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Das ist eben genau nicht was hier passiert.
Hier erzeugt jemand ein geistiges Werk, dass ohne Kosten kopiert und weitergegeben werden kann. Natürlich kann man für kostenloses und beliebig verfügbares Geld verlangen, man könnte auch Luft künstlich verknappen und für die Herausgabe Geld verlangen und sehr reich werden dabei. Ethisch wertvoller ist für eine Leistung (die geistige Schöpfung) Geld zu bekommen, und die immensen Vorteile der einfachen Kopie, Weitergabe und Weiternutz- und Veränderbarkeit der Allgemeinheit und Menschheit angedeihen zu lassen.
Hast Du meine Argumente überhaupt gelesen?
Denkst Du auch nur im Ansatz betriebswirtschaftlich und von der anderen Seite, also dem Content-Entwickler?
Ich wiederhole: Auch bei einem Toaster werden Einmalinvestitionen (also Entwicklungsleistungen, Designer, Konzeption, Zulassung, Produktionsketten-Aufbau, Vermarktung etc.) auf die massenhaft "kopierten Geräte" (durch Hersteller) umgelegt. Reine Material und Produktionskosten sind heutzutage nur ein Bruchteil der Gesamtkosten für solch ein physisches Produkt.
Und wie sollte es auch anders sein. Auch diese Dinge müssen bezahlt werden. Irgendwer muss die Musiker, Filmemacher, Software-Entwickler, Konzepter, Designer etc. entlohnen und nicht nur Material und Roboter/Fließbandarbeiter sind kostenwirksam.
Wer bezahlt denn in Deinem Modell die Filmemacher/Softwareentwickler/Musiker? Es gäbe ein Modell: Du bezahlst einfach alles (also den Film/die Software/die Musik), erwirbst das ausschließliche Nutzungsrecht und verschenkst es denn an die Allgemeinheit. Wie wäre das?
Solch ein Crowdfunding ist auch OK, auch hier wird der Musiker bezahlt wenn genug Kohle zusammenkommt...denn es haben Leute dafür bezahlt. Dann kann er die Musik frei zur Verfügung stellen, für alle Zeiten. Das kann er so entscheiden, aber man kann es deshalb noch lange nicht von allen erwarten. Üblicheriwese nimmt das Interesse für solche Crowd-Sachen auch ab, der 20. Musiker mit der Idee wird dann ggf.schon nicht mehr kostendeckend arbeiten und dann gibt es nie mehr neue Musik oder nur noch Hobby-Kram?
Bei Software funktioniert diese 1-mal Crowd-Investition auch nur bis zum 1. Release. Danach muss man auf Leute hoffen, die das in ihrer Freizeit (!) weiterentwickeln wollen. Irgendein Bezahl-Modell brauchen auch solche Dienstleistungen. Versetz dich einfach mal in die Leute, die davon leben müssen - und nein, das sind nicht alles Taylor Swifts und Larry Ellisons, sondern ganz normale Familien-Mütter und -Väter. Auserordentliche Erfolgsmodelle gibts nicht nur in der digitalen Welt. Schau Dir überteuerte Autos mit Megagewinnspannen und deren Manager-Gehälter an.