Kleine Lesehilfe: Die eingeklammerte Aussage "(die zu den Kreisz-Arbeiten Anlaß gaben)" steht hinter dem Wort "Schwächen"...
Hätte ich ja fast übersehen. ...
Ich glaube ihm das nicht sofort, denn ich habe die Aliquoten nach den Umbauarbeiten gehört.
Ich würde ihm sein polemisches Gepoltere aber auch dann nicht sofort glauben, wenn ich (wie Du) die Orgel niemals gehört hätte.
Jeder kann die CD (mit den unberührten Aliquoten) hören und sich seinen eigenen Reim machen. Und ja, ich weiß um Manipulationsmöglichkeiten (die hier aber nicht eingesetzt wurden). Dann kannst Du mich ja sicher widerlegen, dass z.B. der Winddruck erhöht wurde, oder (das war eine von mir so gekennzeichnete Mutmaßung)? Ich hatte hier schon mehrmals Vorher/Nachher-Vergleiche (im Wissen um das sich selbst austricksende Gehör)...
Man hätte übrigens auch tatsächlich die Orgel vor Umbau(!) und Abriss klanglich dokumentieren können, aber selbst das ist ja nicht üblich. Hü und hott und weg und wieder rein, soll man das alles ernst nehmen?
Was mir nicht gefällt, sind die Lästereien Gerhard Walcker-Mayers, auf die Du so abfährst. Und mir gefallen auch nicht Deine Lästereien über Orgelprojekte, bei denen Du mangelnde Sachkenntnis durch ehrenrührige Unterstellungen kompensierst.
Keine Ahnung, was ich wem ehrenrührig unterstellt haben sollte, sehe aber nichts, was ich zurücknehmen müsste oder wollte. Ich finde es, wie gesagt, maßlos, wie immer öfter einzelne Leute vom Fach (heißt OSV und örtlicher Kantor, die anderen sind Laien, die alles im Zweifelsfall mittragen werden, gerade auch, weil es offensichtlich "in" ist, sich über andauernde Umbauaktionen, horrende Geldausgaben und Fantastereien zu verwirklichen - und das in der heutigen Lage der Kirchen) regelmäßig mit derart viel Geld hantieren, meist, ohne einer interessierten Öffentlichkeit halbwegs belastbare Informationen zu geben. Da kann man dann leicht vorwerfen, man kenne sich nicht aus. Zur Erinnerung: es geht hier nicht um unaufschiebbare Bauprojekte, sondern letztendlich um Geschmacksfragen. Warum zB muss der Herr Widor in Murrhardt gespielt werden? Wurden da vielleicht schon alle Werke des Vaters der Orgel aufgeführt?
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das nicht mehr lange so gehen wird. Gebaut ist das ganze nämlich auch auf quasi Unbeteiligte, Großspender, die meist diffus glauben, irgendwie "der Kirche" was Gutes zu tun.
Nebenbei: warum werden eigentlich nicht Stellen oder Konzerthonorare von diesen Großspendern bedacht (vielleicht abgesehen von einigen Stipendien). Da könnte man sinnvolleres tun.
Ja und? Das war schon immer so. Bornefeld und seine Zeitgenossen hatten keine Skrupel, romantische Orgeln (in Murrhardt und anderswo) ohne Rücksicht auf ihre Qualität reihenweise abzuholzen und durch Instrumente zu ersetzen, die qualitativ nicht besser, sondern nur stilistisch anders waren.
Klar, dass der Vorwurf jetzt kommt. Aber ich höre ja andauernd, heute sei alles viel besser. In Bezug auf die Orgelbewegung ist es es aber nicht, sondern es haben sich nur die Vorzeichen umgekehrt. Und es rechtfertigt nicht, einen seiner sehr wenigen größeren Neubauten in m.E. unprofessioneller Weise zu verändern (das war insgesamt einiges und wahrlich nicht nur Überholung) und dann abzureißen. Ich erinnere: 1996 unbekannter Betrag, 2001 (weniger noch gemacht als 96) 135000 EUR - und nur 20 Jahre später Neubau mit bestimmt einiges über 1 Mio (schätze ich, trotz Übernommenem). Und trotzdem war jeweils immer alles toll und schön, wetten? Nicht selten auch unter der Regie der gleichen Personen. Könnte man sicher nachlesen. Ich bleibe dabei: für mich hat das was von "nicht vorhandene Kreativität und Anpassungsfähigkeit zuschütten mit Geld". Noch ein Unterschied: Bornefeld, (in all seiner Sturheit) *hatte* Visionen, heutzutage sehe ich da durchaus viel weniger.
Und GWM ist nicht irgendwie befangen, sondern äussert auf diese Weise seine berechtigten Bedenken. Dass das Kantoren-Kollegen nicht so machen werden, ist ja auch klar: man will schließlich beim nächsten Einladungskarussell noch berücksichtigt werden.