Entwicklung des individuellen Musikgeschmacks

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@Stilblüte Beethoven ist ein Scheinzwerg. Zunächst denkt man: Oh, ja, kann man spielen, ist ja übersichtlich...Je mehr man übt, desto komplexer wird die Welt, die sich auftut. Wie ein Gericht, bei dem man die Gewürze erst schmeckt, wenn man langsam kaut...
 
Als Kind und Jugendliche hielt ich mich für absolut unmusikalisch, denn die Musik meiner Eltern (Musikantenstadel) fand ich unerträglich und auch die Musik meiner Freunde (Abba) konnte mich nicht wirklich begeistern. Musikunterricht in der Schule gab es nicht - Lehrermangel. Doch ich wusste, das es eine Musikrichtung für mich gibt. Mit 4 Jahren hatte ich auf dem Klavier meiner Großtante spielen dürfen. Sie wohnte am anderen Ende Deutschlands und wir waren nur einmal dort besucht. Den Klang von diesem Klavier, konnte ich einfach nicht vergessen und ich wollte seit dem Tag unbedingt das Klavierspielen lernen. Leider konnten meine Eltern es mir nicht ermöglichen.

Mit 18 Jahren entdeckte ich Oratorien für mich und war hin und weg. Endlich hatte ich meine Musikrichtung gefunden. Seit dem bin ich der ernsten Musik treu geblieben. Ich bin noch immer auf einer musikalischen Entdeckungsreise. Nach Tastatulas Liste bin ich 80.

Was für mich schon immer sehr wichtig war, ist die Interpretation. Da einige meiner Schallplatte hinüber waren, stehen diese bei meinen Eltern. Ich wusste die Aufnahmen (Dirigent, Orchester, Interpret), die ich besaß nicht auswendig. Habe sie aber durch Anhören von Klangbeispielen nun wieder gefunden. Sie wurden in den letzten Jahren endlich auf CD herausgegeben. Als ich bei meinen Eltern war habe ich die gekaufte CDs mit den Platten verglichen und sie stimmten überein.
Seit ich Klavier spiele bin ich in Bezug auf die Interpretation noch anspruchsvoller geworden. Einige meiner CD Aufnahmen gefallen mir von der Dynamik des Spiels nicht mehr.
 
Ich komme aus einem bildungsfernem Haus und Musik gab es mehr oder weniger nur aus dem Radio mit aktuellen Popsongs, ein bisschen Schlager und manche Oldies.
Meine Eltern haben sich nicht groß dafür interessiert. An LPs kann ich mich nur an eine von Milva und von Alexandra erinnern. Wobei ich beide durchaus mochte und ab und an auch heute noch gerne mal Chansons höre.

Bei meinen älteren Brüdern dudelten die Sex Pistols, AC/DC und ähnliches, dass war und ist bis heute absolut nicht meine Musik. Ab und an gab es dann aber auch mal Queen, Sting & The Police und Supertramp bei ihnen und die Musik mag ich bis heute. Irgendwann hat einer meiner Brüder meiner Mutter einen CD Player geschenkt und dazu einige CD mit klassischer Musik, hauptsächlich mit Klaviermusik von Berthoven, Chopin und Mozart, von irgendwoher hatte er sie geschenkt bekommen.

Beethoven hat mich von der ersten Minute an fasziniert. Mit Mozart konnte ich nicht so viel anfangen und die Stücke von Chopin waren so halbe halbe.
Ich war da so ca. 12/13 seitdem habe ich den Wunsch Klavier zu lernen, was ich aber leider nicht durfte.

Musikunterricht gab es nur in der Grundschule und das hieß singen, auf der weiterführenden Schule war ich dann ab der 6. Klasse im Chor, hochtrabende Stücke wurden da nicht gesungen, aber es gab doch das eine oder andere Stück außerhalb der Mundorgelstücke aus dem klassischen Bereich, die mir gefallen haben.

Ich begann mich immer mehr für klassische Musik zu interessieren, allerdings nur instrumental. Mit Oper kann ich bis heute eher wenig anfangen, obwohl ich inzwischen einige Jahre klassischen Gesangsunterricht hinter mir habe. Aber ich mag lieber Kirchenmusik, Messen, Oratorien und ich liebe die Lieder von Schuber, Mendelssohn und Fanny Hensel.
Ansonsten mag ich Ballett, seitdem ich als Jugendliche einige Aufführungen mit Marcia Haydée als Prima Ballerina gesehen habe.

Aber auch heute noch gilt meine große Liebe der Klaviermusik, immer noch unangefochten an oberster Stelle steht Beethoven. Mozart habe ich im Laufe meines Gesangsunterrichtes schätzen gelernt und Bach seitdem ich mit dem Klavierlernen angefangen habe.

Heute mag ich viele Komponisten, aber die erwähnte Reihenfolge kommt bei mir schon ganz gut hin.
 
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Hab ich ja ganz vergessen, nicht nur Ludwig van Berthoven hab ich früher schon gern gehört, auch Ernie Satie war mit dabei.
 
Ich habe um Klassik eigentlich immer einen Bogen gemacht. Classic Rock war und ist eher mein Ding. Led Zeppelin und Rory Gallagher waren neben The Who, The Doors und den Beatles immer präsent.

Prog Rock, Art Rock, was auch immer, stand und steht bei mir hoch im Kurs. King Crimson, Yes, Pink Floyd und ähnliches fesseln mich irgendwie. Peter Gabriel ist eine Klasse für sich.
Velvet Underground, überhaupt Lou Reed, konnte ich feiern. Obwohl der genremäßig etwas rausfällt, ebenso wie Joe Jackson, den ich auch heute noch sehr gerne höre.

Bei ELP haben mir immer die Gitarren gefehlt, das hat sich mittlerweile geändert. Sogar "Pictures At An Exhibition" höre ich jetzt gern, was ja wieder den Bogen zur Klassik schließt.

Eine Zeit lang hat mich auch neueres Progzeug fasziniert, das erste Mars Volta Album hat mich geflasht. Ist mir heute zu anstrengend, komisch, wie sich das ändert.

Jazz ist auch interessant. Keith Jarret, McCoy Tyner, Herbie Hancock und Chick Corea sprechen mich an.

Durch mein Interesse am Klavier schnuppere ich jetzt auch mal in die klassischen Anfängerstücke. Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass ich da nicht lange dranbleibe. Das ist nicht meine Welt.

Aber vielleicht ändert sich das ja noch, wer weiß...?
 
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