Ab wann man von "können" sprechen kann, ist mMn der Definition des eigenen Anspruch geschuldet.
Fürs Klavier :
Das kann ich definitiv noch nicht spielen
Einfach weil ich mit einer hohen Erwartungen an mich selbst und klar definierten Zielen vor kurzer Zeit eingestiegen bin.
Noch ist kein Ziel erreicht auch wenn die Fortschritte rückblickend echt nicht klein sind.
Kann ich Klavier spielen? Ich würde ganz entspannt "Nein!" sagen.
Der Punkt, an dem ich mit "ja" antworten könnte, ist für mich erst dann erreicht wenn die ersten Ziele umgesetzt sind und ich ein vertrautes Gefühl am Klavier entwickelt habe.
Anders Beispiel wäre hier :
An der Gitarre :
Unterschiede ich hier zwischen Western und Konzert, würde ich sagen das ich die Western Gitarre "kann".
Ich kann einen Sänger begleiten, weiß wie ich Anschlage und kenne die Tricks um mich zumindest durch zu mogeln. Dazu kann ich mir Pop Nummern als "coole" Fingerstyle Versionen erarbeiten.
Mehr wollte ich da nie
An der Konzert und somit wieder in der Welt der klassischen Musik, an der ich definitiv mehr Zeit verbracht habe als an der anderen Gitarre, sehe ich mich zurück blickend als größerer Amateur als ich es eigentlich war.
Ich hab nie das von mir angestrebte Niveau erreicht und konnte nicht so spielen, wie ich es erreichen wollte.
Da war die eigene Messlatte viel zu hoch als das ich mir selbst ein "spielen können" bescheinigen könnte.
Dabei spielte ich am Ende recht gut und schon beeindruckende Stücke.
Daher glaube ich, dass "können" individuell betrachtet werden muss, mit einem objektiven und selbstkritischen Blick.
Wie sonst will man das auch feststellen?
Ich mein, kann ein Jazz Pianist von können reden, wenn er nicht ein Stück von Bach gespielt hat? Sollte ein versierter klassischer Pianist nicht mindestens 5 Jazz Standards können, um wirklich "spielen zu können"?