etwas schade fand sie, dass ich nur ein Digitalpiano besitze, konnte aber die Gründe hierfür nachvollziehen. Ihr Anspruch scheint da ein anderer zu sein, was ich auf mich einen positiven Eindruck macht. Dafür war sie höchst erfreut, als sie hörte, dass sie mir wohl nicht mehr den Unterschied zwischen vierteln und halben Noten beibringen muss.
 
Ein Klavierlehrer mit Digitalpiano - was denn für eins? Manche haben eine grottige Klaviatur. Sie sind extrem weich, eher wie bei einem Keyboard.
Welche musikalische Ausbildung hat der Lehrer und wie sind die Vertragsbedingungen?
 
@samea Lies nochmal richtig! ;-)
 
Aua, Entschuldigung, da habe ich mich verlesen. :027:

Deine Entscheidung dir einen KL zu suchen, finde ich auf jeden Fall richtig. Vor einem Jahr war ich auch auf der Suche. Ich kann dir meine Kriterien nennen:
  • Ausbildung des Lehrers - Klavierlehrer darf sich ja leider jeder nennen
  • In was für einen Raum erhalte ich Unterricht - Helligkeit, Ordnung, Luft
  • Welchen Eindruck habe ich vom Instrument
  • Wie steht der KL zu meiner theoretischen Ausbildung
  • Macht er mir nicht einhaltbare Versprechungen über meinen zu erwartenden Lernfortschritt - dieses Stück werden sie in xy spielen
  • Gibt es zusätzliche positive Punkte - die Musikschule 8n der ich lerne ist z.B. im Bund freier Musikschulen und hat daher bestimmte Qualitätskriterien einzuhalten.
  • Was passiert bei Unterrichtsausfall
  • Das klingt jetzt etwas doof, aber Qualität hat seinen Preis. Informiere dich über die durchschnittlichen Unterrichtspreise. Preislich gehe ich in eine Schule, die im oberem Mittelfeld liegt.
  • Natürlich ist auch Sympathie wichtig
Ich hoffe, dass mein Geschreibsel dir weiter hilft. Hoffentlich hast du eine schöne Probestunde!
 
@samea
Ich glaube, das hast du missverstanden. Ich (Schüler) habe nur ein Digi. Der potenzielle Lehrer unterrichtet selbstverständlich auf einem akkustischen Instrument und scheint das auch den Schülern nahezulegen. Insofern also ein Pluspunkt

Ansonsten
- Studium an der MuHo, ob Konzert- oder "nur" Unterrichtsexamen weiß ich allerings nicht.
- unterrichtet ausschließlich privat. Normalerweise Dauerverträge mit wöchentlichem Unterricht (außer in den Ferien) und monatlicher Bezahlung. Evtl. können wir uns auf Unterricht 14-tägig oder eine Einzelstundenvereinbarung enigen
- Eine Idee von den Preisen hier in der Region habe ich, insofern sehe ich der Honorarforderung erstmal gelassen entgegen.
- Die Person selbst kenne ich bereits, wir sind uns bislang recht sympathisch, behaupte ich mal. Instrument und Raum werde ich nächste Woche kennenlernen.

Mit einer Unterrichtsstunde im Nacken - und sei es nur eine Probestunde - steigt auch gleich die Übemoral, stelle ich gerade fest ;-)
 
@Edeltraud Ja ich hatte mich verlesen. So entstehen Gerüchte....:027:
Das klingt doch erst einmal sehr vielversprechend. Ich bin gespannt, was du von der Probestunde berichtest.
 
Ich habe vor 9 Monaten mit dem Klavierspielen begonnen und bin auch sehr zufrieden mit meiner Lehrerin. Sie ist sehr genau und hakt meine Lieder erst ab wenn ich sie wirklich sicher und fehlerfrei beherrsche. Sie legt viel wert auf Technik und schafft es mir ein Gefühl für die einzelnen Stücke zu geben. Ich bin jetzt bald mit der russischen Klabierschule Band 1 fertig und freue mich schon sehr auf den zweiten Band :)
18Lieder fehlen mir noch- ich zähle schon rückwärts.
Ich würde mir wünschen eine sehr gute Hobbyspielerin zu werden, bin mir aber unsicher ob ich nicht etwas zu spät dafür angefangen habe. (29)
Gibt es hier jemanden der mittlerweile ein solider Spieler geworden ist und erst als Erwachsener mit dem Unterricht begonnen hat?
 
Ich würde mir wünschen eine sehr gute Hobbyspielerin zu werden, bin mir aber unsicher ob ich nicht etwas zu spät dafür angefangen habe. (29)
Gibt es hier jemanden der mittlerweile ein solider Spieler geworden ist und erst als Erwachsener mit dem Unterricht begonnen hat?

Mit 29 Jahren bist du definitiv nicht zu alt. Die Bibliothekarin in unserer Musikbibliothek hat in deinem Alter mit dem Klavierspielen angefangen und sie spielt meiner Meinung nach sehr gut.

Übrigens, ich bin 55 und spiele seit einem Jahr. Und auch ich habe vor irgendwan einmal gut zu spielen. Ich denke, wichtiger als das Alter ist das regelmäßige Üben.
 

Ja mal gucken :026:

@samea das macht mir MUT. Danke!
 
Letzte Woche war meine Probestunde, sehr erfreulich verlaufen ist. 45 Minuten waren ratz-fatz vorbei, ich glaube, das wird was.

Solider Arbeitsraum mit 2 Klavieren und einem Cembalo bestückt, außerdem jede Menge Noten und ein Kopierer. Sie hatte auch schon verschiedene Hefte für mich vorbereitet, von denen allerdings keines zum Einsatz kam.

Erstmal ausführliche Unterhaltung darüber was ich bisher gespielt / geübt habe und was ich gerne mal spielen wollte. Ich hatte ebenfalls ein paar Notenhefte dabei. Fragen dem erwartbaren Lernfortschritt finde ich ja irgendwie unseriös, aber sie hatte sofort Ideen für passende Stücke, die wir im Laufe der Zeit angehen könnten.

In der zweiten Hälfte der Stunde gings dann an die Tasten. Ein Stückchen von Kabalewski hatte sie aus dem Regal gezogen - das bekam ich als Hausaufgabe, gespickt mit ein paar technischen Erklärungen. Außerdem haben wir zwei von mir mitgebrachte Stücke angeschaut und werden daran weiterarbeiten: ein vierhändiges Rondo von Johann Christian Bach und eine der zweistimmigen Inventionen vom Vater.

Insgesamt bin in guter Hoffnung, weil ich merke, dass so ein paar wenige Tipps vom Lehrprofi unglaublich viel weiterhelfen.
 
Hey, das kingt doch vielversprechend. Ich freue mich für dich.
 
Ich vermute mal, die hundertjährigen Pianisten waren auch schon in ihrer Jugend gut. In Turin durfte ich vor vielen Jahren einmal ein "Hauskonzert" im Casa Verdi (ein von Guiseppe Verdi initiierts Altersheim für italienische Musiker) anhören. Das war sehr beeindruckend.
 
Da wäre ich gerne mit dabei gewesen.
 

Zurück
Top Bottom