Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Und ich finde durchaus, daß man es wagen kann, und eine gute Flügelsimulation (im guten Kopfhörer) mal ernsthaft gegen einen real-Klavierklang antreten lassen kann.
Unbedingt! Dann aber bitte live und ohne Kopfhörer, sonst ist jeglicher Vergleich völlig absurd. Der Klavierklang lebt von der Luft, die es umgibt. Wenigstens das sollte man beim V dann auch simulieren (z.B. mit gescheiten Monitoren).
 
Lass mich mal meine allgemeinen Eindrücke sammeln:

Du behauptest, das V-Piano ließe sich wesentlich besser bespielen als ein mechanisches. Alle, die ein V-Piano angespielt und sich hier zu Wort gemeldet haben, sind gegenteiliger Meinung.

Du verlangst, daß das Gerät von Profis getestet wird, die ein anspruchsvolles Repertoire beherrschen. Die würden ein Digi nicht mal mit der Kneifzange anfassen, geschweige denn ihre in Jahrzehnten auf einem richtigen Instrument errungenen technischen Fähigkeiten dir zuliebe einem Stück Plastik anpassen.

Worauf willst du eigentlich hinaus? Ich will nicht abstreiten, daß das V-Piano im Amateur- oder E-Musikbereich für manchen das ideale Instrument sein könnte, aber im Profibereich? Weder in Konzertsälen noch an Musikhochschulen wirst du zeitnah oder auch in 100 Jahren digitale Replikanten vorfinden.

Zum Klang: du hast selbst wiederholt angemerkt, daß der Klang nur über Kopfhörer gut ist. Wie willst du dann objektiv mit einem Flügel vergleichen? Und wo liegen die Möglichkeiten des V-Piano über den Kopfhörerbereich hinaus? Nicht jeder mag Kopfhörer, ich bin lieber mittendrin im Geschehen, als mir den Sound direkt ins Gehör einspritzen zu lassen. Wie könnte das V-Piano beispielsweise im Bühneneinsatz bestehen? Sollen alle Zuhörer Kopfhörer tragen?

Hinzu kommt, daß nicht jeder für sich allein spielt. Wenn das Teil nur über Kopfhörer taugt, wie willst du eine Geige, ein Saxophon oder Gesang begleiten?

Grüße,
Martin
 
Unbedingt! Dann aber bitte live und ohne Kopfhörer, sonst ist jeglicher Vergleich völlig absurd. Der Klavierklang lebt von der Luft, die es umgibt. Wenigstens das sollte man beim V dann auch simulieren (z.B. mit gescheiten Monitoren).

Genau das ist der Punkt.

Es ist eben der höllische Aberwitz, die paar Quadratmillimeter des menschenlichen Trommelfelles lechts und rinks mit dem Klang von anderthalb Quadratmetern Mono-Holzmembran in Schwung zu bringen - aber genau das bringt's.

Und nicht das Herumrennen a la Micke Mouse.

Wenn dann noch - Thema Konzertflügel - aus den anderthalb Quadratmetern Mono-Schallmembran zweieinhalbe werden...

PHUUUH... Dann ist aber Schicht im Schacht mit allen Simulationen und Simulanten.

Einer der nächsten Schritte ist eh, dass einem ein Bluetooth-Adapter unter das Schädeldach implantiert wird. Dann kommen Audio-Eindrücke gänzlich ohne jegliche Analog-Digital-Wandler namens Resonanzboden, Trommelfell und Cochlea aus... Dann wird die passige hellgraue Biomasse gleich vor Ort stimuliert..

Der Bluetooth-Adapter flüstert einem dann auch den visuellen Eindruck der Rolltreppe - sehr nützlich bei Erblindeten.

Und lenkt einen dahin, wo man das Kreuz bitte mache bei der über-übernächsten Wahl...

Den Chateau Mouton-Rothschild des Jahres 1945 brauche ich dann auch nicht mehr für 6.500 Euroni kaufen, mitsamt dem Risiko, einer miesen Fälschung oder Neubefüllung mit Mix zweidrittel Spanier - einDrittel Portwein aufzusitzen, nee, ich lasse mir direkt die Brain-Region elektdrohnisch stimulieren..

Außerdem mailt der Brain Adapter (TM) meine gemeinsten, nein geheimsten Gedanken nach Idaho, zur National Security Agency. Obama (und Apple) wollen doch wissen, was ich denke.. Die Segnungen des Digitalen Zeitalters. Hat schon George Orwell vor 1984 vorausgesehen.. <duck & weitwegflitz>
 
Willkommen in der Matrix! :D
 
Du behauptest, das V-Piano ließe sich wesentlich besser bespielen als ein mechanisches. Alle, die ein V-Piano angespielt und sich hier zu Wort gemeldet haben, sind gegenteiliger Meinung.

Das ist blanker Unsinn. Klavierstudenten, professionelle Tester usw. haben sich stets lobend bzw. sogar sehr lobend über Gerät und Klaviatur geäußert. Fakt ist aber auch, daß niemand von diesen einen ähnlich tiefen Einblick und Eindruck (und vor allem auch: Kompetenz [sic!]) in genau dieser Frage hat, als - ich.

Zwei Jahre intensiven Testens mit Hirn, Erfahrung, Herz und Verstand - na, was will man denn mehr?

Es ist doch toll, wenn im Forum auf ihren jeweiligen Gebieten kompetente Leute schreiben, findest Du nicht, Stechbein? :D
 
Allgemein:

wir brauchen hier weder über virtuelle Frauen, noch "Gehirnverdrahtung" zu reden. Beides ist Science-Fiction. Sehr gute Digitalpianos dagegen existieren. Und wir werden sie auch nicht mehr aus der Welt schaffen. Und sie werden eher noch besser als schlechter werden...

Was sie können oder nicht, werden wir nicht durch Mutmaßungen erfahren, sondern nur durch praktisches Arbeiten damit. Wer das nicht will, bon - jeder darf auch an seinem Flügel, Klavier etc. bleiben. Und die Dinge, die ich herausgefunden habe (oder: "haben will", ist mir gleich), als "Spinnerei" abtun und links liegen lassen. Ich lese ja auch nicht z.B. die allwöchentlichen Jubelfäden "Hurra, mein Flügel xyz ist jetzt da".

Leben und leben lassen.

Wenn ich wollte, dann könnte ich problemlos zweimal die Woche ein oder zwei Stunden an einem guten Markenflügel spielen. Aber nach 15 Minuten habe ich meist schon wieder die Nase voll von der zickigen Mechanik, den Verstimmungen, die ich heraushöre, und noch vielem anderen. Diese 15 Minuten genieße ich allerdings auch (der Klang, das beeindruckende solide Instrument etc.)

Ich muß mich doch nicht an einen Flügel "zwingen"? Oder doch? Ich hatte in der Jugend einige Jahre lang ein Klavier, und habe es geliebt, und hielt es für das höchste auf der Welt. Die Flügel in der Schule, die ich - ab und an - mal bespielen durfte dank freundlicher Musiklehrer, haben diesen Platz als nächstes eingenommen.

Dann habe ich mit der Zeit hervorragende Aufnahmen sehr guter Pianisten kennengelernt: und von nun an war dies der Maßstab. Und heute spiele ich in meiner Freizeit auf einem (anerkanntermaßen) sehr guten Digitalpiano.

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Und damit sich die déjà-vus bei eventuellen Lesern ein wenig in Grenzen halten, antworte ich nicht mehr auf Dinge, die schon hier im Faden oder auch hier ->clavio/warum-ist-ein-klavierlehrer-gegen-ein-e-piano genügend diskutiert wurden.
 
Hi Dreiklang,

ich hab früher mal -eigtl. wollt ich was aufnehmen- n bisschen Unfug gemacht, nämlich: Rezept:

- 2 Aktivboxen, die man aufs Klavier stellen kann
- Walkman ( damals 800 DM, hab damals mal RICHTIG in die Tasche gegriffen, hatte sogar sone Leder-Purpur-Hülle und diverse Funktionen ) ODER aber Minidiscplayer,
- Stereomikrofon.

Einstecken von Micro UND Aktivboxen in AUFNAHMEGERÄT, dann Boxen anschalten..und auf den PLAY THROUGH Effekt achten, wenn erwünscht. War irgendwie witzig, den Klavierklang ZUSÄTZLICH aus den Boxen zu hören..zumal man ja auch lauter drehen konnte, bis zu nem gewissen Grad. ;)

LG, Olli !
 
Es ist doch toll, wenn im Forum auf ihren jeweiligen Gebieten kompetente Leute schreiben, findest Du nicht, Stechbein? :D

Dann solltest du auch weiterhin kompetent über das V-Piano berichten und Theorien über die Funktion beispielsweise von Resonanzböden den Fachleuten überlassen, OK?

Und ach: professionelle Tester? Wo kann ich diesen Beruf erlernen? Sind das Pianisten oder Keyboarder? Arbeiten die für Fachzeitschriften (Stichwort: Werbekunde)?
 
Dann solltest du auch weiterhin kompetent über das V-Piano berichten

Das tue ich sowieso, wenn es darüber was besonderes zu sagen geben sollte. Aber danke für die überaus nette, freundliche (und sinnige) Aufforderung ;)

Bis dahin wünsche ich Dir, als eingefleischtem Flügel-Fan und Star-Verteidiger der sog. "Mechanik-Fraktion" hier, immer viel Spaß mit Deinem Instrument ;)

Hoffentlich genauso viel, wie ich ihn täglich habe mit dem V-Piano ;)

(und paß bloß' immer auf von wegen Luftfeuchte, Temperatur, Winter, Zugluft, Fußbodenheizung und all so'n scheiß - das weißt' ja hoffentlich - Resonanzböden sind da ja recht empfindlich ;))
 
(und paß bloß' immer auf von wegen Luftfeuchte, Temperatur, Winter, Zugluft, Fußbodenheizung und all so'n scheiß - das weißt' ja hoffentlich - Resonanzböden sind da ja recht empfindlich ;))

Bester Dreiklang, weißt Du was Hybris und Ate sind? Das sind Begriffe für die unbekümmerte Frohmut, die den Heros der griechischen Tragödie zu Fall bringen. Es wird kommen der Tag und die Stunde, da bei Deinem Ensemble von Plastik und Drähten 1000 rote Lichter angehen und das Display "help" schrei(b)en wird, sofern es dazu noch in der Lage ist. Und Du wirst ihm zärenreich die trisonische Nänie in der allzufrühen Stunde seines Abscheidens singen. Am selben Tag könnte es sich fügen, daß ich den Klaviermacher bitte, meinem "Scheiß" ein bisserl zu regulieren, damit er mir die nächsten 10 Jahre wieder Freude macht.
 

Lieber Friedrich,

Bester Dreiklang, weißt Du was Hybris und Ate sind?

Hybris kannte ich wohl (kennst Du den ironischen Spruch: "Die Hybris des Besiegten?" ;)), Ate ("Verblendung", wiki/Ate) allerdings nicht, danke.

Es stimmt: während Du mit guten Chancen darüber nachsinnieren kannst, welchem Deiner Lieblingserben Du den Flügel vermachen wirst (in dem Fall, wo alle nix taugen, dem TSV (Tierschutzverein) o.ä....;)), muß ich mich wohl oder übel dem Damoklesschwert "Lebensdauer elektronischer Geräte" bzw. "Fortschritt in der Technik" fügen.

Hm. Eines Tages werde wohl auch ich veraltet sein, und den Weg alles Irdischen gehen. Vielleicht sollte man dafür Sorge tragen, daß man immer so viel Geld auf der "hohen Kante" hat, daß man sich den Nach/Neukauf eines Instruments immer leisten kann, zumindest aber dessen umfassende Reparatur.

Nächtliche Grüße
Dreiklang
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischenzeitlich kann ich hier im Faden auch einige Aufnahmen beisteuern, die ich selbst mit dem V-Piano gemacht habe.

Die klingen besser als die offiziellen Demos, und vor allem ist das klassische Klaviermusik. Das sind keine neuen Aufnahmen, sie waren im Forum schon andernorts verlinkt.

https://soundcloud.com/chris_musik_dies_und_das/la-campanella-spezialversion-10
https://soundcloud.com/chris_musik_dies_und_das/menuett-a-moll-johann-krieger-noise-reduced
https://soundcloud.com/chris_musik_dies_und_das/alle-meine-entchen-variation

Nach fünf Jahren mit dem V-Piano kann ich berichten, daß sich die Klaviatur noch genauso hervorragend bespielen läßt, wie am ersten Tag, obwohl ich sie keineswegs geschont habe, ganz im Gegenteil, z.B. forte fortissimo-Passagen in Stücken. Nach wie vor ist mir noch keine besser bespielbare Klaviatur untergekommen, weder bei mechanischen Instrumenten (Klavier, Flügel) aller Preisklassen, noch bei anderen Digis oder Masterkeyboards.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach wie vor ist mir noch keine besser bespielbare Klaviatur untergekommen, weder bei mechanischen Instrumenten (Klavier, Flügel) aller Preisklassen, noch bei anderen Digis oder Masterkeyboards.
Was heißt jetzt dees? Kapier ich nicht.
Klavieratur = Tasten? Ordentliche Tasten statt Plastik darf man bei dem Preis wohl erwarten.
Klaviatur = Anschlag? Der Anschlag auf dem V-Piano besser als auf einem 120.000-Euro-Flügel? Was heißt dann besser? Besser kann nur heißen, präziser. Das ist unmöglich.
Genau genommen hängen Anschlag und Klangergebnis untrennbar zusammen. Ich kenne mich bei Autos nicht aus, aber ist es sinnvoll zu behaupten, dass sich ein Auto schön fährt, aber leider bergauf trotzdem nur 30 schafft? :-D

Nix für Ungut Dreiklang, hab glaub ich schon verstanden, was du meinst, aber deine Übertreibungen sind manchmal etwas... übertrieben übertrieben... :blöd:
 
Hallo Stilblüte,

bevor Du Dich zu meinem obigen Beitrag überhaupt irgendwie äußerst, würde ich erwarten, daß Du das V-Piano intensiv und vorurteilsfrei durchtestest (und das dürfte in Deinem Fall sehr schwierig werden, neben dem Klavierstudium).

Ein paar Wochen, besser Monate, sind in diesem Fall angebracht. Fachsimpeln, Spekulationen aufstellen, unpassende Vergleiche bringen usw. sind hier fehl am Platz. Nicht umsonst habe ich den Faden auf "Besitzer und Tester" beschränkt (siehe Titel).

Gruß
Dreiklang
 
....und vor allem ist das klassische Klaviermusik.
Nein, ist es nicht! Es ist allenfalls pseudoklassische Klaviermusik, wie das V-Piano eben ein Pseudoklavier ist. Passt ja! Stilblüte kann übrigens in 5 Minuten mehr über ein Instrument und dessen Brauchbarkeit in Erfahrung bringen, als Du es jemals wirst. Hab Freude mit Deinem Teil und labbere hier keine Profis von der Seite an...

LG
Michael
 
Endlich ein Hybris-Piano, das allerhöchsten Anforderungen genügt.

Spaßvogel :-)Es genügt meinen Ansprüchen, beziehungsweise, genauer gesagt: es war das Instrument, das ich wollte, und mir vorgestellt habe.

Ob jemand das V-Piano, oder überhaupt ein Digi, will, soll er sich selbst (sehr gründlich) überlegen, und ist auch nicht das Fadenthema...

Eine ausgezeichnete Bespielbarkeit heißt im übrigen auch nicht, daß jeder, der sich dransetzt, auch sofort ausgezeichnet klavierspielen kann (damit keine Missverständnisse aufkommen)...

Es heißt nur, daß die Weiterentwicklung des eigenen Klavierspiels auf diesem Instrument dem Spieler leichter gemacht wird (insbesondere die Dynamikkontrolle). Und, damit verbunden, daß man mit geringerem Übeaufwand weiter kommen kann in seinem Spiel.

Setzt man sich dann an einen (auch sehr guten) Konzertflügel, kann man aufgrund der geringeren mechanischen Präzision seiner Klaviatur nicht genauso kontrolliert spielen, wie am V-Piano.

Nein, ist es nicht! Es ist allenfalls pseudoklassische Klaviermusik, wie das V-Piano eben ein Pseudoklavier ist. Passt ja! Stilblüte kann übrigens in 5 Minuten mehr über ein Instrument und dessen Brauchbarkeit in Erfahrung bringen, als Du es jemals wirst. Hab Freude mit Deinem Teil und labbere hier keine Profis von der Seite an...

Du hast doch nichts begriffen, Michael... ich werde aber auch keine Nachhilfe diesbezüglich geben.
 

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