Ich habe mal eine Frage an Euch. Hat jemand hier Klavierunterricht in einem 14-tägigen Rhythmus? Ich würde gerne von meinen wöchentlichen Stunden auf einen 14-tägigen Unterricht wechseln, aber mein Klavierlehrer sträubt sich. Organisatorischer Aufwand zu hoch und zu wenig Geld. Entweder soll man wöchentlichen Unterricht nehmen oder die teureren Einzelstunden. Hat jemand hier auch schon mal Probleme gehabt, innerhalb eines regulären Vertrages jede zweite Woche Unterricht zu bekommen?
Zunächst, ich habe keinen "regulären Vertrag", sondern frei ausgemachte Einzel"stunden", und diese meistens 14-tägig bis dreiwöchig. Ich persönlich finde diese Lösung ideal.
Die Unterrichtseinheiten dauern in der Regel 180 min oder länger, wenn ich länger brauche, um Stoff genug fürs korrekte Üben in den folgenden Wochen zu haben. Ich lass da auch nicht locker, wenn ich irgendwas nicht wirklich verstanden habe - am Ende des Unterrichts müssen alle bis dato aufgetretenen Fragen/Unsicherheiten geklärt sein. Das geht nicht in einer kürzeren Zeitspanne, jedenfalls nicht für mich. Ein kleines Päuschen wird natürlich zwischendrin eingelegt.
Das läuft in etwa so: Über ein neues Stück wird entschieden. Falls nötig (oft ist es nötig) bekomme ich einige Hinweise für die Überwindung der darin vorkommenden notorischen Klippen und Hakelstellen. Davon abgesehen bereite ich es in den darauffolgenden 2-3 Wochen eigenständig vor, analysiere es musikalisch, bearbeite es fingersatztechnisch und versuche es bis zum nächsten Mal auswendig zu lernen und flüssig durchspielen zu können. In der nächsten Unterrichtseinheit werden die dabei aufgetretenen Fragen/Schwierigkeiten besprochen, geeignete Lösungen entwickelt und harmonische Winkelzüge des Komponisten aufgearbeitet.
Es ist auch schon passiert, dass wir komplette Unterrichtseinheiten fast nur über die "Theorie" hinter der Praxis gesprochen haben, wenn das Stück harmonisch komplexer war/ist als meine musikalische Kenntnis zum aktuellen Zeitpunkt oder andere Spezialherausforderungen auftreten. Aber normalerweise geht es in den Unterrichtseinheiten vor allem um die musikalische Gestaltung. Das nächste Stück rückt überlappend nach, wenn das aktuelle ganz gut läuft. Zwei Stücke gleichzeitig ab ovo zu bearbeiten, finde ich schwierig, aber ich versuche es derzeit gerade mal wieder (wobei das eine das Schwerpunktstück ist und das andere "halt auch mitgeübt wird").
In einer Woche könnte ich es nicht schaffen, ein Stück zufriedenstellend vorzubereiten (bzw. voranzubringen). 14 Tage entspricht der Zeit, in der ich eine realistische Chance habe, das Stück angemessen zu erarbeiten, das zuvor Besprochene übetechnisch umzusetzen und "darüber hinaus" zu gehen, damit die kommende Unterrichtseinheit für beide Beteiligten sinnvoll ist. Schneller kann ich nicht, und der zwei- bis manchmal dreiwöchige Rhythmus entspricht genau meinen Bedürfnissen.*
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Phasenweise gab es aus bestimmten Gründen erhebliche Probleme bis "keine Chance", überhaupt einen Termin zu finden, aber das hat sich glücklicherweise wieder normalisiert. In dieser schwierigen Phase habe ich seinerzeit ein "Monsterstück" einstudiert, für das man sowieso Monate einplanen muss, und für eine mir rätselhafte Stelle musste ich erstmalig auch Rat im Forum suchen. Grundsätzlich ist es mir aber wichtig, ein Stück möglichst selbständig zu erarbeiten.