Der "Ich-drück-dir-die-Daumen"-Thread

Ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Diskussion jetzt überhaupt nicht. Dass Jeremias sehr gut Klavier spielen kann steht außer Frage, er ist z.B. bei diesem Wettbewerb ja auch schon bis ins Finale gekommen, weshalb ich mir vorstellen kann, dass die Enttäuschung bei ihm besonders groß ist. Warum es diesmal nicht geklappt hat, hat er aus seiner Sicht geschildert. Da sind irgendwelche Hinweise auf ein Stück, dass er gar nicht beim Wettbewerb spielen konnte und das noch nicht seinen eigenen Vorstellungen entsprochen hat als er es hier bei clavio veröffentlicht hat, nicht aussagekräftig und für mich auch kein Hinweis auf eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Was zum Ausscheiden geführt hat können wir alle nicht beurteilen, wir waren ja nicht dabei. Schade, dass das Daumen drücken nicht geholfen hat aber die Welt dreht sich weiter, man sollte das jetzt nicht überbewerten. Jeder geht mit so einer Enttäuschung anders um wobei ich es schön finde, dass wir hier unterschiedliche Sichtweisen von den unterschiedlichen Teilnehmern bei Klavierwettbewerben für Amateure bekommen.
 
Noch eine Anmerkung: nachdem man mir seitens der Jury mitteilte es habe am falschen Programm gelegen habe ich soeben erfahren, dass ich den Award für das beste Programm erhalten habe... Vielen Dank, kein Kommentar!
 
@Pianojayjay Vielleicht lesen die hier mit.

Hier noch was witziges zum Klavierwettbewerb Aachen



und ein Interview mit Jürgen Meyer-Joisten zum ARD Klavierwettbewerb

http://magazin.klassik.com/feature/template.cfm?ID=1008&Feature=Van Cliburn Klavierwettbewerb

Er gibt praktisch zu, dass für die Musikindustrie kein großer Unterschied zwischen so einem Wettbeweb und DSDS besteht. Jedes Jahr werden Neue dem Publikum vorgeworfen, ohne dass es wirklch um die Entwicklung von gefestigten Künstlern geht. Herr Meyer-Joisten erkennt dies, scheut aber die Konsequenzen. Dann wären ja Wettbewerbe und Festivalleiter überflüssig oder sogar kontraproduktiv.:geheim:
Der Interviewer hat aber auch nicht seinen besten Tag. Bei der Antwort, dass es nicht an der Diskussion gelegen habe, dass der simple Auszählvorgang der Jurystimmen und Bekanntgabe der Finalisten 1 1/2 h dauerte, wird nicht nachgefragt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Letztes Jahr sagten die nachdem Halbfinale ich hätte nicht nur ein Stück, appassionata, spielen sollen, sondern 2-3 pro Runde. Diesmal habe ich das gemacht und was wollten die, lieber ein großes,.., Baba, was wollen die eigentlich???

Hallo Jeremias,

ein paar ehrliche Worte: 1. ) Wer sind eigtl. die Juroren? ( Namensauflistung, bitte. )

2. ) Tip / Frage: Beherrschst Du die ( im anderen Beitrag erwähnte und geplante ) Liszt-h-Moll-Sonate ? Denk an die Appassionata...evtl. hättest Du letztere damals ( war es derselbe Wettbewerb ? ) nicht spielen sollen. Sie ist gefährlich...und evtl. Grund für Dein damaliges Nichtweiterkommen.

3. ) Tip 2: Ich sah Stanislaw Bunin-Neuhaus live im TV, als er den Chopinwettbewerb gewann. Unter anderem spielte er den gefährlichen F-Dur-Walzer, ( ich weiß aber nicht mehr genau, ob als Zugabe oder als Programminhalt ) . Wie wäre es, aus solchen Schwierigkeitsgraden mehrere Stücke einzutrainieren?

LG, Olli!
 
Nun muss ich auch einmal meinen Senf dazu abgeben. :-D
Ich sehe es ähnlich wie Tobias. Man sollte es als Chance sehen, kompetenten Leuten und einem Publikum vorzuspielen. Wenn man dann noch einen Preis mitnimmt, umso besser. Wenn nicht - auch egal. Wir sind Amateure, was sollte uns also ein 1. Preis oder ein Weiterkommen ins Finale bezüglich unserer Karriere oder unserem Beruf nutzen? Nichts. Pianistisch gesehen sind wir kleine Leuchten, verglichen mit den Gewinnern der großen Profi-Wettbewerbe.
Diese Verbissenheit macht doch den ganzen Spaß zunichte. Das wäre mir viel zu anstrengend.
Ich hatte vor einiger Zeit auch einmal bei einem solchen Amateur-Wettbewerb mitgemacht (sag aber nicht bei welchem :-)).
Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen, mein Programm nach den Wünschen der Jury auszusuchen. Um ehrlich zu sein hat mich die Jury überhaupt nicht interessiert. Nach dem Wettbewerb hatte ich das erste mal mit zweien aus der Jury gesprochen, nur um zu erfahren, dass ich noch mehr von dem spielen soll, was ich sowieso liebe.
Ich habe die Stücke gespielt, die mir am Herzen lagen. Das muss nicht originell oder neuartig sein. Es muss nur gut gespielt sein. Dann überzeugt man auch mit der dritten g-moll-Ballade im Wettbewerb die Jury.
Ich hätte z.B. keine Lust, mich wochen- oder monatelang mit Fazil Says Stücken zu beschäftigen, wenn ich gleichzeitig die Kreisleriana oder eine Chopin-Sonate spielen könnte.
Und was die Jury-Aussagen angeht: du hast garantiert nicht mit allen gesprochen. Jeder von denen hat eine eigene Meinung. Der eine fand dich toll, der andere eben weniger. Was wirklich hinter ihrer Stirn vorgeht weißt du nicht. Ich würde solche Aussagen deswegen auch nicht auf die Goldwaage legen.
Du weißt nur, dass dieses mal - warum auch immer - ein paar andere Teilnehmer der Mehrheit besser gefallen haben. Hake es ab.
Du konntest dort auftreten, hattest Spaß in den United States. Du hast doch schon gewonnen.
LG,
NaMu
 
Das schöne ist jetzt im Nachhinein, dass ich einen der ganz großen und bekannten der Szene endlich persönlich kennen gelernt habe und wir ein Programm für das Festival in Paris zusammen überlegen. So etwas kommt aber erst etwas später, die Aufregung und das Ärgernis sind inzwischen verflogen und wir genießen die letzten zwei Tage mit der Familie!
 
2. ) Tip / Frage: Beherrschst Du die ( im anderen Beitrag erwähnte und geplante ) Liszt-h-Moll-Sonate ?
LG, Olli!

das war doch von Pianojayjay nicht ernst gemeint ! ( zumindest gehe ich mal davon aus)

Ich hoffe du hast den Amerika-Urlaub wenigstens genossen PJJ (sowie Paris Urlaub), meine Meinung zu solchen Wettbewerben habe ich ja schon einmal kundgetan, würde mir das in 1000 Jahren nicht antun, dein Ärger ist -nach deinen früheren Aussagen zwar überraschend- aber verständlich, falls deine Darstellung tatsächlich korrekt ist ( habe leider nicht mitbekommen, welche Werke du nun wirklich und wie gespielt hast), aber ich genieße einen Städte-Urlaub ohne Ärger und Stress eben deutlich mehr, liegt aber an meiner Bequemlichkeit.
 
Ich arbeite an der Liszt Sonate, aber die braucht insgesamt sicher zwei Jahre zeit, ich lerne sie Stück für Stück... Wäre es Paris gewesen so hätte mich all das nicht gewundert aber gerade weil es komplett anders war als die zwei Jahre zuvor war es so überraschend...
 
ist schon klar.

an der Sonate etappenweise arbeiten ist sicher auch schön, aber so ein Werk öffentlich, noch dazu in Wettbewerbsstress aufzuführen, halte ich mal grundsätzlich für keine gute Idee, da gibt es Legionen von soliden Berufspianisten, die sich das nicht antun. Das Problem bei der Sonate ist der Umfang des Werkes gekoppelt mit dem hohen durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad und dann noch etliche wirklich extrem unangenehme Stellen, das ist eine sehr böse Mischung bei einem öffentlichen Auftritt, sogar für Berufsmusiker.
Bei einem öffentlichen Auftritt, umso mehr bei einem Wettbewerb, geht es ja nicht darum zu zeigen, "schaut her Leute, ich hab mir die Liszt Sonate eingelernt", das wird eine Jury schätze ich nicht goutieren, sondern darum , etwas musikalisch Überzeugendes zu gestalten und das in einem zumindest einigermaßen angemessenen Tempo, das bedeutete aber, du müsstest rein technisch weit über der Sonate stehen....
 
Deswegen lerne ich sie, werde sie sicherlich einige Male im kleinen Kreis spielen und irgendwann entscheide ich ob ich sie spiele...
 
Es ist doch noch einmal Wettbewerbszeit! Tobias und ich spielen am Donnerstag ab 11 ihr in der Hochschule Aachen unsere erste Runde beim Prix amadeo! Sollten wir es ins Finale schaffen, so werden wir beide Sonntag nachmittag im großen Saal vor vollem Publikum am Flügel von Pletnev spielen. Wir geben euch bescheid!
 

Ein Kawai Shiumizu Sushi Harakiri was weiß ich... Aber der soll sich gut spielen!
 
Pletnev spielt meines Wissens nach nur auf Shigeru Kawai, dem Konzertflügel SK-EX mit 2,78 Länge. Da gibt es wahrlich schlechtere Instumente:musik:.
 
Dann ist er es wohl...
 
Tobias und ich haben es beide ins Finale des Wettbewerbs in Aachen geschafft! Wir spielen Sonntag beide ab 14 Uhr im Konzertsaal der Hochschule. Ihr seid alle eingeladen! Tobias wird die zweite partita von Bach spielen, ich selber das Vallee d'obermann, das Nocturno von York Bowen und die Malagueña von Lecuona. Wir freuen uns auf Euer kommen!
 
An einem Gedenktag, den die Welt wohl nie vergessen wird, haben drei Personen einen Grund sich zu freuen (meine Freude wird in 2 ½ Stunden Eure um ein Vielfaches übertreffen! :-D ).

Herzlichen Glückwunsch Euch beiden!
 
Bekommst du einen Steinway??
 
Herzlichen Glückwunsch an Tobias und Jeremias zum Erreichen des Finales:super:!

Liebe Grüße sendet und die Daumen für Sonntag drückt:pokal:
Christian
 

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