Eigene finanzielle Verluste durch Corontäne

  • Ersteller des Themas Bernhard Hiller
  • Erstellungsdatum

Welche finanziellen Verluste habt / erwartet ihr durch die Corontäne

  • Im Gegenteil - ich gewinne sogar etwas

    Stimmen: 1 2,3%
  • Ungefähr null

    Stimmen: 19 44,2%
  • Gering, kann ich problemlos wegstecken

    Stimmen: 12 27,9%
  • Schmerzhaft, ich werde mich finanziell einschränken müssen

    Stimmen: 11 25,6%
  • Existenzgefährdend

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    43
Ja, beim Makler denkt man sofort an den Immobilienmakler, der das Meinungsbild eines Maklerberufes in ein ganz bestimmtes Licht gerückt hat. Aber es gibt auch noch Versicherungsmakler, die von Vorteil sein können, Cargo-Makler, die Fracht optimieren, Produktionsmakler, die Geschäfte vermitteln, und und und
 
Das ist ein absolut unpassender Vergleich, glaube mir.

Warum soll ich dir das glauben, ohne dass du deine Ansicht sachlich begründest? Beim Makler wie beim Restaurant gilt: eine schlechte Erfahrung taugt nicht für Verallgemeinerungen.

Meine Eltern mussten vor einem Jahr das Haus einer alten, alleinstehenden und kinderlosen Tante verkaufen, als diese ins Pflegeheim kam. Das Haus befindet sich in Baden-Baden, hunderte Kilometer entfernt, und meine Eltern sind beide voll berufstätig. Du wirst ihnen sicher erklären, wie sie das ohne Makler hätten machen sollen, oder? Nur so, damit sie's beim nächsten mal besser anstellen können.
 
Curby gebe ich in einem recht: DAS ist keine wirkliche Katastrophe! Ich hoffe sehr, dass wir nicht in einigen Jahren an diese Zeit denken und uns fragen, wieso es anscheinend niemandem aufgefallen ist, dass die Böden im April (!!!) aussehen wie im heißesten Hochsommer...
Ich finde, das ist aber etwas kurzsichtig. Nur weil die Katastrophe absehbar und verhinderbar ist, sollte man die Situation nicht verharmlosen. Wenn du denkst, "jetzt haben wir ne Katastrophe", dann ist es bei Epidemien halt auch zu spät zu handeln...

Oder um eine Analogie zu gebrauchen: Wenn ich ne brennende Zündschnur sehe, die in die Sprengstofffabrik führt, dann ist das vielleicht noch keine Katastrophe, aber was sagt das schon, wenn mir in ein paar Sekunden/Minuten alles um die Ohren fliegt?

Dass für das Klima nicht mehr getan wird und man beim Klima den Rat der Forscher bei weitem nicht so gehorsam folgt wie jetzt bzgl. Corona, sagt viel über das politische und das Mediensystem aus. Corona: kurzfristig, heftige Auswirkungen; Klima: langfristig, schleichender Prozess.

lg marcus
 
Warum soll ich dir das glauben, ohne dass du deine Ansicht sachlich begründest? Beim Makler wie beim Restaurant gilt: eine schlechte Erfahrung taugt nicht für Verallgemeinerungen.

Im Restaurant gibst du vielleicht zu zweit 40€, als Spitzenverdiener im Edelrestaurant vielleicht mehr aus. Wenn es dir nicht geschmeckt hat, tja dann meidest du dieses Restaurant halt beim nächsten mal. Ins Restaurant gehst du auch in der Regel regelmäßig hin, öfters. Und du zahlst einen evtl. angemessenen Lohn für die erbrachte Leistung. Es ist eine Leistung die du dir leisten kannst, weil diese nicht schmerzlich ins Portemonaie geht.

Was hat unser Makler gemacht? Ok, nun kommt der übliche Klischeespruch: Der hatte drei Samstage jeweils ein paar Stunden Sammelbesichtigungen, hat ein paar Telefonate geführt und ist mit zum Notar gekommen. Dafür einen mittleren fünfstelligen Betrag zu kassieren - das Geld hätte ich besser selber gebrauchen können, das war wirklich keine Kunst. Den Preis haben wir bestimmt und auch bekommen, ohne einen Cent runterzugehen. Hätten sogar noch mehr verlangen können, hätte dieser Hanswurst nicht dazwischen gefunkt. Mir tut sogar der Käufer leid, dass er diese Summe zusätzlich abdrücken musste.

Es geht da einfach umd sehr viel Geld, was viele nur einmal im Leben machen.

Es ist wie mit so vielen Dingen. Dass deine Eltern einen Makler beauftragt haben, das war durchaus ok. In Deutschland wird aber quasi kein einziges Haus ohne Makler verkauft. Weil man das einfach so macht. Es traut sich niemand zu ein Haus zu verkaufen oder zu kaufen ohne Makler. Die Makler machen für ihre Zunft natürlich auch gut Werbung. Du kriegst weniger und wir nehmen die Arbeit ab. Ganz viel bla bla.

Auch sämtliche Makler, mit denen wir ein Haus besichtigt haben, werden ganz genauso arbeiten. Nicht umsonst ist es - doch das ist so - ein lukratives Geschäft. Zurecht mit einem schlechten Image.

Das Dilemma: Der dumme Deutsche verkauft einfach nicht ohne Makler. Ok, ich habe das Gefühl dass es zusehens mehr werden, ist aber noch die absolute Ausnahme. Ich war auch dumm und habe mich nicht informiert.

Ein Beruf, der zum allergrößten Teil völlig überflüssig ist.

Es sei denn, die arbeiten nach Stundenlohn und nicht nach Prozent vom Kaufpreis, dann können die mir gerne helfen. Dann kriegt der aber nur 700€ und nicht 30.000€. Das macht der natürlich nicht mit. Welch DIlemma.

Sollte irgendwann das Bestellerprinzip für den Immobilienmakler gelten, dann wird bei denen eine Krise ausbrechen, die lachen dann über Corona. Für die ist das jetzt nur ein Urlaub.

Zum Thema Altenpfleger / Erzieher: Die Leute brauchen auch diese Jobs nur zum Großteil weil a) Aufgrund von Arbeit kaum noch Zeit ist und b) die Leute darauf keine Lust haben. Viele haben keinen Bock ihre 80 Jahre alte Mutter daheim zu haben und zu pflegen bis diese stirbt. Das wäre in vielen Kulturen dieser Welt undenkbar. Wir aber haben da sterben der alten Leute tatsächlich abgegeben in die Krankenhäuser und Altenheime. Hier muss auch ein Umdenken stattfinden. Es mangelt an Menschlichkeit. Und auch dann braucht man tatsächlch weniger Altenpfleger - was nicht bedeutet, dass diese dann komplett überflüssig werden.
 
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Ich gebe dir insofern Recht, dass man für einen Feld- Wald- und Wiesen-Haus(ver)kauf sicher keinen Makler braucht, wenn man selbst vor Ort ist. Für kompliziertere Sachen, oder wenn man eben nicht vor Ort sein kann, sieht die Sache völlig anders aus.

Aber da du ja auch Berater überflüssig findest - ich würde beispielsweise kein Haus ohne einen Bausachverständigen kaufen. Ich habe nämlich null Ahnung von der Materie und kann in keiner Weise beurteilen, was evt. an so einem Haus an Sanierungsarbeiten notwendig ist und was das kosten wird.

Selbst einen Flügel aus Privatbesitz würde ich vermutlich durch einen Klavierbauer begutachten lassen, bevor ich ihn kaufe. Obwohl ich mich mit Instrumenten auskenne, sieht der mit Sicherheit mehr als ich.
 
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Ich gebe dir insofern Recht, dass man für einen Feld- Wald- und Wiesen-Haus(ver)kauf sicher keinen Makler braucht, wenn man selbst vor Ort ist. Für kompliziertere Sachen, oder wenn man eben nicht vor Ort sein kann, sieht die Sache völlig anders aus.

Das sind aber die seltensten Fälle. Die meisten Verkäufer / Käufer Paare spielen sich lokal ab. Das läuft dann nach dem Prinzip "Der Käufer muss den ja bezahlen." Was mich aber vor allem stört, sind die horrenden Beträge. Das ist pure Abzocke. Als ob dein Friseur 1000€ für n Haarschnitt verlangt.

Definiere hier Berater. Ich habe da nicht an den Klavierbauer gedacht, der kurz dein Objekt der Begierde begutachtet und dafür 50€ kassiert, sondern wo deutlich mehr Geld im Spiel ist bzw. deutlich mehr gesponnen werden kann. Ich habe jetzt auch einen Berater an der Backe, weil ich das von Gesetztes wegen für eine KfW Förderung brauche. Den muss ich explizit in die Schranken weisen und sagen: "Ich will nur den minimalsten Aufwand, der nötig ist, um diese Förderung zu erhalten. Ich weiß ungefähr was mich das kostet, was kosten Sie mich?"

Jetzt muss der mir mit einem vernünftigen Betrag kommen, sonst verplappert der sich.
 
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Das sind aber die seltensten Fälle. Die meisten Verkäufer / Käufer Paare spielen sich lokal ab. Das läuft dann nach dem Prinzip "Der Käufer muss den ja bezahlen."
Es gibt sicherlich zwei Arten von Situation mit einem Makler:

Die eine hat @mick geschildert. Da ist man wohl wirklich froh, einen Makler zu haben.

Ein Beispiel für die andere Art Art des Maklerdaseins spiegelt sich im folgenden Erlebnis wider:

Vor ein paar Jahren wollte ich wegen Umzugs meine Mietwohnung aufgeben. Ich verhandelte mit dem Sachbearbeiter der Hausverwaltung, um früher als vorgesehen aus dem Mietverhältnis herauszukommen. Ich bot auch an, einen Nachmieter zu suchen. Darauf der Sachbearbeiter der Hausverwaltung: "Das wäre kontraproduktiv. Wir wollen nämlich einen Makler beauftragen."

Der Makler war dann der Sohn des Eigentümers. Diese Art von Makler-Existenz halte ich für parasitär.

Ich konnte letztlich trotzdem vorzeitig aus dem Mietvertrag raus, weil ich beauftragt wurde, den Teppich inklusive des Klebstoffs vollständig und sauber zu entfernen.
(Kotz-Emoji gibt's hier leider nicht)
 
..., kauft Aktien nicht auf Pump! 1. Börsenregl!
Ein beachtlicher Teil der amerikanischen Anleger beachtet diese anscheinend nicht. :-)
(Weil die Zinsen für das geborgte Geld weitaus geringer sind als der zu erwartende langfristige Kapitalzuwachs.)
Außerdem kann man auch in Derivate wie Differenzkontrakte (CFDs), Termingeschäfte (Futures) oder andere Hebelzertifikate investieren. Und da kann es durch fallende Kurse zum Margin Call (Aufforderung bezüglich Nachschusspflicht) sowie zur Veräußerung der offenen Positionen im Basiswert kommen.

Dann sind wir wieder bei der ursprünglichen Botschaft: Es gibt auch andere Möglichkeiten außer Panik, die bei fallenden Kursen zu Verkäufen führen und damit den Wert weiter fallen lassen.
 
Außerdem kann man auch in Derivate wie Differenzkontrakte (CFDs), Termingeschäfte (Futures) oder andere Hebelzertifikate investieren.

Solche Produkte wurden ursprünglich aufgelegt, um Risiken abzufedern. Wenn man allerdings schlauer sein will als alle anderen und sowas kauft, um den Markt "auszutricksen", dann würde ich das nicht investieren nennen, sondern zocken. Kann man ja machen, aber dann muss man mit den Konsequenzen eben auch klarkommen.
 
Wenn man allerdings schlauer sein will als alle anderen und sowas kauft,
Der Wert der Derivate liegt weltweit über dem zehnfachen Bruttosozialprodukt der Welt. Es gibt also weit mehr Spekulanten, als solche die sich mit Futures oder Optionen absichern. Natürlich sollten sie mit den Konsequenzen klar kommen. Aber diese können auch zum Verkauf der Basiswerte und damit einem weiteren Kursabfall führen.

Ursprünglich wollte ich diese Aussage ergänzen,
Und, dass man nichts verloren hat, wenn man genug Zeit hat, auf das Steigen der Kurse zu warten. Einen satten Verluste macht, wer jetzt in Panik verkauft oder dies bereits gemacht hat.
indem ich andere Gründe für einen möglichen Verlust bei fallenden Kursen und einen anderen Grund als Panik für den Verkauf anführte.

Bei einem Kursabfall gibt es eine breite Spanne von möglichen Ergebnissen die zwischen Nachschusspflicht über Totalverlust bis zum Gewinn (Leerverkauf -> Short-Position) ausfallen können.
PS: Ich habe keine Derivate, obwohl es ein interessantes Spiel sein könnte.
 
Aber da du ja auch Berater überflüssig findest - ich würde beispielsweise kein Haus ohne einen Bausachverständigen kaufen. Ich habe nämlich null Ahnung von der Materie und kann in keiner Weise beurteilen, was evt. an so einem Haus an Sanierungsarbeiten notwendig ist und was das kosten wird.
Ha, schöner Vergleich! Ich hinke auch mal: Würdest Du einen Restaurant-Gutachter beauftragen, bevor Du Essen gehst? :-D
na gut, die meisten haben schon öfter mal was gegessen, kennen sich also aus

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass solche "Verwaltungsberufe" generell überflüssig sind. Aber was sie gemeinsam haben: Sie erschaffen keine Werte. Im Restaurant werden aus Zutaten fertige Speisen gefertigt, beim Hausbau werden Gebäude aus Werkstoffen erschaffen, diese werden aus Rohstoffen erstellt. Da werden überall Werte erschaffen. Berater, Bänker, Juristen, Makler, Händler.... alles Berufe, die die Werte "nur" verwalten und keine Werte schaffen, weder materiell noch kulturell (im Gegensatz zu sozialen oder künstlerischen Berufen). @Curby hat schon nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, dass die meisten Berufe bei uns mittlerweile "Werteverwaltungsberufe" sind. Überflüssig sind sie deshalb nicht, aber sie konzentrieren sich in den "wohlhabenden" Regionen, für die Wertschaffung sind eher die ärmeren Regionen zuständig.
 

Ha, schöner Vergleich! Ich hinke auch mal: Würdest Du einen Restaurant-Gutachter beauftragen, bevor Du Essen gehst? :-D
na gut, die meisten haben schon öfter mal was gegessen, kennen sich also aus

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass solche "Verwaltungsberufe" generell überflüssig sind. Aber was sie gemeinsam haben: Sie erschaffen keine Werte. Im Restaurant werden aus Zutaten fertige Speisen gefertigt, beim Hausbau werden Gebäude aus Werkstoffen erschaffen, diese werden aus Rohstoffen erstellt. Da werden überall Werte erschaffen. Berater, Bänker, Juristen, Makler, Händler.... alles Berufe, die die Werte "nur" verwalten und keine Werte schaffen, weder materiell noch kulturell (im Gegensatz zu sozialen oder künstlerischen Berufen). @Curby hat schon nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, dass die meisten Berufe bei uns mittlerweile "Werteverwaltungsberufe" sind. Überflüssig sind sie deshalb nicht, aber sie konzentrieren sich in den "wohlhabenden" Regionen, für die Wertschaffung sind eher die ärmeren Regionen zuständig.

Es ist natürlich eine sehr geradlinige und einfach zu erkennende Form der "Wertschaffung", wenn jemand physische Dinge aufeinander stapelt - seien es Kochzutaten oder Steine.
Wenn einer nicht ausreichend stapelt und nicht genug "Werte" schafft, dann ist das leicht erkennbar und derjenige fliegt raus.

Bei "Verwaltungsberufen" ist das oftmals schwieriger zu beurteilen - aber auch das Stapeln von Informationen schafft Werte.
Mag sein, dass sich in diesen Berufen vergleichsweise viel (im Vergleich zu physischen Jobs) inkompetentes und teils parasitäres Faulobst sehr erfolgreich durchs Leben schlägt, aber deshalb würde ich jetzt nicht verallgemeinern, dass dort nicht auch Wertschaffung stattfindet.

Berater können schon hilfreich sein, ein bestimmtes Themenfeld oder sich selbst mal neu zu sortieren. Händler kümmern sich ggf. um Rohstoff-Verfügbarkeit oder organisieren sogar die Handelswege. Bänker finanzieren den Hausbau, den man sonst nicht hinbekommt, Makler bringen Käufer und Kunden zusammen, so dass überhaupt ein Hausbau startet etc.

Klar haben sich mitunter komische Strukturen verfestigt. Ob jetzt im aktuellen Markt immer ein Makler sein muss, der sich oftmals noch als Vitamin-B-Anhang des Verkäufers entpuppt - ob es wirklich Notare braucht, die inzwischen für hohe 5-stellige Summen Standardkaufverträge vorlesen - ob Banken wirklich immer notwendig sind, wenn die Kredite eh vom Staat kommen etc. - vermutlich nicht. Da stehen in der Tat Kosten und Nutzen für die Gesellschaft manchmal in keiner Relation mehr.
 
Es ist natürlich im Moment sehr einschneident, die Aufträge kommen eher schleppend, dafür um so mehr Absagen - Konzerte werden reihenweise abgesagt was für die Veranstalter auch Verlust bedeutet, da ist man natürlich nicht gewillt auch noch Geld für einen Klavierstimmer auszugeben. Die Gymnasien sind allesamt geschlossen, die können im Moment auch keinen Klavierstimmer brauchen.
An Freizeit mangelt es momentan also nicht und es ist ja auch ganz nett die Kinder den ganzen Tag um sich zu haben. Allerdings ruhen die laufenden Kosten wie zum Beispiel Krankenversicherung nicht und da fangen dann die Schwierigkeiten an - die laufenden Kosten müssen trotz Korona bezahlt werden, ganz gleich ob ich Einnahmen habe oder nicht.
Inzwischen bin ich schon mit einem Inkassobüro in Verbindung um ausstehende Zahlungen einzutreiben - war an sich nicht meine Art, wenn jemand nicht zahlte hab ich mir immer gesagt " ja, dumm gelaufen, da gehst nimmer hin". Klar ist es kleinlich wegen 122 € gleich n Inkassodienst auf die Schuldner zu hetzen (Ukrainische FU), nur in Zeiten wie diese, brauch ich schon das Geld.
Gut, Klavierstimmer gehört nun nicht unbedingt zu den bestbezahltesten Berufen - wenn man mal 2500 € im Monat brutto macht, hat man schon n guten Monat erwischt...das man in diesem Beruf nicht reich wird, wußt ich vorher und um das Geld ging es mir eigentlich nie, die Freude an der Arbeit war mir bislang wichtiger. Aber wenn man so zu Hause sitzt, die Bewegungen auf dem Konto gehen in Richtung Minus - kein sehr schönes Gefühl.
 
Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass solche "Verwaltungsberufe" generell überflüssig sind. Aber was sie gemeinsam haben: Sie erschaffen keine Werte.
Eine Putzhilfe erschafft auch keine Werte (in deinem Sinne). Aber derjenige, der ihre Dienste in Anspruch nimmt, hat dadurch mehr Zeit, Werte zu schaffen. So ist das nun mal in einer stark arbeitsteiligen Gesellschaft.
 
Es sollte jedes einzelnen Freiheit sein, Wohlstand schaffen zu wollen oder nicht.
Bei "Verwaltungsberufen" ist das oftmals schwieriger zu beurteilen - aber auch das Stapeln von Informationen schafft Werte.
Es gibt auch Verwaltungsberufe die Wohlstand vernichten und das halte ich für schlimm.
Sie sammeln Geld von allen ein die welches haben, nehmen für sich davon weg was sie brauchen und verteilen den Rest. Es wird dabei nichts erwirtschaftet, sondern nur das Geld der anderen verteilt. Ein solches Geschäftsmodell geht erst dann nicht mehr auf, wenn es keinen mehr gibt von dem man abkassieren kann. (Wahlversprechen - Verträge auf Kosten Dritter).
Man kann auch Wohlstand vernichten, indem man Vorschriften und Auflagen erfindet, die Zeit und Aufwand in Anspruch nehmen und dabei nichts bringen.
 
Eine Putzhilfe erschafft auch keine Werte (in deinem Sinne).
Ich finde schon. Ersetze sie durch Kassiererin und ich stimme Dir in meinem Sinne zu. Wie gesagt, ich halte die Berufe ja nicht für überflüssig.

Aber derjenige, der ihre Dienste in Anspruch nimmt, hat dadurch mehr Zeit, Werte zu schaffen. So ist das nun mal in einer stark arbeitsteiligen Gesellschaft.
Natürlich. Allerdings kenne ich nicht eine Person in einem wertschaffenden Beruf (in meinem Sinn), die sich eine Putzfrau oder einen Gärtner (nur um das Genderklischee zu vervollständigen) leisten könnte. Oder anders: Die praktizierte Arbeitsteilung stinkt mir. Vermutlich bin ich da zu sehr DDR-geprägt. :-)

Beispiel: Ein Bauingenieur hat in der DDR weniger verdient als ein Maurer. Die Ausbildung hat zwar länger gedauert aber dafür auch mehr gekostet und den Rest des Lebens hat er seinen Körper geschont. Ich selbst wurde als Schlosser direkt an meiner Leistung gewertschätzt und habe meinen Lohn in Form von 42% des von mir erbrachten Umsatzes (in guten Monaten mehr als mein Meister) bekommen.
DAS ist für mich Arbeitsteilung im Wortsinn.

Nein, ich sehne diese Zeiten nicht herbei! Wollte nur aufzeigen, wie mein Gehirn tickt. :dizzy:
 
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Das Problem mit den Immo-Maklern ist die Aushebelung des Besteller Prinzps. Normalerweise gilt: Wer bestellt bezahlt. Bei Maklern gilt dies aber kurioserweise nicht. Dem Mieter oder Käufer ist es völlig wurscht, wer ihm die Tür öffnet und die Fragen beantwortet. Er hat nichts von der Leistung, die da erbracht wird. Nur der Verkäufer oder Vermieter. Er läßt sich seine Faulheit oder Unvermögen
auch noch bezahlen.

Bei Mietobjekten hat der Gesetzgeber mittlerweile Gott sei Dank einen Riegel vorgeschoben.

Was aber haben Makler mit Corona zu tun? Hab ich das was verpasst?
 
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Berater, Bänker, Juristen, Makler, Händler.... alles Berufe, die die Werte "nur" verwalten und keine Werte schaffen, weder materiell noch kulturell (im Gegensatz zu sozialen oder künstlerischen Berufen).
Sehe ich nicht so. Sie erschaffen sehr wohl einen Wert, weil sie mit ihren Dienstleistungen es anderen ermöglichen ihrerseits weitergehende Werte zu erschaffen und sich auf anderes zu konzentrieren. Diese Werte sind halt ebenso etwas ungriffiger wie die von Dir aufgeführten sozialen oder künstlerischen Berufe. Ob die Wirkung nun direkt oder indirekt erfolgt ist hinfällig.
 
...Meine Eltern mussten vor einem Jahr das Haus ... verkaufen.... befindet sich ...hunderte Kilometer entfernt ... voll berufstätig. ...sicher erklären, wie sie das ohne Makler hätten machen sollen...
Darum geht es nicht. Es ist ebenso legitim diese Leistung in Anspruch zu nehmen als auch sie anzubieten. Nur sollte man sie dann auch bezahlen. Oder soll Dir der Gastwirt etwa den Koch zahlen nur weil du nicht kochen kannst und du bezahlst nur die Zutaten?
 
Da werden überall Werte erschaffen. Berater, Bänker, Juristen, Makler, Händler.... alles Berufe, die die Werte "nur" verwalten und keine Werte schaffen, weder materiell noch kulturell (im Gegensatz zu sozialen oder künstlerischen Berufen). @Curby hat schon nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, dass die meisten Berufe bei uns mittlerweile "Werteverwaltungsberufe" sind. Überflüssig sind sie deshalb nicht, aber sie konzentrieren sich in den "wohlhabenden" Regionen, für die Wertschaffung sind eher die ärmeren Regionen zuständig.

Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung werden diese Verwaltungsberufe in der Tat gänzlich durch Software abgelöst werden. Der Handel mit Wertpapieren findet auch schon lange nicht mehr auf dem Börsenparkett statt - das war zuletzt nur noch Show für die TV-Kameras, jetzt ist das natürlich wegen Infektionsschutz auch vorbei. Genauso wird auch das Verschieben von Immobilien beizeiten nur noch ein Vorgang in einer Datenbank sein.

Warum sich gerade jetzt dieser Verwaltungssektor so stark aufgebläht, hat einen spezifischen Grund: Denn die Software muß erst noch lernen, wie die Menschen arbeiten, die sie bald komplett überflüssig macht. Das heißt jeder, dessen Berufsbild aus manueller Datenverarbeitung besteht: Daten vom Bildschirm oder Papier ablesen, verarbeiten und über die Tastatur eingeben, wird beizeiten feststellen dürfen, daß er oder sie dem Computer nur beigebracht hat, wie er seine Arbeit macht, bis der es dann alleine kann. Die Automatisierung, die in der Fertigung längst passiert ist, wird die sicher geglaubten Verwaltungsberufe genauso treffen.
 

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