Der "Ich-drück-dir-die-Daumen"-Thread

@ Sesam: danke! Wollte noch sagen: solange destiny keinen Nachweis für mich vorlegt, dass er wirklich solche Mails erhalten hat, so gehe ich davon aus, dass es diese nicht gibt. Wir Juristen nennen so etwas "bestreiten mit Nichtwissen". Daher setze ich mich mit so einem Geschreibsel auch nicht Auseinander!
 
Ok, ich verstehe dich, hätte ich wahrscheinlich auch keine Lust zu.

Aber ist es nicht auch immer eine Frage der Tagesform? So ein bißchen zumindest? Also, auch wenn man die anderen kennt, ist es doch nur fair, wenn die Jury eben nur über die Performance dieses einen Tages entscheidet.

Ich weiß es auch nicht besser. Nur schade, dass so gar nichts pädagogisch Weiterführendes bei rum gekommen ist.

LG, Sesam
 
Wir Juristen nennen so etwas "bestreiten mit Nichtwissen".
wie stufst du aus professioneller juristischer Sicht die (angebliche, d.h. nicht nachprüfbare, weil unter vier Augen mündlich getätigte) Juror-Aussage ein? ...und warum, gerade als Jurist, teilst du sie hier allen mitlesenden mit?
Grundlos hatte ich dich nicht gefragt, ob du diese spektakuläre (!) Mitteilung schriftlich und unterschrieben vorliegen hast. (es kommt nur sehr sehr selten vor, dass bei einem großen Wettbewerb ein Teilnehmer rausgekickt wird, weil er zu musikalisch spielt)

(dieser Beitrag sagt inhaltlich nichts über die Qualität des Wettbewerbs und seiner Teilnehmer!)
 
@ Sesam: danke! Wollte noch sagen: solange destiny keinen Nachweis für mich vorlegt, dass er wirklich solche Mails erhalten hat, so gehe ich davon aus, dass es diese nicht gibt. Wir Juristen nennen so etwas "bestreiten mit Nichtwissen". Daher setze ich mich mit so einem Geschreibsel auch nicht Auseinander!

Hey, Vorsicht, ;-)

Ich VERMUTE Destenay meint es wirklich nicht böse. Es geht ihm halt drum, dem Wettbewerbsbetrieb keine Gerüchte anzuhängen, was ich von seiner Warte aus verstehen kann :-D

Kritik ist auf deinem Niveau doch viel hilfreicher, als oberflächliche Begeisterungsstürme. Du spielst ja nicht deiner immer zu Tränen gerührten Großmutter vor. ;-)

LG, Sesam
 
Nach meiner Erinnerung hat Destenay eine bekanntermaßen unter erschwerten Bedingungen gespielte "Rohfassung" hier im Forum kritisiert. Pianojayjay hat erklärt, daß das noch nicht wettbewerbstauglich ist und noch verbessert wird. Über so was schickt man doch keine PN mit anderen Fachleuten hin und her. Warum dann nicht hilfreiche PN an den, den es wirklich helfen könnte?
 
Wenn sie mir musikalische Gründe genannt hätten, kein Ding! Wenn die mir gesagt hätten, das war falsch und das war falsch, kein Ding! Wenn sie aber nur sagen ich hätte statt dreier Stücke in der ersten Runde nur eines spielen sollen, was aber komplett im Widerspruch zu dem steht was sie mir letztes Jahr sagten, nämlich dass ich mehrere Stücke pro Runde spielen solle und nicht nur eines, dann ist es für mich schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbar... Naja, egal, hab mich zwei Tage lang genug aufgeregt. Sie hatten ja musikalisch wohl nichts auszusetzen, nur das Konzept hat denen nicht gepasst, sie wollen nur ein großes Stück pro Runde, Halbfinale und Finale maximal zwei, dann passt es nicht weil andere mit mehreren kleinen stücken weiter gekommen sind, sogar bis ins Finale...
 
Stimme dir zu, Moderato.

Kann mir aber auch vorstellen, dass ein ausgebildeter Pianist durchaus in der Lage ist, auch aus einer "Rohfassung" wenige Tage vor dem Wettbewerb herauszuhören, was da noch "geht" und was nicht.

So kann ich mir auch vorstellen, dass meine Lehrerin heute schon weiß, wie ich in einem Jahr klinge und was ich noch lernen kann (und was nicht) :musik:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jeremias: dann empfehle ich den Herrschaften doch ganz einfach, das Repertoire pro Runde festzulegen. Entweder 1 Stück freier Wahl. Oder je 1 Stück der Epoche x, der Epoche y und z .... etc., etc.. Abzuschauen bei 1000 anderen Wettbewerben. Ist doch nicht so schwierig.
 
@ Sesam: danke! Wollte noch sagen: solange destiny keinen Nachweis für mich vorlegt, dass er wirklich solche Mails erhalten hat, so gehe ich davon aus, dass es diese nicht gibt. Wir Juristen nennen so etwas "bestreiten mit Nichtwissen". Daher setze ich mich mit so einem Geschreibsel auch nicht Auseinander!

ich brauche niemanden der mir geschrieben hat zu outen, zumal Du wahrscheinlich genau weisst wenn ich unter anderem meine. Zur deiner Beruhigung, es ist beweisbar.
Mich interessiert nicht ob Du Jurist bist ! hier geht es um Kunst und nicht um Paragraphen.
Schon die Bemerkung hier Du seist Jurist, ist doch wahrhaftig eigenartig, die wenigsten werden Dir den Gefallen machen ehrlich zu sein.
Ich habe Pianisten die an grossen Wettbewerben mitmachen, einer jetzt im September 2014 ARD Wettbewerb, die wünschen es, hart von mir kritisiert zu werden, da vieles davon abhängen kann, sind eben Pianisten !!!!! und keine Juristen.
Ich könnte locker den wirklichen Grund deines Abgangs in Washington erfahren,
was solls !
 
Nach meiner Erinnerung hat Destenay eine bekanntermaßen unter erschwerten Bedingungen gespielte "Rohfassung" hier im Forum kritisiert.

Genau, und dieses auch für meine Ohren noch nicht ganz rund laufende Stück war erst für das Finale vorgesehen, in der Vorrunde hat Pianojayjay ganz andere Stücke gespielt.

Auf die trotz des Ausscheidens aufmunternde Kritik der Jury würde ich allerdings auch nicht allzu viel Wert legen, denn Pädagogen wird in den U.S.A. immer wieder eingeschärft, bitte jede Kritik möglichst positiv zu verpacken (das weiß ich aus allererster Quelle, habe nämlich dort studiert).
 
wie stufst du aus professioneller juristischer Sicht die (angebliche, d.h. nicht nachprüfbare, weil unter vier Augen mündlich getätigte) Juror-Aussage ein? ...und warum, gerade als Jurist, teilst du sie hier allen mitlesenden mit?
Grundlos hatte ich dich nicht gefragt, ob du diese spektakuläre (!) Mitteilung schriftlich und unterschrieben vorliegen hast.
darf man hierzu noch was von dir, @Pianojayjay , erfahren oder ist das eine unliebsame Fragestellung?
 

Genau, und dieses auch für meine Ohren noch nicht ganz rund laufende Stück war erst für das Finale vorgesehen, in der Vorrunde hat Pianojayjay ganz andere Stücke gespielt.

Auf die trotz des Ausscheidens aufmunternde Kritik der Jury würde ich allerdings auch nicht allzu viel Wert legen, denn Pädagogen wird in den U.S.A. immer wieder eingeschärft, bitte jede Kritik möglichst positiv zu verpacken (das weiß ich aus allererster Quelle, habe nämlich dort studiert).

genau dort ist der springende Punkt, " bitte jede Kritik möglichst positiv zu verpacken" als Jurist sollte man doch mal die Kehrseite betrachten, dann erkennt man den Zynismus.
Auch wenn das Stück für das Finale vorgesehen war, daraus erkennt ein
Fachmann vieles, was sich bei anderen Kompositionen wiederholen wird.
 
@Jeremias: dann empfehle ich den Herrschaften doch ganz einfach, das Repertoire pro Runde festzulegen. Entweder 1 Stück freier Wahl. Oder je 1 Stück der Epoche x, der Epoche y und z .... etc., etc.. Abzuschauen bei 1000 anderen Wettbewerben. Ist doch nicht so schwierig.

Das wäre wünschenswert und würde uns die Sache erheblich vereinfachen. Aber sie machen es halt nicht, weshalb es für uns unglaublich schwierig ist den Geschmack der Jury zu treffen. Einzig der Open piano competition macht solche Vorgaben!
 
Das wäre wünschenswert und würde uns die Sache erheblich vereinfachen. Aber sie machen es halt nicht, weshalb es für uns unglaublich schwierig ist den Geschmack der Jury zu treffen. Einzig der Open piano competition macht solche Vorgaben!

Ja dann verstehe ich den Sinn der Veranstaltung nicht. Geht es darum, den Geschmack der Jury zu treffen oder um einen Vergleich von Amateuren im Hinblick auf eine halbwegs vergleichbare Referenz (z.B. festgelegte Repertoireauswahl)?

Oder ist das eine reine show-off Sause?
 
Alles zusammen... Anyway, ich werde jetzt vor allem Konzerte spielen, das macht eh viel mehr Spaß ;)
 
Alles zusammen... Anyway, ich werde jetzt vor allem Konzerte spielen, das macht eh viel mehr Spaß ;)
wirst du im Programmheft deiner Auftritte das
Hat nicht geklappt mit der Begründung ich sei den anderen Kandidaten vor allem in Puncto Musikalität so überlegen gewesen,
zitieren?
bedenke: wenn sich das beweisen ließe (z.B. weil es schriftlich vorliegt), dann wäre das ungemein hilfreich.
 
Rolf, ich bin in dem Metier natürlich nicht zu Hause, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand, der in dem Wettbewerb Einfluss hat, einem Ausgeschiedenen schriftlich bescheinigt, daß er viel musikalischer gespielt hat als die Finalteilnehmer. Warum er ausgeschieden ist, wäre ihm damit natürlich unverständlich. Wenn das bekannt wird, wird die Person wohl die längste Zeit dort tätig gewesen sein.
Aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was hinter den Kulissen so laufen kann.
 
Ich will es nicht mehr wissen. Übrigens schreibt Yevgeny Sudbin heute auf seiner Facebook Seite, er war jetzt zum ersten mal Juror... Und auch zum letzten mal! Er werde so etwas nie wieder tun, es gebe andere Wege für Musiker. Da es uns Amateuren um den Spaß und nicht um das Geld geht werde ich jetzt auch verstärkt Konzerte spielen, wir starten jetzt eine bundesweite Reihe von Benefizveranstaltungen u.a.
 
aber ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand, der in dem Wettbewerb Einfluss hat, einem Ausgeschiedenen schriftlich bescheinigt, daß er viel musikalischer gespielt hat als die Finalteilnehmer.
...ich wollte es so direkt nicht sagen...
folglich will ich auch nicht sagen, dass ich an eine quasi vertrauliche mündliche Mitteilung exakt des hier angegebenen Inhalts durch einen Juror nicht glaube... und deshalb will ich auch nicht sagen, was ich von solchen Mitteilungen halte (nachgefragt hab ich ja oft genug und auch mit Interesse die juristische Klassifizierung solcher "Aussagen" wahrgenommen)
 
Ich finde es wirklich schade, dass Du diesmal nicht weitergekommen bist, Jeremias.

Trotzdem, nimm's mir bitte nicht übel, finde ich, dass man solche Erlebnisse auch auf andere Weise verarbeiten kann, als hier (und zuvor schon beim Paris-Wettbewerb). Insbesondere ist es doch ein bisschen inkonsequent, jetzt auf einmal (nach zig Wettbewerben und einen Monat, bevor der nächste, Aachen, ansteht) an allen Ecken und Enden den Bartok-Pferde-Spruch anzubringen... ;-)

Es gibt immer mal den einen komischen Juror (in Paris gibt es ja auch die alte Dame, die an wirklich jeder Chopin-Interpretation etwas auszusetzen hat). Aber in einer Jury sitzt mehr als ein Juror, und die Vorstellung, dass eine ganze Jury einen Kandidaten nur deshalb nicht in die zweite Runde befördert, weil seine Musikalität so weit über der der anderen Teilnehmer steht und weil er diese Musikalität nicht mit einem ganz bestimmten Repertoire zeigt, ist, gelinde gesagt, mehr als unplausibel.

Bei Amateurwettbewerben ist das Spektrum viel breiter als bei Profiwettbewerben und man kann bei den meisten doch schon nach ein, zwei Minuten schätzen, ob sie, wenn nichts weiter schief geht, weiterkommen könnten oder nicht. Es kommt immer vor, dass man selbst eine teilweise andere Auswahl als die Jury getroffen hätte. Aber ich habe es noch nie erlebt, dass ein Kandidat in einem Halbfinale oder Finale völlig fehl am Platz gewesen ist. Wenn man also trotz guten Spiels nicht zum Zug kommt, dann kann man sich doch auch mal als guter "Verlierer" üben und sich sagen: diesmal hab' ich Pech gehabt, andere waren eben auch gut...

Für mich sind Amateurwettbewerbe die beste Möglichkeit, um von kompetenter Seite (neben dem eigenen Lehrer) ehrlichstes Feedback zu bekommen. Nicht von jedem Juror wird man dabei etwas sinnvolles zu hören bekommen, aber wenn man mit mehreren spricht, bekommt man doch ein gutes Bild, wie man gewirkt hat, was besonders aufgefallen ist, woran man um so mehr arbeiten muss. Zumindest ging es mir bisher so. Solches Feedback darf man allerdings nur erwarten, wenn die Kontaktaufnahme nicht eine halbe Beschwerde ist ("warum bin gerade ich nicht weitergekommen?"), sondern wenn klar erkennbar ist, dass man an Kritik interessiert ist.

Wer nicht mag, kann ja solchen Wettbewerben fernbleiben, aber in aller Öffentlichkeit Andeutungen zu machen, man müsste doch bei einem Jurymitglied vorher Unterricht nehmen, wenn man weiterkommen möchte, ist m. E. nicht angebracht. Wenn jemand so etwas vorschlägt, kann das ja auch ganz ohne Hintergedanken sein, es hängt sehr vom Kontext und vom Ton der Äußerung ab; beides kann man nachträglich, und zumal schriftlich in einem Forum, kaum einfangen. Aber man sollte ohnehin nicht vergessen: Wir haben es hier nicht mit dem Chopin-Wettbewerb zu tun (wo es etwa zuletzt Kontroversen über die Arbeit von Dang Thai Son mit Y. Avdeeva gab). Außerhalb unseres überschaubaren Amateurkreises interessiert das alles keinen Menschen und auch ein Lehrer, der es nicht gerade sehr nötig hat, wird mit den Erfolgen eines Amateurschülers nicht hausieren gehen....

Wenn man an Amateurwettbewerben seine Freude haben möchte, dann sollte man, denke ich, nicht die ganzen politischen und strategischen Denkweisen, die vielleicht in Profiwettbewerben eine Rolle spielen, übernehmen. Insbesondere würde ich nicht im Traum darauf kommen, mein Repertoire nach irgendwelchen vermeintlichen Vorlieben der Jury auszuwählen, oder mir vorher Gedanken zu machen, wer in der Jury sitzt. Ich möchte die Stücke spielen, auf die ich Lust habe. Und, auch bei intensivster und konsequentester Vorbereitung würde ich mir nicht nachhaltig die Laune durch ein Ausscheiden verderben lassen. Am Ende zählt doch immer noch der eigene Eindruck: Habe ich alles geben können, was in meinen Möglichkeiten stand? Nach dem Ausscheiden würde ich unbedingt den anderen Teilnehmern zuhören wollen, aus Anteilnahme an denen, die ich kenne, und weil man auch dabei immer etwas lernen kann.

Das alles soll wirklich keine Kritik an Dir sein, Jeremias. Aber hier entsteht gerade einmal wieder ein recht einseitiges Bild von Amateurwettbewerben, das sich mit meinen eigenen Erfahrungen nicht deckt, so dass ich diese als kleinen Ausgleich doch schildern wollte, auf dass sich nicht jeder potentielle Kandidat (wie schon früher in diesem Faden geschehen) nur abgeschreckt fühlt...

Es ist ja auch menschlich, zuerst einmal sauer und frustriert zu sein und ein bisschen Dampf abzulassen. Ich hoffe aber trotzdem, dass Du diese Erfahrung bald abhaken und mit etwas Abstand betrachten kannst und vor allem, dass Ihr jetzt noch eine gute, unbeschwerte Zeit in Washington haben könnt....und, last but not least, dass wir uns bald auf ein Neues in Aachen sehen! :-)

LG,
pianovirus
 

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